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Slusaabe Q und v Für christliche Politik und Kultur Nummer S — 32. Jahrgang Crllhenii «mar wSckM. mU MnsIi.S>raii?beiIageii.Hkmmi <md W»U- m,l> der MudeibeUage,gNr «nlr»N,Ine>,LeuI«'.lowleden rerlbetlagen .UiüerhaUu»« und Wisse»'. .Die vraliliche Han»- ira»'. »Dar «ule vuch'. Monaiiiiher B«ius»pr«IS Ausgabe n mit St.-Beiino-Blait 2,70 Ausgabe 0 ohne St.-Beiina-BIail « 2,2g I^zeluummer 10 Sonnabeiid- u. Eonulagiumimer SO Haupllchrlsttelier: Lr. w. L«-c,h», Dresden. ««eschSfKfteo», Druck nud >v«rl«g> GermaulL ^uchdnickerei luid «erlag Dresden.«. I, pollersir. Zernnii 2,0,2. poslslheckkonlo Dresden 102s. «an«. laut» Stad,bank Dre-de» »!r.M7S7. «ebatttou der «»ckiNschen B»l»»,rlw«a DreSden-Aiisiadl 1 Pal irrst ratz« >7. Hernrui Mit und 2,0,2. Mttlmoch» den 11. Januar 1S3S tv.rlagSori, Dresden W W ,In,«Igenvr«ise: Dl- «aelvaltene peiiizeite kitt ^. ^amMen. Ws mirrigrn u.Stellengesuche 2tt Die pet>treklame,elle. 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Stalin spricht in dein Bericht zunächst über die Haupt ausgabe des Fünsjahrplans, die die Durchsührung folgender Matznahmen umfatzte: Einführung moderner Technik in Somjel- rutzland, Selbständigkeit gegenüber dem Weltkapitalismus, Schaffuna einer ivirtschaftlichcn Grundlage für den Ausbau der -soMÜiskschen Gesellschaft, Kollektivierung der Landwirtschaft ^nd Sicherste Verteidigungsfähigkeit des Landes. Dann werden die Ergebnisse des Fiinfjahrplans auf -Industriellem Gebiet dargelegt. Das Programm der TAndustrialisierung ist — nach Stalins Bericht — zu 93,7 v. H. erfüllt. Der Rest von 6,3 v. H. sei auf Schwierigkeiten bei dem Abschluss von Nichtangriffspakten mit verschiedenen Ländern und auf Berwicklungen im fernen Osten zuriickzusühren, und zwar habe eine Anzahl Fabriken aus die Herstellung von Rii- ltnngobedarf umgestellt werden müssen. Stalin kommt zu der Feststellung, dich die Erzeugung von Gebrauchswaren sllr den allgemeinen Bedarf zu gering gewesen sei, und begründet die bevorzugte Stellung der Schwerindustrie mit ilner Schlüsselstellung und mit der Notwendigkeit für Sowjel- russtand. gegen feindliche Angriffe gerüstet zu sein, andernsails inne Lage derjenige» Chinas gleichkommcn würde. Die Frage, ab im zweiten Fünsjahrplan die gleiche Politik des schnell st en Tempos im Ausbau der sowjetrussischen Industrie mög lich wäre, verneint Stalin. Bisher habe der Zuwachs der Produktion 22 Prozent betragen, in Zukunft würden es 13 bis 1t Prozent sein. Hinsichtlich der Entwicklung der Landwirtschaft in der Sowjetunion weist Stalin aus die Fortschritte der Kol lektivierung hin. Gegenwärtig bestünden 200 NVO Kollektiv- nurtschasten und rund 5000 Staatsgüter. Stalin gibt zu, datz die Kollektiven grösstenteils noch unrentabel seien, aber in 2 bis > Jahren rentabel werden würden. Einige tausend Kollektiven und einige Dutzend Staatsgüter seien zurzeit bereits rentabel. Das bisherige Tempo der Kollektivierung brauche man nicht sortzusetzen, vnlmekr müsse man jetzt die Kollektivwirischaslcn organisato risch festigen. Im Zusammenhang mit der materiellen Lage der Arbeiter und B a u e r n sprach Stalin über die Beseitigung dcr Arbeitslosigkeit und über die „Beseitigung der Verarmung aus dem Lande". Die Kollektiven könnten auch Handel treiben, jedoch tadelt Stalin, das; Kollektive gelegentlich auf Spekula tionen verfielen. Stalin polemisierte sodann gegen die Ansicht, datz selbst der Sowjethandel ohne gesunde Gcldwirlschast und ohne gcsnnde Valuta unmöglich sei und datz zunächst die angeb lich wertlose Sowjetvaluta geheilt werden inützte. Hinter dem Lowjctgeld, so erklärte Stalin, stünden Warenmengen in der Hand des Staates, die dieser zu festen Preisen ausgebe. Zum Lchlutz kam Stalin zu der Feststellung, der Fünsjahrplan habe bewiesen, datz der Sozialismus in einem Lande möglich sei. Tie Rede Stalins wurde mit grotzem Beifall ausgenommeu. a Es ist nickst mehr als selbstverständlich, datz Stalin den Füujjahr-Plan als einen Erfolg hinstellt, denn dieser Erfolg ist eine politische Notwendigkeit für die Sowjet-Union und nicht zuletzt für Stalin selbst. Darüber hinaus mag man anerkennen, datz die Energie der Räte- Diktaiur hinsichtlich der Industrialisierung Rutzlands ausserordentliches geleistet hat. Wo die Scksattenfeiten dieses „sozialistischen Ausbaus" liegen, lätzt auch der 2*e- richt Stalins erkennen: Auf dem Lande lsat der Fünsjahrplan versagt, die eingerichteten Kol lektiven sind unrentabel. Die Erklärungen Stalins über die materielle Lage der Bevölkerung tragen den Stempel der Unwahrhastigkeit an der Stirne. Datz die Ver armung auf dem Lande aufgehört hat, Ist höchstens in sofern richtig, als man den Bauern alles genommen hat, so das; sie jetzt nichts mehr zu verlieren haben. Und hin sichtlich der Lage der Bevölkerung in den Städten ge nügt es, auf die eine Feststellung Stalins hinzuweisen, das; die Erzeugung von Gebrauchswareu nicht aus reichend gewesen sei. Das Urteil über den ganzen Plan spricht die — zweimal in dem rurrössentlichten kurzen Auszug wieder- Bukarest, 10. Oktober. Ein schwerer Zugzusainmenstotz ereignete sich un weit des Bukarester Nordbahnhofes, aus der Strecke nach Crajova. Dort stietzcn Dienstag früh gegen 8 Uhr ein Schnellzug und ein Personenzug in voller Fahrt zu sammen. Die Wagen des Personenzuges wurden aus den Schienen geworfen, fünf Wagen sind vollständig zer trümmert. Die Zahl der Opfer lätzt sich zunächst noch nicht feststellen, doch fürchtet man, das; sie erheblich ist, da der Zug überfüllt war. Von Bukarest sind sofort Hilfszüge an die Unglücks stelle abgegangen. In Automobilen und Autobussen ver suchen die Angehörigen der Fahrgäste des verunglückten Personenzuges, möglichst rasch zur Stelle zu sein. Um fangreiche Sickierheitsmasstiahmen sind von den Behör den getroffen worden, um einen reibungslosen Ablauf der Nettungsarbeiten zu ermöglichen. Die Rettungs arbeiten sind sehr gehemmt, weil starker Schneefall, der bereits seit zwei Tagen anhäit, den Zugang zur lln- glücksstelle erschwert. Falls es nicht gelingen sollte, die Nach Papens Besuch bei Schleicher - Die Wahlen in Lippe Berlin, 10 Januar. Ueber den Inhalt der Unterredung des Herrn von Papen mit Hitler sind Einzelheiten »och nicht zu erfahren gewesen. In Berlin findet die Auffassung neue Nahrung, datz es falsch ist, das Kölner Gespräch in seiner Bedemung zu überschätzen. Richtig dürste fein, datz der Wunsch zu der Kölner Zusam menkunft durch Kreise der Finanz und der Industrie an Herrn von Papen herangetragen worden ist, weil er schon am 13. August den Versuch gemacht habe ,die Nationalsozia listen in den Staat etnzugliedern. Vielleicht hat bei den be teiligten Wirtfä-astskreisen auch das Bedürfnis mitgespielt, Klarheit darüber zu gewinnen, wie die wirtlchasts- und so zialpolitische Entwicklung unler der Führung des Generals von Schleicher weitergchen soll. Die Nationalsozialisten warten zunächst das Ergebnis der lippisck)«» Landesmahlen ab. Es soll für sie eine Art Stichprobe für den Stand der Bewegung sein. Die weitere Entwicklung im Reich wird nach Auffassung politischer Kreise von dem Ausfall der Wahl stark beeinslutzt sein. Gelingt es den Nationalsozialisten, ihre Stellung zu hallen, so wirs di« politische Entscheidung im Reich wahrscheinlich schneller fallen, erleiden sie eine Einbuhe, so rechnet man mit einer «vetteren Hinauszögerung. Aus dieser katkutation sutzt auch Holle — Feststellung, dos; cs in dem bisherigen Tempo nicht mehr weiter gehe. Der Fünfjohrsplan war eine einmalige gewaltige K r a s t a n st r e n g u n g, die durch ungeheure Entbehrungen des gesamten russischen Volkes und durch die Vernichtung des Lebensglücks Hunderttausender von Familien erkauft worden ist- Die Lebensfähigkeit des '„sozialistischen Systems" in, Sowjet- Sinne ist damit noch in keiner Weise lnnviesen. Darüber wird man erst reden können, wenn die neugeschasfene russische Industrie in normalen Jahren ihre Lebens fähigkeit erwiesen hat. Eisenbahn-Katastrophe bei Bukarest O-Zug und pet-sonenzug stoßen in voller Fahri zusammen Reichstem erst im Februar? Oie inneren Schwierigkeiten -er NSOAP die Möglichkeit, datz der Reichstag schlietzllch unter Umstün den nicht am 24. Januar, sondern vielleicht erst im Februar Zusammentritt. Unter den Gründen, die sür eine solche Ver schiebung sprechen, spielen auch Informationen eine Nolle, nach denen die nationalsozialistische Führung selbst erst für Februar mit den grohen Auseinandersetzungen und der end gültigen Entscheidung rechnet. Die Gerüchte sind falsch, in denen bezweifelt wird, datz Reichskanzler von Schleicher vom Reichspräsidenten die A u f l ö s u n g s o o l I in a ch t erhält. Wir glauben bestimmt zu wissen, datz diese Vollmacht abso lut sicher ist. Christliche (Sewerkschastsführer beim Reichskanzler Berlin, 10. Januar. (E. M.) Reichskanzler von Schleicher empfing am Man- tag abend die Vertreter der Christlichen Geiverksckiasten Schmitz. Schlimm er und Kaiser zur Erörterung der wirtschaftspolitischen Lage der rheinischen Metall industrie. insbesondere auch der Metallindustrie des ber- gischen Landes. An diese Erörterung schlaf; sich ein« ! eingehende Aussprackst? der ivirtschastlichen und politischen , Gesamtlage an unter den Trümmern begrabenen Verletzten rasch zu ber. gen, ist die Gefahr groh, das; sie einschneien und ersrie. ren. Finnische Seefestung in -ie Lust geflogen Helsingsors, Ist. Januar. (E. M.) Die Seefestung „Mac Elliot" ist in die Lust geflogen. In der Festung war ein Grohfeuer ausgebrochcn, das die Munitionslager ergriff, diese explodierten. Die Annähe rung der Lösch- und Rettungsschiffe an den ttngliicksort wird durch eine» schweren Schneesturm verhindert. Die Fe stung liegt auf einer Insel etwa 3st Kilometer von Helsing- fors entfernt. Wie weiter gemeldet wird, sieht man vom Fcstlande beständig gewaltige Fencrgarbe» zum Himmel schienen nnd man hört das Dröhnen schwerer Explosionen. Sieben Kasernen und grotze Teile der Festungsbäute» sol- len zerstört sein. Man befürchtet schwere Verluste an Men schenleben.