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Hauptgel-LstSslelle: Marlenstr. SS. swpüedlt m »rü»»tvr ^.nstvabl: LI«vr»v Ovtv» nnÄ IIvrÄS L«u«, Lüvüon- uilü Limckvlitsolintts-Verltto. 81»»rtvilv, 8vbnM«u, LSedeUaletun, S00 ma>0 mul L0 mw »uu-k kkreliloaiorbel» kl» lroo mm I»u, u. lÜ00 mm vurckw. Vrvl»«rl»«itvi>, kurt llMeiMl-, 8t»llrmrk, Lötmllmdlvl!». kvsl'iin>1et 1851. nur äausiAüoo IlssoitiKiinA von ttiltmsraugen, tiornkaut eto. Karton 50 Kkoiwigo. Vorsanä nach ansvlirts. Löulßl. llokspotkelre. viesäen, keorkenior. Vvnliekvlil, Verkiipkvr», V«rm«88i»Lvi», VvrxvlÄ«», V«l8iII»oi» «te. «Iler IletnIlMMiiMiKlv - VrvstÄuv»' VvriLlvlLlui»88-^i»rtt»»tt VHO VllUXDir, L—S, Mutmaßliche Wittenmg: Wärmer, meist heiter. Freitag, 31. August I'-Ntk. «ckgrün-et L8VS ^eäer L-eser in vreräen und Vororten kann ricli tLxlick ckavon üderreuxen, ciar; er von keinem Lvüerkll vr68ÜL6r Llalt kortlrukenck über »Ne vicktixen IsxerereiLniLse «o sostnsN nnrsrrtotrtsti viril» vie von cken S tSsNcli 2 ^al V erzelieinentlen „vresöner kiacknekten". 5ie diäten ikren desern vor allen vreoäner SUittern llnunlerbrocken äas Neueste. veruxsprel» kür cken blonet Leplember kür Vresävu uvä Vlssvrvltr! Ll. 0,90 kür äls Vdrlxvn Vororts U. 1,— V borv. Ll. 1,10. Kirche und Staatsinteresse. Ueber den Anteil der katholischen Geistlichkett an den Wahl» erfolgen der ZentrumSpartei kann niemand, der offenen AngeS die Dinge sieht, wir sie sind, im unklaren sein. Allen politischen Stürmen und Parteiwandlungen Trotz bietend, hat diese Partei in den Wahlkümpfen ihren Besitzstand nngeschivlicht aufrecht- erhaltrn und sie wird, daran kann kein Zweifel sein, auf Grund der künftigen Wahlergebnisse ihre Stellung im Parlament und im öffentlichen Leben auch fernerhin behaupten können. In einer Zeit der politischen Wandlungen muß eine solche Stabilität ihre besonderen Gründe haben. Und die sind in der Tat vorhanden. Gerade so wenig wie die drei Millionen deutscher Männer, die im Jahre 1903 sozialdemokratischen Kandidaten ihre Stimmen gegeben haben, politisch überzeugte Anhänger der Sozialdemokratie und bedingungslose Gefolgsleute der politischen Ziele dieser Partei sind, sondern vorwiegend die sozialdemokratisch»revolutionäre Bewegung als Vorspann ihrer wirtschaftlichen Forderungen be nützen, gerade so wenig hat das Zentrum ein Recht, sich seiner Anhängerschaft als einer politischen Partei zu rühmen. Sind cs dort in der Hauptsache wirtschaftliche Interessen, die die politische Stellung und Willensmeinung bestimme», so sind es hier die von Geschlecht zu Geschlecht fortgeerbten, in langer Gewohnheit der Bevölkerung lieb und vertraut gewordenen konfessionellen Wünsche und Anschauungen, die dem politischen Fühlen und Wollen des Einzelnen wie der Gesamtheit Richtung und Ziel geben. Der Träger solcher Empfindungen aber, ihr Wecker und ihr Erhalter war und ist und wird sein der katholische Geistliche. ES ist ein offenes Geheimnis, daß in den ganz und in den überwiegend katholischen Gegenden die Bearbeitung der Wähler allein i» den Händen der Geistlichen liegt. Bearbeitung nicht in dem Sinn?, als ob der einzelne Wähler an die ZentrumS- Wahlurne getrieben, oder ihm die „richtige" Abstimmung zur Pflicht gemacht würde, und Bearbeitung nicht in der Art. als ob es darauf ankäme. gegenteilige Ansichten zu bekämpfen und den Hort der ultraniontanen Herrschaft vor unberufenen Eindring lingen und Eingriffen zu bewahren. Das ist dank der festen Parteiorganisation des Zentrums nur in wenigen Wahlbezirken erforderlich. Um so mehr vermag und erreicht tatsächlich die all tägliche Beschäftigung mit de» Problemen der ultramontaneil Weltanschauung, die immer wiederkehrende Klage über Zurück setzung und Bedrohung katholischer Interessen; und so macht sich, denen, die eS angrht, halb unbewußt, «in Einfluß geltend, der die beste Vorbereitung und Gewähr dafür bietet, daß auch die materiellen und ausgesprochen praktischen Jorder mgen de- Zen- trums in seiner Wählerschaft Verständnis und rückhaltlose Unter- Üßtzuna finden. Nun wäre nichts irriger und verkehrter, als den Geist lichen, gleichviel welchen Bekenntnisses, sedwcde Betätigung auf politischem Gebiete untersagen zu wollen. Solange die Geistlichen «ine der des akademisch gebildeten Staatsbeamten ähnliche Stellung einnehmen — und das ist auch bei den Dienern der katholischen Kirche der Fall —, solange sie berufen sind, auf den Kanzeln Anteil zu nehmen an den Geschicken dcS Staates und des Herrscherhauses und in frohen und trüben Tagen den Mittler zu spielen zwischen Gott und der ihrer Seelsorge anoertrauten Menschheit, so lange wird man er- warten dürfen und fordern müssen, daß sie auch im alltäg lichen Leben und Wirken eintreten für den Herrscher, den sie in den Schutz des Höchsten stellen, für den Staat, dessen Ver walter und Wächter sie in ihre Fürbitte einschließen, für die nationalen Interessen eines Volkes, auf das sie Gottes Segen heradflehcn. Wenn sich der katholische Geistliche auf eine so beschaffene politische Tätigkeit beschränkt, wird niemand daran Anstoß nehmen dürfen, derrn «in solches Verhalten ent- spricht durchaus den Grundsätzen und Lehren der christlichen Kirche, «S.ist nur die folgerichtige Anwendung der kulturellen und sittlichen Wahrheiten, auf denen sich daS christliche Leben im kleine» wie im großen aufbaut. Und man kann eS vom nationalen Standpunkte nur bedauern, daß die protestantische Geistlichkeit der deutschen Bundesstaaten nicht entfernt in dem Maße, wie eS in Süddeutschland und in den überwiegend katholischen Gegenden Preußens der Fall ist, einen «ngen, regelmäßige« Verkehr mit, der Gemeinde und de« Gliedern der Gemeind« unterhält. DaS wird ja in -roßen Städten nie möglich sein, dort haben ändere Einflüsse die Oberhand gewonnen und werden sich kaum wieder beseitigen lassen. Auf dem Lande aber könnt« manches anders sein, wenn die pro testantischen Prediger mehr, als es bisher geschieht, das ihnen anvertraute Amt dahin verstehen wollten, daß auch sie an der Erziehung deS Volkes zu arbeiten haben. Im deutsch- französischen Kriege hat mancher Geistliche den Talar an den Nagel gehängt und zur Waffe gegriffen. DaS war nicht nur ein männlicher Entschluß, nicht nur unwiderstehlicher Taten- drang. Diese Geistlichen haben Verständnis gehabt für die Not, für di« Aufgaben der Zeit, sie haben in Gottes Namen die Pflicht ihres AmteS, die ihnen biS dahin die höchste war, zurücktreten lassen hinter der Pflicht gegen daS Vaterland, und sie haben dadurch ein Beispiel, ein Vorbild gegeben, daS, wie kaum «in anderes, die nationale Erhebung nachhaltig förderte. Der Geistliche, der die Stimmen der Zeit versteht, der ein offenes Auge hat für die Schäden und Gefahren der Gegen wart. wird sich im Andenken an solche Vorbilder die Frage vorlegen müssen, ob neben der Wege religiöser Gesinnung und aller christlichen Tugenden nicht auch die Erhaltung nationalen Empfindens im Volke -«in Stück seines Amtes ist. Die Ant wort kann nicht zweifelhaft sein. Wie der Lehrer, der Richter, der Offizier, hat der Geistliche, gleichviel ob katholischen ober evangelischen Bekenntnisses, die Pflicht, die Interessen des Staates wahrzunehmen, dessen Vertreter auch er ist und für dessen Obrigkeit er Gehorsam fordert nach göttlichem und menschlichem Rechte. Und wann wäre eine solche Mitarbeit an den Ausgaben und Zielen eines monarchischen, christlichen Staatswesens notlwendiaer und dringender als in «iner Zeit, wo die Irreligiosität, der Atheismus immer mehr um sich greift. Seit Jahrzehnten kämpft die SoziNIdemokratie unter der Devise „Religion ist Privatsache". Im Reichstage vergeht kein Scisionsabschnitt, in dem nicht mehrere Male Abgeordnete der äußersten Linken, die Genossen Stadthagen. Singer, der sog. Zehn Gebote-Hofsmann u. a. ihrem vom revolutionären Stand punkt verständlichen Haß gegen Kirche und Schule freien Laus lassen und den Austritt aus der Landeskirche empfehlen. Sollte nicht die Geistlichkeit berufen, ja verpflichtet sein, gegen der- artige Bestrebungen Front zu machen? Es kann nicht genügen, daß von der Kanzel herab gegen die Widersacher unserer sitt lichen und geistigen Kultur angekämpst wird. Diejenigen Elemente unseres Volkes, die das Bedürfnis haben, dem kirch lichen Gottesdienst beizuwohnen, sind die Gesunden, und die Gesunden bedürfen des Arztes nicht. An denen aber muß sich die geistliche Arbeit betätigen, die in Gefahr schweben, sich zu der sozialistischen Sittenlehre bekehren zu lasten, und damit unserem Volkstum, unserer nationalen Einheit verloren zu gehen. Wie kann daS geschehen? In den großen Städten hat das System der populär-wiffenschaftlichen Vorträge immer mehr an Boden gewonnen. Zu diesen Vorträgen entsenden gerade die Arbeiterkreise zahlreiche Besucher. Dasselbe gilt von den gewerblichen Fortbildungsschulen. Hier wird den Hörern und Schüler» «in Maß von Wissenschaft und Technik vermittelt, wie kaum in irgend einer anderen Unterrichtsanstalt, und zweisel- los ist es wesentlich diese« Einrichtungen zu danken, wenn das deutsche BoK in verhältnismäßig kurzer Zeit sich zu seiner heutigen industriellen und weltwirtschaftlichen Höhe erhoben bat. WaS könnte in diesen Anstalten und durch diese Ber- anstaltungen an geistige« und sittlichen Gütern dem deutschen Volke «rbalten bezw. gewonnen werden, wenn in ihnen die Kirche, nicht etwa mit ihren speziell theologischen Interessen, wohl aber mit ihren nationalen und ethischen Grundsätzen zu Worte käme! Daran aber fehlt es gegenwärtig fast ganz, und angesichts der drohenden Verseuchung unseres Vaterlandes mit freidenkerischen und atheistischen Anschauungen — aus Köln, aus Magdeburg usw. wird Maffenaustritt aus der Kirche ge meldet — kann man nur dringend wünschen, daß etwas ge schieht. was der verderblichen Bewegung Einhalt gebieiet. In der „Deutsch-evangelischen Korrespondenz" begegnen wir der Klage, daß an der kaiserlichen Galatasel am 25. Februar weder sür die protestantische Domgeistlichkeit, noch sür den zelebrierenden Oberhofvrediger ein Platz übrig gewesen sei. daß kein protestantischer Genemlsuperintendcnt zugegen gewesen, daß dagegen — die einzigen Vertreter der amtlichen Kirche an der Festtafel des protestantischen Kaiserhauses — zwei katholische Kardinäle, Dr. Kopp-Breslau und Tr. Fischer-Köln, an der Mittagstafel gegenüber den Majestäten ihre Plätze gehabt haben. Man wird diese Klage begreiflich, ja berechtigt finden. Man darf ober auch nicht übersehen, daß die genannten katholischen Würdenträger eine Stellung im politischen Leben einnehmen aind auf diesem Gebiete mit dem Kaiser und der kaiserlichen Politik wiederholt in nahe Berührung gekommen find. Die protestantische Geistlichkeit wird in diesem Falle vom Gegner lernen müssen, sie wird sich fernerhin nicht scheu und ängstlich zuriickbalten dürfen, in der Meinung, daß ihr Berus, ihr Amt hoch über dem Lärm und Streit des Tages steht: sie wird viel mehr auch ihrerseits an den Kämpfen und Sorgen der Gegen wart teilnehmen und an den praktischen Ausgaben, die einem christlichen Staat gestellt sind. Mitarbeiten muffen. Nur wenn so. unter Ausschaltung aller gegensätzlichen Interessen, Staat und Kirche Hand in Hand arbeiten, werden beide ihre Rechnung finden, wird einem unfruchtbaren, dem Gemeinwohl wahr haftig nicht dienlichen Neben- und Gegeneinander der Boden entzogen sein. Neueste Drahtmel-nnacu vom 30. August. Nnsstandsbewegung. Teplitz. (Priv.-Tcl.) Der Bergarbeiter streik im Duxer Revier nimmt einen bedrohlichen Charakter an. Beim Nclsonschacht schossen Streikende auf Arbeitswillige mit Revol vern. Di« Gendarmerie nahm zahlreiche Verhaftungen vor. 200 Bergarbeiter bedrohten die Encnbahnbeamtcn und forderten sie zur Niederleguna der Arbeit auf. Als sie sich weigerten, wurden sie mißhandelt. Die Gendarmerie auS der ganzen Umgebung wurde in das Streikgebiet beordert. In einer Duxer Versammlung forderte der Anarchist Woserisek die Arbeiter auf, im Streik zu verharren. Heute find fünf neue Schächte der Amalia- und Emeran-Zeche in den Streik getreten. Budapest. Im Szilvölgyer Kohlenwerke sind mehr als 2000 Arbeiter in den Uusstand getreten. Die Ausständigen verhalten sich ruhig. Die Wirren auf dem Balkan. KonstantinoPel. <Priv.-Trl.) Die türkische Negierung hat die orientalische Eüenbabndirektlon aufgefordert, alle TranL- portwaggons für Militärzwecke verfügbar zu machen. Sie bestellte zunächst lOO Waggons, von denen in ver gangener Nacht 62 in zwei Zügen zu 20 und 42 Waggons abge- gangen sind. Davon waren 30 Waggons mit Artillerikpferdcu. alle übrigen mit Feldgeschützen, Munition und Kriegsmaterial beladen. In nächster Nacht werden weitere 38 Fahrzeuge mit Kriegsmaterial nach Adrianopcl befördert. Es handelt sich haupt sächlich um Ueberführung der von Krupp gelieferten Schncllfener- kanonen nach den westlichen europäischen Provinzen der Türkei. Zur Lage in Nustland. Petersburg. Das Zentralkomitee der sozial- revolutionären Partei erklärt offiziell, daß die Partei an dem jüngsten Anschlag auf den Ministerpräsidenten Stolypin unbeteiligt sei. Petersburg. Ein kaiserlicher Ukas verlängert die Wirkung der bestehenden Gesetze betreffend den Schutz der öffentlichen Sicherheit und den verstärkten außer- ordentlichen Schutz aus die Dauer eines Jahres. Ein zweiter UkaS bevollmächtigt den Finanzminister, zur Deckung der Aus- gaben sür die Unterstützung der von Mißernten betroffenen Bezirke vierprozentige Renten im Nominalbeträge von 50 Mill. Rubel auszugebcn. London. (Priv.-Tek.l Dem „Daily Erpreß" wird aus Warschau gemeldet, daß zwei Arbeiter der städtische» Gaswerke verhaftet worden sind, die unter dem Verdacht stehen, sich an dem Attentat gegen Gouverneur Skallon beteiligt zu haben. Als die beiden Männer frstgenommen werden sollten, flüchteten sie in einen gerade vomberfahrenden Omnibus. Die Polizisten schossen nun r» den Wage» binrin und verwundeten mehrere Passagiere. Dann gelang cs den Polizisten mit Hilfe von Sol daten. den Omnibus anznhalten und die flüchtigen Arbeiter und Räubereien sind" an der Tagesordnung^ 16 Bataillone Infanterie und zwei Kosakrnregimenter sind zur Verstärkung der Warschauer Garnison herangrzogen worden. .. PerNm (Priv.-Tel.) LandwirtschastSminister v. Pob- bielskl. der gestern abend nach der Prinzentaufe im Neuen PalaiS, an der er mit seiner Gemahlin teilna^n, nach Dalmt»