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Wcheritz-Mung TUszeitW Wd Nzchtl siir HMiskM Schmitiitbttg il.U. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mlt achtseittgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr. 86 Donnerstag den 13. April 1916 abends 82. Jahrgang i — Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unser« Amtshauptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zelle 40 bez. 55 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteInserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, iin redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. Die »Welberltz ° Zeitung" erscheint täglich mi. Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvicrteljähr- lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., einmonatlich 60 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstaltcn, Post boten, sowieunsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Verordnung, bete, die Verwendung von Eiern bei der Bereitung von Kuchen. Zur weiteren Ausführung wird auf Grund von 8 7 Abs. I der Bundesratsver ordnung über die Bereitung von Kuchen vom 16. Dezember 1915 (R G B. S. 823) be stimmt, daß im Sinne dieser Beiordnung zu verstehen sind: I. unter „Eiern": frische Eier sowie Eier, die durch Aufbewahrung in Kalk- wasser, Wasserglaslösung, Garantollösung oder dergl. oder in Kühlhäusern oder durch Verpackung in Asche, Korn, Papier, Stroh oder dergl. haltbar gemacht sind; 2. unter „Eierkonserven": flüssiges, durch Kochsalz oder sonstige Zusätze halt bar gemachtes Eigelb und Eiweiß sowie eingclrocknetes Eigelb und Eiweih (auch „künstlicher" Eiweih, Trockeneiweiß oder Eialbumin genannt); - 3. unter „Eiweih": Eiweiß jeder Art, also auch Trockeneiweih u. dergl. Soweit an Sülle von Eiern flüssiges oder getrocknetes konserviertes Eigelb verwandt wird, dürfen für 150 Gramm Eier neben höchstens 100 Gramm flüssigem oder 17,5 Gramm cingetrocknetem Eiweih nicht mehr als 55 Gramm flüssiges oder 30 Gramm eingetrocknetes Eigelb genommen werden, da 55 Gramm flüssiges konserviertes, ebenso wie 30 Gramm eingetrocknetes Eigelb etwa der in 150 Gramm frischem Ganzei ent haltenen Eidotter mässe, und 17,5 Gramm eingetrocknetes Eiweih etwa 100 Gramm flüPgem, frischen Eiweih (Eiklar) entsprechen. Zuwiderhandlungen werden nach 88 8 'und 9 der Bundesratsverordnung vom 16 Dezember 1915 bestraft. Dresden, den 6. April 1916 Ministerium des Innern. RanloßF«!» werden '/szentnerwelse gegen im Rathaus zu lösende Marken an Minderbemittelte auf dem Güterbuhnhofe abgegeben. Bezahlung hat sofort bei Lösung der Marken zu er- folgen. Preis für i/2 Zentner 2,70 Mark. Dippoldiswalde, am 13. April 1916. Der Stadtrat. MeWversöriMNg^t^ im Sta^bezirke Dippoldiswalde wohnhaften Vvnbnsuvkvn in ihrem Gewahrsam befindlichen Vorräte an Fleisch nach dem Stande am frühen Morgen des 17. April dieses Fahres onzuzsigen und zwar auf Anzeige-Bordrucken, die zugestellt werden Wer versehentlich keinen solchen Vordruck er halten sollte, hat diesen in der Polizei-Wache zu entnehmen. Die ausgefüllten Vordrucke sind Vis spätestens dkN 17. April vormittags ansznfttllen und zur Abholung bereit ZN hallen. Die in den Anzeigevordrucken gegebenen Anweisungen sind genau zu befolgen, insbesondere erstreckt sich die Anzeigcpflicht auch auf die eingekochten und Büchsenvorräte. Auf die erlassenen Strasoorschristen wird besonders hingewiesen. Dippoldiswalde, am 13. April 1916. Der Stadtrat. Erfolg eines Wasserflugzeuges. Christiania. Nach einer Blättcrmeldung wurde d:r aus Holland angekommene norwegische Dampfer „Breda" in der Nordsee von einem deutschen Wasserflugzeug an- gehalten. Ein Rettungsboot des Dampfers fuhr sofort zu dem Flugzeug, welches still auf der See trieb. Ein Mann der Besatzung des Flugzeuges begab sich dann an Bord der „Breda", untersuchte die Schisfspapsere, welche in Ordnung befunden wurden und verlieh wieder das Schiss, nachdem er vor der norwegischen Flagge eine Ehrenbezeugung gemacht hatte. Das Flugzeug stieg so dann in elegantem Flug auf und nahm seinen Kurs auf Land. Der ganze Apparat war braun angestrichen, von überaus starker Konstruktion und die Flügel von Aluminium. Das Gespenst der Cholera. Lugano. Die Cholera gewinnt nach Meldungen italie nischer Blätter in vielen Gegenden Italiens beträchtlich an Ausdehnung. An zahlreichen Orlen ist die Zahl der an der Seuche Erkrankten bereits so groß, daß die städtischen Verwaltungen zur Einrichtung von Isolierbaracken ge schritten sind. Lokales and Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Bekanntmachung des hiesigen Stadlrates in heutiger Nummer, die Angabe der Fleisch- vorräte in den einzelnen Haushaltungen betreffend, sei allgemeinster und eingehendster Beachtung dringend em pfohlen. — Herr Oberstabearzt Or. meck. Voigt, z. Zt. im Westen, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — Am Palmsonntag den 16. April soll abends 3/48 Uhr in der „Reichskrone" «in Familien abend stattsinden, zu dem alle Glieder der Gemeinde, besonders die Neukonsir- mierlen mit ihren Angehörigen herzlich ringeladen sind. Besonders diesen soll der Abend gelten und sür sie einen würdigen Abschluß des Tages bilden, der sür sie einen so wichtigen Wendepunkt im Leben bedeutet. Mit Deklama- tionen, musikalischen Darbietungen, Aufführungen u. a. wird der Abend von den hiesigen kirchlichen Vereinen aus gestaltet werden; Herr Musikdirektor Jahn hat seine Mit wirkung freundlich zugesagt. Und so werden, wie andere Jahre, so auch diesmal, gewiß viele gern dieser Einladung Folge leisten. -- Viehzwischrnzählung. Der Bundesrat Hal bekanntlich beschlossen, am 15. April eine Vlehzwischen- zählung im Deutschen Reiche vornehmen zu lassen. Be sonders wichtig ist die Bestimmung des Bundesrates, daß, wer wissentlich unrichtige oder unvollständige An- gaben macht, mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bi» zu >0000 Marl bestraft wird. Auch rann Vieh, dessen Vorhandensein verschwiegen worden ist, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Die Biehzwischenzählung erstreckt sich auf Pferde, Rindvieh, W Ehrentafel W Nus der Verlustliste Nr. 273 der Kömgl SSLs. Armee. Grenadier-Rsserve-Regiment Nr. 100 9. Kompanie. Schütze, Reinhard, aus Possendorf, infolge Un fall verletzt. Grenadier-Landwehr-Regiment Nr 100. 2. Kompanie. Wagner II, Albert, aus Altenberg, infolge Unfall leicht verletz!, zur Truppe zurück. Landwehr-Jnfanterie-Regiment Nr. 102. 9. Kompanie. Schotte, Klemens, ans Wilmsdorf, schwer verw. Schützen-(Füsilier.-Regiment Nr. 108. 5. Kompanie. Krause II, Otto, aus Kreischa, le ch! verwundet. 12 Kompanie. Czech, Walter, Vizefeldwebct aus Bienenmühle f. Reserve-Jager-Bataillon Nr. 25. Maschinengewehr - Kompanie. Böhme, Bruno, aus Gombsen, schwer verw. Infanterie-Regiment Nr. 143. (Preußen) 10. Kompanie. Schöne, Richard, aus Glashütte, leicht nerw. Infanterie-Regiment Nr 64. 6. Kompanie. Wittig, Bruno, aus Kreischa, leicht verwundet. Landwehr-Feldartillerie-Regiment Nr 2. (Württemberg.) 7. Batterie. Straßburger, Artur, Sanitäts-Unteroffizier aus Reinhardtsgrimma, leicht verwundet, bei der Truppe. 2. Drenadier-Regiment Nr 101. 12. Kompanie. » Richter, Willy, aus Schönfeld s. Schweine, Ziegen, Federvieh und zahme Kaninchen. Die Militärpserde werden nicht ge.ählt. Dir zahmen Kaninchen werden zum ersten Mal: gezählt. — Wie lange sind Krankenkossenbeiträgc zu zahlen? Die Reichsocrsicherungsordnung schreibt in 8 397 Abs. 1 vor, daß dis Arbeitgeber die Beiträge für ihre Ver sicherung-pflichtigen bis zur vorschriftsmäßigen Abmeldung fortzuzahlen haben. Das Reichsoersicherungsamt HK jetzt kozu entschieden, baß mit dieser Bestimmung nicht das Ende der versicherungspslichtigen Beschäftigung für maß gebend erklärt ist, sondern einzig und allein der Tag der Abmeldung. Ob die Abmeldung rechtzeitig oder ver spätet erfolgt, ist unerheblich Die Beitragseinziehung für die Krankenkafien würde sehr erschwert werden, wenn nicht der itet^ ohne weiteres feststellbare Tag der Ab Meldung, sondern das Ende der Beschäftigung maßgebend für die Dauer der Bcitragsentrichtung wäre. Nur dann kommt die Verpflichtung des Arbeitgebers, bis zur Ab meldung die Beiträge zu zahlen, in Wegfall, wenn aus ganz besonderen Gründen die rechtzeitige Abmeldung un möglich war. — Das große Los. Bei der ge tiizen Ziehung der König! fach! Landeslotterie wurde n. a. auch das große Los auf die Nr. 19 572 im Betrage von 500000 Marl gezogen. Das Glückslor wird in den Kolbktivne,: von Hermann Freund in Ebersbach bei Löbau und Emil Glänzel in Netzschkau i V gespielt. — Der Leipziger Mission ist auf telegraphischem Wege die Nachricht zugegangen, daß ihie bi-her in Indien zurückgehaltenen Missionare, darunter auch die seinerzeit aus Britisch Ostafrika nach Indien überführten Missionare der Kamda-Mission, auf der Heimkehr sind. Sie reisen um Afrika herum, und zwar vermutlich mit der „Golconda", welche am 1. April Bombay verlassen haben soll. In der zweiten Hälfte des Mai sind sie in Leipzig zu erwarten, wo sie bei der in der Woche nach Pfingsten stattfindende,, Jahresfeier begrüßt werden sollen. — I» den stärksten Gegensätzen bewegt sich auch in diesem Jahre der April und bleibt damit seinem alten Charakter treu. Noch den ersten außergewöhnlich miiden Tagen des Monats ist die Temperatur plötzlich bedeutend gesunken und der Wetterwendische wartet seitdem mit einem Wechselschauspiel von lenzfröhlichem Sonnenleuchten, düsterem Himmel, ungebärdigem Schneetreiben und eisigen Regenschauern auf. Die blühende Welt schloß schnell wieder ihre Blumenblätter, um ihr geheimes Innenleben gegen KälteeinflMse zu schützen. Glücklicherweise ist der allergrößte Teil dir Obstblüte noch fest in den Knospendeckblättern verkapselt, so daß ihr Schnee und Nässe nichts anhaben können. Im übrigen sieht die Bolksmeteorologie den April gar nicht ungern so vielerlei Wetter spazieren tragen; denn sie verheißt: „Wenn der April Spektakel macht, gibts Korn und Wein in voller Pracht", ferner: „Wenn der April bläßt in sein Horn, so steht es gut um Heu und Korn." Wir wollen hassen, daß sie auch Heuer recht hat. Dresden. Der König Hal den Rittergutsbesitzer Or. Erd mann Otto Leuschner ans Dittersbach (Bezirk Pirna) zum