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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend !>. des. GemeülderatsZ zu Ottendorf-Okrilla. Mil Nummer 4^ Nlmwocb, den !3 April M2 3^. Jahrgang hebt. Und Kantor Beger gehört zu ihnen. Sonst hätte er 37 gerade Ortseinwohner in Masten fern bleiben. fk. Spiel - Sport Turnen SOS- 8S8 »IS 2l vom 1. Wahlgang). Hindenburg Hitler Thälmann Handball. Sonntag, den 10. April 1S32. Jahn I. — 1882 Dresden 1 : b (1:1) Die alte Frau trug einen Unterschenkelbruch und Kopf- und innere Verletzungen davon, während der blinde Sohn gleich falls Kopf- und innere Verletzungen erlitt und den rechten Oberschenkel brach. Beide mußten dem Krankenhaus zuge führt werden. (1990) (690) (41") das Große nicht geschafft. Freilich, um die Arbeit ist er wirklich nicht zu beneiden gewesen. Welche aufreibende Klein arbeit mußte geleistet werden! Welches gewissenhafte Studium mußte vorangehen! Welche unermüdliche Uebung erforderte es! Wieviele Proben waren notwendig! Welche Beharrlichkeit mußte entwickelt werden! Welche Kraft verlangte und ver zehrte es? Wie mußte Liebe und Begeisterung wach gehalten werden! Geriet sie etwa ins Schwanken!! Kantor Beger hat seinen Chor treulich diesen Weg geführt. Das zeigten die Leistungen des Chores. Brav und tapfer ist er seiner Aufgabe gerecht geworden. Es war wirklich eine Freude, ihm zuzuhören. Infolge der gleichmäßigen Besetzung erklangen die Chöre schön abgerundet, voll, ausgeglichen. Leicht und locker sprachen die Stimmen an und gaben so eine gute Voraussetzung an der beschwingten Musik Haydns. Die Soprane verfügen in der Höhe bei aller Kraft über ein- Klarheit, die aufhorchen läßt. Alt, Tenor und Baß trugen an ihrem Teile wacker zum Gelingen bei. Die Einsätze kamen ächer. Im Fortissimo wie im Piano spürte man die gute Schulung und Erziehung. Die Textbehandlung war einwand frei. Mühelos hielten die Stimmen das Werk durch. Auf eins aber möchten wir aufmerksam machen. Bei Forteein- sätzen kam es oft vor, daß die Sänger einer Stimme ihren Einsatzton nicht sofort unisono sangen, der Ton flatterte. Z. B. erklang c zunächst nicht als c, sondern als c mit Schwankungen nach oben und nach unten. Das zu überwinden, wird wohl für den Chor eine Kleinigkeit sein. In den Solisten, Frau Käte Russius, Herrn Vödisch, Herrn Schellenberger, hatte Kantor Beger treffliche Helfer gefunden. Das war entschieden ein feines Solistenterzett, als ob sie schon oft miteinander gesungen hätten, so gut auf einander abgestimmt Frau Russius hat sich trotz ihrer Gesangsausbildung noch ein gut Stück ihrer Naturstimme, sehr zu ihrem Vorteil, erhalten Da klang nichts geziert und gemacht, frei und frisch entquollen die Töne ihrer Kehle. Strahlend stand ihr Sopran über Chor und Vollwerk der Orgel. Mühelos stieg sie in die höchsten Lagen, das war eine reine Selbstverständlichkeit. Leider wurde hier ihre Stimme etwas scharf. Der Gebrauch eines anderen Registers würde hier leicht Abhilfe schaffen. Herr Vödisch sang seine Partie mit einem weichen, schmiegsamen und ansprechendem Tenor. Er ist in allen Lagen gut durchgebildet, sodaß ihm auch schwierigere Sachen mit einer wunderbaren Leichtigkeit und Leichtheit glückten. Er schien seinen Part recht sicher zu beherrschen, sonst hätte er wohl auch einmal dem Dirigenten einen Blick gegönnt und sich von ihm einen Einsatz geholt. Wohl dem Dirigenten, der sich so auf seine Solisten verlasten kann! Gefreut hätte ich mich außerordentlich, wenn Herr Vödisch aller seine Gesänge so seelenvoll vorgetragen hätte wie die Arie von den Himmels lichtern. Das wäre eine abgerundete Leistung gewesen. Herrn Schellenbergers Bariton hat sich in der letzten Zeit prächtig entwickelt. So klangvoll, so gehaltvoll, so wohl lautend, so voluminös, so klar, so überzeugend, so angenehm hat er gesungen. Er stand über seinem Part und gestaltete frei und groß. Oratorium scheint seine Stärke werden zu wollen. Die Aussprache war ausgezeichnet. Hervorzuheben möchte ich von allen Künstlern noch, daß sie trefflich zu charakterisieren verstanden, so beim Gesänge der Nachtigall, bei den Eigenarten der Tiere, bei der Hoheit und Liebe des Menschen. Ein besonderes Verdienst erwarb sich Herr Oberlehrer Kantor Sickert-Tharant, der die Begleitung an der Orgel übernommen hatte. Es war ein Meisterstück, wie er das Instrument orchestral auswirken ließ. Alles in allem, eine wohlgelungene Aufführung, die Kantor Beger und seine Getreuen an weiterem Schaffen ver anlassen mag. Ob denn der Besuch nicht bester hätte sein können? Im Kirchenschiff gab es viele leere Plätze. Es wäre zu wünschen, daß Aufführungen, die fast nur von Ein heimischen bestritten werden, mehr gewürdigt würden. Für die Veranstalter ist es ein niederdrückendes Gefühl, wenn 13. und <4. April 1932 während der geordneten Dinst- stunden ('/, 8 — I Uhr und 7, 3 — Vi 6 Uhr) im Rathaus — Verwaltungszimmer — zur Einsicht öffentlich aus. Einsprüche gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Stimmkarteien sind innerhalb der Auslegungsfrist hier anzubringen und zu begründen. Die bei der Wahl des Reichspräsidenten (2. Wahlgang) benutzten Stimmkarteien werden auch beim Volksentscheid verwendet. H tendor-Hkrjssa, am 1l. April 1932. Der Gemeinderat. Eingesandt. Kirchen ° Konzert. Uj Um es gleich vorauszuschicken, das war bestimmt ein musikalisches Ereignis. Wohl in jeder Beziehung. Würdiger und festlicher konnte wohl kaum der 200 jährige Geburtstag des Schöpfers des„KaiserltedeS", das später durch Hoffmann v. Fallerslebens Dichtung zum „Deutschlandlied" wurde, Joseph Haydn, gefeiert werden. Der Freiwillige Kirchenchor batte sich zur Ausgabe gemacht, dieses Tages durch die Auf führung der „Schöpfung" am Karfreitag zu gedenken. Und er tat recht daran; denn zweifellos gehört dieses Oratorium neben den „Jahreszeiten" mit seiner wunderbar einfachen und einfach wunderbaren Linienführung, mit seinen Formen voller Lieblichkeit und Zierlichkeit, mit seinem Klang und Schwung, mit seiner Malerei und Plastik an den letzten Chorwerken. Im Rokoko ist es entstanden, Rokoko atmet es durchweg, und heute besitzt es an einem guten Teile „Volkstümlichkeit". Und deshalb wohl auch der starke Eindruck, den es auf die Zuhörer hinterließ. Nun möchte ich aber erst einmal fragen, war es denn richtig, daß Kantor Beger mit seinem Chor dieses Meisterwerk uns vermittelte? Ja!? Nein!? Sind der Schwierigkeiten nicht zu große und zu viele? Ist ein ländlicher freiwilliger Kirchenchor einer solchen Aufgabe gewachsen? Wenn er mit seinem Stimmaterial neben noch zwei bestehenden gemischten Chören (was könnten diese in Einheit leisten!!) die Kraft — schon rein physisch genommen — und die Kräfte aufbringcn? Kann er auf Grund der Vorbildung seiner Mitglieder und deren sonstiger musikalischer Betätigung die Feinheiten und Eigenheiten herausbringen? Vermag er den seelischen Inhalt zu erfassen und zu ermitteln? Haften der Freiwilligkeit des Verbandes nicht eine Anzahl Zufallser scheinungen an? Weicht der Stil dieses Oratoriums nicht stark von der bisher gepflegten sacralen Musik ab und schafft so Verwirrung? Mangelt es dem Chor infolge seiner räum lichen Entfernung von den Hochstätten der Kunst nicht an Vorbildern, um dann wenigstens nachschaffen zu können? Oder ist es vielleicht nur der Trieb, denen in der Stadt es nachzumachen, die Mode der Haydnfeiern mitzumachen, um nicht als hinterwäldlerisch zu gelten? Ist es vielleicht Ueber- schätzung der eigenen Kräfte, Ueberheblichkeit? Die Antwort auf die Fragen ist leicht, wenn wir wissen, daß der Chor in Kantor Beger den musikalischen Führer von Tatkraft besitzt. Dürste er nicht Kantor sein! Es geht noch, Gott sei Dank, durch die sächsische Kantorenschaft das ehrliche, aufrichtige Streben nach höheren Zielen. Es steckt noch in den Kantoren der Drang, wirklich echte, feine Musik zu machen und sie Kerttiches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, am <2. April i9z2. — Etwaige Wahrnehmungen in der Angelegenheit des Diebstahls auf der Bahnhofstraße bei dem ein Sportanzug mil Kmckcbocker, eine silberne Uhr mit Goldränder, eine fein- gbednge goldene Uhrketle, ein Paar Nappa-Lederhandschuh, Schokolcwcnwaien und 13 Mk- Bargeld gestohlen worden war, wolle mau der hiesigen Gendarmerie mitteilen. Der Bestohlene Hal eine Gelddelohnung für Wiedererlangung des gestohleueu Gnies und Ermittlung des Diebes ausgesetzt. — Der 2. Wahlgang zur Reichüpräsidentenwahl brachte eine noch höhere Wahlbeteiligung, übten doch nicht weniger als 96,96 -hr Wahlrecht aus. Es wurden von 3291 Stimmberechtigten 3l9l Stimmen abgegeben, die sich wie folgt verteilen: (In Klammern jeweils die Stimmenzahl Amtlicher Teil. VMsemscheia — canütagraufiösung. Ungiltig Es hat nach diesem endgüligen Resultat Hindenburg Stimmen gewonnen, Hitler konnte mit einem Stimmgewinn von 138 sogar seine Stimmenzahl um 20°/, erhöhen, während Thälmann wider Erwarten 95 Stimmen einbüßte. . Dauhen. Dreister Raubüberfall. In Groß- Ustwitz wurde das hochbetagte und körperlich gebrechliche ' Hwei Hausiererinnen ausgesucht, von ! V! r " d er S ohFuller Art — wie oben angedeutet — aus dem Wege zu kch"r Arat-wurde di? 79 N»ch durch,ilchi s>- di-BegM-rm», di-Arb-iw. Md dE s«rig-r-r '-°It 'Edi- d°» A-d-ii»wi°-u WU, di-U-d-iwsr-udiM Die Stimmkarteien für den Volksentscheid „Landtags- schreiten der Straße von einem Auto erfaßt und umgerissen, anflösung" liegen am """ den Beilagen „Neue Illustrierte"', „Msdr und Heim"' «rd „Der Kobold". Schris'.lkiwug, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Aus der SPD ausgetreten . Pirna. Dem „Pirnaer Anzeiger" zufolge ist der Bür- ^Meister von Heidenau, Gröger, aus der SPD ausgefchie- VN »Ottendorf« »rschrlnt « t»I, vormrroto- und Sonnabrod. ? Dor Drznao-Proto wird mV Botztnn » >«d«n Monat» bekannt gegeben. » Im Falle höherer Gewalt (Krieg sd. sonst. » m irgendwelcher Störungen de» Getriebe» der » 2 Heilung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- A Einrichtungen) hat der Bezieher deinen Än- « svruch auf Lieferung »dor Nachlieferung der - « Zeitung »d. Rückzahlung d. Bezug»preise». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. 34 000 Tonnen Grudekoks brennen Halle. Der Sturm in den letzten Tagen hat eine eigen artige Folge gehabt. Die große Kokshalde der seit Jahresfrist stilliegenden Grube „Neuglücker Verein"-.,'st in Brand gera ten. Die Halde besteht aus etwa 34 000 Tonnen Grudekoks, der infolge des hohen Druckes in seinen unteren Schichtet» an und für sich schon zur Selbstentzündung neigt. Durch Sturm wird diese Gefahr noch bedeutend vermehrt' Mit den Loscharbeiten ist man Tag und Nacht beschäftigt. Cs wurden Wasserleitungen gelegt, die unaufhörlich Wasser In den glim menden Koksberg speien. Bisher ist es noch nicht gelungen, das Feuer niederzukämpfen. Aus dem Dresdener Bezirksverband Der Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Dresden sprach die Rechnung für das Rechnungsjahr 1930/31 richtig. Die Haushaltspläne der vier vom Bezirksverband unterhal- tenen Heime und des Anstaltsunterhaltungsstocks für 1932/33 wurden angenommen. Nach allgemeiner Ctatdebatte fand auch der Haushaltsplan des Bezirksverbandes selbst, der aufs sparsamste aufgestellt worden ist, einstimmig Annahme. Zwei Anträge, dic*sich auf die Ausarbeitung von Vorschlägen zur weiteren Senkung der Ausgaben und aus eine Mitteilung be stehen. was aus einzelne von. Ministerium beanstandete WohlsahrtsleistunaeN bis setzt geschehen sei. wurden ebenfalls angenommen. Ehepaar Fischer von Awei Hausiererinnen ausgesucht, von Men die eine einer nn gleichen Hause wohnenden Nack- "arm ihre Waren anbot. während die andere in das Schlaf- Miner der Fischerschen Eheleute eindrang, wo der Mann Jank zu Bett lag. Sie öffnete die Lade und entnahm ihr N llanze Barschaft von 80 RM. Darauf verschwand sie mit lyrer Begleiterin und entkam unerkannt, „unter die Leute" zu bringen, damit auch diese von dem un erschöpflichen Reichtum in der Tonkunst ahnen können, damit sie sich von ihr erheben und von allem Guten begeistern lasten. Es erfüllt die Kantoren noch der eiserne Wille, Schwierigkeiten' Seikersdorl. Hindenb. 209 (221), Hitler 232 (186), Thälm. 33 (28). Aomnitz. Hindenb. 408 (374), Hitler 200 (157), Thälm. 106 (121). Kermsborf. Hindenb. 49l (443), Hitler 211 (180), Thälm. 101 (135). Hrünberg. Hindenb. 94 (100), Hitler 99 (7l), Thälm. 23 (35). Nadtverg. Hindenb. 5679 (5507), Hitler 3808 (2919), Thälm. 1276 (>736). -Lanka. Hindenb. 1499 (l472), Hitler 996 (827), Thälm. 351 (422). LangcSrück. Hindenb. 1040 (985) Hitler 868 (739), Thälm. 107 (149). Klotzsche. Hindenb. 2660 (2549), Hitler >849 (1535) Thälm. 261 (336). Königsbrück. Hindenb. 943 (964), Hitler 908 (776), Thälm. 81 (216). . Dresden. In den Alpen verunglückt. Aus Innsbruck wird gemeldet: Fünf reichsdeutsche Skifahrer sind den Zillertaler Alpen auf e ner Fahrt über den Waxeck- "nd Mölelegletscher verunglückt. Der Student Heinrich Lodz« "us Dresden wurde tot geborgen. Das Schicksal der vier ""deren Teilnehmer ist noch unbekannt. w Sebnitz. Der Tod im Dienst. Auf dem hiesigen «ahnhof verunglückte der Bahnarbeiter Bradel tödlich. Er "urzte beim Rangieren von einer fahrenden Lokomotive und kg schwere Verletzungen, daß der Tod bald darauf ein-