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Hßarandt, Wollen, Sieömtehn und die Umgegenden ssiz Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf «. izz Sonnabend, den 11. November 18S9 S7. Jahrg len! re Kolosser durften es sagen — und wurden Paulo ermahnt: Ziehet den alten Menschen Werken aus und ziehet den neuen an! " i i °knn die Meister studiren, was die Lehrlinge schon " ^Mhrjahrc lernen? Ist es billig, von den Siegern Schlachten zu verlangen, daß sie immer wieder Por^ü- ie» sen. M-.o Sonne, V? frommen Seele Freud' und Wonne! /> .d-kf lfk8l Mberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rshrsdorf bei Wilsdruff, Roitzfch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheims Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. tragen. Nicht daß ein Deutscher seinen Altmeister Göthe etwa hassen thäte, nicht daß er ihn verachtete, nicht daß er ihn etwa nicht zu fassen, nicht zu verstehen vermöchte, o nein! Aber — es ist nun einmal so, er empfindet mehr für Schiller; Schiller liegt seinem Gemüthsleben näher als Göthe, der sich mehr an den Verstand seiner Verehrer Wendel und der Deutsche als solcher ist nun einmal mehr ein Gemüths- als ein Verstandesmensch. Daher ist Schiller populärer, man könnte sagen spezifisch deutscher, als Alt meister Göthe. Wir können unsern großen Dichter an seinem 140. Geburtstage kaum besser ehren, als wenn wir das Geheim niß seiner größeren Popularität und Beliebtheit beim deutschen Volke ein wenig zu begründen suchen. Schiller ist ein echt deutscher Poet, weil er ein Sänger der Freiheit ist! Der Deutsche beugt sich unter Gesetz und Ordnung, innerhalb deren aber ist er der freieste Mann auf Gottes Erdboden. Er weiß, seine Ge setze, die er als freier Mann sich selbst gegeben, werden nicht umgangen, nicht gebeugt; er weiß, die Ordnung, die ihm und seinem Odem ost Fesseln anlegt, sie ist nothwendig, ist ein Segen und so beugt er sich unter das, was er sich selbst gegeben, unter das, was nothwendig und ein Segen ist, und ist doch ein freier Mann. Wehe aber dem fremden Despoten, der es wagen sollte und am Anfang dieses Jahrhunderts ja auch leider mit Erfolg gewagt hat, ihm seine fremden Gesetze, seine fremde Ordnung, (Gesetze, die der Deutsche sich nicht gegeben, Ordnung, deren Segen nicht seinem Vaterlande zu Gute kommt), tyrannischer Weise aufzuzwingen! Wehe ihm! Da erhebt sich der furor tsmonicus, der Michel reckt sich, reckt sich auf und zerschmettert den Despoten. So ist der Deutsche und diese Luft der Freiheit weht uns an aus Schillers Jungfrau von Orleans und Wilhelm Dell. Dort bietet das Mäd chen, hier der Mann dem Tyrannen die Stirn und zer schmettert ihn an dem granitnen Felsen des Freiheitsgeistes, der sich nicht beugt, nicht nachgiebt fremdem Wogenschwall, sondern, wenn auch von den Wogen zeitweise überwirbelt, dennoch immer wieder emportaucht und den Gischt von sich abschüttelt. Mit diesen beiden Dramen stellte Schiller seinem Vaterlande ein unbesiegliches Kontingent in der Zeit po litischer Unterdrückung. Und noch heute wird kein fremder Despot, und sei er der mächtigste, seinen Fuß dauernd auf deutschen Nacken setzen, sofern er nicht Schillers beide Dramen aus der Litteratur, von der Bühne und aus dem Herzen der Deutschen ausrottet. „Nichtswürdig ist die Nation, die nicht Ihr Alles freudig setzt an ihre Ehre!" Versucht's einmal, ihr Tyrannen, um diese Verse herumzukommen! Versuchts! „Zum letzten Mittel, wenn kein andres mehr Verfangen will, ist uns das Schwert gegeben!" Bindet nur einmal an mit diesem Schwert, ihr, die ihr lüstern seid nach deutschem Land! Bindet nur an! — Und es wäre ein leichtes, noch ein Dutzend solcher herz erhebender Stellen aus beiden Dramen zu zitiren! Schiller ist ein echt deutscher Dichter, weil er ein Sänger der Treue ist! Deutsche Treue ist weltberühmt, weltbeneidet und weltbespöttelt! Es ist keine hündische Treue, die da schweifwedelt und die Hand besten leckt, der sie ungerechterweise verletzte; es ist keine blinde Treue, die da stiermäßig auf das rothe Tuch zu strebt, ohne sich rechts und links zu vergewissern, ob die Bahn frei ist; es ist eine Treue mit offenen Augen und offenem Herzen und darum ist sie eine so unerschütterliche Treue! Sie offenbart sich als Geliebtentreue, als Gatten treue, als Kindestreue, als Bürgertreue, als Freundes treue u. s. w. und in allen diesen Phasen hat Schiller sie gefeiert. Schon seine Amalie und Louise, welch outrirte, aber doch immerhin wahre Bilder von Geliebtentreue; seine Maria Stuart, welch ein unendlich rührendes Bild von Geliebtentreue, sie baut auf ihren Leicester, wie noch heute , Kiedrich »m Schiller. Menkblatt zu seinem 140. Geburtstage. '«eb. 10. November 1759 zu Marbach). Von vr. R. Wernitz. (Nachdruck verboten.) 'Man unter den Völkern deutscher Zunge und V Stimmzettel vertheilen möchte mit der Frage: M der beiden deutschen Dichterfürsten empfinden HM Göthe oder für Schiller?" und diese Stimm- M einsammeln und ordnen könnte, ohne Frage Prozent derselben die Unterschrift „Schiller" Muerkennen. Das darf so nicht bleiben. Wir MH ringen, allezeit in den neuen Menschen ge- und allerorts. .MM fängst Du das an? Wolle es und dann HA aufrichtigen Wunsche Seiner Kinder willfährt MM Vater von Herzen gern. Gott schenkt uns x die tägliche Ration Kraft, die wir zum An- !Muen Menschen nöthig haben, wenn wir ihn " MHi bitten. Gott allein kann die Herrschaft über uns brechen, aber Gott bricht sie auch. dl Leser, die unter der Anfechtung seufzen und Illich wieder in Sünde gefallen sind, sich das M wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. "'erate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. ,AMünde der Kriegskunst treiben? Darauf ant- sM der größten Meister in der Kriegskunst gegen H Feind, Vr. Martin Luther: „Ein Christ stehet MH, sondern im Werden." Also, ein Christ ist M'rd! So lange wir auf Erden wallen, müssen M wieder von vorn anfangen mit Buße, Glaube, Ja, der neue Mensch muß immer von neuem H M alte Mensch immer wieder ausgezogen werden, ^wohnlichen irdischen Leben ziehen wir ein neues 2 lebe Stunde an, sondern schonen es, heben es kMe Gelegenheit auf und tragen derweile das Leider machen wir es im geistlichen Leben An manchen Christen merkt man es nur i ein . t B'--" '4. Sonntage nach Trinitatis. Kolosser 3, 10: Ziehet den neuen Menschen an! Mue Mensch — dieser Ausdruck, dem wir in M Pauli öfters begegnen, zielt nicht auf eine Merson, etwa Christum, sondern auf einen be- Mstand. Wenn ich nicht mehr will, was Teufel, Mein eigenes Herz wollen, sondern nur noch, Mott will; wenn ich nicht mehr durch eigene Werke selig zu werden hoffe, sondern allein Vertrauen auf die Gnade meines Heilandes; wit Geist, Seele und Leib mich dem Geiste Mantwortet habe, daß Er mich regiere und M werde ich sagen dürfen: ich habe den neuen jedes unverdorbene deutsche Mädchen auf ihren Geliebten baut, selbst wenn er sie verräth und verläßt; seine Thekla, die dem Geliebten in den Tod folgt; seine Beatrice, die ihrem Don Manuel beweint, auch da sie weiß, daß es ihr Bruder ist! Welch herrliches Beispiel der Gattentreue im Fiesko, die auch auf dem schlüpfrigsten Pfade nicht aus gleitet! Welch' begeisterndes Weib, dieses Weib des Dell, diese Hedwig in ihrem Glauben an ihren Gatten! Wie rührend ist die Kindestreue des kleinen Walter Tell in wenigen Worten gezeichnet! Wie erhaben stellt sich uns die Bürgertreue auf der Rütliwiese dar! Giebt es eine Ballade in der gesammten deutschen Litteratur, die die Freundestreue hinreißender schilderte, als es die „Bürg schaft" thut: „Mich," ruft er, „ihr Henker erwürget! Da bin ich, für den er gebürget!" Kein Wunder, daß der hartherzige Tyrann sich über wunden fühlt! Schiller ist ein echt deutscher Poet, weil er ein Sänger der Manneskraft und Tapferkeit ist! Das deutsche Volk hat einen spezifisch männlichen Zug in sich, einen Glanz des Heldenhaften, wie ihn Jahrhunderte nicht haben verwischen können! Selten geschah es, daß die Feinde sich rühmen durften, deutsche Rücken gesehen zu haben und selbst dann lag es nicht im Charakter der Schaar selbst, sondern in den gegebenen Umständen! Oder will Jemand die Schlacht von Jena und Auerstädt etwa als typisch fürs deutsche Militär annehmen? Und Leipzig und — Sedan vergessen? Um Himmelswillen, es wäre kein Deutscher, der solche Gedanken yegen könnte! Und Gott sei Dank, es hegt sie auch keiner! Und nun schaue sich einer die Schillerschen Heldengestalten an! Schon sein Karl Moor, welch ein kraftstrotzendes Muster von Helden haftigkeit! Und nun sein Wallenstein, sein Tell! Hierin ist Schiller seinem Kollegen Göthe ganz entschieden noch über! Schiller ist ein echt deutscher Dichter, weil er ein Idealist ist! Der deutsche Idealismus ist ja eine Eigenschaft des Nationalcharakters. „Der Deutsche," so sagte Talleyrand treffend, „baut seine Schlösser in die Luft." Es ist nicht zu leugnen, daß es dieser Ueberfluß an .Idealismus ist, der den praktischen Fortschritt der deutschen Nation so langsam geschehen läßt. Unser oft lächerlicher Hang am Althergebrachten, unser Kriechen vor dem Moloch „Tradition", alles ist der Ausfluß unseres Idealismus! Damit soll nicht das Ideale an sich ge tadelt werden, bewahre! — Gott erhalte unserm Volke keinen krankhaften, aber einen gesunden Idealismus, der es mit dem Fortschritt zugleich in die Höhe, statt in den Sumpf des Abgrundes hinabführt! Diesem Idealismus zur Höhe hatte unser großer Dichter seine Leier und seine Feder geweiht! Keins seiner Werke beweist das deutlicher, als sein Wallenstein. Hier hatte er unternommen, das Leben, wie es ist, zu schildern, d. h. realistisch zu sein, und Bewunderung, höchste Bewunderung erregt die Kunst, mit der er es unternommen und gewesen; und siehe da! er kann nicht im Staube wühlen, er schafft sich einen Max und eine Thekla und durchguickt sozusagen den realistischen Ton seines Werks mit den Goldfunken des Ideals. Wie herr lich, wie unbeschreiblich schön und ewig bezaubernd spricht er seine innerste Ueberzeugung in den „Künstlern", den „Idealen" in Versen und in den „Briefen über die ästhet ische Erziehung des Menschen" in ungebundener Rede aus! Ergreift uns nicht eine gewisse heilige Sehnsucht bei der Lektüre der „Götter Griechenlands?" „Da die Götter menschlicher noch Ivarcn, Waren Menschen göttlicher!" Isis nicht wahr? Aber bleibts nicht -- Ideal? « Schiller ist, ja er ward und wird es bleiben — der deutscheste Dichter unserer gesammten Litteratur! Daher wird sein Ruhm, fein Name, sein Andenken Amtsblatt Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Ltadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, stov.. eißer ü -orunrvllirvtn, oruuitvvvri, iourr^urvrvlvrtrvv, vo-vvltzill), ^irumoucy, Wruuo oel wcoyoru, o^eivlgsoorf, rtrüü Mlde mit Landberg, Hühndorf, Kausbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, New ^Wird es ja sein, wenn wir einst mit dem Menschen, der verwest, zugleich den alten Menschen „„„, - M gelegt haben werden und nur noch den neuen uns haben. Nach diesem Zustande streckt ' >^Mucht aller Frommen. Und sie bitten mit M o Christe, komm, uns auszuspannen, ag, d. 'IA- °der außer dem Hause, daß er ein Christ ist. d' M oder in seinen vier Wänden ist der Mann att, te 46. nentl^ Soo' rteii'" ^ Christe, tomm, uns auszufpannen, MtMM D auf und führ' uns bald von dannen! Zuch - wordcl borrbH ige iber o