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chlung! eater. «m. u- Wien «kaferue. »ft Flöha- lierschule. »ussthnk. mlitisih -larkt 1. raadt Zivso surv, v»tsr b in Frankenberger Tageblatt Freitas »e» 3«. August 1918 77. Jahrgang 202 Rot- und Weißweine i» gute« Qualitäten sind vor Inkrafttreten der Weinsteuer noch z« blUigen Preisen abzugeben. — Näheres: Rathaq» — Zimmer Nr. 2 —. Stadtrnt Srinckenbera. den 29. August 1918, Amtsblatt für die KöM. AmtsbaMmamschast Mha, das König!. Amtsgmcht imd den StMrat zu Frauknbng Verantwortliche- Redakteur- Ernst Roßberg s-n. in Fr-nk-nbe-g i. Sa. - Druck uud »erlag von T.«. Roßberg tu Frankenberg i. S«. Nr. 18. Nachtrag I zur HelmtA-W Rr. I8 des KMl»ll»lllverIiß»iies Ws VW 12. August 1918, Bereitung von Backware vetr. .. Einem heroorgetretenen Bedürfnis entsprechend, will die Vertretung des Kommunalver- Nachlaßen, daß die Bäcker außer den in 8 3 der erwähnten Bekanntmachung auf- Luch ein solches im Gewicht von 1900 Gramm Herstellen. Die 1900 Gramm- Brote stnd mit 2 Punkten und einem -s- zu zeichnen. Flöha, am 28. August 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannschast Flöha. Verkehr mit Zucker. Mr den vom 1. September bis 31. Oktober 1918 laufenden Bersorgungsabschnitt Reihe 10 Bestimmungen- ^^ Zuckerkarten und Bezugskarten zur Ausgabe. Für sie gelten folgende ««n 2rde versors«nasbereckttgte Person hat Anspruch auf eine Zuckerkarte; Kinder im ersten «nd gwetten Lebensjahr erbalten zwei Zuckerkarten. _ Die Zucker^rten lauten auf 3 Pfund. Jbre Ausgabe erfolgt durch die Gemeinde- Behörden. Den Verbrauchern wird dringend empfohlen, die Karten sofort nach Empfang bei ^^invelkaufsstellen, von denen sie den Zucker beziehen wollen, vorzulegen, damit diese recht- zeitig in den Besitz de» Zuckers gelangen können. „ "u, der Bekanntmachung he« Königlichen Ministeriums des Innern vom 16. August 1918 hervorgeht, ist eine nochmalige Verteilung von Einmachzucker in Höhe von 1 Pfund auf I den Kopf der Bevölkerung möglich geworden. Dieser Zucker gelangt auf den ersten Abschnitt der Zuckerkarle Reihe 10 zur Ausgabe, so daß auf diesen Abschnitt anstatt 1 Pfund 2 Pfund Zucker verabfolgt werden. Anstalten, die keine Zuckerkarten, sondern Bezugskarten erhalten haben, erhallen diesen Einmachzucker auf Grund einer Bescheinigung, die ihnen auf hier zu stellenden Antrag, au« dem die genaue Personenzahl nach dem Stande vom 1. September 1918 heroorgehen muß, zu- gehen wird. Für Bäckereien, Konditoreien und Gastwirtschaften werden Sezugskarten, die durchweg auf 5 Pfund lauten und für die Zeit vom 1. September bis 15. Oktober 1918 gelten, ausgegeben. Die Verteilung erfolgt durch die Gemeindebehörden. Infolge Kürzung de» Versyrgunaszeit- raumes und vor allem der Zuckerzuteilung hat sich diesmal die Einschränkung der Zuckerbelieferung aller gewerblichen Verbraucher auf die Halste der Zuteilung der vorhergehenden Versorgungr- reihe notwendig gemacht. III. Anstalten, Apotheken und Volksküchen erhalten Bezugskarten durch den Kommunal verband. Ihren Bedarf an Zucker für den neuen Versorgungsabschnitt haben sie hier an zumelden. Flöha, den 27. August 1918. Der Vorsitzende des Kommunalverband«« der Königlichen Amtshauptmannschast Flöha. ver Oampvr knglanä In seiner gegen Balfour gerichteten Rede hat Staats sekretär Dr, Solf bei der Behandlung des Verhältnisses zwischen England und den russischen Randstaaten ausgeführt, England habe diesen Randstaaten, als sie sich ein über das andere Mal mit der Bitte um Unterstützung an es wandten, die erbetene Hjlfe jedesmal versagt und so das Recht ver wirkt, sich jetzt noch, nachdem sie von uns befreit woroen sind, um ihr Geschick zu bekümmern. Diesen Satz kann man mit gutem Gewissen verallgemeinern. Denn nicht nur die russischen Randstaaten haben in diesem Kriege die Hartherzig keit und Erbarmungslosigkeit Englands fühlen müssen, und nicht nur in diesem Kriege hat England seine Hilfsoölker kalt zusammenbrechen und sich verbluten lassen. Es war immer die Art des eigennützig-geschäftsmäßig rechnenden Engländers, j Völker in seinen Diensten bis aufs letzte auszupressen, sein Wohlergehen, seinen Wohlstand an ihnen zu bessern und sw dann in Zeiten der Not unerbittlich versinken zu lassen in Elend und Unglück. Dafür gibt die Geschichte genug Bei spiele, deren hervorragendste: Irland, Indien, die Buren republiken nur genannt zu werden brauchen, um das oben Gesagte zu illustrieren. Wissen wir doch, wie Indien, dieses an natürlichen Schätzen überreiche Land, von England immer nur ausgebeutet wird, wie aber alle Regungen nach Selb ständigkeit, die sich in von Zeit zu Zeit immer wiederhotten Aufständen gegen die Unterdrücker kundtun, gewaltsam, mit den grausamsten Mitteln erstickt werden. Kennen wir doch zur Genüge die Leiden des irischen Volkes, von dem Millionen von Volksgenossen ausgewandert sind, um dem drückenden Joch des Gewaltherrschers zu entgehen, das, weil es seinen« englischen Machthaber die Erträgnisse seiner Ernte abgcben mußte, oft im Laufe der Jahrhunderte von entsetzlichen Hungersnöte» heimgesucht war, ohne daß England dann Wsend einsprang, und das noch immer vergebens auf d.e Einführung der längst versprochenen Selbstverwaltung wartet. Und erinnern wir uns doch, als sei es erst gestern gewesen, des räuberischen Einfalls der Engländer kn die Burenlänoer, der «nit der Unterjochung der freien Völker endete, und in dessen Verlauf die Engländer mittelalterliche Grausamkeiten gegen die gefangenen Frauen, Kinder und Greise begingen. Im Weltkriege hat England aber am offenkundigsten sein System enthüllt, die anderen Völker für seine Zwecke zu benutzen, zu verbrauchen und dann nach ihrem Niederbruch hilflos am Wege liegen zu lassen. Das hat ganz besonders Rußland fühlen müssen. Solange Rußland bereit war, seine ungeheuren Menschen- und finanziellen Opfer für den Krieg ohne Murren hinzugeben, war es bei England wohlgelitten. Mit leeren Versprechungen wurde Rußland jahrelang über seine furchtbaren Verluste hinweggetröstet, bis das russische Volk den Wahnsinn einer weiteren Fortführung des Krieges einsah und den äußeren Frieden schloß, um rm Jimern zur Sluhe kommen' zu können. Da aber fühlte sich England, das sich, solange Rußland Krieg führte, nie um seine Staats- form gekümmert hatte, auf einmal veranlaßt, eine militärische Aktion zu unternehmen, um Rußland „die imjere Ruhe wiederzugeben". Die Verbündeten schlossen sich dem Vorgehen ihres Führers an, und die Wirren in Rußland sind vergrößert, statt verringert worden. Das von Krieg und Revolution erschütterte Rußland sollte durch militärischen Zwang und maßlose Verhetzung von neuem in den Krieg gegen Deutsch land gepreßt werden; das war der wahre Grund der zur „inneren Beruhigung des Landes" unternommenen Aktion. Aber die Unternehmung schlug fehl. Die Russen sind nicht länger gewillt, sich ihre Politik von London vvrschreibeu zu lassen und wehren sich verzweifelt gegen die Eindringlinge im Norden und Osten. Frankreich ist für Englands Wohl ebenso geopfert wor den wie Rußland, eigentlich sind seine Blut- und finanziellen Opfer noch härter. Denn das Volk, das so viele Male kleiner ist als das russische, muß den Verlust von dielen Hundert tausenden von Toten naturgemäß weit schwerer empfinden. Die früher blühende französische Finanzwirtschast ist im Kriege dutch die ungeheuren Kriegsausgaben, durch die un erhörten Verluste privater Kapitalien in Rußland, durch die Einbuße der von uns besetzten Industriegebiete, durch He Verwüstungen und Zerstörungen weiter Länderstrecken, wie sie der erbitterte Kampf mit sich bringt, vollkommen zu gründe gerichtet. Und immer noch erwartet und fordert England von dem erschöpften Frankreich neue Anstrengun gen, neue Opfer. Immer wieder werden den müden fran zösischen Massen trügerische, verlockende Siegesverheißungen vorgespiegelt, werden sie durch lügnerische Versprechungen einer glücklichen Zukunft nach erreichtem Siege zur Fort setzung des Krieges aufgepeitscht, der nur den englischen Weltmachtgelüsten dient. Hat England so seinen großen Verbündeten gegenüber eine schreckliche Verantwortung auf sich geladen, so bedeutet diese noch gar nichts gegenüber der rücksichtslosen Aus nutzung der Völker aus den englischen Kolonien und der auf uninittelbare Veranlassung Englands in den- Krieg einge tretenen kleinen Staaten. Wie die weißen und farbigen Hilfsvölker in Not und Tod gehetzt werden, davon zeugen täglich die Heeresberichte von der Westfront. Immer wieder sind cs Australier, Neuseeländer, Kanadier usw., die die Schwere des ersten Anpralls tragen müssen. Und die kleinen europäischen Länder, die, Englands Lockungen folgend, am Kriege teilgenommen haben, und ihr frevles Beginnen mit der Zertrümmerung ihrer Armeen und dem Verlust ihrer Selbständigkeit haben zahlen müssen, fanden in ihrer größten Not nur ein bedauerndes Achselzucken bei ihrem „großen" Verbündeten, wenn sie ihren Hilferuf aus größten Bedrängung erschallen ließen. Italien, Belgien, 'Rumänien, Serbien und Montenegro, nicht zuletzt auch das aus seiner jahrelang be wahrten Neutralität durch Zwang herausgetriebene Griechen land haben bittere Enttäuschungen erleben müssen, als sie unter den schweren Schlägen der Mittelmächte erschüttert wur den oder zusammenbrachen. England, das einzig und allein seine Ziele im Auge hat, machte nicht einmal vor den neutral gebliebenen Ländern Halt. Auch bei diesen hat es sich furchtbar gerächt, wenn sic mit England gingen öder fühlten. Norwegen hat in Englands Diensten einen großen Teil seiner Handelsflotte verloren, Schweden und Dänemark leiden schwer unter den Blvckademaßnahmen Englands, die ilmen ihre Lebensmittel versorgung fast unmöglich machen. Holland wurde ein großer Teil seiner Handelsflotte äbgepregt, und die Schweiz hat sich empfindliche Eingriffe in ihr Wirtschaftsleben gefallen lassen müssen. Hilfe ist aber keinem England verbündeten oder neutralen Lande von England, der Geißel der Welt, geworden. Immer bietet sich dasselbe.Bild. Wie ein Vampyr saugt England die Völker aus, bis sie gänzlich erschöpft und zermürbt sind, um sie dann fallen zu lassen, wenn,sie ihm nicht mehr nützen können. Und doch wagen es die Staatsmänner dieses Landes noch heute, mit frecher Stirn von dem Schutz der kleinen Völker, von Freiheit und Selbstbestimmungsrecht der Nationen zu reden. Sie werden eist nachgeben, wenn deutsche Kraft und Zähigkeit sic endgültig davon überzeugt- Habei« werden, daß «mr das Gefühl des guten Rechts Sieger in dem gewaltigsten Ringen der Weltgeschichte bleiben kann. McbmeKlWgen au; Litauen Zur litauischen Frage macht dte „Sächsische Volkszeitung" neue und interessante Mitteilungen. Sie bemerkt u. a., daß in Litauen jetzt ein Schriftstück verbreitet werde, das angeb lich «im Denkschrift der sächsischen Regierung darstellen soll, «n der dem Gedanken einer völlständigen Einverleibung das Wort geredet werde. Di- sogenannte Denkschrift ist derart gehalten, daß sie unbedingt in allen führenden litauischen Kreisen tiefe Verstimmung Hervorrufen muß, zumal dazu bemerkt wird, die sächsische Negierung habe sie dem Bundesrat überreicht. Das genannte Blatt stellt nun fest, daß die sächsische Regierung eine solche Denkschrift weder verfaßt hat noch hat verfassen lassen. Auch hat sie weder Anregung nach Aufmunterung hierzu gegeben. Sie kennt nicht einmal den Inhalt der Denkschrift, die übrigens auch dem Bundesrat nicht überreicht, sondern nur in Litauen verbreitet worden ist. Wie ein Mitglied des litauischen Staatsrates dem genannten Blatt- erklärt hat, ist die Schrift vierzig Druckseiten stark Und ihrem Inhalt nach geeignet, gegen den verschiedentlich gehegten Wunsch einer Personalunion zwischen Sachsen und Litauen einzunehmen. „Wir haben/' so schreibt das genannte Blatt, „führende litauische Kreise über die Art der Personal union wiederholt aufgeklärt. Im Interesse des Staates liegt es, öffentlich festzustellen, daß in führenden sächsischen Kreisen bisher nur ein selbständiges Litauen mit einer eigenen.Re gierung und einer eigenen gesetzgebenden Körperschaft gedacht worden ist, allerdings mit einem gemeinsamen Oberhaupte, wie es der Begriff der Personalunion schon bedeutet. Weiter wird aus Litauen mitgeteilt, daß dort in erster Linie die Polen für die sächsisch-litauisch« Personalunion ar beiten und dabei angeben, sie handelten im Sinne und gewisser maßen im Auftrage der sächsischen Regierung. Das hat litauische Kreise stutzig gemacht und den Gedanken zur Reife gebracht, daß Litauen mit sächsischer Hilfe polonisiert und womöglich enger mit Polen verbunden werden solle. Dem gegenüber stellt das genannte Blatt weiter fest, daß niemand von der sächsischen Regierung den Auftrag erhalten hat, im Sinne der Personalunion tätig zü sein. Die sächsische Re gierung steht den betreffenden polnischen Kreisen vollkommen fern und denkt nicht daran, irgendwie für «ine Poloyisierung Litauens tätig zu sein öder solche Bestrebungen zu unterstützen. Sie wünscht ein selbständiges Litauen und wird nicht die Hand dazu bieten, irgendwelche Bestrebungen der Polen auf Kosten Litauens zu fördern. Diese Ausstreuung kann ebenso wie die Denkschrift «rur von solchen Kreisen ausgehen und gefördert werden, die Sachsen bei den Litauern in Mißkredit bringen wollen. Das Blatt erinnert schließlich noch daran, daß sich gegenwärtig in Berlin Mitglieder des litauischen Staatsrates aufhalten, wie wir schon vor einigen Tagen mitteilten. 6ne lcbmMcke MilMreitung übet Oie Wegrlage Die schwedische Militärzeitung „Den Swenska ftnu-r- officereu" schreibt in einer ihrer letzte«« Nummern über die Kriegslage folgendes: . „Zusammen unifassen die Staaten des Verbandes jetzt nach Lord Curzon zwei Fünftel des Menschengeschlechtes. Man sollte meinen, daß diese die beiden Mittelmächte in Europa würden überwinden können, ohne daß man, wie bisher, einen Staat nach dem anderen verbraucht und nur Ersatz schafft, um dann aufs neue in demselben Verbrauchs tempo fortzufahren. Rußland und Rumänien hielten es nicht aus, und die großsprecherischen Herren in Paris und London konnten nicht helfen — sie wurden geopfert, wie Serbien und Montenegro vor ihnen. Statt dessen hat man Amerika und — Kostarika bekommen oder ähnliche neue Bundes genossen. Jetzt also soll Amerika es machen. Aber Amerika kam« oder will nicht genügend Leute schicken. Es werden un gefähr so viel/geschickt, wie nötig sind, um die Gefallenen zu ersetzen. So wird der Moloch des Krieges Jahr um Jähr mit gesunden jungen Männern gefüttert, den besten, die es gibt, während man über die goldene Zeit, die kommen/oll, Reden hält. Wir unsererseits sind lange von dem Unver mögen des Verbandes, den Viermachtsbund militärisch zu überwinden, überzeugt gewesen." Diese Kritik der Kriegsührungsmethode des Vielverban des trifft den Nagel auf den Kopf. Zu dieser Erkenntm« wird man sich auch in Paris durchringen, wenn man die Opfer der jüngsten Offensive mit den Erfolgen mißt, und in Washington, wenn inan sich demnächst gezwungen sieht, Ersatzinannschaften nach Europa zu schicken, um die Stärke der Fronttruppen äufrechtzuerhalten. Einstweilen tut ja freilich noch der Zauber der amerikanischen Millionen seine Wirkung; doch die Ernüchterung und Einsicht, daß auch diese Hilf« den Ausfall Rußlands nicht deckt, geschweige denn ihn über trifft, wird sich schon Bahn brechen. Vie gesammelten MMe Der Streit um die Kleiderablieferung scheint mit der Beendigung der Sammelzeit fortgehcn zu sollen, und zwar vor allem mit den Empfängern, den Arbeitern. Gegen eine Bezirks-