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— 7^ Netteste Zeitung -es Bezirks Mittwoch den 28. Februar 1823 89 Jahrgang ÜTs,! Dieses Blatt enthält -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dtppol-iswal-e Weitzeritz-Zeikung Tageszeitung und Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg N. U. Str 49 r Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Petit- ! zeil« 100 M.. außerhalb der Amtshauptmann- r schäft 130 M, im amtlichen Lell« lnur von r Behörden) Zeile 200 M. — Eingesandt und ; Reklamen Zeile 350 M. Verantwortlicher Redakteur: Felix Ieüne. — Druck und Verlag: Larl Iehne in Divvoldiswalüe für das Deutsche Volksopfer in den Rechen seiner Mitglieder gesammelt und abgeführt. Kreischa. Infolge der weiteren enormen Steigerung des Strompreises, die 300 Prozent beträgt, und der Löhne um 50 Prozent sieht sich die Lockwitztalbahn veranlaßt, ab l. 3. den Fahrpreis um iOO Prozent zu erhöhen. Die Fuhrt Kreischa—Niedersedlitz kostet demnach 400 M. — Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuer wehr überreicht« Gemeindeoorstand Kubenke Hauptmann Fritzsche das tragbare Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedschaft mit den besten Wünschen für die Zukunft Dresden. An der Ecke der Wiener und Gellert-Straße wurde am Sonnabend nachmittag gegen 5 Uhr ein 38 Jahre alter Mann aus Glashütte von einem schnell daherkommenden Automobil umgerissen und am Kopfe erheblich verletzt. Er wurde mit Unfallauto dem Carolahaüse zugeführt. — Die V-Züge, die mit Rücksicht auf die Besetzung des Ruhrgebietes aus Sparsamkeitsgründen ausfallen mußten, werden in Anbettacht der außerordentlichen Bedeutung der Leipziger Messe für das deutsche Wirtschaftsleben auf den Linien, welche Leipzig berühren, in der Hauptsache vom l. bis IO. März wieder eingelegt. Die einzelnen Züge werden durch Anschlag auf allen größeren Bahnhöfen bekanntgegeben. — Das Kultusministerium läßt durch die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei folgendes mitteilen: Um etwaigen Zweifeln zu begegnen und gegenüber einer in der Presse erschienenen Notiz wird daraus hingewiesen, daß die Verordnung des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts über Len Schulbesuch an staatlich nicht anerkannten Feiertagen vom 12. August 1922 auf den bevorstehenden Frühjahrsbußtag voll anzuwenden ist, daß also eine Unterrichtsbefreiung für Lehrer und Schüler an diesem Tage zum Zwecke der Teil nahme am Gottesdienste nicht in Bettacht kommt. Es muß vielmehr der Kirche überlassen bleiben, die Vußtagsgottes- dlenste so zu legen, daß Lehrern und Schülern deren Besuch außerhalb der Unterrichtszeit möglich ist. Im übrigen hat bei der Besprechung, die zwischen den Kultusministern einiger Länder und dem Reichsminister des Innern im Dezember vorigen Jahres stattgefunden hat, volle Uebereinstimmung darüber geherrscht, daß ,ür die Religionsgesellschaften, deren höchste Feiertage zugleich staatlich anerkannte Feiertage sind, eine Unterrichtsbefreiung an ihren staatlich nicht anerkannten sonstigen kirchlichen Feiertagen keinesfalls in Frage kommen kann. — Vom Dresdner Schöffengericht wurde der Feinkost händler König zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt, weil er in vielfach wiederholten Fällen auf der einen Seite seiner Wage 22 Gramm Papier liegen hatte, die seine Kunden stets mitgewogen bekamen trotz der hohen Preise! — Kürzlich sind abermals Sächsische Staatspapiere, und zwar: der gesamte Anleiherest der 3zinsigen Staatsschulden-Kaffen- sckeine vom Jahre 1855 sowie planmäßig 4zinflge Schuldver schreibungen vom Jahre 1919 ausgelost worden. Eine Veröffent lichung der bisher unausgelost gebliebenen, nunmehr am 30. > September lfd. 3s. fällig werdenden Staatsschulden-Kastenscheine I vom 3ahre 1855 findet nicht statt. Die neue Ziehungsliste ist aber mit einem Hinweis auf die erfolgte Restlosung versehen und ent hält im übrigen die planmäßig gezogenen Nummern der Anleihe von 1919. — Durchführung der Fortbtldungsschulpflichk für Mädchen in Sachsen. Bis zum 1. April müssen in Sachsen für alle Jahr gänge der Mädchenfortblldungsschule die notwendigen Einrich tungen vorhanden sein. Um nach Vollendung des äußeren Auf baus der Fortbildungsschule ihre Innere Einheitlichkeit zu sichern, plant das Unterrichtsministerium die Herausgabe eines amtlichen Lehrplans, doch kann dies erst nach Verabschiedung des Berufs schulgesetzes erfolgen. Bis dahin bestimmt das Ministerium, daß im ersten Schuljahr in Nadelarbeiten, im zweiten in Haushaltung und Kochen und im dritten in Kleinkinder- und ErzlehunaSlehre unterrichtet wird. Nähmaschinen und Lehrküchen sind anzuschasfen. Den bei den Mädchensortbildungsschulen besonders beliebten, un- OertlicheS nu- Sächsisches Warum die Zeitungen teurer werden müssen, das kann sich jeder Leser leicht erklären, wenn er bedenkt, daß ein Waggon Zeitungsdruckpapier statt früher 2000 M. Ende Januar bereits 6 Millionen M und jetzt rund 14 l 2 Millionen M. kostet. Das bedeutet eine Steigerung von etwa 700000 Prozent. Dazu kommen die gewaltigen Steigerungen aller anderen Materialien und der Löhne. Ungern und nur der Not gehorchend, müssen wir daher den Bezugspreis für Monat März auf 3300.— M. frei ins Haus, bei Abholung auf 3100.— M. festsetzen. Es klingt wohl viel, wie es bei aller Ware viel klingt, und ist doch noch nicht der Preis eines Pfunds Butter oder eines Pfunds guter Margarine. Wir dürfen daher wohl erwarten, daß in Ansehen dieser Tatsachen auch den Zeitungen der zu ihrer Eristenzfähigkeit notwendige Betrag gewährt wird. — Morgen Mittwoch ist der letzte Tag des billigen Portos. Wer also noch einen Blies zu schreiben, ein Paket zu ver schicken hat, tue es nn, die Hälfte des Portos zu waren. — 3m kommenden Monat wird eine erhebliche Heraufsetzung des Preises für Markenbrot stattfinden, die im zweiten Drittel des März bis auf ungefähr 1600 M. kommen wird. Diese Preis heraufsetzung ist einmal durch das Umlagegetreide, dann aber durch die Käufe von Auslandsgetreide notwendig geworden. Das letzte Sechstel des Umlagegetreides stellt sich auf 600 OM M. pro Tonne, und der Zentner Mehl wird bei 85prozentiger Ausmahlung damit etwa 70—75 MO M. erfordern. 3m freien Verkehr kostete die Tonne Brotgetreide gegenwärtig' S5O—S80 MO M., Auslandsge- treide schwankt zwischen 1 100 000 und 1 200 OM M. — Mit Rücksicht auf die Steigerung der Löhne und die Erhöhung der Lebenshaltungskosten ist bei der in diesen Tagen vorgenommenen Neuregelung des Lohnabzugs, die an sich erst am 1. März in Kraft tritt, vorgesehen worden, daß im Monat Februar für die letzten 6 vollen Arbeitstage ein Steuerabzug unterbleiben soll. Als volle Arbeitstage gelten die Tage, an denen der Arbeit nehmer während der nach dem Tarifvertrag oder den sonstigen Ver einbarungen bestimmten Zeitdauer arbeitet. 3st hiernach nichts anderes bestimmt, so bleibt der Arbeitslohn, der auf 48 Arbeits stunden entfällt, vom Steuerabzug frei. Daher findet grundsätzlich ein Steuerabzug von dem Arbeitslohn, der für die am 22., 23., 24., 26., 27: und 28. Februar 1023 geleistete Arbeit gezahlt wird, nicht statt. Erfolgt die Lohnzahlung nach Lohnwochen, so ist der Steuer abzug von dem Arbeitslohn nicht vorzunehmen, der auf die letzte im Monat Februar 1923 beginnende Lohnwoche entfällt. Bei monatlicher Entlohnung bleibt ein Viertel des nächsten zur Aus zahlung gelangenden Monatslohn, bei vierteljährlicher Entlohnung ein Zwölftel des nächsten zur Auszahlung gelangenden Viertel- jahrslohns vom Steuerabzug frei. Das Nähere ist demnächst bei den Finanzämtern zu erfahren. Außerdem sind vom 1. März 1023 ab die beim Steuerabzug zu berücksichtigenden Ermäßigungen gegenüber den jetzt geltenden Sähen vervierfacht worden. Daher betragen die Ermäßigungen für den Steuerpflichtigen und seine Ehefrau von diesem Zeitpunkte ah monatlich je 8M M., für jedes zur Haushaltung des Steuerpflichtigen zählende minderjährige Kind ohne eigenes Einkommen oder jedes nicht über 17 3ahre alte Kind mit eigenem Arbeitseinkommen 40M M. monatlich und zur Abgeltung der Merbungskosten und sonstigen Abzüge ebenfalls 40M M. monatlich. 3m übrigen — abgesehen von diesen ziffern mäßigen Aenderungen — ist der Arbeitgeber nach wie vor an die Eintragungen, die von der Gemeindebehörde oder dem Finanzamt auf dem Steuerbuch hinsichtlich der Zahl der bei dem einzelnen Arbeitnehmer zu berücksichtigenden Familienangehörigen gemacht sind, gebunden. — Verschiebung der Frist für die Steuererklärung. Da der Entwurf des Geldentwertungsgesehes nicht so schnell verabschiedet werden' konnte, wie ursprünglich angenommen wurde, wird die Frist für die Abgabe der Steuererklärung für die Vermögens- und.Einkommensteuer auf März festgesetzt werden. Was die ZwaNasanleihe anlangt, so wird der Zeitpunkt, bis zu dem die Pflichtigen spätestens zwei Drittel der von ihnen gezeichneten Zwanasanleihe im voraus zu zahlen haben, bis 31. März 1023 hin- ausgtfchoben werden. A Das Heiraten wird teurer. Auch das Heiraten wird jetzt teurtzr^, Früher war wenigstens die standesamtliche Trauung umsÄrst, am Donnerstag aber wurde vom Reichsrat ein Gesetz angenommen, wonach für jede Eheschließung vom Standesamt künftig 1M0 M„ und wenn die Trauung außerhalb des Amts raumes erfolgen soll, 50M M. bezahlt werden müssen. Von dieser Gebühr soll nur Abstand genommen werden bei festgestellt unvermögenden Leuten. Das ist, wie gesagt zunächst ein Beschluß des Relchsrates. Schmiedeberg. Am vergangenen Freitag hielt der Bezirks schulausschuß in Verbindung mit dem Ortsschulausschuß eine ge meinsame Sitzung ab und beschloß zunächst über den gaushaltplan 1923. 3m Entwurf stehen 1'/« Mill. M. Bedarf 1305 000 M. Deckungsmittel gegenüber, sodaß er also mit einem Fehlbeträge von 480 OM M. abschließk. Nach dessen Ausstellung sind aber neue Anforderungen von 3 Mill. M. hinzugekommen, sodaß die Deckungsfroge den Verbandsgemeinden große Schwierigkeiten be reitet. — 3nfolge der eingetretenen Geldentwertung reicht der für Lernmittelfreiheit vorgesehene Betrag für das laufende Rechnungs jahr nicht aus und wird auf 36 OM M. erhöht, für das kommende 3ahr werden 3M OM M. vorgesehen. Dazu wird noch beschlossen, die Verteilung dem Ellernral und dem Lehrerkollegium zu über tragen und einem Gesuch der Kinderreichen zugestimmt, daß die en schon bei einem schulpflichtigen Kinde Lernmittelfreiheit gewährt werden kann. Diese auf alle Kinder auszudehnen, reichen die Mittel nicht. Lin diesbezüglicher Antrag wurde abgelehnt. Für Lehrmittel, Materialverbrauch, Schülerbivliothek usw. wurden vor läufig 300 000 M. eingestellt. Die Gehälter für an der Fortbil dungsschule geleistete Ueberstnnden werden vom Staate immer erst mit großer Verzögerung zurückerstattet. Die Schulgemeinde ist r Bezugspreis: Monat Februar 15M M. ohne r Zutragen. Einzelne Numm»- 70 M., Sonntags r 80 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde : Nr. 3. — Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. j Postscheckkonto Dresden 12 548. nicht in der Lage, diese Summen zu verlegen. Es wird den Lehrern geraten, von sich aus beim Staate um Abhilfe zu bitten. — Der Zwangs-Mädchenfortbildungsschulverband Schmiedeberg- Falkenhain ist, wegen der daraus entstehenden ungünstigen Ver hältnisse mit Schmiedeberg, vom Lehrerkollegium abgelehnt worden. Dafür wird ein Verband Falkenhain-3ohnsback empfohlen, da in beiden Gemeinden gleichartige landwirtschaftliche Verhältnisse be stehen. — Zum Schluß wird der Vorsitzende ermächtigt, zu ver- suchen, zwecks Kostendeckung ein Darlehn von 5 Millionen Mark aufzunehmen. Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Ge meinderates Freitag den 2. März 1923 abends '/, 8 Ahr in der alten Schule (Zimmer Nr. 9). Oeffentliche Sitzung: Mitteilungen. — Haushaltpläne. — 13. Nachtrag zur Gemeinde!" k1. Lesung). — Grundsteuerzuschläge bekr. — Die Gemeindekage bekr. — Gemeindelehranstalt bekr. — Gebühren für die Heim bürgin. — 3ahrmärkte belr. — Bauplan belr. — Hafkpllchk-, Un fall- und Diebstahlversicherung. — Ärennholzverbilllaung für kin derreiche Familien. — Beitritt zu einem Kassenprüfungsverband. — Antrag des Zentralvereins für Schaffung eines Sportplatzes. — Desgl., den Betrieb des Bades bekr. — Etwa noch Eingehendes. — Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Höckendorf: Der hiesige Obstbauverein hat 90000 M. gerechtfertigten Schulversäumnissen ist mit allen zu Gebotestehen- den Mitteln aufs entschiedenste entgegenzutreken. Das Ministe rium teilt zum Schluß mit, es seien gesetzgeberische Maßnahmen des Reiches im Zuge, die für die gewerblichen Arbeiter und kauf männischen Angestellten in Anrechnung des Unterrichts in der Pflichtfortbildungsschule auf die Arbeitszeit regeln werden. — Das Kultusministerium bringt zurzeit eine Verordnung zur Ausführung des Schulbedarfsgesehes vom 31. 3ult 1922 heraus. Danach findet eine Unterscheidung zwischen ständigen und nicht ständigen Lehrerstellen künftig nicht mehr statt. 3m weiteren Teil der Verordnung wird die Erteilung von Privatunterricht von der Genehmigung des Bezirksschulrates abhängig gemacht, wenn der Mitteilungen. Privatunterricht mehr als 4 Wochenstunden beträgt. Lehrer, deren rsteuerordnung Pflichtstunden bereits herabgesetzt sind, dürfen Privatunterricht Gemeindekage überhaupt nicht übernehmen. 3in weiteren Verlaufe der AuS- sührungsbestimmungen wird das Strafmaß in den Schulen festge setzt: Als Strafen sind in der Volksschule zulässig: 1. Erinnerung und Ermahnung; 2. Verweis durch den Klassenlehrer oder durch den Schulleiter vor der Klasse oder vor dem Lehrerrat: 3- schrift liche Mitteilung an die Eltern durch den Klassenlehrer oder durch den Schulleiter oder auf Antrag der Lehrerversammlung durch den Schulausschuß; 4. Beschäftigung mit Schulaufgaben unter Aufsicht außerhalb der Unterrichtszeit der Klaffe bis "zur Dauer von zwei Stunden. Zuchkmittel, die den Schüler dem Spotte oder der Ver achtung seiner Mitschüler aussetzen oder seine Gesundheit ge fährden, sind unzulässig. Die Schulzucht erstreckt sich unbeschadet des Rechtes der Erziehungsberechtigten auch auf das Verhalten außerhalb der Schule. 3m Falle wiederholten unpünktlichen Schulbesuches oder unbegründeter Schulversäumnisse kann der Schaler zwangsweise der Schule zugeführt werden. Für di« Fort bildungsschule gelten ähnliche Bestimmungen. Köhschenbroda. Der Köhschenbrodaer Generalanzeiger' hatte seinen Lesern folgendes Rätsel aufgeaeben: .Vorne einer, hinken einer, in der Milte keiner!' Die Lösung lautet: .Die elektrische Straßenbahn Mickten—Zitzschewig.' Er bemerkt dazu: Vielleicht veranlaßt der Witz, der Frage näher zu treten, wie man das Unternehmen wieder zu einem Verkehrsmittel umstellt. Wenn man aber auf der gegenwärtigen Tarifwtrlschaft welkerfchreiken will, dann empfiehlt es sich, die Wagen nicht^zum Gespött -er Bevölkerung spazierenfahren zu lassen. — Der Witz trifft auch für andere Straßenbahnen zu. — Am Donnerstag gegen abend wurden hier eitlem 16ISH- rigen Mädchen von einem unbekannten Manne die Zöpfe abge schnitten. Großenhain. Hier wurden in -er letzten Zeit zahlreiche Eisen bahnwaggons nachts ihrer Kohlenladung beraubt. Tei einer Razzia -er Kriminalpolizei, städtischen und Landespolizei wurden eine An zahl erwachsene Männer und Frauen, sowie jugendliche Personen und Kinder festgcnommen. Leipzig. Reichspräsident Ebert hat dem Leipziger Mebamt mlkgekeilk, daß er der Einladung zum Besuche der diesjährigen Frühjahrsmesse Folge zu leisten bereit Ist, und den 7. März für den Besuch in Aussicht genommen hat, vorausgesetzt, daß seine dienstlichen Verpflichtungen es ihm gestatten, Berlin in den Tagen der Messe zu verlaffen. Leipzig. Der Rat hat nach Anhören der Vertreter der Mieter und Vermieter mit Stimmengleichheit eine Erhöhung der Mietszujchläge bereits ab 1. März abgelehnt. Limbach. 3n der letzten Stadtverordnetensitzung erklärte di« kommunistische Fraktion im Zusammenhang mit einer die Auf stellung eines 2. Nachtrages zum Ortsaeseh über die Mahl von Stadtverordneten betreffende Ratsvorlage, daß sie unter allen Umständen die Vornahme der Sladtverordnetenwahlen zur fälligen Zeit durchzusehen gewillt seien und daß im Falle der geplanten Hinausschiebung der Wahlen bis zum November ihre Mitglieder nach dem 31. März den Sitzungen nicht weiter bei wohnen würden. Auch die VSPD.-Fraktion gab die Erklärung ab, daß sie unter den gegebenen Verhältnissen nicht mehr auf die Durchführung der Gemeindereform in diesem 3ahr rechne. Da rauf wurde gegen die Stimmen der Bürgerlichen beschlossen, die Sladtverordnetenwahlen zur fälligen Zeit (Ende März oder An fang April) vorzunehmen. Mittweida. Zur Unterstützung der Sozialrentner bewilligten die Stadtverordneten erneut 63 000 M., ebenso als Unterstützung an die Theatergemeinde für das Märzgastspiel der Sächsischen Lan-esbühne 50000 M. Weiter bewilligte das Kollegium noch 100 000 M. zur Milchverbilligung für Kinder unter 2 Fahren. Zwickau. Die Angestellten des sächsischen Steinkohlenberg baues haben für die Ruhrhilfe im Monat Februar über 1G/r Millionen Mark aufgebracht. Die Beiträge sollen laufend weiter erfolgen. Wenn man bedenkt, daß der sächsische Steinkohlenberg bau nur 1300 Beamte beschäftigt, so ist dieser Betrag recht be achtlich und nachahmenswert. Klingenthal. Zum dritten Male wird unser Stadkparlamenk die Wahl eines Oberhauptes vornehmen müssen, da der zum Nach folger Dr. Ungethüms als Bürgermeister gewählte StadtrechkS- rat Dr. Hofmann—Limbach die Wahl ablehnte und der alsdann gewählte hiesige sozialdemokratische Schuldirektor Dr. Zimmer mann von der Kreishauptmannschast Zwickau nicht bestätigt wurde, weil nach dem Ortsgesetz der Bürgermeister 3urist fein muß. Plauen. Auf dem hiesigen Schlachthos erregte am Montag ein Prachtexemplar von einem Schlachttiere berechtigtes Auf sehen, ein Ochse im Gewicht von nicht weniger als 21 Zentner. Das Tier stammte aus dem Rittergut Thoßfell und hat rund 5 Millionen Mark gekostet. 3n geschlachtetem Zustand ergab das Tier 12 Zentner Fleisch. ,,, _ Bernstadt (Amksh. Löbau). Die Stadtverordneten beschlossen nach längerer erregter Aussprache, die Oesfentllchkeit bei den Etadlverordnetensihungen so weit einzuschränken, als nichtwahlbe- rechtigte Personen in Rücksicht auf die anw^enden wahlberech tigten Personen von den Sitzungen ausgeschlossen werden: , Olbersdorf. Den Tod auf seltsame Weise gefunden hat der Lisengteßereiarbeiter Mar Kaiser. Er war In den Wald gegangen, um Holz zu holen und kehrte mit einem großen Pack heim, den er auf der Schulter trug. 3n der Nähe des VolksbadeS stürzte Kaiser mit dem Holzbund und fiel so unglücklich mit dem Gesicht auf, daß Ihm -le Last des Holzes die Wirbelsäule brach. Der Verunglückte stand Im 32. Lebensjahre.