Volltext Seite (XML)
Ur öen L^mtsgMchtKhGZM EWenstM NMÄ öeMM Umgebung Sonnabend, den 2. Januar 1S15, nachmittag- 1 Uhr sollen im Restaurant .Zentral hall«' in Eibenstock folgende Sachen, nämlich: et« größerer Paste» Atta-, Bal, Sammet, Mairee, GlaStzattist, Eambric, Ra«- sae u. Erepa« an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 31. Dezember 1914. Der Gerichtsvollzieher -et Königlichen Lmttgerichtt. 1. Gemeinde- und Privat- Beamte«sch«le z» Geyer. Städt. Fachschule unter Aufficht de» Königl. Kultusministerium» stehend, bereitet für die Gemeindebeamtenlaufbahn vor. — Jederzeit Stellungsnachweise für die Abiturienten durch di« Direktion. — Prospekte gratis durch die Direktion und den Stadtrat. fir Libensto», Larlrfe!», hNmöshübel l^ug^ " «tl» Neuheide, GbersWtzengMU, KMnheidtz 8chöMMshEMer,Sosa,Ukt«rsWtzengrün,WUL«WHal «sm Fernsprecher Nr. UV. und Berleger: EmilHannebohn, verantwortl. Redakteur: SrnstLindemann, beide Eibenstock. — 62. Jahrgang. 1 .Freitag, dt« I. Jamar ISIS. »44«444*4»»4 ZrMML täglich abends mit Ausnahme der Sann» WMb Feiertage für den folgenden Tag. «^eiaenpreis: die kleinspalttqe Seile 12 pfmmge. Zm amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennig«. Nel^Ndru Amtsblatt. Drucker 444444»»»444444444444444444444< l.M.l.50«inschli«bl * und der istischen Vellage „Seifenblasen- in der ition, bet unseren voten sowie bei allen veichspostanstalten. Grüß Sott Dich, junges, neue» Jahr! Grüß Sott, bring reichsten Segen! Du blickst so froh, so hell und klar — Wir jauchzen Dir entgegen! Grüß Sott! Beschirm» unser Heer Im Westen wie im Ostm Und unsre Flotte auf dem Meer, Di« alle „auf dem Posten!' Das alte ging zur Ewigkeit, Da» Jahr der großen Taten. O wunderbare Heldenzett, Wie reich find dein« Saaten! Schlagt, Helden, auf die FeindeSbrut, Jagt ste zur Hölle nieder! Gott gab den Deutschen Kraft und Mut — Stimmt an die hellsten Lieder! Im neuen Jahr mit neuer Kraft Holt au» zu wucht'gen Schlägen! Wa» Große» Ihr bt»her geschafft, Bringt Kind und Enkel Segen. Kein Friede, bi» der letzte Feind Von Euch im Staub zertreten! Und darum wollen wir vereint Zu Gott mit Inbrunst beten! . . . Dr. Otto Weddigen, »harloliendurg WiederbtsteLmg von GemcmdkwaiseMtcn und von Ersatzmänacni. Alle bisherigen Gemetndewatsenritr und Ersatzmänner de» AmtSgerichtSbezirke», die auf die Zeit vom 1. Januar 1S1S bi» mit dem 31. Dezember 1917 wiedergewählt oder »tederbrsttmmt worden find, werden hiermit unter Hinweis auf da» Grlöbni» treuer und gewissenhafter Pflichterfüllung bet ihrer früheren Verpflichtung erneut zu diesen Aemtern bestellt. Lon der Wtederbestellung werden die Gemeindewaisenräte, die Ersatzmänner und die Gemeindebehörden »Mt hierdurch benachrichtigt. Eibenstock, den 31. Dezember 1914. Tas Ssaiglichk AmtWricht. N e a i a h r. Nicht einem der Sterblichen, die heute leben, selbst wenn ihm das höchste, Erdgeborenen erreichbare Alter vergönnt wird, ist je beschieden gewesen, an einer Jahreswende zu stehen, die in eine so große Zeit weltbewegenden Geschehens hineinsällt, wie dir des Wechsels von 1914 zu 1915. Wer sich rückschauend u. vor wärtsblickend der noch unermeßlichen Tragweite des soeben im Jahre 1914 Erlebten und des im Jahre 1915 unmittelbar Bevorstehenden bewußt wird, muß in dem Augenblicke, wo das scheidende in das kom mende Jahr hinüberfließt, inne werden, daß der rings umher dahinbrausende Strom gewaltiger Ereignisse u. Entwicklungen über die Geschicke von Völkern und Na tionen, Staaten und Reichen Entscheidungen trifft, verhängnisschwerste und segensreichste. Was sich 1914 vollzogen hat, was 1915 werden wird: das und Schick salswandlungen, die über Hunderte vergangener Jahre richtend das Urteil sprechen, die den folgenden Jahr Hunderten neue Bahnen erschließen. Das eherne Walten der göttlichen Vorsehung kün det der Jahreswechsel von 1914 zu 19l5. In diesem zeitlichen Wechsel empfinden wir den ewigen Wechsel des Stirb und Werde. Wer fühlte nicht, daß die Welt-- aefchichte Weltgericht hält! Da verwirkt der einzelne Mensch , mit seinem verschwindend winzigen Ich das Rechtem seinetwillen zu sorgen und zu klagen, auch wenn das dahingegangene Jahr herbstes Leid über ihn verhängt, Unersetzliches ihm entrissen hat. Jeglicher von uns kämpft heute in Reih und Glied, sei es in Feindesland, sei es zu Hause Innerhalb der Wirksamkeit der Kriegsfürsorge. Da gilt nichts anderes, als ohne Rücksicht auf das eigne Dasein die heilige Pflicht Hu tun, die den Kampf um Sein oder Nichtsein von Volk und Vaterland gebeut. Wer getreulich diese Pflicht erfüllt, der hat den An spruch errungen, erhobenen Hauptes und mit stolzem Selbstvertrauen an der Jahreswende Umschau und Ausschau zu halten und voll Trost und voll Zuver sicht des neuen Jahres Schwelle zu beschreiten Das darf unser gesamte- deutsches Volk. Ohne jegliche Ueberhebung. Denn ohnegleichen groß ist das Jahr, daß jetzt in den Schoß der Ewigkeit hinab gleitet, durch die Größe der sittlichen Kräfte, die un ser Volk in diesem Weltkriege betätigt, und die allein die Gewähr geben, daß sie Gottes Segen erwirken. Nach heimlicher Verschwörung, nach langverhehltem Rüsten wollten unsre Feinde haßerfüllt unS überfallen, un» durch die vermeintliche Uebermacht ihrer tücki schen Gewalt und teuflischen Lüge erdrücken und schmettern. An der unvergleichlichen, unbezwingli Größe der deutschen Einigkeit und Pflichttreue, der deutschen Tüchtigkeit und Tapferkeit muß solche Ueber- macht zusammenbrechen. Diese Erwartungen können die Deutschen al» bisheriges Ergebnis des unS auf- gedrunqenen Daseinskampfes, al- Wirkung des fitt- lichen Geistes, den wir beweisen, in da» neue Jahr hinübernehmen. Die volle festliche Gewißheit, daß der Sieg auch im Jahre 1915 unsern Fahnen folgen wird, haben uns die Taten der Adventswochen ge bracht: die Sturmeswogen der moskowitischen Mil- livnenheere, so hoch sie auch eine Weile verwüstend emporsluteten, sind am felsenharten Heldentum der deutschen und uns verbundenen österreichisch-ungari schen Armeen zusammengesunken. Damit sind wir auf die Höhen gewaltigsten beispiellosen Siegens ge stiegen. Von ihnen aus wenden wir die Blicke noch ein mal zurück in das vergangene Jahr und erkennen mit Grauen und doch zugleich mit erhebender Genug tuung als vergangen die unheimlichen Gefahren, de nen wir ausgesetzt waren. Wir haben jie ohne Za gen, ohne Furcht überwunden. Wir haben damit die verheißungsvolle Bürgschaft erkämpft, daß wir nun mehr auf den Höhen des Sieges bleiben und weiter schreiten werden, bis das Ziel, der ruhmreiche heil same Friede, erreicht ist, der uns vor der Wiederkehr dessen, womit uns das Jahr l9l4 bedräut hat, sicher stellt. Vorwärts! lautet unser Neujahrsgruß. Unver drossen und unaufhaltsam vorwärts, mit der zielbe- wutzten Zuversicht, die uns das alte in das neue Jahr mitgibt, als Mitgift, die sich unser Volk in ehrlichster, herrlichster, todesmutiger Kampscsarbeit draußen wie drinnen verdient hat. Klaren, Hellen, blitzenden Au ges schauen wir hinaus in die Zukunft, mit bestem Gewissen, mit sieggewohntem Frohmut. Gott war mit uns. Drum halten wir es nach wie vor mit jenen alten bewährten Losungen, die Gott als Führer un sern Kriegern zu Lande und zu Wasser voranleuchten lassen, die Fürst, Volk und Vaterland unter Gott:s Schutz und Schirm stellen. Wo Gotr ist, da wohnt und waltet der Geist der Pflicht und Treue, der Ord nung und Gesittung, der Wahrheit und Gewissenhaf tigkeit. Kämpfen nur nur getrost in diesen: Geiste wei ter, so wird Gott uns auch 1915 nicht verlassen. Und so mögen uns kenn aus dem alten in das neue Jahr die heiligen Gelübde ßeleiten: Vorwärts mit Gott für Fürst, Volk und Vaterland! Mit Gott für Kaiser und Reich! Heil so dem neuen Jahr! Die heiße« Kämpfe i« Flandern. Ersilgt der Otftcmichcr io Gilt,le«. Botim dm dm Türlm eioMlillm. vor einigen Tagen wurde von privater Seite die Behauptung aufgestellt, daß die während der letz ten Wochen bei Dpern und Nteuport stattgefundeuen Kämpfe ebenso heiß gewesen seien, wie die kurz vor der Herbeiführung der Ueberschwemmung. Die rie sigen Verluste, die der Feind gerade auf diesem Kampf platz erlitten hat, bestätigen nur zu deutlich diese An nähme und beweisen uns, mit welchem Aufwand an Kraft die deutschen Reihen ins Wanken gebracht wer den sollten. Auch jetzt dauern die Kämpfe bei Niem Port, Lombartzyde usw., also direkt in der Küste noch mit unverminderter Heftigkeit fort, wie aus dein ge stern eingelaufenen Generalstabsbericht hervorgeht. Ta es den Feinden bisher nicht gelungen ist, irgend welche wertvollen Fortschritte zu machen, sie selbst aber durch ihre schweren Verluste stark mitgenommen sind, dichten sie auch uns erhebliche Verluste an. Zum Glück sind unsere Abgänge aber nur ganz gering, wie aus nachstehender Meldung aus u'njerem Großen Hauptquartier hervorgeht: Berlin, 30. Dezember. Aus dem Großen Hauptquartier erfahren wir: Die Pressenachricht, daß die Belgier in den Kämpfen bei Lombartzyde 2000 Deutsche gefangen genommen Härten, ist vollständig erfunden. In den wochenlangen Kämpfen in der Ge gend von Lombartzyde und Nieuport haben die Deut schen an Toten, Verwundeten und Vermißten über haupt nur etwa 1200 Mann verloren, und die Zahl der Vermißten, die allein gefangen sein tonnen, ist dabei verschwindend gering. Auch die in den Presse nachrichten geschilderten Nebenumstände sind von An fang bis zu Ende unwahr. W T B.) In Galizien ist es den Oesterreichern gelungen, beim Lupkower Paß die Offensive der Rus sen zum Stehen zu bringen, sowie an drei verschie denen anderen Stellen dem anrückenven Feinde wuch tige Schläge zu versetzen: Wien, 30. Dezember. Amtlich wird verlaut bart: 30. Dezember, mittags: In den Karpaten griffen unsere Truppen nördlich des Uschvter Pas ses an und nahmen mehrere Höhen. Nördlich des Lupkower Passes brachte ein Gegenangriff die Vorrückung der Russen zum Stehen. Weiter west lich ging der Feind mit schwächeren Kräften an einzelne Uebergänge heran. Nördlich Gorliee, nordöstlich Zaklicyn, und an der unteren Nida brachen die russischen Angriffe unter schweren Ver lusten zusammen. Im Raume östlich und südöst lich Tomaszow machten die Verbündeten Fort schritte. Auf dem Balkankriegsschauplatz herrscht an der serbischen Grenze Ruhe. Nächtliche Angriffe der Montenegriner auf Gat bei Avtorc und auf Lastava bei Trebinje wurden abgewiesen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ganz sacht kommt bei den Russen nunmehr auch die Auffassung durch, daß es mit der russischen KriegS- sührung und dem russischen Herre nicht zum Aller besten steht; denn wenn die „Nowoje Wremja" schon die erlittenen Schlappen zugibt, kann es im eigenen Lager nicht besonders hoffnungsvoll aussehen. Noch düsterer aber sieht der „Rußkoje Slawo" die Lage, der schleunigst nach einer Konferenz der Kriegs nn»