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Dresdner Nachrichten : 22.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187007224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-07
- Tag 1870-07-22
-
Monat
1870-07
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1870
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e-rf<S,i«r: «glich fr«» 7 Uhr. Anikrat« Mrd«, «igrnommkn: AllNbrndtü.Tvnn- t«,» »i« Mittag« 18 Uhr: Wtarienstraßr 18. >»»-<- in diel. Malte ßad«n cin« rrfelgrrlche löcrbrtilung Auflage: W.000 Exenivlarr. Floiuemrnk: «tttttliiihrlich 20 bei uaculgtldlicherLi«» ierung in'» Hau». Durch die »snigl Paß vieneljährl 22>/»Srg«. Euizeliie Nummen» ! Ngr. Tageblatt siir Unterhaltang mid Geschäftsverkehr. Dn-.l und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch L Ntichardl. — Verantwortlicher Nedactcur: IullllS Ntlchardt. Anseratenpreite: Für drn Raum ein»» gespaltenen Zeile: l Ngr. Unter „Ltngesandt" die Aerle 2 Ng». Nr. 20:i. Fünfzehnter Jahrgang. Mitredaeteur: Theodor Drobisch. Freitag. Sen rs. Jnli Id7<». Dvctzte», 22. Juli. — Der tw. mach Eduard Wcnglcr I'icr hat das Ritterkreuz vom 'AlbrechtSordci!, und der Herzog!. 'Brannsclnveigische Ober kaumierher, von Miltitz aus Sicbcneicl'c» vom Piiinen Earl von Preuße» als .Hcrrcnnicistcr der 'g allen Blantciiburg die Würde eines EommciidatorS des Jobannstcrorkens erhalte». Berliner Briefe, lll. Schlag folgt am Schlag! Bis Nachts um 2 Unr sahen die l>> Vertranenomäniicr des Reichstags, ui» die 'Adresse an de» Lchirmbcrr» des norddeut schen Buntes zu entwerfen; der ursprüngliche Tcrt, vom 'Abg. -Miguöl herrührend, wurde mannichfach „mgeändert, viö früh um 3 Uhr gedruckt, um lo Ubr wurde die 'Adresse angcnom- men, um l Uhr dem König ndcrrcicht und um 2 llhr trachte der Präsident Simson dein Reictwtage die Dankcoworke des Königs. Der Zufall hatte es gefügt, das! der erste und der letzte Name auf dieser von Hunderten von Unterschriften be deckten 'Adresse zwei Sachsen waren : 'Ackermann unk v. Zcbmcn. Sofort verbreitete sich das Wort im Reichstag: Seht, die Sachsen sind von 'A—Z dabei! Und so ist cs auch. Ich habe von meinen Hankölcutcn noch keinen gesprochen, der nicht die Bahn der Pflicht und Ehre zu wandeln entschlossen wäre. 'Auch die Hannoveraner sind cs. Sic enthielten sich zwar beute der 'Abstimmung über die 'Adresse, die ihnen in vielen Stinken zu überschwenglich schien, aber sie stimmten wie cin Man» für die Bewilligung der 120 Millionen. Ruch der frühere hannover sche Rittmeister v. d. Wense. Dieser tapfere Offizier, der lt-mi». als er von einem Borpostciigcfecht kommend, bestäubt und von einem Säbelhieb am Stopf blutend als Parlamentär bei dem -Herzog in Gotha cingcführt wurde, der mit seiner ganzen Er scheinung dem Herzoge solche Gefühle ciniagt, daß tiefer be stürzt »aä' dem Kkingclzug griff, dieser tapfere Mann, der ge wiß keiner Vorliebe für die Gestaltung der Dinge feit IN!»', ver dächtig ist, auch er votirtc die >20 Millionen THaler mit Ja! Diese ganze Bewilligung dauerte keine zwei Minuten. 'Als sic bewilligt waren, mußte der Reichstag selbst lachen, daß alles so sctmcll gegangen war. Einzig der Abg. Ewald hätte dagegen gestimmt. 'Aber ihn hat das eifrige Zureden der Sachsen be wogen, innen Vorsatz, einen Mißton in die erbebende Harmonie ,gi werfe», aMzngcbcn. Er ist diese Rächt noch abgcrcift. Auch ein anderer, sehr bekannter 'Abgeordneter fehlte. Herr Baron Anselm von Rothschild. Er schrieb dein Reichstag: er könne nicht kommen: sein Bruder weile noch in der Schweiz und da er nun allein die Unterschriften seiner Firma zu vollziehen lmbe, sei er einfach unabkömmlich. Ricmaud tränte seinen Oh re», als er diese Worte hörte. Wie? Dieser Mann, der vom König von Preußen, von allen Prinzen, von den Ministern und Gchcimräthcn hier mit Einladungen überschüttet wurde, der an der fürstlichen Lasel geschmaus t hatte, — der erfüllt jetzt nicht die erste Pflicht eines patriotischen 'Abgeordneten, fein Ja! zur 'Abwehr des gemeinsame» Rcichsfcinkcs zu geben? Rur in den Lagen des Glücks sonnst Du Dich an den fürft Heven strahlen, in den Lagen, die Riemantcm gefalle», lehrst Du uns de» Rücken ?" Was beißt unabkömmlich? 'Wer ist beute i» seiner Familie, seinem Hans und Bcrnic abkömmlich? I rermann versteht zwarFdaß der Eies eines Bankhauses, das »Nilllone» connnandirt, in solchen 'Augen bl icke» vor seinem Schreibtisch stehen möchte, um de» Verlust von Millionen Z» verhüten oder auch, um Millionen zu gewinnen; aber beute gilt nur der Mcnsch, nicht der Geldiack. In meinem -Hanse in '-erlin wobnen drei Frauen, die ihrer Entbindung, entgegen selten. Unbarmherzig reißt die Mobilisirnngsortrc drei Väter hinweg, denen jetzt schon 12 Kinder naclnveincn. Der eine iil cin Wcißbicrkeller - Boutiguer, der andere cin Schuhmacher geselle, der dritte ein Hampenputzer an der Oper. Geringer Verdienst hier, wenig Eintommen da. Wer ist, mciiscl'Üll, be trachtet, der Unabkömmlichere? Der behäbige Geldiack in Frankfurt rxrliert doch nur einen Lhcii äciues Vermögens, »cin, er kann cö sogar verdoppeln und verdreifachen, selbst wenn er aus t Lacw.zn einer 'Arbeit, bei der doch nicht geschossen wird, hierher eilt"- bei meiner Armnwei, wo io schon Schmalhans Küchenmeister ist, gebt nicht nur sognt wie aller Verdienst ver loren, <dic Frauen sind rein aus die Mildtbäligkcit angewiesen> da kann ei» tückisches Blei eines Zuavc», Tn,kos oder Zephirs die bisher in ihrer 'Armutb glücklichen Familien verwittwc» und verwaisen machen. Der Reichstag sprach daher, als er »aron 'Ansclniö faule 'Ausrede vernam». ein kräftiges Pini! über diese» UnpatriotiSmus des Geldiacis ans. — Mit Freuden wurde der 'Abg. Haster begrüßt. Er kam, ich weiß nicht, ob aus Lirol oder von den ungarischen Steppen. Der Zug hatte sich verspatigt. 'Ans gleichem Grunde jst Riedel erst beule ge kommen. Weit» man so bört, wo die Herren alle state», als sie die RcichStagSordrc erhielten! Im Salzkammergnt, in der Lchrvciz, in Paris, in einem rhcinnchen oder böhmische» ade, an der Ost-, an der Nordsee, beim Fischfang in Norwegen, beim Fischsang, wollte sagen, beim Eo»«l in Rom, — alle bat sic der eiserne Kricgesvescn hierher gelegt. Ihre erste Tbat bestand in dem Erlaß eurer 'Adresse. 'Niemand meldete sich zürn Werte. Hurrah! der Präsident will über das Sclniitstüct. das gedruckt in aller Händen ist, abstinnncn lassen. Verlesen, Verlesen? Simso» erbebt sich und lies t nun mit der ganzen Würde, die ihm Jahre, Amt und Gewöhnung verleiben, mit dem ganzen Voll Ion seines svmpathischcn Organs das Schriftstück ab. Daö ganze -Hans, die BnntcSconiurissare. die Tribünen erbeben sj.h. Haßt uns da nicht um Worte feilschen, in» Wendungen »räkeln! Es ist cin'Ausdruck des jetzt hundertmal citirtcn Worts, welches der Bastard von Dnnois einem schwächliche» König zuries, das aber beute, von einem opferwilligen Reichstag gegen einen kräftigen, streitbaren König betbenert, ein furchtbar ernstes Gelübde enthält: Nichtswürdig ist die Nation, Die nicht ihr 'Alles setrt an ihre Ebrc: Einmüthig nahm der Reichstag diese 'Adresse an. Der Präsi dent schließt die Sitzung; da siebt man durch die geöffnete Portiöre de» Grälen Bismarck athenrlos vom raschen Geben hcrbcieilen. Die Feldmütze ist einem Diener übergeben, er wintt dem Präsidenten, der sofort eine neue Sitzung eröffnet. Bismarck eilt an seine» Platz und, sich die Handschuhe ausziebend, beginnt er, die wenigen Actemämke dem Reichstag vorznlegen, welche dem Eonflictc mit Frankreich vorangeben. Eff sind ihrer nur acht. Sage acht. Und ein einziges derselben ist zwischen der sranzösischcn und der preußischen Regierung gewechselt worden. Und dieses eine ist die Kriegserklärung. 'Alles klebrige sind Berichte preußischer Beamten über Gespräche Bencdetti'S mit dem Köniz, von Preußen in EmS u. dergl. Es kommt ans »reine Rete: in Zukunft überreichen sich civilisirte Staaten ein fach cin Papier, welches die Kriegserklärung enthält, und kann springt der Staat, welcher fertig zu sein glaubt, dem andern an die Gurgel. Die Preußen fackelten doch lvstst auch nicht lange; der Krieg war längst vorbereitet, und alS die Kriegs erklärung in Dresden abgegeben war, rückten eine Stunde später die KönigShusarcn bei Strehlen über die sächsische Grenze — aber da war doch monatelang ein Dcpcschcnwcchsel gewesen, man hatte sich nach der Weise homerischer Helden vorher ge hörig apostropbirt; die Franzosen aber übertrnmphcn noch die Preußen, sie überreichen ein einziges Blatt Papier mit dem kleinen Wörtchen „Krieg" bechrieben und nun sind alle Bestien entfesselt. Der Reichstag nahm dieses in des Wortes traurigster Bedeutung wirkliche Roth buch mit Enthusiasmus am; dem unerschrockenen Vorgehen Bismarcks wurde rauschender Mstall gezollt. 'Nun denn, wir haben jetzt den Krieg. Möge er mensch lich geführt werten! Mag er bald beendigt sein! Mag ihm cin dauernder Friede folgen! Ein Friede, gesund und die Wunden heilend. Mögen die Gcwitterstürmc in ihrer grau sigen. elementaren Wuth sich anvtobcn — cö wird Jahrzehnte bedünen, che der Vien scheu Hand DaS wieder aufbaut, was jetzt in wenigen Wochen zerschmettert, zertreten, zermalmt, zer nichtet wird; aber wenn den frechen Ruhestörern Europas der Giftzahn ausgebrochen sei» wird, dann sollen sich auch unsere Nachkomme» eines dauernden Segens erfreuen können. Erfreuen ? 'Nein, nur genieße», wenn sie den Jammer, die Masse teü Elends bedenke», das aus unsere Schultern geladen wird. damit wir ihnen Ruhe schassen. — Oesfcntlichc Sitzung der Stadtverord neten am 20. Juli. Die Sitzung eröfsnctc der Vorsitzende. Herr Advocat Krippendorff. mit folgender 'Ansprache: „'Nur acht Lage sind verflossen, seit wir von der letzten Sitzung im tiefsten Frieden nach Hause gingen; eine kurze Spanne Zeit, und schon lärmt der Krieg in unscun deutschen Vatcrlande wie in unserer Statt, cin Krieg, abermals hcrbeigesnhrt von fran zösischen Waffen. Frankreich steht abermals im Begriff, in un sere deutsche» Grenze» cinzufallcn, unseren Fluren und unseren Söhnen tiefe Wunden zu schlagen, und ist cs schwer, an die gewohnte bürgerliche 'Arbeit zu gehe»; lassen Sie uns aber zeigen, daß wir als deutsche Männer ninnner ablasscn, unsere Pflicht zu erfüllen, sei cs für unsre Statt, sei es für unser heißgeliebtes großes deutsches Vaterland!" Diesen Worten folgt Muter Beifall: das Eollegiui» erlebt sich und bringt ei» dreimaliges Hoch ans Deutschland aus. — 'AM der Rcgistrante befindet sich eine große 'Anzahl stadträthlichcr Eommnnicatc, u. N.. betreffend die Unterbringung der bewaffneten Macht, die bezüglich der Wctlinstraßc gewann, Schritte, die Errichtung einer Kricgskassc im Betrage von lä.Otß» Lhlr. u. s. w. Zur Tagesordnung übergehend berichtet Stadtv. Hcnbncr über die Revision des Hocalslatnts die Ltadtvcrordnctenwahlcn betreff send. DaS Eollcgium giebt seine Zustimmung zu dem Ent würfe mit geringen 'Abänderungen. — Der Vorsitzende macht nun die Miltheilnng. daß in der vori.cn Woche von der Finanztcpntatio» der Erlaß von Adressen an ZI. MM. die Könige von Sachsen und Preußen beantragt worden sei. — Die russische Gesandtschaft hat sich an den ^kadträtb mit der Bitte gewendet, das für den griechisch katholischen Gottesdienst venu nie Mietbslocal. Bcuststraßc ff», von de, Mietbzinsanlagc zu befreie». Da die Keilen des Gottesdienstes wie des HoealS lediglich durch freiwillige Beiträge der hier anihältlichen Russen bestritten werken, auch nur cin Object von .'»<x> Thalcr in Frage kommt, so will der Stadtrath die Befreiung cintrclc» lauen, und auch das Kollegin», giebt seine Zustimmung. — Schon mehrmals hat das Eollcgium Veranlassung gehabt, sich mit der Breite der projcctirten Ostbahnstraßc zu beschäftigen, die parallel mit der böhmischen Staatsbahn laMcn soll. Die Breite der Straße war ursprünglich ans Ellen vorgesehen; der Staktrato hatte jedoch später eine Rcduetw» aM 20 Ellen verlangt, woraus das Eellegimn auch cinwilligte. die Breite der Straße am 2.'» Ellen iettzustcllcn. Da der Stattratb seine Forderung abermals wiederholt, io giebt das Eollcgium seine ',nsti»i:»n»g, da der Verkehr sich wohl mehr am die mit der Dslbahv.straße parallel lausende StrehlencrStraßc lenken werde, die eine Breite von lli> Elle» erhalten soll. Nachte», noch einige Vorträge der Petitionsdeputatio» erledigt worden sink, berichtet Stativ. Best über die durch Einführung des Bieter maßes bedingte Veränderung in der Berechnung des Gaston- snins. Stadlrath Kirsten bat nachgewieien, daß die Umände rung der Gaszähler Sache der Eonsnmcntc» sei. Der Stadt rast' will nnn gleichwohl. um kic>c Umänderung zu fördern, den Preis des Gases, »ach Kubikmetern ge»,essen, etwas gegen den jetzigen Preis herabscizcn. Da jedoch hierdurch cin jäh, lichcr 'Ausfall von l l,.'>oo Tl'lrn. entstehen würde, so beschließt das Kollegium, die Kosten der Umänderung der Gaszähler zur Hälfte aus die Gascasse zu übernehmen, was nur ein cinmali gcs Opfer von ca. !<>>»» Tl'lr. beansprucht, übrigens jedem Eon sumcnte» kiese Umänderung bis zum :!l. Dcecnibcr IB2 am zugeben. - Stadtv. Da»»» berichtet über de» Erfolg der ve» kc>, Stadtverordneten und dem Stadtratb getbanen Schritte, die Rcalbesreinng der fiskalischen Grundstücke betr. Bürger mcistcr Ncnbcrt hat eine längere Denkschrift über diese Angele gcnheit ausgearbcilet. Der Stadtrath wünscht eine gemnst'lc Deputation niedcrgesetzt zu sehen, um mit de», Fiscus zu vcr handeln. Nach einigen mit Bestall aMgcnommencn Worte» des Stadtv. Grüner, in denen derselbe Herr» Bürgermeister viel, vert seinen Dank für den von de»,selben bewiesene» Schars»»:, und Frei»,Mb ausspricht, beschließt das Kollegium, »Mitglieder hierzu abzuertnen. — Der Vorsitzende verliest hieraus zwei Adressen, zu denen sämmtlichc Mitglieder dnrcl' Am »ehe» ihre Zustimmung zu erkennen gebe». Di5 'Adressen laut.» : l. 'An Sc. Majestät de» großmächtigsten. allergnädigne». -Herrn. Johann, König von eine schwere Prüfung an alleremchlanchtigstc» Fürsten und M Sachsen. In de», 'Augenblicke, wo Deutschlands Fürsten und Völker hcrantritt, drängt eö die Ver tretnng der Residenzstadt Ew. Königl. Majestät, im Sinn uno Raine» ihrer Bürgerschaft hiermit ehrfurchtsvoll auözusprcchcn, wie sehr dieselbe die Gefühle mit empfindet, von denen Ew. Königst Majestät landcsväterliches Herz 'Angesichts des bevor stehenden hmzen Kampfes, an dem weilznncbmni auch Sach scns Söhne ebenso berufen wie bereit sind, bewegt wird. Möge aber auch Ew. König!. Majestät 'Allerböchststch versichert hal te,!, daß, je größer daö Ziel des Kampfes ist — die Wahrung von Deutschlande Ehre. »Nacht und Einheit — umsoweniger Sachsens Hauptstadt an Opie,Willigkeit einen, ankeren Gemein wesen des Haukes nachstchc» und daß sic wie immer an der alte» Liebe und Lreue zu Ew. Königl. Majestät und Aller- höchstihrcii, Hause scsthalten wird. In tiefster Ehrfurcht Ew. Königl. Majestät trcugehorsamst n. s. w. II. 'An Le. Majestät dem großmächtigsten. allcrgnäkigsten und durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Wilhelm, König von Preuße». Ew. Königliche Majestät haben durch mannhafte Zurückweisung unerhörter srcmdlänkischcr Zumnthung alle -Herzen, die für Deutschlands Ehre, Macht und Größe cralühk sind, z» dem tiefinnigslcn Danke verpflichtet. Diese, Dank be kundet sich in de», cinmütbigen Gefühl der Entrüstung über den Frickcnöbruch, wie der Begeisterung für den vom Feinde uns aMgctrungcncn Krieg, ciiic» Krieg, der, so hoffen wir zu Gott, unter Ew. Majestät glorreicher Führung dem deutschen Vaterlandc zur glücklichen Entfaltung und herrlichen Zukunft verhelfen wird. Wie schwer auch die Ohler sein mögen, die hierzu erfordert werde», dieselbe Opscrwilligkelt, in welcher für den entbrennenden Kampf Nord und Süd sich vereingt, sic be seelt auch unsre Stadt! Gcrubcu Ew. Königl. Majestät den Ausdruck dieser Gefühle und Gesinnungen, zu welchen die ehr surchtobollst nntcrzcichnctc Vertretung Dresdens sich gedrängt fühlt, huldvollst cntgegcnzunchmen. In tiefster Ehrerbietung :c. Die beiten 'Adressen solle» durch Deputirtc des LtadtrathS und deö Stadtverordneten-KollegiumS Ihren Majestäten über reicht werten. — Der öffentlichen Sitzung folgte noch eine geheime. — Wie schon erwähnt, hat der kais. Ganz. Gesandte für sich und sein Personal von der königl. sächs. Regier,mg die Pässe zligcsandt erhalten und soll bereits vor einigen Tagen Dresden verlassen haben. Einer der Gcsandlschastsbcamte,,. der Eanzlcr Graf Dliborguc, unseres Wissens cin früherer kaii. östcrrcich. Offizier, batte die Absicht gehabt, als Privatmann mit seiner Familie hier sortzulebc». Es ist in», jedoch von der sächs. Regierung die Bcdcistung geworden, daß dies unter bc- wandten Umständen nicht aiigingc und er unverzüglich Dresden zu verlassen habe. In Folge kesse» ist er kenn auch am ge strigen Tage abgcrcist. - Um Mißverständnisse zu beseitigen, Meile» wir mit, daß die jetzige Eiii.iuartierimg »nr denjenigen Einwobncr» zu gewiesen wird, weihe mindestens B Tbaicr WobnuiigözinS zu zahle» habe». Es erhält nämlich der Inhaber einer Woh nung von B bis lff>0 Tvir. Micws oder Nutzungs-werth »nr eine» Mann, von UN Tbaier an 2 Viani, und so für weitere Ni Ll'lr. Mietbszlns immcr einen Mann mehr. — Der Redaetcur der .Sächsischen Zeitung". Herr Ober müller ist vom k. Bezirksgericht Hcipzig in Hast genommen worden. Der Rector der Universität bringt dies zur Vermei düng weiterer Dcmoiistlaticmn den Herren Studircndcn durch 'Anschlag am schwarzen Brct zur Kcnntniß. - Das 2 acken des Feldzwicbacts bat bereits seinen Anfang, gcnomin-n, unk soll letzteres für längere Dauer ganz er eignet sein. — Wie die ,.N. 'A. Z." meldet, ist der bisherige Komma» dem der 1>>. JMantericbrigake. v. Beeren, zum Kommandanten der Festung Königstciii cniannl worden. — Ein Berliner East-. das die Firma „East; Napoleon" führte, hat sic» veranlaßt acicben, diese Firma schleunigst zu löschen. In Breslau wurde von Srndeiitcn, welche sich nach patriotischen Demonstrationen in, „Pariser Garten" zusammen sänke», dieser 'Name in „Deutscher Garten" u»,getauft. — Die Kgl. AnstSl'auptmannscl'ait weilt »ns inst, daß von einer N a cl>rc k rn t i r n „g keine Rede sein könne, die Rcno virnng der Gewandbausiokalitätc,, damit a'.io in keiner Weise in Zusammenbana Z» brinacn sei - Die Kgl Polizei bat vorgestern vei den Eolporkcnren „a.h kein am ln d. ansgegebciien Eitrablatte des Dresdner Kuriers Nachierichniigen anstelle» unk etwa noch vorhandene Ercmplare in Beschlag nehme» lasse». Beranlaffiing dazu sou die am ienem E,w,blatte befind!lebe Nacl-rieM über den bevor siebenten 'Ansmarsch des sächs. Armeecorps und kessenVcrwe» düng gegeben baben, welche allerdings de» erst vor wenigen Tage» durch Verordnung deö Ministeriums tcS Innern neu cingcichärste,, vreßgesetzlsthen Vorschriften, i» Kricgszcitcn über keinerlei Trnvpcnbeweginigeii zu berichte», zuwider taust. - Die EingualtiebNiigSdebörkc macht bekannt, daß sie am das in den letzt,'ergangenen Tagen mehrfache'AMührcn hiesiger Emwobncr, daß die ibiiei, znzmbcilcnkci, Eiiignartlerunacn in ib,c eigene Wohnung aMznlitbmen unmöglich sei und die Be l-ördc selbst aM Kvstcn der Bittsteller die Mm,»schatten unter bringe» solle, nicht cingebci, könne, weil ibr geeignete O.narkicrc iiicbt zu Gebote sieben und cs bei dem großen Gcschästsdrange an Zeit gebreche. Die eingnartiernngsvstichtigen Einwohner baveff kaber ttir die Unterbringung der ibnci, zugcwicscncv. Soldaten leibst zu sorge». Die „Magd. Ztg." läßt sich aus Bcrlm schreiben: „Wenn der „Staatcmizeige," und die Pariser Nachrichten mittbeilen. daß Baron b. Werwe, ans persönlichen Gründen eine» Urlaub erbatten babe. io ist dies eine schonende Ferm, bintcr welche, sich die Tbatiacbc verbirgt, daß Herr v. Wcrtber von seine»-. Amte iuspendirt ist. 'Altzm Denjenigen, welche de» Bericht, den der preußische Botschafter über seine Unterredung mit dem .Herzoge von Gran,out an den König sandte, gelesen babe». wird diese Suspension scbr verständlich sein. Es ist das jene samoie Unterredung, i» welcher Gramm,t die Forderung stelilc. inner König sollte den, Ho,ns Bonaparte schriftlich Abbitte leisten. Daß Herr v. Werwe, diese Forderung so anhörte, wie er es getban. taff er die Möglichkeit eines wichen Zngcständ nisscs „bcrb.iupt zulicß, indem er nur cntgcgnetc. „ein solcher
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