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MWuer B Tageblatt und Anzeiger Äi»n«al»»n^, 8. April 1889 Vas „Zschopauer Lageblatt und Ameiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Berugrpreir 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Geschäftsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Anreigenpreif«: Vie 46 mm breite Millimeterieile 7 Pf.; die 9Z mm breite Millimeterreile im Text teil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pf. iu,üglich Porto. Vas »Zschopauer Tageblatt und Anzeiger' ist dar ;ur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Land rat« m SAa und der Bürgermeister« ,u Zschop au b«hö rdlicher seit» bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Zinan;amte» Zschopau — Bankkonten : Lrrgebirgische Handelsbank ». G. m. b. H. Zschopau, Gemeindegirokonto Zschopau Nr. 24>, ' - Postscheikkonto: Leipsig Rr. 42SS4 — Z-rnsprech-r: Nr. 7l2 Zeitung für di« Orte: Vörnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzfchdorf N-.SS Spanien trat Antilominlernpall bei Ztalienische Landung in Albanien Mederherstellung der Ordnung und des Ariedens die König Zogu verriet sein Volk Die Maßnahmen Italiens in Albanien richlen sich, wie aus den über Albanien abgeworfenen Flugblättern .hervorgeht, nicht gegen das albanische Poll, sondern gegen König Zogu, dessen Verhalten keinen Zweifel darüber auf; kommen ließ, daß er versuchte, nicht nur die italienischen Rechte zu schmälern, sondern sich zu einem Kegner Ita liens am Adriatischen Meere zu entwickeln. Ein Blick aus die Karte genügt, um zu begreifen, daß Italien am Adria- tischen Meer keinen Gegner dulden kann. Die Untersuchung fehl, keine bewohnten Zentren zu beschießen und Bevölkerung zu schonen. Vorschläge -es Königs Zogu Rach einer um 16.20 Uhr ausgegebenen amtlichen Mitteilung der Agenzia Stefani waren bis dahin bereits vier Städte, Santi Quaranta, Valona, Du- razzo und SanGiovannt di Medua, von den italienischen Truppen vollständig besetzt. Inzwischen hatte eine von König Zogu entsandte Mission von Bevollmäch tigten, bestehend aus dem Wirtschaftsminister Gera und einem hohen albanischen Offizier, in Begleitung des italienischen Militärattaches Gabrielli bei General Guz- zoni, dem Oberbefehlshaber der italienischen Truppen, um eine Audienz nachgesucht, um ihm einige Vorschläge des Königs Zogu zu unterbreiten. Diese Vorschläge wurden sofort nach Nom übermittelt. Proklamation an -le Bevölkerung Vor der Landung der italienischen Truppen haben die ktalienischen Flugzeuge über das gesamte albanische Ge biet Hunderttausende von Flugblättern mit folgendem Inhalt abgeworfen: „Albanier! Die italienischen Truppen, die heute auf eurem Boden landen, sind die Truppen eines Volkes, daS durch Jahrhunderte hindurch stets euer Freund war und cs auch bewiesen hat. Leistet keinen unnötigen Widerstand, der zerschlagen würde. Hört nicht auf eure Regierung, die euch ins Elend stürzt und euch fetzt einem unnötigen Blut vergießen preisgcben will. Die Truppen Seiner Majestät des Königs und Kaisers können und werden so lange bleiben, als es zur Wiederherstellung der Ordnung, der Gerechtigkeit und des Friedens notwendig sein wird." Die Nachricht von der Entsendung italienischer Trup penkontingente nach Albanien ist von der römischen Presse sofort durch Extrablätter verbreitet worden, die in Rom rasenden Absatz fanden. „Tevere" überschreibt ihren Bc- richt: „Unsere Truppen haben Brindisi und Bari mit dem Ziel Albanien verlassen. — Hunderte von Italienern Die Agenzia Stefani veröffentlichte am Karfreitag folgende amtliche Meldung: „In den letzten Tage» und während der Besprechun gen zwischen der italienischen Negierung und König Zogu für den Abschluß eines neuen, engeren Vertrages kam es in Tirana und anderwärts zu bedrohlichen Kundgebungen von bewaffneten Banden, die die persönliche Sicherheit der in Albanien ansässige» Italiener schwer gefährdet«,. Gestern, Donnerstag, morgen haben unsere Kriegs- schiffe von Durazzo und Valona viele Hunderte italieni scher Staatsangehöriger, darunter Frauen und Kinder, nach Italien zurückgebracht. Gestern abend sind von Brindisi und Bari italienische Truppenkontingente nach Albanien ausgefahren. Gleich zeitig ist daS erste Flottengeschwader ausgefahren, das heute früh längs der albanischen Küste zwischen Santi Ouaranta und S. Giovanni dl Medua kreuzt. DaS Flug- -euggeschwader ist mobilisiert worden." Vormarsch in das Innere Ueber die Landung der italienischen Truppen in Alba nien wuxde folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Die Landung der italienischen Truppen in den Häfen von Santi Quaranta, Valona, Durazzo und S. Giovanni di Medua hat heute früh bei Tagesanbruch ftattgefunden. ES ist nirgends eine nennenswerte Reaktion zu verzeich ne», eS sei denn in Durazzo, wo ein Versuch deS Wider standes sofort niedergeworfen wurde. Bon Durazzo aus haben die italienischen Truppen den Bormarsch in daS Innere begonnen. Die Bevölkerung bleibt ruhig und freundlich. 400 Flugzeuge des italieni- fchen ^-Geschwaders überfliegen Albanien mit dem Ve- Kroni wider Moskau Mit dem Beitritt Spaniens zum Antl- Koin int ern-Patt bestätigt sich aufs neue die Rich tigkeit und der Weitblick des Führers in der Durchsetzung und Verwirklichung seiner Außenpolitik. Seine Ablehnung aller internationalen Bestrebungen, die seinerzeit nicht nur im Ausland, sondern auch in einigen Kreisen Deutschlands nicht begriffen würde, hat durch die einzelnen Etappen des Erfolges nicht nur die Richtigkeit seiner außenpolitischen Linie, sondern auch die Durchschlagskraft feiner Idee der Durchdringung aller völkischen Arbeit mit nationalem Willen und nationaler Kraft bestätigt. Der Führer hat als erster nicht nur in Deutschland und nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt erkannt, daß alles Unglück der Völker, alle Unruhen und aller Unfrieden ausgehen von der kommunistischen Internationale, die auf Zerstörung, auf Vernichtung hinarbeitet, um die nationale Ordnung und damit die nationale Sicherheit der Völker ins Wanken zu bringen. Es war Mussolini, der sich sehr bald zum Zu- sammengehen im Kampf gegen den Kommunismus mit Adolf Hitler verband, und zwar aus der Idee des Faschismus heraus, daß ein Volk innerlich nur erstarken kann, wenn es sich frei macht von allen internationalen Einflüssen. Wenn wir heute die Tatsache feststellen können, daß die Anti-Komintern-Front, deren Rückgrat die Achse Nom—Berlin ist. jetzt önrch den Beitritt Spaniens gleichsam eine Querachse Tokio —Burgos erhal ten hat, daun erkennt auch der Pessimist und Kleinmütige, daß das Wort des Führers: „Europa wird antikomnnt- nistisch sein oder es wird nicht sein" mehr und mehr Wirklich keit wird. Es ist nicht von ungefähr, daß diese Anti- Komintern-Front heute von den vier autoritären Haupt staaten getragen wird, die in ihrem Kampf gegen den Bolschewismus nicht nur ihre Idee von der Kraft des nationalen Willens, sondern auch Gut und Blut eingesetzt haben. General Franco, der Staatschef des nunmehr rest los vom jüdisch-bylschewistischen Terror und von der Be vormundung sogenannter Demokratien befreiten Spaniens, hat unmittelbar nach seinem so glänzenden Endsieg durch seine Unterschrift den Beitritt zum Anti-Komtntrrn-Palt ^Fortsetzung auf Seit« 2) des ganzen Verhaltens Zogus in der letzten Zen vursie noch die Hintergründe und eventuellen Hintermänner dieses Albanierkönigs darstellen. Es zeugt nicht nur non grenzenloser Kurzsichtigkeit, söndcrn von einer unerklär lichen Feindschaft, wenn er bestrebt war, die bisher ihm von Italien gewährte Hilse nnd Unterstützung durch Ver rat zu lohnen. Das Vorgehen Italiens entspringt einem Nolwehrzustand, es richtet sich gegen keinen anderen Staat nnd gegen keinerlei Interessen anderer Völker. Wie,ver« haben in den letzten Tagen Albanien vor den Drohungen bewaffneter Banden verlassen müssen." „Popolo di Roma« stellte ihrem Bericht die Schlagzeile voran: „Die italieni schen Truppen ziehen nach Albanien. — Das 1. italienisch« Flottengeschwader kreuzt vor der albanischen Küste - Verlln: Vollstes Verstän-nlS Ans amtlichen deutschen Kreisen verlautet zu der Mel dung von der Landung italienischer Truppen in Durazzo, daß diese Aktion sowohl dem Text und dem Geist des italienisch-albanischen Freundschaftsvertrages von 1921 wie auch der tiefen italienischen Sympathie für das alba nisch« Volk entspricht. Deutschland versteht, daß Italien es nicht zulasscn kann, wen» in einem Lande auf der für die italie nischen Lebensintereffen so überaus wichtigen Gegenseite deS Adriatischen Meeres ein dauernder Unruheherd ent steht, der die allgemeine Ordnung stört und zugleich auch die Sicherheit der dort lebenden Italiener bedroht. Deutschland hat für die Wahrnehmung der ttalieni schen Interessen in diesem Raum vollstes Verständ- nis und würde es nicht verstehen und billigen können,' wenn die demokratischen Westmächte, die dort keine Inter essen haben, sich in die juristisch einwandfreie Position -md Handlung unseres Achsenpartners einmischen wollten, Siiyerung -es A-na-Srie-ens Von offiziöser italienischer Seite wird zu der italienischen Aktion in Albanien erklärt, Italien betrachte diese Aktion als eine Notwendigkeit zur Erhaltung von Ordnung und Sicherheit in einem Lande, wo es vitale Interessen vertrete, wo es große Kapitalanlagen investiert, ausgedehnte Straßen und öffentliche Ge bäude erbaut habe und wo zahlreich« italienische In genieure und Arbeiter bei der Erschließung der Petroleum quellen beschäftigt seien. Die italienische Intervention sei für die Mehrheit des albanischen Volkes unerläßlich ge wesen. Italien wolle damit seine Interessen und die deS albanischen Volkes wahren, das nur von schlecht beratener Seite zum Widerstand verleitet werden könnte. Italien wünsche, die Ordnung im Innern Albaniens wieder herzustellen. Italiens Stellung als Großmacht im Mittelmeer er fordere die Kontrolle der Adria durch Besetzung deS gegenüberliegenden Users der Straße von Otranlo. Mit dieser Besetzung erfülle Italien ein grundlegen des und berechtigtes Erfordernis für die Voraussetzung der Verteidigung und damit für die Sicherung des Frie dens an der Adria. Ständige Fühlung Rom-Belgrad Von gutunterrlchteter jugoslawischer Seite wird zu den Vorgängen in Albanien erklärt, daß die italienische und die jugoslawische Regierung in ständiger Fühlung nahme seien. Jugoslawien bleibe dem Freund, fchaftspakt vom 25. März 1937 mit Italien treu, in oem auch die berechtigten jugoslawischen Interessen an erkannt seien. Jugoslawien habe im übrigen keinerlei be- sondere Maßnahmen ergriffen. Auch Deutsche geflüchtet Unter den italienischen Flüchtlingen, die an Bord deS Kreuzer^„Zara" in Bari eingetroffcn sind und dort von Partei und Behörden sowie von der Bevölkerung die herz lichste Aufnahme erfahren haben, befinden sich — nach einer Meldung des römischen Blattes „Giornale d'Jtalia" ans Bari — auch einige Deutsche, die genau so wie die 500 italienischen Flüchtlinge der „Zara" Hals über Kopf aus Albanien fliehen und Hab und Gut zurUcklassen muhten. Einige Flüchtlinge haben, wie weiter von dem Blatt berichtet wird, leichtere Verletzungen davon- getragen und sind in ärztlicher Behandlung. VaN von europäischer Melkung! Die spanische Negierung teilt in einem amt liche» Communiqu« den Beitritt Spaniens zum Antikominternpakt mit. Das Beitrittsprotokoll zeigt außer der Unterschrift des spanischen Außenministers Grafen v o n I o r d a n a die Unterschriften des deutschen Botschafters von Stohrer, des italienischen Bot schafters Guido Viola Conte dl Campalto und des japanischen Gesandten Ma ko.t,u L)L n o. Das Kommunique wird mit folgenden Worten eingeleitet: „Nachdem der Kommunismus, der den Bürger krieg in Spanien entflammt hatte, endgültig auf dem Schlachtfelde besiegt worden ist. HM die spanische Regie- rung, um ihren Abwehrwillen gegen die kommunistische Gefahr zu bekräftigen, ihren Beitritt zum Antikomintern- palt erklärt." Das von de« Bevollmächtigten des Deutschen Reiches, deS italienischen Imperiums und Japans ebenso wie von dem Außenminister Spaniens gezeichnete und ge siegelte Beitrittsprotokoll hat folgenden Wortlaut: Die Regierung des Deutschen Reiches, die Italienische Re- glorung, die Kaiserlich Japanische"Reaierüng einerseits und die Spanisch« Regierung andererseits stellen durch ihre unterzeich, neten Bevollmächtigten folgendes fest: Artikel l. Spanien tritt dem Pakte gegen die Kommu nistisch« Internationale bei, der sich aus dem Abkommen und dem Zusatzprotokoll vom 25. November 1936 und dem Protokoll vom 8. November 1937 ergibt. Artikel II. Die Form der lm Zusatzprotokoll vorgesehenen Erleichterung der Zusammenarbeit der zuständigen Behörden der beteiligten Staaten wird den Gegenstand einer künftigen Vereinbarung zwischen diesen Behörden bilden. Artikel III. Das Abkommen und daS Zusatzprotokoll vom 25. November 1936 sowie da« Protokoll vom 6. No vember 1937 sind diesem Protokoll als Anlagen «m Wortlaut beigefügt. Das vorliegende Protokoll ist in deutscher, italie nischer, japanischer und spanischer Sprache abgefaßt, wobei jeder Text als Urschrift gilt. Es tritt am Tage der Unter zeichnung in Kraft. Zu Urkund dessen haben die Unter- zeichneten, von ihren betreffenden Regierungen gut und richtig bevollmächtigt, dieses Protokoll unterzeichnet und mit ihren Siegeln versehen. So geschehen in vierfacher Ausfertigung zu Burgos, den 27ten März 1939 — im XVllten Jahre der Faschistischen Aera, d. h. den 27ten Mär, deS 14ten Jahres der Syowa-Periode, das heißt den 2Ken März des Ulten Triumphjatzres des neuen Spanischen Staates.