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mtt L-schwihrr «„reifer ^^ozesiung für das östliche Dresden u. seine Darorie Diese« Vlatt entölt Nie amtliche« «eAmmtmachun-e« de« Nate« z« Dresde« für die St teile Vlasemitz, Loschwitz, Weitzer Kirsch, Bühlau, Nochmitz «nd Laubegaft (II. und M. Vermattungrbezlrk) ii r Gemeiilden «aSi lvitz, Biederpoyritz, Kosterwitz, Pillnitz, Weihig und Schdnseld, sowie der Amtshauptuunmschasten Dre«den-A. uud Dresden 4^ L^r Sld»a»»nchdmcker« «0 V«rkat-<u»»-tt Lern»«« Bey« » Lo„ Vre»S<n««f«»<tz. - Verontwettüchr «»««» M«r««r v-sde«. Erscheint täglich mit der SeNog« .Slgrar-Watte* und «mll. Nur. und Arembenllsle. Bezugspreis: Monatlich M. «oov.-. außer Zustellgebühr/ dei den deutschen Postanstalten M. sooo.-. Sinzelvertauftyrett: M. rso. «nzei-e» werden di« »gespatte», Ptttt-Zriie »it M. »0.-. berechnet, TleName« dt« «nespaltene Zeile mit M.«VO.-. «„zeigen UN» Inlnmen »tt platzvorschristen und schwirrigen Satzarten wer»« mit so Prozent Ausschlag berechnet. Schluß der rlnzeiaeiu-Annahme vermittagS 11 llhr. Aär daS Erscheinen »er «n,eigen an bestimmt«, Tag«, »dar Plätzen, schote flir telephoaisch« «ufträge wir» Kia« Sewähr geleistet, «walger Iladatt allt als Kasiwrodast und fom, verweigert verdrn, wen» nicht binnen 4 Wochen »ach dem Smpfana der Rechnung di, Achtung «rfchgt. Sa« gertchNlch» «Nutzung der «nzetgenbeträge stlM »er dewNkigt« Itadatt fort. Rr. 144 Blasewitz, Sonnabend, 23. Juni 1923 85. Jahrgang. Sine Sevisenverordnung des Reichspräsidenten. Berlin, 22. Juni. Der Reichspräsident hat auf Grund der Artikel« 48 der Reichs verfassung heute folgende Verordnung erlassen: 8 1. Gegen Reichsmark oder Wertpapiere jeder Art, die auf Reichsmark lauten, dürfen im Jnlande und Auslande nur solche Zahlungs mittel und Forderungen in ausländischer Währung <8 1 Abs. 2, 3 der Valutaspeku lations-Verordnung vom 8. Mai 1923, RGBl. 1 Seite 275) erworben oder ver äußert werden, für die «ine amtlicheRo - tierung in Berlin stattfindet. Der Erwerb oder die Veränderung ist nur zum amtlichen Kurse de» Tage« des Geschäftsabschlusses, «nd zwar zum Geld- oder Briefkurse oder einem dazwischenliegenden Kurse zulässig. Ein« amtliche Nollerung wird lediglich dann al» vorliegend angesehen, wenn in der betreffenden Währung am T«Ge de» Ge schäfts eine amtliche Rotierunq des Kurses der Auszahlung stattfindet. An Tagen, an denen ein« amtliche Notierung der Auszah- lung nicht stattfindet, dürfe« in der betreffen den Währung Geschäfte nicht abgeschlossen werden. Der Kurs für Auszahlung ist auch für Ge^äfte in Banknoten maßgebend, wenn für Banknoten kem besonderer amtlicher Kurs notiert wird. Wird ein solcher besonderer Kurs notiert, so gilt er lediglich für Ge schälte in Banknoten. Im Kleinverkehr sind Umsätze bis zu fünf Pfund Sterling oder dem entsprechen den Betrag in einer anderen Währung auch ßum letztbelannton amtlichen Kurs zulässig. Diese Vorschriften finden auf Geschäfte, die mit der Reichsbank abgeschlossen werden, seine Anwendung. 8 2. Geschäfte, die gegen die Vorschriften des § 1 verstoßen, sind nichtig. Die Nichtigkeit kann nicht zum Nachteile von Pers neu geltend gemacht werden, die den die Nichtigkeit begründenden Sachver halt beim Abschluß des Geschäftes nicht kannten. 8 3. Mit Gefängnis bis zu drei Jahren und mit Geldstrafe bis zum zehnfachen Wnte der aus'S'd scheu Zablüno mitte* oder For derungen oder mit einer dnser Stralen wird bestraft, wer vorsätzlich pder fa^Ssiig den Vorschriften dieser Verordnung zuwiderhan- delt. . Ebenso wird bestraft, wer vo^'äkljch zu einer solchen Zuwiderhandlung auffordert, aufreizt oder sich an bietet. Neben der Strafe lö- wn di« ausländi schen Zahlungsmittel oder Forderungen, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, zu gunsten des Re-chos «'ngez"gm werden, auch wenn sie dem Täter oder einem Teilnehmer nicht gehören. Erweist sich die Einziehung als nicht durchführbar, so kann das Gericht nach^äg- lich durch Beschluß die Einziehung des Wer tes anordnen. Der Feststellung des Wertes der Zast- limgsmittel und Forderungen ist. son-eit eine amtliche Kursnotierung an der Ber liner Börse erfolgt, der mitt'eve Kurswert dieser Börse am Zeitpunkt« der verbotenen Handlung zugrnndezu'egen F-rner kann ungeordnet werden, daß die Verurteilung auf Kosten des Sch"*digen Kff«utsich be kannt zu machen ist. Die Art der Bekannt machung wird in, Urteil bestimmt. Die Bekanntmachlmg kann auch durchs Anschlag gemäß Artikel 3 8 2 des Not-i Ossetzes vom 24. Februar 1923 <RGV. 1 Mt 47) erfttgen. 8 4. Der Reichswirtschaft »Minister ist ermäch tigt, Uebergangs- und Aussührungsbestim- mungen zu diesen Verordnungen zu erlassen und Ausnahmen zu bewillige«. '8 5. Diese Verordnung tritt mit der Verkün digung in Kraft. Reichskabinett und Markstützung. Berlin, 22. Juni. Das Reichskabinett trat am Freitag unter dem Vorsitz -es Reichskanzlers zu einer Sitzung zusam men. Gegenstand der Beratung bildete die geplante Markstützungsaktion. Der Goldkvertlohn. Berlin, 23. Juni- Gestern hatten die Spitzenverbände der freien, christlichen und Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaft an Hand der vorliegenden Pläne «jne gemeinsame Bespre chung über den Weg zur Schaffung wert beständiger Löhne und Gehälter. Es wurde ein« völlige Einigkeit über die in Arbeit be findlichen Pläne feftgeftellt. Heute findet eine Erörterung dieser Spitzengruppen mit den Unternehmern in der Zentralarbeitsge meinschaft statt. gwei neue Morde. Führ«-»« MrM.stl« d«>» ««ich». Kanzler. Berlin, 23. Juni. Der ReschsstmKer Dr. Tun» empfing am Frei lag Führer der Wirtschaft, darunter bedeutende Industrielle. Die Besprechung galt der Neuordnung de« Devisenverkehrs. Der Reschewirtschaftsmi- nister Dr. Becker hat dje Gedanken und gut achtlichen Aeüßerungen, die in den verschiß denen Bespre^mgen mit den Sachverständi gen vorgetragen morden sind, in einer Denk- schrift zusammengeftellt und dem Reichskanz ler übergeben. Recklinghausen, 22. Juni. In der ver- aangenrn Rächt wurde der 26 jährige Konditor Frlihoff beim Verlassen eines Kaffees von einem französischem Posten «gerufen und mutz kmzem Mortweckchl niederg.schossen. Sr war sofort tot. Am glichen Abend kam es in einer Wirtschaft bei Recklinghausen zwischen einem deutschen Krminal- beamten und zwei betrunkenen belgischen Sol daten zu einem Wortivechsel. Der Beamt« hatte um 8 Uhr Feierabend getwten und darüber waren die beiden betrunkenen Belg er so erbost, daß sie auf den Beamten «indrang.n, der sich nur durch di« Flucht retten konnte. Bei der Flucht schos sen die Belgier und trafen hierbei einen 60 jähr. Kassenwärter, der tödlich verletzt wurde. Die Devisenkäuse Les Stinmskonzems Berlin, 22. Juni. Der ReichStagSanS- schutz zur Untersuchung der Ursachen des MarkfturzeS hielt heute wieder eine öffentliche Sitzung ab, die dadurch Bedeutung erhielt, daß sich, wie wir gestern bereits in einem Teile unserer Auflage melden konnten, ein Vertre ter der Firma Stinnes gegen die Behauptun gen wandte, daß SttnneS ein Interesse an der Durchkreuzung der Markftützung habe. Generaldirektor Mi«»«r »»« SttnneS- konzern erklärte zunächst, das, Hugo SttnneS persvnlich anwesend wäre, wenn ihn nicht die gegenwär tigen Verhandlungen über die neue Stützungs aktion, zu denen die Reichsregierung Ihn zu zog. abhtelte. Wir haben e« bis letzt» führte er dann au«, unter unserer Würde gehalten, auf die Borwürfe in der Oeffentlichkeit zu antworten. ES dürfte interessant sein, zunächst den Umfang unseres Devisenbedarfs überhaupt kennen zu lernen. Der Devisenbedarf unserer Firma in der Zeit vom 1. Januar bis zum 81. Mat betrug insgesamt 2 220000 eßgl. Pfund, also monatlich «40 000. Zwischen dem Betrag, den wir an LüSlandSdevisen notwendig haben, und dem uns aus unseren AnSlandSnerkäusen zur Ver fügung stehende«, bleibt eine gewisse Difte- renzsumme, die wir nur auf dem freien Markt durch Aufkäufe decken kV«—.«. Die Differenz, die war auf dem freie» Markt -ecken mußte«, betrug tm März 48 SSO Pfund, im April 128 678 Pfund, im Mai 224 725 Pfund, d. h. in» März 10 bis 11 Prozent, April reichlich 80 Prozent und im Mai aus besonderen Grün den 50 Prozent unseres MonatSumsatzeS. Ex zellenz Havenstein bat der Meinung Ausdruck gegeben, die Firmen können nur gedeihen, wenn sie einen Devisenvorrat für zwei Monate haben. Wir hatten diesen zumeist nicht einmal für zwei Tage. Generaldirektor Mtnoux weift darauf nach, daß die Devisenaufkäufe, die nö tig waren, nm der Reichsbahn Koble beschaffen zu können, in durchaus einwandfreier Weise getätigt wurden. I« Mai »are« wir zeitweise der Eisen- bahnverwaltnng gegenüber »it rnntz «wo« Pinnd in «orfchnb. Daraus erklärt sich die starke Steigerung un sere« Devisenankauf». Wir sehen e» «l» «u- ser Verdienst an soviel Kohle geliefert zu ha- , daß di« Eisenbahn stberhäuvt tu vollem Umfange in Betrieb bleibe« konnte. Für die Firma SttnneS, die doch gewiße Ruhrinter- essen zu vertreten hat, war die Stützungsak tion sehr notwendig. Wir legen Wert darauf, endlich die Legenden zu zerstören, al» wären wir minbergute Deutsche, als unsere Ankläger. Wenn «>e so wie wir 16 Stund«« arbeiten würben, würbe eS «w Deutsch lau» bester aussehe». Hugo SttnneS sr. machte dann Anga ben über die Devisengeschäfte der Hamburger Firma GtinneS. Nach StinneSw «rde nochmal» der Redak teur Oe ser von der „Franks. Ztg." vernom men, der einen Feldzug gegen StinneS ge führt hatte. Nachdem er schon in einer der letzten Sitzungen die von ihm ausgestellten Be hauptungen im wesentlichen zurückgenommen hatte, erklärte er heute noch u a., daß er ein bösartiges Motiv bei Herrn Stinnes nicht an genommen habe. ReichSkohlkommissar Dr. Stutz erklärte, daß die Firma Stinnes bei Beginn der Ruhr- aktion Kohlen für die Reichsregierung impor- tiert und daß sie die Eisenbahn in beträcht lichem Umsange bettefert habe. ES sei auch richtig, daß die Eisenbahn mit der Bezahlung der Devisen sehr stark in Rückstand gekom men sei. Ein Vertreter der DevisenberatungSftellc hielt eS nicht für richtig, sich tm freien Markt, wie di« Firma SttnneS die» bei den in Frage kommenden Devisenkäufen tat, an mehrere Firmen zu wenden, «eil teder einzelne Ban kier für sich einige« mitkaufte, und dadurch die Kurse in die Höhe gingen. Auf Fragen von Dr. Helfferich bestä tigte Generaldirektor Minoux, daß der De visenbedarf der Firma SttnneS nicht eige» ner war, sondern für Zahlung von Eisenbahn kohlen in England gebraucht wurde. Stinnes sei in England als Selbftkäufer aufgetreten, ohne zu sagen, daß die Reichsbahn kaufe, denn dann würde es eine Katastrophe gegeben ha ben. Die Firma Stinnes muhte häufig De visen aus ihrem Besitz zur Verfügung stellen, um den Kohlenbedarf der Reichsbahn zu fi nanzieren. Im übrigen durfte Stinnes für die Reichsbahn Devisen höchstens zum amt- lichen Briefkurs kaufen, d. h-, die Reichsbahn hatte den Vorteil, wenn er billiger kaufte, er selbst aber den Nachteil, wenn er sich tenrer eindeckenm ußte, so »aß als» et» Interesse der Firm» SttnneS am Hochtretb«» d«S Devise» kurses auSgcschlosser» »sr. Wichtige Ereignisse. I« und bei Recklinghausen sind wieder zwei deutsche Zivilpersonen von franzbstschev Soldaten erschoßen worden. e- Der „Vorwärts* stellt die von ihm noch »» beweisende Behauptung anf, Schlageter habe sich als polnischer Spitzel betätigt. * Am 25. Juni wird am Rheine eine Zoll grenze errichtet. Der Fahrpreiserhöhnng wegen nehmen die Schulferien in Preußen bereits am 80. Juni ihren Anfang. Schwere Verdächtigung eines Toten. Berlin, 23. Juni. Der „Vorwärts* schreibt folgendes unter der Ueberschrift: „Albert Schlageter ein polnischer Spitzel*- „Schlageter ist bekanntlich ein Opfer einer Spitzeltätigkeit geworden — aber er selbst war, wie sich immer mehr heraußstellt, nicht tm geringsten von besserer Gesin nung als seine jetzt verhafteten Verräter. Dos beweist insbesondere eine Zuschrift des Danziger Korrespondenten des Soz. Parlamentsdienstes, die sich auf äußerst zuverlässige Angaben stützt und die wir trotz dem Spruch, von Toten nichts Böses zu reden, im Interesse Deutschlands wie dergeben müssen. Da wird berichtet: Schlageter hat sich vor Beginn de» Ruhrabenteuers mehrere Monate auch in Danzig aufgehalten, das seines deutsch nationalen Senats wegen von den deut schen Reaktionären neben München al» ,^OrdnungSzelle" angesehen wird. Schla geter war von den deutschen Gestetmver- bänden zu irgendwelchen Zwecken nach Danzig entsandt worden. Hier führte er dasselbe nichtstuerische Leben wie di« Harden-Attentäter, d. h. er trieb sich wochenlang täglich in BarS, Dielen und Kaffees herum. Als feine Geldmittel in folge des kostspieligen Schlemmerleben» zur Neige gingen, versuchte er bet amt lichen deutschen Stellen unter Hinweis auf seine „nationale Betätigung* wettere Geldmittel flüssig zu machen. Diese» scheint ihm nicht in genügender Weise ge lungen zu kein; denn er trat bald darauf zu der polnischen Spitzelagentnr in Dan zig in nähere Beziehungen. Al» intimer Bekannter des polnischen Okerspitzel» in Danzig verkehrte er mit diesem öffentlich in Danziaer Gaststätten. Der Nachweis ist erbracht, daß Schlageter »en Polen deutsche Geheimdokumente verkauft hat. Ob e» sich hierbei um echte Dokumente ober m» Fälschungen handelte, entzieht sich unserer Kenntnis. Gefälschte Dokumente kvimeir unter Umständen sür da» deutsche Volk aber noch schlimmere Folgen staben al» echte Geheimdokumente. Die polnische Spionageagentur war auf jeden Fall mit der Tätigkeit SchsageterS höchst zukrie'»^». Der „Vorwärts" wir- die Beweise er bringen müssen, dos; seine schweren Be schuldigungen SchlageterS, der ksir sein Vaterland in den Tod ging, der Wahrheit entsprechen. Begnadigungsaktlon für Goerge«. Berlin, 22. Ium. Der Regierung» Präsident Dr. Grühner aus Düsseldorf bv* absick'tigt, bei der «nz'ischen Regierung einen Schritt zu unternehu'.cn, um di« englische Unterstützlnig für ein« BeonadigungsaMon für Görges zu erlangen. Essen, 22. Suni. Nach Meldungen des holländischen Blatte« „Het Doll- hab« die deutschen Gewerkschaften ein dringende» Ersuchen e« di« Gewettschifi»