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Vesper in öer Kreuzkirche. Dresden, Sonnabend, den 23. Februar 1924, abends d Uhr. Die Werke 2—7 von Albert Becker (zum 25. Todestage tzes Komponisten). 1. Robert Schumann csio-issö) Fuge über (Werk öS N. 1). 2. Zwei Lhorgesänge: 3) Antiphonie und Psalm (achtstimmig). (Werk 33 Nr. 1.) Ich gedenke -er alten Zeit, -er vorigen Iahre. Gott, -ein Weg ist heilig. Wo ist so ein mächtiger Gott als du, Gott, bist? Du bist -er Gott, -er Wun-er tut, -u hast -eine Macht bewiesen unter den Völkern. Du hast -ein Volk erlöset gewaltiglich. (Psalm 77: 6,14-16.) b) „Des Christen Schmuck und Ordensband", geistliches Lied. (Werk 2Y. Nr. 4.) Des Christen Schmuck un- Ordensband das ist -as Kreuz -es Herrn, Und wer erst seinen Wert erkannt, -er trägt es froh un- gern. Man nimmt's mit Demut, trägt's mit Lust un- achtet's für Gewinn, Doch trägt man es nicht auf -er Brust, 0 nein, man trägt es -rin! Un- wenn's auch schmerzt, un- wenn's auch -rückt, bleib ich -och glaubensvoll. Ich weiß ja wohl, wer mir's geschickt, un- was es wirken soll. Man trägt es auch nur kurze Zeit, bloß als ein Unterpfand Für -as zukünft'ge Lhrenklei- im lieben Vaterland. 3. Zwei geistliche Minnelieöer von -er Wende -es 13. Iahrhunderts: 3) „Büßlied", Dichtung un- Melodie von Tannhäuser (um 1250). Für Bariton, Harfe un- Orgel gesetzt von Alb. Becker. Es leuchtet uns ein Freudentag! Mein walte -er, -er alles lenkt hinieden! Sein Segen möge mit mir sein! Er helfe meine schwere Schul- mir büßen! Denn Er allein mir helfen mag, -aß meine Seele leb' in stillem Frieden, -aß ich von Sünden werde rein, und -aß mich Gottes Gna-e mög' umschließen. Er stärke mir den schwachen Mut, -aß ich auf meinem Erden- pfa- mir Gottes Lohn erwerbe, -aß auch -as Ende werde gut, und wenn -er Tag -es Scheidens naht, ich dann mit Frie-en sterbe. Er schließe zu -er Hölle Tor mit seinen reinen Händen! Er leihe gnädig mir sein Ohr! Der Freuden bestes Teil woll' Er mir spenden. Daß, wenn mich hier die Fein-' umstehn, mir dort die Freunde leben, die meines Eingangs einst sich freun, un- mich als treu bewährten Knecht zu Gottes Thron erheben. Ueberseht von Rochus von Liliencron. b) „Harren will ich deiner Zeit", Dichtung un- Melodie von Fürst Wizlaw auf Rügen ss 1325). Für Lhor, Harfe un- Orgel gesetzt von Alb. Becker. Harren will ich -einer Zeit, -aß mir sei, 0 Herr, bereit -einer großen Gnad' ein Teil, 0 Iesu, Wundertäter. Weiß ich -och, -aß mir kein Tag ohne -ich gedeihen mag, wenn nicht -eine Huld mir hilft. O Herr, erhör' mein Beten! Verdirb, 0 Lhrist, -es Teufels List, -aß er mich nicht bestricke, -er uns bedroht mit ew'gem Tod durch seine große Tücke. Mich auch stürzt er in -ie Pein: du woll'st mein Erlöser sein! Herr, erfülle meinen Geist! V Herr, erhör' mein Beten! Ueberseht von Rochus von Liliencron.