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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend v« v Schriftleitung, Dmck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Di« »Ottnidorf« 8»Mraa' erscheint Dien»« tag, Vrmmritag ww Soimabnrd. v« »ird «N Seat»« « jeden Monat, betannt g«e«L«n. Gemeinde - Giro-Konw K«. ÜU ' YMtzlÜUS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, M WWM amtlichen Bekanntmachungen Z Zu Ottendorf-Okrilla. Mode und Heim* und »Der Kobold*. 8 -> Z« F«L» hth«« Bnoav (Krieg od. sssp. I » ag»«o»rlcher Ltüruagrs de» Betriebe» der L M NE»«, d. Lieferarrte» «d. d. vesdrdenlsqs- 2 8 hat der VeUeher »Er« O» A A krach «ms vteferurig »der SlachNefrrMg der " »> Leitung od. ÄL<ktähirmg d. Derugepreise». » Postscheck-Konto Leipzig Nr. 2S148. Nummer 9? 26. Jahrgang. Sonntag, den 2j. August ^927 Oertliche» nn- GächfischeS. Vttrndorf-Dkcilla, den 20. August (427. — Am heutigen Tage ist t« Herrn Fabrikdirektor Vax Walther und Gemahlin vergönnt das 25 jährig« Ehe» iubiläum zu begehen. — Der heutigen Nummer liegt «in Prospekt über die «Massigen Torpedo-Schreibmaschine« bei. — Der an der Friedhofsmauer angebrachte Authänge- kaöen der Kirchgemeinde wurde in der vergangenen Nacht von zerftöiungslustigeu Leuten abgerissen. — Für das am 1. September 1927 beginnende neue Jagdjahr wird vom sächsischen Wirtschaftsministerin« folgen de» verordnet: Auch im Jagdjahr 1927/28 bleibt der Ab schuß von Rehwild auf Treibjagden verboten. Als Treib- sogden gelten auch weiterhin solche Jagden, bei denen da« Ausstöbern und Zutreiben de» Wildes ausschließlich durch Hunde erfolgt (sogenannte Hetzjagden). Von den vorstehende« Bestimmungen können auf besonders begründeten Antrag hin für weibliche« Rehwild Ausnahmeu bewilligt werden, wenn die Laude»- und Forstkullur sowie der Wtldbestaud e« er- sordern. Soweit e« sich um nichistaatliche Reviere handelt, wird dies« Besugni« zur Bewilligung von Ausnahmen auf die JagdaufstchtSbehörden übertragen, bei denen auch die betreffenden Anträge etnzureichen sind. — Schutz den Schwalben! Die Schwalbe ist in Ungarn iu einem fast unbekannten Vogel geworden und zwar, weil — wie man wohl mit Recht annimmt — die zierlichen Tierchen auf ihrem Fluge Über Süd-Italien von den dortigen Bauern in Maßen gefangen werden. Man hat von ungarischer Seite bereit» bei Mussolini Vorstellungen er hoben, damit dieser gegen di« Maffenlötung der nützlichen Bögel einschreite. Italien gehört leider noch nicht zu den Liaalen, die bereit« am 19. März 1902 eine Kooeutiou unteizeichneten, durch die sie sich verpflichteten, die Schwalben Und andere Zugvögel, die gleichfalls in der Natur eine nütz liche Rolle spielen, vor Nachstellungen zu schützen. Der Bogelmord ist in Italien heute noch erlaubt, was um so bedauerlicher ist, al« die große Mehrzahl der Zugvögel, die von Europa nach dem heißen Süden ziehen, ihren Weg über Italien zu nehmen pflegt. Er wäre wünscheutwert, daß dir Unterzeichner der genannten Konvention gemeinschaftlich auf Italien einrn Druck ausübteu, damit auch diese« Land dem Abkommen beitritl; wenn Italien die so nützlichen Vögel m Massen abschlachtrt, so schädigt es ja nicht nur sich selbst soudu« in gleichem Maße alle seine Nachbarn. — Vor noch nicht langer Zeit galt tübrigen« die Schwalbe überall al» «in heiliger Bogel; man glaubte, daß sie dort, wo sie nistete Hück bringe. Dir« tut sie auch in drr Tat, denn ost ent- springt da« Glück aus dem Wohlstand, und di« Schwalbe trägt dazu bet, diesem zu vermehren, indem sie die Ernten vor viel«« verderblichen Schädlingen bewahrt. In unserer realistischen Zett .ist dieser Volksglaube leider in Vergessen heit geraten. E« blrtbt also nichts weiter übrig, al« durch liesrtzltche Maßnahme« die so nützliche« Vögel vor. dem Untrrgang zu bewahr««. Dresden. Am Sonntag untrrnahm rin hiesiger Dentist mit seinen in Oberloschwitz wohnhaften Eltern s- Schneidermeister Gottschall und dessen im 59. Leben«- iohre stehend« Ehefrau — im eigenen Kraftwagen eine Fahrt Nach d«m Spreewald. Unterwegs zwischen Wiednitz und Grünwald errignetr sich ein ernster Unfall, bet dem Frau Gottschall erhebliche Verletzungen erlitt, während ihr Mann wit einer Schullerverletzung und ihr Sohu mit dem Schrecken davonka«. Nach einem dortigen Kraukeuhau» gebracht, ist bte Frau an den Folgen de« Unfalles gestorben. — Zu vorstehenden Autounfall wird noch ergänzend be- Met, daß das Unglück daraus zurückzusühren ist, daß ein Motorrad den Kraftwagen anfuhr und die Mutter Gott schalls durch di« Lenkstange de« Motorrade« tödlich verletzt wurde. Der Führer de« Motorradr« besaß keinen Führer- Mm; aus dem Soziussitz fuhr der Motorradbefitzer mit. Beide waren angetrunken! Sie wurden ebenfalls verletzt >tnd tu« Krankenhau« »ingeliesert. gedeckt und der unehrliche Beamte von drr Kriminalpolizei festg«nommen. Nach den birhrrigeu Feststellungen und dem Geständnis hat Schubert nach und nach insgesamt 86000 Mark veruntreut. Königsbrück. Ei« recht bedauerlicher Unglüässall ereignete sich am Mittwoch nachmittag in der kurz hinter- dem Bahnübergang stril abfallenden Straße. Ein mit vier Pferden bespannter jKrümpirwagen d«S erst am Dienstag nach hier gekommenen bayr. Artillsril-RegimentS Nr. 7 passtrrt« den Bahnübergang. Bei dem ziemlich starken Gr- fälle der Straße lies der Wagen den Pferden in di« Hinter- deine, sodaß diese unruhig wurden und mit Gewalt in die Vorderpserde liefen und diese wirdrrum sprangen verängstigt zur Seite und rissen den Wagen mit. Dem Führer der Vorderpserde gelang es noch rechtzeitig, zur Seite zu springen während der Führer der Hivterpferde unter den Wagen ge riet und schwere Verletzungen erlitt. Er wurde mittel« Krankenauto« nach Dresden überführt. Kamenz. Ein Verkehr «Unfall hat sich Mittwoch mittag au der Einmündung der Arndt- in die Kaserueustraße zugetragen. Dort fuhr ein Motorradfahrer einen Mdfahr« so verhängnisvoll an, daß nicht nur das Fahrrad völlig zer trümmert, sondrrn auch der Radfahrer durch Bruch eine« Fuße« ernstlich vrrletzt wurde. Bride Fahrer ^sind hiesige Einwohner. Königswartha. Ein tödlicher Betrieb-Unfall er eignete sich am Montagabend im Lautawerk. In der vor kurzem neu in Betrieb genommenen Feinquarzaulage der Bereinigten Aluminiumwerke wurde der 20 jährige Arbeiter Herbert Seidkl von den sich entwickelnden Giftgas«« betäubt und bisimmngslos am Boden liegend aufgefunden. Er starb in der folgenden Nacht, ohne da« Bewußtsein wied«rerlaugt zu haben. Köthensdorf. Am Fuße de« Hundsberge» wurde der im 33. Lebensjahr« stehende Kaufmann Rudolph, der zum Bcsuch seiner deutschen Hrimat und seiner Angehörigen au« Amerika hier weilte, erschossen aufgifunden. R. hat seit dem Tode seiner Gattin vor mehreren Jahren wieder holt Schwermut-anfälle gehabt. Er hinterläßt ein Töchterchen da« in Amerika im Hause d«r Großeltern lebt. Zittau. Dem Zittauer Verein für Luftfahrt, der sich schon als „Segrlflugvereinigung Zittau", au» drr er hervorgegaugen ist, einen Namen gemacht hat, iß er dank der selbstlosen und opferfreudigen Arbeit s«iuer Mitglieder gelungen, soeben den Bau seine« ersten eigenen Motorflug, zeuge« zum Abschluß zu bringen, da« §en Namen »Zittau" erhalten soll. Hainerrdorf. Hier brannten die noch mit Stroh gedeckten Gebäude der Wirtschaft vou Hrntschel vollständig nieder. Die Eutstehungrursache konnte noch nicht aufgeklärt werden. Di« an der Brandstelle eingetroffeneu Feuerwehren u. a. die Sebnitzer Motorspritze, vermochten nicht« mehr von den alten Baulichkeiten zu retten. Pirna. Beim Anschirreu wurde der beim Gutsbe sitzer Klirber im benachbarten Ebenheit im Dienst stehende 18 Jahre alte Wirtschaftsgehilse Martin Reichert aus Brrg- gießhübrl vom Pferde so schwer mit dem Huf vor dem Leib geschlagen, daß sich der junge Mann einrr Operation unter ziehen mußte. Trotzdem verschied der Bedauernswerte au den Folgen der erhaltenen schweren Verletzungen. Coswig. Als am Mittwoch ei« Arbeiter in de« Bierlingschrn Ledrrwerken mit Reinigungrarbeiteu in einer Grub« beschäftigt war, gab plötzlich die Seitenwand nach und stürzte über den au« Corwig flammenden Arbeiter Schmidt. Er konnte nur als Leich« geborgen werden. Er hinterläßt Frau und zwei unmündige Kinder. Rochlitz. Dir 27 jährig« Bohumil Jofisek fuhr in voller Fahrt mit seinem Motorrad in einem die Straße kreuzenden Stsenbahuzug. Dem Fahrer wurde ein Bern ab- getrennt, außerdem erlitt er lebensgefährliche Verletzungen. Da« Rad wurde zertrümmert. Buchholz i. Sa. Ein aus Schlettau gebürtiger Radfahrer kam so schwer zu Fall, daß rr aufer Hautab schürfungen noch eine Schullervcrenkung und einen Arm- , — Größere Unrigelmäßigkeitrn wurden bei der Reichs- bruch erlitt. Der Verletzte wurde ins städtische Krankenhaus vankhauptstelle Dresden aufgrdeckt. Einer thr«r Beamten in! ausgenommen. besonderer Vertrauenrfiellung, drr RUchsbankkasfitrer Mox! Reichenberg. Durch «inen Schuß von der Bühn« Schubert verübt« durch brtrügtrischr Manipulationen se.t i schwer verletzt wurde während der letzten Sonntagkvochrllung läng«« Zett Unterschlagungen um seine von der Inflation»-j im Stadttheater der Wilhelmrhöhe bei Tar.newald der Sohn isit hrr gewohnte luxuriöse Ltbrnrweise fortsetzen zu können, de« Fabrikarbeiter» Hübner. Der von ein«m fSchauspiUer Die groben Verfehlungen wurden in den letzten Tagen aus-'aus offener Bühne in der Richtung gegen den Zuschauer- raum abgegebene Schuß traf bin Burschen so unglücklich am Auge, daß «r sofort in da» städtische Krankenhau« gebracht werden mußte. Lug au. Zwischen oberschlesischen Bergarbeitern kam e« am Mittwoch wieder zu einer wüsten Schlägerei, bei der sich die Leute mit Dolchen, Heugabeln und Stuhlbeinen gegenseitig bearbeiteten. E« mußt« «in große« Polizet- mfgebot zur Wiederherstellung der Ruhe eingreifen. Mehrere Verhaftungen wurden vorginommen. W 0 lftitz bei Frohburg. Der Schwerkrieg«b»schädigte Walter Winter rettete das vierjährige Kind de« Gruben arbeiter« Thierbach, da« unw«it der Abtmühle in den Mühl graben gefallen war, trotz eigener Hilflosigkeit vom Tode de« Ertrinkens. Königshain. In einrr hiesigen Familie besitzen >ie 72 jährige Urahne, die 48 jährige Großmutter, di« 24 ährigr Mutt«r und da» stchrjährige Kind jt rin Fahrrad, von dem sie unbeschadet ihre» hohen Altrrs bzw. ihrer zarten Jugend regen Erdrauch machru. Ch«muitz. Di« neurste amerikanische Errungenschaft Baugerüste zu Umbauten von großen Kaufhäusern architektonisch auszugestoltrn und di, breiten Flächen mit möglichst originellen Reklamen bemalen zu lassen, ist jetzt auch vou drr einheimischen Geschäftswelt übernommen wordrn. Bei einer größer«» Anzahl von Kaufhausumbaut«« kann mau d«rartige moderne Baugerüste beobachten, di« wohltuend im Grobstadtbild von drn «hemaligen häßlichen Baugerüsten abweicheu. Eine« dies« Gerüste ist von dem »iuhrimischeu Kunstmaler Rudolf Pl«ißn«r mit lustigen Stimmungsbilder« bemalt worden, di» aller acht Tag« veu«u aktueller«« satirischen Bildern wrichin sollen. Gersdorf. Nach einer Mitteilung de« Stande»- amte« war im Monat Juli in der Gemeinde Ger«dorf, die 8000 Einwohner zählt, nicht ein einziger Sterbefall zu ver zeichnen. Ein Zufall wollte es, daß im Juli auch nur zwei Geburten in der Gemeinde erfolgten. Die Zahl der Tode«, fälle beträgt in dies«« Jahr 47, während in frühen» Jahren zu der gleichen Zeit etwa 180 Todesfälle zu ver zeichnen wann. Die Gesuudhritsverhältniff» in der freund lichen Talgemeinde find also recht gute. Zwickau. Am Dirn«tag nachmittag stürzte splötzlich ein stark beladen« Postwagen um und fiel aus eine gerade vorbrigehende Frau. Die Frau kam unter deu Wagen zu liegen und trug ziemlich erh«bliche Verletzungen davon. Sport. Sonntag, deu 21. August 1927. - Handball. Klotzsch- 2. - Jahn 1. Anwurf nachm. 2 Uhr in Klotzsch». Fußball. Jahn Jgd. - Weißer Hirsch Jgd. Anstoß vorm. 10 Uhr aus hiesigem Platz». Jahn 1. - W»ißer Hirsch 2. Anstoß vorm. 11 Uhr auf hiesigem Platze. Äirche»»achrichle« Sonntag, den 21. August 1927. Vorm. 9 Uhr Pr»digtgott»«dienst. Vorm. V, 11 Uhr Kindergottrsdteuß. Kathol. Gottesdienst vorm. 10»° Uhr im Ring. Vr-St « »tt »kn» rmWEuvo »sä AevKem ÜktOrittrK«»«- »»6 V»Kj»ri«i1. -lnr 50 kk. jeä« Uock». LnttsÜ«»? l»n! kntlnmt io LnnßrlrnnälaLA. Probrnummer« kosten!»« »m» V«rla- Verlier dl 24