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Zrandenberger Lagevlatt , i Bezirks- W Anzeiger MM sk»« MM MWMmM M,»« Eck ME M im Wirrt p ImkMq i. Zü »«<mtt-°Ech« Redakteur: -«»SRoßb.r» i» Fra»lmb«g i. Sa. - Druck uud ««lag v»» «. G. d» S*Mkmr«g L G. 15 Sonuaven», »eu SO Jamar 1917 7SL Jahrgang r EKrudni» bedürfen nicht: 1- Personen, die aMchlteßNch Sämereien v. verkaufen, di« in der eigenen Wirtschaft ge- »erkauf von MUchvieh. Bo» dem vom Kommunalverbande erworbenen zweiten Transporte von Schweizer Zucht« uud Milchriudvteh, Allgäuer Schlag», steht noch «in Teil, worunter sich auch einige MH« mit Kälbern befinden, unter günstigen Bedingungen zum Verkauf«. Kaufliebhaber wollen sich mmittelbar an di« Zentralstelle für Sleischversorgro«» tu Röv«, Bahnhofstraße 4. wende». Flöb a, 10. Januar 1917. D« Komwwealverbaud. Abgabe von Milch gegen Fettkartenbetr. Die Entnahme von Milch auf Fettkarten hat einen derartigen Umfang angenommen, daß Inhaber von Milchkarten Milch auf letztere »um Teil nicht «Halten können. Im EluvrrvSndui» mit dem Kommnnalverbaud wird hiermit bi» auf weitere» «utersagt, Voll milch auf Fettkarten abzuaebe« bez. zu entnehmen; dagegen empfehlen wir sterilisierte und kml» deufierte Mllch» welche t» hiesigen Maierialwarenhandlungt» zu haben ist. Die für diese Woche fällige Margarine wird in den nächsten Tagen ringehe». Stadtrat Frankenberg, am 19. Januar 1917. — VGMlich« Sitzung »es «^irksmsschuM . «mMupm^fch^ rviv, nachmittags V.S Uhr, «m Verhandlungszimmer der ^klaubnis rum Handel mit Lämereien betr vom 5. Januar 1917) ist der Handel mit Klee-, Gral-, Futterrüben und NL?^^"sEtn nur solche» Personen gestattet, dmrn eine besondere Erlaubnis »um Betrieb xkmi Hande^ nteUt worden ist, ohne Rücksicht auf «ine bereit» »ach der Verordnung üb« de» ZÄ Futtnmttteln und zm B^mpfung de» Kettenhandel» vom 24. Juni 1918 rrrriue vuauoms. Der Erlaubnis . züchtet find; » BH"k"n, de»m die Beschaffung und Berteilung von Sämereien übertragen ist: ». Inhaber von KleinbandelSgeschäften, di« Sämereien auSschli«ßlich im Kleinverkauf in Di, Erteilung der Erlaubnis erfolgt feiten» der^Zulassung-stelle für den Handel mit Sä- im Bezirke der Kreisbauptmannschaft Lbemnitz" tu Cbemni^ i .»LL!;8°Nu'-.kL b—« »-I d" »-»- In diesen Gesuchen muß angegeben werden: °° und seit wann d« Antragsteller eine im Handel»rrgist« eingetragene Firma besitzt; a °b und mit w,ich«, Sämneien er vor dem 1. August 1914 gehandelt hat; 3. ob und seit wann er im Befitzr der Erlaubni» »um Handel mit LebenS- und Futter mitteln auf »rund d« Verordnung über den Handel mit Leben»- und Futtermitteln Md zur Bekämpfung de» Kettenhandel» vom 24. Juni 1916 ist; 4. ob er wegen Zuwiderhandlungen gegen die Höchmnei-verordnunge», gegen die Ber« ordnunam über Borrat»«hebung«n vom 2. Februar uud 3. September 1915 (R-G Bl. S. 54, 54P und die Verordnung gegen übermäßige Preissteigerung vom 23. Juli 1915 (RG.Bl. S. 467) bestraft ist, und ob ei» Verfahren wegen Untersagung de» Handels betrieb» auf Grund der Verordnung ,«r Fernhaltuna unzuverlässiger Personen vom Sandel vom 23. September 1915 (R.GBl. S. M3) gegen ihn geschwebt hat. Ist d«m Antragsteller auf Grund dies« Berorduuug der Handewbetrirb untersagt gewesen, so kann der Antrag aus Erteilung der Erlaubnis von ihm uur gestellt werden, nachdem die Wiederausnahme de» Handelsbetriebe» »ach S 2 Absatz 3 d« Verordnung vom 23. SMember 1915 gestattet worden ist; 5. füwwelch« Zett, welche» Gebiet und welche Sämereien die Erlaubni» erteilt werden soll. Wird die Erteilung der Erlaubnis für et»«« HandüShrtrU beantragt, d« sich vor dem 1. August 1914 nicht oder nicht in dem nachgesuchte» Umfang auf den Handel mit Sämereien erstreckt hat, so ist da» volkSwirtsLafüiche Bedürfnis eingehend zu be gründen. Die Erlaubni» wird nur unter der Bedingung erteilt werde», daß d« Haudeltretbeude di« vom preußischen Landwirtschaft-Ministerium mit der ständige» PreiSlommissto» für Sämereien vn- etnbarteu Richtlinie» und Preise oder ander« in Zukunft festzusetzeude Richtlinie» und Preis« nicht überschreit« Die Preise find ia Nr. 12 de» Chemnitzer Tageblattes vom 14. Januar 1917 veröffentlicht. Flöha, de» 18. Januar 1917. Die Königliche AmlShanPtmunüschuft. kngiaE stacblclMt wtb London, 17. Januar. Der Staatssekretär des Aeußern, Balfour, richtete an den britischen Botschafter in Washington folgende Depesche, welche der Regierung der Bereinigten Staaten am 16. d. M. über mittelt wurde: Indem ich Ihnen die Uebersetzung der Note der Alli ierten übersende, möchte ich folgende Bemerkungen machen, die Sie zur Kenntnis der Regierung der Bereinigten Staaten zu bringen haben. Ich entnehme aus dem allgemeinen Ge dankengang der Note des Präsidenten, daß er, während er von dem lebhaften Wunsche erfüllt ist, daß der Frieden bald kommt, und daß er, wenn er kommt, dauerhaft sei, sich für den Augenblick wenigstens nicht selbst mit den Bedingungen besaßt, unter denen er zustande gebracht werden soll. Seiner Majestät Regierung teilt völlig das Ideal »es Präsidenten, hat aber das starke Gefühl, daß die Dauerhaftigkeit dieses Friedens in weitem Maße von seinem Charakter abhängcn muß, und daß kein dauerndes System internationaler Be ziehungen auf Grundlagen errichtet werden kann, die tatsäch lich hoffnungslos und mangelhaft sind. Die Hauptursachen für das Unglück, unter dem die Welt jetzt leidet, liegen in dem Vorhandensein einer von Herrschbegierde verzehrten Großmacht inmitten einer Gemeinschaft von Nationen, die so.r die Verteidigung schlecht vorbereitet waren, zwar unter stützt durch internationale Gesetze, aber durch keine lMasäimerie, um sie durchzusetzen, und geschwächt durch die Tatsache, daß weder die Grenzen der verschiedenen Staaten, noch ihre innere Verfassung mit den Bestrebungen ihrer einzelnen Rassen u^remstimmten oder ihnen gerecht« und billige Behandlung Die von den Alliierten in ihrer Note entworfenen Ber- anderungen der Kart« Europas würden offenbar das letztere Uebel stark mildern. Die Austreibung der Türken «us Europa muß einen Teil dieses allgemeinen Planes bilden, denn die Türkei der Einheit und des Fortschrittes A mindestens ebenso barbarisch und viel aggressiver als die Türkei des Sultans Abdul Hamid. In den Händen Deutsch- land» wird sie offen ak ein Werkzeug der Eroberung benutzt- Vie Zcbulä am MMieg von Graf Hue d« Grais, Regierungspräsident a. D. Unsere Gegner werden nicht müde, immer wieder zu be haupten, daß wir den Weltkrieg heraufbeschworen hätten. Immer von neuem, so auch in ihrer Antwort aus unseren Friedensvorschlag, suchen sie die schwere Verantwortung, die sie durch ihr frevelhaftes Vorgehen auf sich geladen haben, aus uns abzuwälzen, um die Angehörigen ihrer Länder und der neutralen Staaten über den wahren Sachverhalt hinweg zutäuschen. Wenn wir auch hoffen dürfen, daß di« Wahr heit sich allmählich durchringen wird, muß dazu doch immer wieder darauf hingewiesen werden, daß die Behauptungen unserer Gegner mit den offenkundigen Tatsachen in schroff stem Widerspruch stehen. Wenn das Deutsche Reich seine jetzigen Gegner hätte bekriegen wollen, so hätte es dazu die beste Gelegenheit in der Zeit gehabt, wo deren Kräfte anderweit in Anspruch genommen waren, wo Rußland mit Japan, England mit den Buren und Frankreich mit Marokko im Kampfe lag. Keine dieser Gelegenheiten hat das Reich benutzt; stets hat es seinen jetzigen Feinden gegenüber «ine wohlwollende Neutralität beobachtet. Dafür soll es jetzt den denkbar ungünstigsten Augenblick, in dem alle diese Mächte mit voller Macht ihm gegenüberstanden, zum Beginn des Krieges benutzt haben! Beim Ausbruche des Kruges waren unsere Kriegs- und Handelsschiffe in größerer Zahl fern von den Handelshäfen. Nach Lage der Seemachtverhältnisse waren diese rettungslos oerloren. Auch in unseren Schutzgebieten fehlte es mehrfach an umfassenderen Vorkehrungen zur Verteidigung, sodaß sie großenteils ein« Beute des Feindes «geworden sind. Endlich hätten auch die eigenen Vorräte, auf d«ren Einfuhr Deutsch land fich angewiesen sah, in größerem Umfange beschafft werden müssen, als es tatsächlich geschah. Deutschland hat sogar noch kurz vor dem Kriegsausbruch Getreide aus- aeführt. Hätte es «inen Krieg beabsichtigt, so würde es un bedingt auf allen diesen Gebieten ganz anders vorgegangen sein, als es dieses getan hat. Dem Deutschen Reiche fehlt« aber auch jeder Anlaß zum KiOge. Um solchen zu finden, verfahren unsere Gegner nach den Worten des Mephisto im Faust: Denn eben, wo Begriffe fehlen, Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich «in. Dieses Wort ist für sie der Militarismus geworden. Ihn wollen sie mit aller Macht bekämpfen. Mit Vorliebe bezeichnen sie ihn als „preußischen", obwohl ihnen fort dauernd „schlagende" Beweise dafür gegeben werden, daß ihnen rin einheitliches und fest geschlossenes deutsches Heer gegenübersteht. Welche Bedeutung sie diesem Worte bei legen, ist nicht ganz klar. Wenn sie unsere allgememe Wehr pflicht darunter verstehen, so haben sie selbst uns diese aus nahmslos nachgemacht. Wenn sie aus die starke Rüstung Hinzielen, so haben Frankreich und Rußland wett starker gerüstet als wir. Wenn si« aber Eroberungssucht aus un- serer Rüstung herleiten, so steht auch dieses mit der Sachlage in vollstem Widerspruch. Das Deutsche Reich sieht sich im Osten und Westen einer fortdauernden schweren Bedrohung durch seine Nachbarn ausgesetzt. Frankreich war seit Jahr hunderten von den Raubzügen Ludwigs XlV. und den Er oberungskriegen Napoleons l. an bis zu den Kriegen von sl870 und von heute stets darauf bedacht, in dem geeigneten Augenblick« über uns herzufallen, und auch Rußland hat uns wiederholt ernsthaft bedroht. Di« Aufstellung eines starken Heeres ist deshalb kein auf Eroberungen ausgehender Mili- tarismus, sondern ein einfaches Gebot der Selbsterhattung. Nicht «ine einzig« Tatsache kann dafür angeführt Ed«», daß wir damit auf Eroberungen ausgegangen seien, nicht «in einziges Land kann bezeichnet werden, auf das wir unsere Pvobswng hätten richten wollen. Weder in Morten noch in Taten haben wir zu solcher Annahme irgend welchen Anlaß geboten. . „ , Gerade das Gegenteil gilt von unseren Gegnern. Diese haben aus ihren Eroberungsabsichten, Rußland Mf Kon stantinopel, Frankreich auf Elsaß-Lothringen, Italien- aus Trient und Istrien, nie ein Hehl gemacht. Si« haben auch, während wir nahezu 45 Jahre hindurch stets für den Frieden eingetreten sind und diesen bewahrt haben, tatsächlich die Bahn der Eroberung beschritten, England gegen die Buren und Aegypten, Frankreich gegen Tunis und Marokko, Italien gegen Tripolis, Rußland und England gemeinsam gegen Persien. So scheuen sie sich nicht, uns das oorzuwerfen, was sie selbst fortgesetzt tun, und ihre Beweggründe uns unter zuschieben. Dazu kommen die zahlreichen Tatsachen, die Nachweisen, daß unsere Feinde das gemeinsame Vorgehen gegen uns (die Einkreisung Deutschlands) von langer Zeit her vorbereitet hatten, daß — wie die aufgefundenen Berichte des belgisch«« Gesandten in Berlin unwiderleglich ergeben — die belgische Neutralität, deren Verletzung England als Kriegsgrund oor- schützt, von diesen selbst längst verletzt war und sonach für uns gar nicht mehr bestand. Alle diese Umstände können nicht stark genug heroor- gehoben und nicht oft genug wiederholt werden, da unsere Gegner eifrig bemüht sind, sie in Vergessenheit geraten zu lassen. Nur hierdurch kam, es gelingen, deren planmäßige Heuchelei offenzulegen und das Lügengewebe zu zerreißen, mit dem sie die Wahrheit zu verschleiern suchen. Unter deutschen Offizieren kämpfen jetzt türkische Soldaten in Ländern, aus denen sie lange vertrieben waren, und eine türkische Regierung, die von Deutschland beaufsichtigt, durch Hilssgelder und ander« Mittel unterstützt wird» begeht die schrecklichsten Metzeleien in Armenien und Syrien, welche die Geschichte dieser unglücklichen Länder aufweist. Di« Aus treibung der Türken aus Europa wird ebenso viel zur Frie denssache beitragen wie die Rückgabe von Elsaß-Loth- ringen an Frankreichs die der italienischen Jrredenta an Italien oder jede andere der in der Not« der -Alliierten ver langten Gebietsv«ränderung«n. Solche territorialen Wieder herstellungen können aber keine hinreichende Sicherheit gegen einen neuen Krieg bieten, wenn die Deutschlands öffentlich« s Meinung und Geschicke beherrschenden Kreise wieder beab- ! sichtigen, die Welt zu beherrschen. Sie werden dann immer noch ein politisches System, das durch und durch aus mili tärischer Grundlage ausgebaut ist, zur Hand haben, wieder große Vorteile militärischer Ausrüstungsgegenstände aufhäu fen, ihre Angriffsmethoden vervollkommnen und ihre friedlichen Nachbarn niederschlagen können, bevor diese sich zur Verteidi gung vorzubereiten vermögen. Wenn nach dem Kriege Eu ropa weit ärmer an Leuten, Geld und gegenseitigem guten Willen ist als vorher, aber nicht in größerer Sicherheit, dann werden die Zukunstshoffnungen des Präsidenten für die Welt ihrer Erfüllung ferner als jemals sein. Während die anderen Nationen durch Schiedsgerichtsverträge die Aussicht auf Friedensstörungen dauernd zu verhindern wünschten, stand Deutschland abseits. Die Macht wurd« als das wahr« Ziel des Staates proklamiert. Der Generalstab schmiedete mit der unermüdlichen Industrie zusammen die Waffen, mit denen im geeigneten Augenblick der Machtgedanke vollendet werden sollte. Diese Tatsachen ließen darauf schließen, daß Schieds gerichtsverträge schließlich unwirksam werden könnten. Di« Beweisführung hierfür war bei Kriegsausbruch überwältigend. Solange Deutschland das Deutschland bleibt, das ohne Be rechtigung in barbarischer Weis« ein Land überrannte und mißhandelte, zu dessen Verteidigung es verpflichtet war, kann kein Staat seine Rechte als geschützt ansehen lediglich durch einen feierlichen Vertrag. Der Fall wird noch schwieriger durch die Ueberlegung, daß diese Methode berechneter Gro» samkeit auch diejenigen einschüchtern soll, mit denen die Mittel mächte noch im Frieden leben. Belgien war «in Beispiel durch die Schandtaten und Schreckensherrschaft nach seiner Be setzung. Damit die durch die britische Flotte oder durch ihr« eigene von den deutschen Armeen geschützten Völker vor den deutschen Methoden nicht sicher sind, wetteiferte das Unterseeboot beharrlich mit den barbarischen Praktiken der Schwesterwaffe. Wenn die Mittelmächte erfolgreich sind, so werden sie solchen Methoden ihren Erfolg verdanken. Deutsch land und Oesterreich-Ungarn machten den gegenwärtigen Krieg unvermeidlich, indem sie die Recht« eines kleinen Staates an tasteten. Sie erzielten ihre anfänglichen Triumphe, indem sie das Gebiet eines andere schützenden Vertrages verletzten« Terrorismus zu Lande und zur See wird sich als Mittel zum Sieg erwiesen haben. Wenn bestehende Verträge nicht mehr sind als Fetzen Papier, können uns dann neue Verträge helfen? Wenn die Verletzung d«r grundbewegenden Regeln des Völkerrechts von Erfolg gekrönt ist, werden die Nationen nicht umsonst daran arbeiten, diese Verträge zu verbessern? Daher kann das englische Volk nicht glauben, daß der Frie den dauerhaft sein kann, wenn «r nicht aus den Erfolg der Sache der Alliierten gegründet ist. Für einen dauerhaften Frieden sind drei Bedingungen unerläßlich: I. Daß die bestehenden Ursachen internationaler Beun ruhigung soweit wie möglich entfernt und geschwächt werden, 2. daß die Angriffslust und die bedenkenlosen Methoden der Mittelmächte bei ihren eigenen Völkern in Mißkredit geraten, 3. daß hinter allen vertragsmäßig«» Abkomm«« zur