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Die .Welberitz.Zettmy« «scheint wöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners- tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denWenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Psg., einmonatlich 42 Mg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan- stalten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. MHeritz-Mmlg. Anzeiger für Dippoldiswalde Md Umgegend. Inserate, welche bet bei bedeutenden Auslage der Blattes -ine sehr wirk same Verdrehung finden werden mit 12 Pm., solche aus unserer Amtshnupt- niannschast mit 10 Pfg die Spaltzeile oder dere i Raum berechnet. — To bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Ausschlag.- Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten zelle 20 Psg. Amtsblatt für die Königliche Umislj-uptmamsch-st, das Königliche Amtsgericht nnd dm Stadtrat zu Dippoldiswalde. Sonnabend, den 16. Januar 1904 Nr. 6. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jetzne. - Druck und Verlag von Carl Jehnr in Dippoldiswalde. Mit achts-itige« .MMli-rt-n Ante-Haltungsblatt". Mit land, und hau-wi-tschastlich-r Monat--B-il-ge. 70. Jahrgang. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche sür Kipsdorf Blatt 78 auf den Namen Karl Wilhelm Schulze eingetragene Grundstück „Hotel „zur Tellkoppe" soll am 4. »Lrr 1904, vormittag» '/eU vkr, — an der Ger ichtss teile — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 57,7 Ar groß und einschließlich des vorhandenen Inventars und der sonstigen Zubehbrungen auf 77 300 M. —. ge schätzt. Das Grundstück besteht aus Wohn- und Gasthofsgebaude mit angebautem Tanzsaal und verschiedenen Nebengebäuden, trägt die Nr. lyL des Brandkatasters und umfaßt das Flurstück Nr. 194 des Flurbuchs für Kipsdorf. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 8. Dezember 1903 verlautbarten Versteigerungsverinerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be rücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aus- gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlos an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dippoldiswalde, den 14. Januar 1904. 17/03 Nr. 3. königliches Amtsgericht. Holzversteigerung. Schmiedeberger Staatsforstrevier. Restauration „zur Post" in Schmiedeberg. 25. Januar 1804, norm. 1/210 Ahr: 4487 w. Stämme, 10 h. u. 10306 w. Klötzer, 4 h. u. 781 w. Derbstangen i. g. L., 266 w. gek. Derb- u. 18995 w. Reisslängen; 26. Januar 1804, vorm. H2IO Ahr: 105 rm w. Brennscheite, 143 rm w. Brennknüppel, 41 rm w. Zacken, 1 rm h. n. 394 rm w. Äst«, 347>/2 rm w Stöcke. Kahlschläge Abt. 15, 25,26, 41, 43, 66, 91, 111. Durchsorstungs- und Einzelhölzer Abt. 5, 6, 12, 21, 25, 30, 32, 50, 51 62, 63, 66, 68, 83, 85, 91, 92, 96, 101, 102, 103, 108, 115, 116, 120, 121, 122. Kgl. Forstrevier Verwaltung Schmiedeberg, Kgl. Forstrentamt Frauenstein, von Oppen. am 13. Januar 1903. Krause. Die Errichtung Jon Kaufmannsgerichten. Dem Reichstage ist nunmehr die schon in der Thron rede bei seiner Eröffnung angekündigle Vorlage über die obligatorische Errichtung von Kaufmannsgerichten zuge gangen. Die genannte gesetzgeberische Maßnahme ver dankt der Überzeugung ihre Entstehung, daß es absolut nötig sei, sür einzelne Gewerbszweige und Verufsarten besondere Gerichte zu schaffen, da die Interessen der be treffenden Berufe von den ordentlichen Gerichten infolge der ganzen Institution derselben nicht in dem erforder lichen Maße gewahrt werden können. Bereits besteht in Deutschland mit den Gewerbegerichten eine derartige Sondergerichtsbarkeit, die sich vorzüglich bewährt hat, und nun soll ein weiterer Schritt in dieser Richtung mit der Einführung von Kaufmannsgerichten unternommen werden. Es kann schon jetzt kaum einem Zweifel unterliegen, daß ' auch diese letztere Einrichtung einem mehr und mehr heroor- getretenen Bedürfnisse des praktischen Lebens entgegen kommt, denn die Kaufmannsgerichte versprechen eine weit promptere Erledigung der zahlreichen täglichen Streitig keiten und Differenzen zwischen Prinzipalen und Ange stellten im Kaufmannsstande, als dies bei dem Verfahren bei den ordentlichen Gerichten bislang möglich war. Jedenfalls kann es auch nur mit Genugtuung begrüßt werden, daß der neue Gesetzentwurf die Kaufmannsgerichte in der Hauptsache direkt den Gewerbegerichten angegliedert wissen will, womit das neue Sondergericht also der Zu ständigkeit der Amtsgerichte entzogen würde; der Anschluß der Kaufmannsgerichte an die Gewerbegerichte bedarf wohl kaum einer breiteren Verteidigung, die Sache spricht für sich selbst. Trotzdem muß man sich auf manchen Widerspruch im Reichstage, namentlich von juristischer Seite, gegen diese Angliederung gefaßt machen. Was die übrigen hauptsächlicheren Bestimmungen der Vorlage an belangt, so seien von ihnen folgende heroorgehoben: Der Zwang zur Errichtung von Kaufmannsgerichten trifft alle Orte, welche mindestens 50000 Einwohner zählen. Die Kaufmannsgerichte sind für Streitobjekte in der Marimal- Höhe von 5000 M. zuständig. Der Vorsitzende muß die Fähigkeit zum Richteramt besitzen, während die Beisitzer teils aus den Reihen der Prinzipale, teils aus den Kreisen der Handlungsgehilfen zu wählen sind. Die Wahl der Beisitzer aus der Kategorie der Prinzipale hat durch die in dem betreffenden Bezirke bestehende Vertretung des Handesstandes, also der Handelskammer zu geschehen, die Wahl der Beisitzer aus dem Stande der Handlungsgehilfen kann seitens der Ortsverbände derselben oder auch durch die Vertreter der Handlungsgehilfen bei den Krankenkassen «folgen. Im ferneren spricht der Entwurf den Ausschluß der Konkurrenzklausel von der Kompetenz der Kaufmanns gerichte, sowie demjenigen der Gerichte als Einigungsämter, die Erlaubnis der Zulassung von Rechtsanwälten bei den Verhandlungen vor den Kaufmannsgerichten, die Gestattung Ler Berufung bei Streitsummen von mehr als 300 M. Höhe usw. aus. Tanz sicherlich enthält die Regierungs- Vorlage noch manche Schwächen, im großen und ganzen indessen darf sie doch als ein gelungenes Werk betrachtet werden. Dasselbe geht in seinen Einzelheiten bereitwilligst auf die Wünsche ein, die man in den Kreisen der deutschen Handelswelt schon längst betreffs der Errichtung von Kauf mannsgerichten bekundet hatte, und ist sichtlich bemüht, den Erfordernissen, Gepflogenheiten und Überlieferungen des kaufmännische» Lebens soviel wie möglich Rechnung zu tragen. Es steht darum zu hoffen, daß im Reichstage eine Einigung unter den Parteien über die Grundlagen dieser neuen Regierungsvorlage zu stände kommen werde, sollten gleich hie und da in Einzelheiten noch Verände rungen resp. Verbesserungen beliebt werden. Jedenfalls darf die Verabschiedung des Gesetzentwurfs über die Kauf mannsgerichte im ureigensten Interesse unseres Kauf mannsstandes noch in der laufenden Session des Reichs tages wohl erwartet werden. Lokales and Sächsischs» — Die am Sonntage abgehaltene Schmiede-J n- nungsversammlung war von dreißig Meistern besucht. In seiner Ansprache gedachte der Obermeister, Herr Mende, mit ehrenden Worten des vor kurzem Heimgegangenen Obermeisters der Dresdner Schmiedeinnung, Herrn Liebscher, welcher bei Lebzeiten immer mit der hiesigen Innung in freundlichem Verkehre gestanden hat. Zu wählen waren der Obermeister und ein Land-Deputierter. Einstimmig wählte man die bisherigen Inhaber dieser Ämter, Herrn Mende und Herrn Winter-Ulberndorf, wieder. Der vom Obermeister aufgestellte Haushaltplan wurde gutgeheißen. Sodann beschloß man, das Geschenk, welches die wan dernden Geselle,» bisher auf der Herberge hier erheben konnten, in Wegfall zu bringen, da die Gesellen außerdem doch auch noch die Werkstellen besuchen und um ein Ge schenk anhalten. Auch wurde der Versammlung bekannt gegeben, daß die Kollegen Winkler-Reichstädt und Kreher- Frauendorf ihre Meisterprüfung gut bestanden haben und als Jnnungsmitglieder ausgenommen worden sind. Außerdem wurden noch verschiedene innere Angelegenheiten der Innung besprochen und erledigt. — Wie im Inseratenteile ersichtlich, erläßt der Be zirks-Obstbauverein eine Bekanntmachung, die Bestellung von Edelreisern betreffend. Wir möchten aber nicht unter lassen, darauf hinzuweisen, daß der Landes-Obstbauverein keineswegs im stände ist, alljährlich Edelreiser in unbe schränkter Zahl abgeben zu können. Es kann sich nur um Überlassung von Reisern solcher Obstsorten handeln, welche in der betreffenden Gegend noch gar nicht, oder nur erst sehr wenig vertreten sind. So viel als möglich, sind im übrigen die erforderlichen Reiser von Bäumen der gewünschten Sorten im Bezirke selbst zu gewinnen. — Der Stuhlbauer Horn, welcher in Verdacht kam in hiesiger Stadt verschiedene Diebstähle — darunter den bei Geschu — ausgesnhrt zu haben, ist bei Rabenau von der Gendarmerie verhaftet und nach dem Kgl. Amts gericht Tharandt gebracht worden. Derselbe hat bereits 1 den Diebstahl bei Geschu eingestanden. — Das Königliche Ministerium des Innern hat im Einverständnisse mit dem Kgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts bekannt gegeben, daß Gesuche um Dispensation von Vorschriften der Verordnung über die Beobachtung der geschlossenen Zeiten in polizeilicher Hinsicht künftig keine Aussicht auf Genehmigung mehr haben und die Polizeibehörden angewiesen, etwaige Ge suchsteller entsprechend zu verständigen. Die fragliche Ministerialoerordnnng verbietet bez. beschränkt die Ab haltung von Tanz- und Konzertmusiken, sowie theatralischen Vorstellungen und anderen geräuschvollen Vergnügungen während der geschlossenen Zeiten. Eine für Zivilmusiker beachtenswerte Ver- sügung hat soeben das Königliche Finanzministerium er lassen. Die Zoll- und Steuerdirektion hat bereits in ver schiedenen Fällen ausgesprochen, es könne nicht geduldet werden, daß Beamte in ihrer dienstfreien Zeit gegen Ent gelt Musik machen; eine solche Nebenbeschäftigung sei un verträglich mit der Stellung eines Beamten und führe zu B»fch werden der Fachmusiker, die dadurch in ihren Er werbsverhältnissen beeinträchtigt würden. Den Beamten der Zoll- und Steuerverwaltung ist daher das Musikmachen gegen Entgelt, das sie nach tz 2 der Novelle zum Staats dienergesetz vom 3. Juli 1876 nur mit Genehmigung der Anstellungsbehörde würden betreiben dürfen, ein für alle mal untersagt. — Bei der am 18. Dezember v. Js. im amtsh. Bezirk Dippoldiswalde vorgenommenen Aufzeichnung der Pferde, Rinder und Kälber wurden gezählt in Dippoldiswalde 144 P., 231 R., 9 K., Altenberg 60 P., 109 R., 1 k, Bärenstein 25 P., 95 N., 8 K., Frauenstein 44 P., 242 R., 5 K., Geising 38 P., 94 R., 3 K., Glashütte 40 P., 70 R., 3 K., Lauenstein 30 P., 143 R., 7 K. Ammeis dorf 40 P., 296 R., 18 K., Bärenburg 4 P., 25 R., I 4 K, Bärenfels 11 P., 23 R-, — K., Bärenklause-Kautzsch 37 P., 155 R., 5 K., Bärenstein 26 P., 264 R., 8 K, Beerwalde 49 P., 334 R., 19 K., Berreuth mit Seifen 29 P., 200 R-, 12 K-, Berthelsdorf 29 P., 144 R., 13 k, Börnchen b. L. 29 V., 231 R., 7 K., Börnchen b. P. 29 P., 170 N., 5 K-, Börnersdorf 69 P., 412 R., 30 K., Borlas 71 P., 402 R., 6 K., Breitenau 46 P., 423 R., 18 K., Burkersdorf I10P., 896 R., 26 K., Cunnersdorf 99 P., 611 R., 6 K., Dittersbach 46 P., 431 R., 14 K., Dittersdorf 82 P., 678 R., 24 K., Döbra 46 P., 265 R., 3 K., Dönschten — P., 38 R., 1 K., Elend 6 P., 81 R., 3 K., Falkenhain 19 P., 148 R., 6 K., Friedersdorf 62 P., 443 R., 12 K., Fürstenau m. Müglitz und Gott- getreu 16 P., 526 R-, — K., Fürstenwalde mit Nudolphs- dors 31 P., 424 R., 18 K., Georgenfeld 2 P., 55 R., — K., Gombsen 44 P., 168 R., 2 K., Großölsa 60 P., 372 R., 15 K., Hänichen 42 P., 83 R., I K, Hart mannsdorf 86 P. 570 R-, 29 K., Hausdorf 54 P., 237 R., 12 K., Hennersbach 12 P., 158 R., 4 K., Henners dorf 60 P., 444 R-, 17 K., Hermsdorf i. E. 81 P., ' 729 R., 40 K., Hermsdorf bei Dippoldiswalde 20 P., 158 R., 3 K., Hirschbach 40 P., 105 R., 7 K., Hirsch sprung 7 P., 51 R., — K., Höckendorf 95 P., 522 R., 22 K., Holzhau 23 P., 197 R., 15 K., Johnsbach 59 P., 526 R., 15 K., Kipsdorf 15 P., 56 R., 4 K., Klein- bobritzsch 36 P., 320 R., 6 K., Kleincarsdorf 16 P., 71 R., 4 K., Kreischa 100 P., 269 R., 5 K., Liebenau 92 P., 782 R-, 23 K., Löwenhain 33 P., 313 R-, 15 K., Luchau 78 P., 433 R., 18 K., Lungkwitz 42 P., 152 R., 12 K., Malter 14 P., 109 R., 1 K., Nassau 129 P., 1071 R-, 34 K., Naundorf 18 P., 160 R-, 4 K., Nrederfrauendorf 25 P., 161 R., 9 K., Niederpöbel 9 P., 19 R., 3 K., Obercarsdorf 67 P., 260 R., 16 k, Obercunnersdorf 56 P., 305 R., 11 K., Oberfrauendorf 38 P.. 216 R., 6 K-, Oberhäslich 17 P, 238 R., 8 K., Oelsengrvnd 5 P., 56 R., I K., Paulsdorf 12 P., 76 R., 2 K., Paulshain 6 P., 50 R., 1 K., Possendorf 78 P., 296 R., 6 K., Pretzschendorf 139 P., 1068 R., 43 K., Quohren 61 P., 259 R., 7 K., Rechenberg 21 P., 108 R., 5 K., Rehefeld-Zaunhaus 14 P., 97 R., 2 K., Reichenau >05 P., 685 R., 30 K., Reichstädt 160 P., 951 R., r! K., Reinberg I7P., 184 R., 4 K., Reinhardtsgrimm« 107 P., 563 R., 27 K., Reinholdshain 76 P., 454 R., 18 K, Röthenbach 43 P., 350 R., 24 K-, Ruppendorf