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Per WWe Frzähler, BeziManzeiger für Bischofswerda, Stolpen u. Umgegend. Mtl — . - MO, und chvißftch der Sonnabend« erscheinend« »Betze- ftn vivttrljLhrltch Marl l.bv Pfg. RrrMmerdk Settnn-tprrtllistr Sb87. — AmkLblaft der Kgl. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schnlinspektion und des Kgl. HauptzoL rltillvstuU Eies zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts «. des Stadtrates M Bischofswerda Jnserntr, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung widm, werd« bi» Montag, Mittwoch nnd Freitag friih V Wtz» angenommen und kostet die viergespaltrne LorpuSzeile 12 Pfg., unter „Eingesandt" LS Pfg. Geringster Jnseratenbetrag 40 Pfg. — Einzelne Nummer 1v Pfg. A«»»fp»echft«HeMr. »». Bestelnngm «erden bei all« Postanstaltm de« deutsch« Reiche«, für Bischofswerda und Umgegmd bei unseren Zeitun>«boten, sowie in der Exped. ds». Bl. angenouuam. Sw*t»«Bsech,1,ft«r gaheyaaß. wieder besetzt werden. Mit der Stelle ist ein Einkommen von 600 Mk. neben freier Wohnung, Heizung und Kost in der Anstalt und die Pensions berechtigung, sowie im Falle der Erkrankung die Fortgewährutig des stellenmüßigen Einkommens auf die Dauer von 26 Wochen verbunden. Bewerbungen mit Lebenslauf sind an die königliche BmtShavptmanoschchft Bautzen einzusenden. ' Die Ostseefrage. Bei der Frage, ob die Ostsee ein offene» Mer bleiben oder ein geschloffene» Meer werden soll, kommen zunächst politische und wirtschaft liche Interessen in Betracht, und man muß sage«, daß die Umwandlung der Ostsee in ein ge schaffene» > Meer di« meisten der beteiligten Staate» infolge der, Beschränkung der Verkehr», freiheit im Frieden schädigen, aber im Kriege auch keinen unbedingten Schutz vor feindlichen Angriffen bieten würde, denn in einem Kampfe um da» Dasein der Völker werden Verträge ost nicht mehr geachtet. Bym reinen geograpbischen Standpunkt« au» k-nnt« man ja die Ostsee gl» eine Art geschloffene» Meer oder Mittelmeer bewachten. Jedenfalls gibt r» unter den Meeren keine», da» Nach allen seinen natürlichen Eigen schaften mtt so hohem Recht den Name» eine» geschlossenen Meere» verdient, al» die Ostsee. E» schlt ihr der echte Salzgehalt de» Welt meere», e» fehlt ihr vor allem die Erscheinung von Ebbe und Flut, e» fehlt ihr auch fast-jede Spur einer ozeanischen Lebewett- kurz, wer die Erscheinungen de» Meere» in ihren wesentlichen Punkten kennen lernen will, darf sich nicht die Ostsee zum Gegenstand de» Studium» wählen. Di« Bekehrsgeographie und politische Geographie wird nun aber die Frage nach wesentlich anderen Gesichtspunkten betrachten und vor allem der historischen Tatsache Rechnung tragen, daß die Ostsee in diesen Beziehungen niemals ein ge schloffene» Meer gebildet hat. Nie sind seine Küsten von einem einzigen Staate beherrscht worden, der demnach die Macht gehabt hätte, dieso - MeereSteil ausschließlich za beherrschen und gegen andere Staaten abzuschlteßen, und wak oie Frage einer Aufteilung betrifft so wäre sie be^ MeereSgebieten selbstverständlich noch viel schwieriger al» bei'Landgebieten und in einem Zeitalter de» Weltverkehr» auch ein unzuver lässige kaum ernst zu nehmender Vorschlag. Ueber die geschichtliche und völkerrechtliche Seite der Ostseestage hat dje „Marinerundschau' im letzten Oktoberhest eine nützliche Zusammen stellung der wesentlichen Daten vorgenommen, woran» man namentlich den Verlauf der Kämpfe »wischen Dänemark und Schweden um die Vor herrschaft auf der Ostsee in den Hauptzügen verfolgen kann. Diese Streitigkeiten begannen 1563 und ihr Ende ist mit dem de» Nordischen Kriege» 1720 gletch zu setzen. Da» Bestreben, die Ostsee zugunsten «ne» Staate» oder einiger weniger Staaten zu schließen, hat nie Erfolg gehabt, vielmehr ging die Ostsee au» diesem Kampfe immer wieder al» ein neutrale» Meer hervor. Mit diesen geschichtlichen Tatsachen hat di« Gegenwart zu rechnen, jedoch ist anzuer kennen, daß sie für sich ayein keine so voll kommene Klarheit geschaffen haben, daß nicht eine endgültige Regelung zugunsten der Siche rung de» Weltfrieden» wünschenswert wäre, lü G ä ch f e «. Dresden. Al» Vertreter Sr. Majestät de» König» hatd« Oberkammerherr Graf ». Wall witz an den Beisetzungsfeierlichkeiten in Lissabon teilgenommen und in allerhöchstem Auftrag« an den Särgest Sr. Majestät de» König», sowie Sr. Königlichen Hoheit de» Kronprinzen von Portu- galKpänz« ntedergelegt. Bischofswerda. Im Monat Februar nehmen die Tage schon um 3 Stunden zu. Im Anfang de» Monat» geht die Sonne um 8 Uhr auf, um 5 Uhr unter; Ende des Monat» aber Up» 7 Uhr auf und '/«6 Uhr unter. Gegen Ende de» Monats steigt im Westen nach Sonnen untergang der zarte Lichtkegel de» Tierkreislichte» auf. In Wald und Flur wird e» im Februar schon allmählich lebendiger. Gewisse Vogelarten beginnen da schon mit dem Nestbau, so die Raben, Krähen und einige Eulen; ist da» Wetter mild, dann auch die Drosseln. Im Walde zeigen sich die ersten heimkehrenden wilden Tauben, vereinzelt treffen schon Stare, Kibitze und Lerchen ein. Die Wanderer aus dem Norden, die zum Teil noch im Januar gekommen waren, eilen nun wieder in die Heimat zurück. - Die Rückkehr der Zugvögel beginnt bereit- im Monat Februar, wenn eS oftmals noch friert und schneit. Schon in der ersten Hälfte des Monats trifft gewöhnlich der Bussard aus dem südlichen Europa ein. Mitte Februar beobachtet man auch hier und da den Star, Den Verkünder des Frühling». Dieser Tage find z. ' B. in Dresden schon einige solcher Schwarzröcke beobachtet worden. Auch die Feldlerche, die tadellose Sängerin, und die Gabelweihe kehren im Februar zurück. Wenig später folgen auch die Ringeltaube und der Kibitz. Im Monat Mai treffen die letzten der hier nistenden Zug vögel ein. Ein reichliches Vierteljahr dauert der Anmarsch des großen Vogelheeres. — Die Apfelsine spielt nicht nur bei Diners und Soupers, wo sie auf keinem elegan ten Tafelmifsatze fehlen darf, sondern auch im Hausgebrauch eine große Rolle. Ihr erfrischen der, angenehmer Geschmack hat sie allgemein beliebt gemacht und sowohl al» Dessert nach dey» Mittagsmahle, wie auch abends vor dem Schlafengehen wird sie in vielen Familien ge nossen. Geschickte Hände formen beim Schälen der rötlich glänzenden Frucht allerhand hübsche Dinge, wie Körbchen, Gesichter, Hüte usw., die dann eine besonders gern gesehene Gabe für die Kinder bilden. Die besten Apfelsinen kommen aus Messina, wo die heiße Sonne Sizilien» ihnen Süßigkeit und Reife verleiht. Auch Italien, da» Goethe al» da» Land preist, wo „im dunklen Laub die Goldorangen glüh'«', führt zahlreiche dieser Früchte au», ebenso da» nördliche Afrika und auch Spanien. Die Hei mat des Citru» jedoch ist'Oftasten. Hier erheben sich die 6 bis 1L Meter hohen Bäume, die mit ihrer schwärzlichen Rinde, den weißen Dolden blüten und den saftig grünen Blättern einen freundlichen Anblick gewähren, bi« die wohl riechenden Blumen durch die runden Früchte ersetzt werden und man zur Ernt« schreitet. Dreimal im Jahre findet diese statt. Neben der gelben Apfelsine unterscheidet man noch ver schiedene Spielarten, so die Blutorange mit ihrem roten Fletsch, die Mandarine, eine kleinere Spezialität, sowie die kernlose und die Malteser. Vielfach ist die Verwendung der Apfelsine. Ihr Saft wird in Frankreich gern mit Wasser und Zucker vermischt und al» Orangeade getrunken. In Deutschland bereitet man vielfach au» ihren Schalen einen angenehm schmeckenden Likör oder einen Punsch, serviert bei Kaffee» auch oft in Stückchen geschnitten«, rrich mit Zucker bestreute Apfelsinen und bestreicht da» Brot mit Mar- -g- Bischofswerda, 12. Februar. (Vater ländische Festspiele.) Mit der Montag abend stattgefundenen Benrfizvorstellung für die sämt lichen Darsteller haben die Festspiele ihr Ende erreicht. Eie war, wie alle vorhergegangenen, sehr gut besucht und ist deshalb der reiche Ertrag ein ihnen allen von Herzen zu gönnender. Von der Größe der Opfer an Zeit und auch Geld haben besonders die Besucher Ueberzeugung ge wonnen, die die Vorstellungen wiederholt besucht haben. Der geschäftSführende Ausschuß gestattet sich darum, allen Besuchern wie Darstellern, auch an dieser Stelle sür die Förderung des Wohltätig- keitSunternehmrnS aufrichtigsten und innigsten Dank zu sagen. Ein großer Freund und Förderer des Unternehmens des K. S. Militärvereins ist auch Se. Durchlaucht Prinz Sizzo von Schwarzburg- Rudolstadt auf Schloß Großharthau. Nicht genug damit, daß Se. Durchlaucht zweimal mit Familie die Festspiele besuchte, schickte er auf seine Kosten zweimal 60 Kinder der Oberklasse in die Vor stellungen ynd beabsichtigte, auch die Benefiz vorstellung mit seine«! Besuch zu beehren.' Statt dessen ging dem Vorsteher folgendes Telegramm zu: Vereinsvorstand Schachert, Bischofswerda. Durch tieft Trauer*) verhindert', Ihrer Ab schiedsvorstellung beizuwohnen, sende ich Ihnen und Ihrer Heldentruppe meine Grüße und meinen Dank für die mir und den Meinen bereiteten frohe« Stunden. Prinz von Schwarzbura. Dasselbe wurde umgehend mit Worten des tiefsten DankS und herzlichsten Beileids erwidert. Der erzielte Reingewinn der Festspiele dürfte nach ober flächlicher Zusammenstellung aller gehabten, nicht unerheblichen Ausgaben ein recht ansehnlicher sein zur Freude derer, die das Unternehmen in die Wege geleitet haben. Darum sei auch im Namen aller der hilfsbedürftigen Kameraden und deren Witwen und Waisen deren herzinniger Dank aus gesprochen, die auf irgend welche Weise das Ganze gefördert, resp. zum Gelingen gebracht haben. — Zum Schluffe der vorgestrigen Vorstellung ergriff Herr Direktor Werning da» Wort, um allen zu danken, die die Vorstellungen sowohl geleitet, alls auSgeführt haben. Insbesondere zollte er wohl verdientes Lob dem Vorsteher de» K. S. Militär- Vereins, Kamerad Schachert und Kamerad Lehrer Mäder, die die Spiele eingeübt und mit geleitet haben. Zwei mächtige Lorbeerkränze überreichte er ihnen al» Anerkennung ihrer großen Mühe waltungen, woraus Kamerad Schochert danke und mit einem Hoch auf König und Kaiser seine kurzen Ausführungen schloß. Bischofswerda, 12. Februar. Herr Post direkter Hübner allhier verläßt mit dem 1. April sein Amt, um in gleicher Stellung nach Leipzig-Eutritzsch zu gehen. Sein Nach, folger ist Herr Postinspektor Schilling in Aue. Bischofswerda, 12. Febr.^Am mordenden Donnerstag dürste, so Gott will, es dem hoch, betagten, aber noch rüstigen Ziegenbalg'schen Ehepaar vergönnt sein, das so seltene Fest der goldnen Hochzeit zu begehen. Der Herr beschere den Feiernden nach den langen Arbeitstagen ihres Lebens noch einen ruhigen und Men Feierabend, der verschönt sein mag von der Liebe und Dank barkeit der Kinder und durchleuchtet vom Sonnen- schein göttlicher Gnade! *) HiuscheP« de« Herz»-» Emst von Sachfm-Rltrnburg. Die Redaktion.