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MiMgrr und agkliiM Anzeiger. . AmlsdlaN des BezirlSimcht« »>d drs Ralhs der Stadt Lch>zi>. 178. Montag den 27. Juni. 1859. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit der Hohen Verordnung de- Ministerium- de- Cultu- und öffentlichen Unterricht- vom 26. August 1848 von den Percipienten nachbenannter Beneficien: 1) Des Trillerfchen, 2) DeS Doerer-Helfreichfchen, 3) Des -Veefsche» und 4) DeS Hw»«derfchen, stiftung-mäßig zu bestehenden Prüfungen sollen Mittwoch den LS. Juli LSSS abgehalten werden und werden die Herren Eommilitonen, welche sich gegenwärtig im Genuß eine- der voraufgeführten vier Beneficien befinden, hierdurch aufgefordert, sich gedachten Tage- 9tuchmitt«gS u« S Uhr im Convietorio zu gedachten Prüfungen einzufinden. Leipzig, den 25. Juni I85S. Die Gphoren der Königlichen Stipendien das. Die Versammlung der Vertreter deutscher Vor schuß-Vereine zu Weimar. - ii. In dee zweiten Sitzung der Vertreter deutscher BorsSßuß vereine kamen, wie die „Weim. Arg." mittheilt, zuerst mehrere Anträge der zweiten Abthellung, eine zwischen den einzelnen Vereinen anzubahnende Verbindung betreffend, zur De batte. Diese Anträge bezogen sich theil- auf ein» wirkliche materielle Geschäftsverbindung — wie der, daß der eine Verein für den andern das Jncasso fälliger Schuldforderungen an dem Orte deS erster« besorgen möge und dergl. — theilS auf eine mehr formelle Orga nisation, in welcher Beziehung hauptsächlich zweierlei vorgeschlagen wird: die Errichtung eines gemeinsamen Correspondenz- büreauS und eines bestimmten Verein-oraan- in der Presse zur Vermittlung der gegenseitigen Kenntniß der Vereine von einander, der Sammlung und Veröffentlichung statjKtfchrn Material- über die Vereine u. s. w. DaS Correspoudenzbüwau soll unter der Leitung des Herrn Schulze zuDflltzsch errichtet und dem Letztem zu diesem Behufe »/» Procent V0M dem Reingewinn sämmtlicher Vereine zur freien Verfügung gestellt werden. Herr Schulze nadm diesen Auftrag an unter Vorbehalt der Rechnung-ablegung über die Verwendung der bewilligten Summe. Als DereinSorgan foll da- äveiblatt zur Gewerbezeitung von Wieck, „ Die Innung der Ankunft", benutzt werden, für dessen Bezug Herr Wieck der« Vereinen sehr billige Bedingungen stellt. Die Versammlung er klärte sich mit allen diesen Vorschlägen einverstanden. Man fuhr sodann fort, die Kragen der inner« Organi sation der Vereine zu beraihen und kam dgü<i 1) auf de« Punct weaen Bfschaffung der BetrizstK-Capitallen. In dieser Beziehung ward ausgesprochen, tzäß zwar für gewöhn lich rücksichtlich der Beiträge her Mitglied» .Mw der sogenannten Stammantheile eine «ögliWMb Gleichmäßigkeit zu beobachten, und daher ein höchster Satz festzuhalten sei, damit nicht der Wohl habendere «ine» unverhältnsßmäßtg großen Antheil an der Divi dende auf Kosten de- Unbemittelteren sich sichere, daß jedoch in Aeiten wie die jetzige» eine Erhöhung dieser Stammtheile, zur Sicherung eine- qrößerm eignen Betriebsfonds, sich wohl empfehle. Von manche« Seiten wirb ferner darauf auftuerksam gemacht, wie es volkSwirthschastlich nicht zu rechtfertigen sei und nament lich in kritischen Aeiten unter Umständen sehr bedenklich werden k-nn«, daß die Vorschuß-Vereine Spar-Einlagen auf kur« Kündigungsfristen (8 Lage u. s. w.) annehmen, während ste doch ihre Gelder auf längere Aelt (>/. Jahr u. s. w.) au-lelhe«. Bo« andern Seiten ward dem widersprochen und die Nützlichkeit solch« Spareinlaaeu dchmmwt. Ein Aufsatz in der „ Innung der Ankunft" vmd dürfe wichtige «td fthwmige Krage wett« de WtzchwN. 2) Rücksichtlich der innern Verwaltung der Vorschußvereine wurden wiederholt die in den Schulze'schen Schriften ausgestellten Grundsätze empfohlen, insbesondere auch die AuSwerfung einer Eaution für die Verwaltungsbeamten. S) Bekanntlich beruhen alle Norfchußveretne nach Schulze'schem Muster auf der sogen, solidarischen Haftung ihrer Mitglieder für die Passiva deS Vereins. In B«zug auf di« Geltendmachung dieser Solidarität (d. h. der Herbeiziehuug d« einzelnen Mit glieder zur Deckung solcher Passiven, für deren Zahlung die be reiten Mittel deS Vereins nicht au-reichen) haben sich verschiedene Grundsätze bei den verschiedenen Vereinen gebildet. Besonder- zweckmäßig erscheint das Verfahren deS Meißner Vereins, besten Statut in solchem Falle eine Reparation der zu zahlenden Summe unter die Mitglieder nach gewissen, im Voraus festgesetzten Nor men anordnet. ES kam in Frage, ob nicht diese- Verfahren (welche- freilich durch die öffentliche Stellung jene- Verein- al« anerkannter Corporation «leichtert wird) sich auch anwenden laste auf solche Vereine, welche keine Corporation-rechte haben. Da- Correspond,nzbureau wird versuchen, eine zweckmäßige Formel dafür zu finden, und solche den Vereinen zur Berücksichtigung mittheilen. Am Schlüsse der Sitzung erfolgten die am 16. Juni wegen Kürze der Zeit vertagten Mitteilungen einzelner Mit glieder über da- Verfahren, welche- die Vereine in der gegen wärtigen Krisis eingeschlagen haben, und die dabet gemachten Er fahrungen. Wir fasten die Resultate dieser Mittheilungen, welche viele- Interesse botm, in Nachstehendem zusammen: Um die Wirksamkeit der Vereine sicher zu stellen, hat man für nöthig befunden, theilS die Entnehmung von Vorschüs se« zu beschränken oder zu erschweren (in Dresden z. B. giebt man dermale« Vorschüsse nnr gegen Verschreibungen unter d« strengen Form von Wechsel», auch bloS auf L- oder 1 monat lich« Friste«, 1« Lucka« giebt «an neue Vorschüsse gar nicht, höchsten- Prolongation« schon gegebener, in Halle har man die Eredite der Mitglieder, die dort bekanntlich von vorn herein fest- gestellt »«den, reducirt, von Delitzsch au- ward eine Erhöhung de- Ain-fuße- und eine Verminderung der Höhe der einzelnen Vorschüsse — nach Verständigung d« Mitglieder über die Not wendigkeit einer solchen Maßregel in ein« Generalversammlung — al- zweckmäßig und bereit- in d« Erfahrung erprobt empfohlen, zugleich mit der Hindeutung darauf, daß eine solche Maßregel auch den indirecten Nutzen habe, die Gewerbtreidenden an eine Beschränkung ihre- Verkehr-, in Gemäßheit d« bedenklichen Zeit- verhältnisse, zu mahnen); — theUS zur Urbrrlassung von Eapiralien an die Borschußcassen einen Anreiz zu geben (durch Erhöhung de- AinseS auf Darlehen und Spareinlagen), - z ks