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Schönburger Tageblatt UNd Filialen: in Bltstadtwaldenburg bei Herr» und Wal-enburger Anzeiger — Altstadtwaldenburg bei Herr» täalick mit Ausnahme der Tage , Kaufmann Otto Förster; in Kauiungen S4 «Sauende Stummer bis vormittags ll Uhr. II I II 11 ID I I /I II III I Wilhelm Dahler, Cigarreiisabrikant an t-r Ler Abonuemetttspreis betrögt viertchühr- V Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zeh?; 1 Ml 50 Pf. Einzelne Nrn. b Pf. m Wolkenburg bei Herrn Herm. Wildenhain, nro-teilelOPf., sürauswSrts 15 Pf. in Ziegelhe m bei Herrn Eduard Kirstei Tabellarischer Satz wird doppelt bereuet. , Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Donnerstag, den 12. September 1901 heißen wir den Kaiser Nikolaus in den deutschen Ge Entbenknlra I I September 1901. ! Alleinherrschaft auf Chinas bedeutendstem Strom da- . ti»..r^mma des Bekinaer Friedens-Proto- durch verhindert, daher zunächst für Deutschland, mittel- und dem kaisertage in der Danziger Bucht, der 11., 12. 13. September, ihre volle Weihe geben werden. Socialisten um „Fränk. Kur." be- Fürth den social» Or. meä. Frhrn. dortigen Bürger ¬ werden soll, eröffnet worden. In Bayern bemühen sich die Bürgermeisterposten. Nach dem absichtigen die Socialdemotraten in demokratischen Landtagsabgeordneten v. Haller als Candidaten für den noch immer fortdauernden Wuth-Ausbrüche der eng lischen Presse. Die Belassung einer deutschen Garnison in Schanghai, die Förderung der Correction des Wusung- Flusses, die Erweiterung des deutschen Schiffs-Verkehrs auf dem Dangtse und seewärts von Schanghai aus be weisen, daß wir nicht bloß aus dem Papier, sondern durch die That dort als Ebenbürtige mit England in Wettbewerb getreten sind. Eine sehr wichtige Errungenschaft unserer chinesischen Politik ist endlich die vom Reichskanzler trotz aller Gegenströmungen herbeigeführte Neubesiegelung der Freundschaft Deutschlands mit Rußland, der die Zwei Politische Rundschau. Deutsches Reich. Die Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit meisterposten in Vorschlag zu bringen. Ob er gewählt und dann bestätigt wird, das ist freilich die Frage. Der Deutschentag in Graudenz, der am Sonntag stattfand, hat sich nach einer Mittheilung der „Berl. N. Nachr." zu einer großartigen Kundgebung des Deutsch thums in den Ostmarken ausgestaltet, die freudigen Widerhall bei allen die Polengefahr richtig erkennenden Patrioten im deutschen Reiche finden wird, und die in erster Linie auf dem gefährdeten Gebiet der preußischen Ostprovinzen das deutsche Bewußtsein stärken und somit von hohem Werth für weiteren energischen Widerstand gegen polnischen Uebermuth und polnische Uebergriffe sein wird. Zu Gunsten der Buren hat der Verband deut scher Pfarrervereine auf seiner Tagung in Weimar folgende Resolution angenommen: Im Namen und Auftrag von mehr als 5000 evangelischen Pfarrern Deutschlands geben wir folgende Erklärung ab: Im Mitgefühl mit dem Heldenkampf der Buren um Freiheit und Vaterland erheben wir den Protest des christlichen Gewissens gegen die ungerechte Gewaltthat Englands an einem evangelischen Brudervolk. Wir verurtheilen die Art, wie man in Südafrika gefangene Frauen und Kinder Hinsterben läßt, und wir verurtheilen den Bruch des Völkerrechts, daß die pflichtmäßig für ihr Vaterland kämpfenden Männer als Rebellen erklärt werden, da es doch unter allen Nationen höchste Pflicht und Ehre ist, für das Vaterland zu kämpfen und zu sterben. Wir trauern darüber, daß innerhalb der Christenheit seit nunmehr zwei Jahren nicht Mittel und Wege gefunden sind, um einem Aergerniß ein Ende zu machen, durch welches die Ehre des christlichen Namens vor aller Welt befleckt wird. Wir befehlen die Sache des Buren ¬ bar aber für alle dem deutsch-englischen Noten-Austausch beigetretenen Mächte die bisher fehlende vertragsmäßige Grundlage für dir Gleichberechtigung der fremden Handels-Flaggen gegenüber den britischen Monopol- Ansprüchen schuf. Wenn irgend etwas geeignet ist, diesen wirklichen und großen Erfolg der deutschen Staatskunst in Helles Licht zu setzen, so sind es die wässern willkommen!" Nach Beendigung der Manöver in Westpreußen wird unser Kaiser auf seiner Guts herrschaft Kadinen bei Elbing zu viertägigem Besuche eintreffen, wo die Kaiserin bereits seit Montag weilt. Später reist der Monarch zur Jagd nach Rominten in Ostpreußen, und am 30. September erfolgt die Rückkehr nach Berlin beziehungsweise Potsdam. Der Kaiser hat den Finanzminister v. Rheinbaben beauftragt, ihn bei der Beisetzung des StaatsministerS v. Miquel zu vertreten und am Sarge eine Kranz spende des Kaisers niederzulegen. Zum Gumbinner Mordprozeß wird der „Tägl. Rundsch." gemeldet, daß sich der Kaiser im Verlauf der Manöver in der Provinz Westpreußen in Gegenwart des commandirenden Generals, Grafen Fink von Finkenstein, sowie der Tivisions- und Brigade-Commandeure über den Gumbinner Prozeß an der Hand von ActenauSzügen Vortrag halten lassen werde. Gleichzeitig soll der Monarch beabsichtigen, sich einen Vortrag über die Handhabung der neuen Militär-Strafprozeßordnung gerade mit Rücksicht auf den Krosigk-Prozeß halten zu lassen. Man erwartet, daß der Kaiser ein Machtwort sprechen werde, das aller dings auf den Urtheilsspruch und die schwebende Re- visionsuntersuchuug keinen Einfluß hat. In Gumbinnen sind Privalsammlungen für den verurtheilten Marten und die Unteroffiziere, mit denen nicht mehr kapitulirt Zaren erfolgt erst am heutigen Mittwoch. Unser Kaiser, der Königsberg am Montag verließ, nachdem er in einer Rede nochmals die Beziehungen zwischen der Krone Preußens und der Provinz Ostpreußen betont hatte, übernahm am Dienstag den Oberbefehl über die Herbstflotte und ließ diese in der Danziger Bucht Uebungen ausführen. Zar Nikolaus ist Dienstag Nach mittag an Bord seiner Dacht „Standart" von Kopen hagen abgefahren, um mit Kaiser Wilhelm zusammen zutreffen. Nach der Ankunft des Zaren findet auf der Danziger Rhede Paradiren der Flotte statt. Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt einen Begrüßungsartikel, in welchem die folgenden Stellen Vorkommen: „Beide Monarchen erblicken den Werth der Tage, die sie gemeinsam ver leben wollen, vor Allem in der Neubesiegelung ihrer persönlichen Freundschaft und in einem von wechsel seitigem Vertrauen erfüllten, unmittelbaren Gedanken austausch. Es entspricht aber der wesentlichen Bedeutung, die gerade in den deutsch-russischen Beziehungen der dynastischen Intimität auch für das staatliche Gebiet nach aller historischen Erfahrung zuerkannt werden muß, daß durch den herzlichen Verkehr der beiden Kaiser zugleich ihr Entschluß bekundet wird, an der altüber lieferten politischen Freundschaft zwischen den Häusern Hohenzollern und Romanow, zwischen Deutschland und Rußland nicht rütteln zu lassen. Graf Bülow und Graf Lambsdorff dürfen sich als Mitarbeiter einer Politik begrüßen, die sie im Dienste ihrer Souveräne, mit der Ueberzcugung, daß die Interessen ihrer Länder vielfach gleichartig, nirgends unvereinbar sind, zur Verstärkung der Bürgschaften für den Frieden Europas weiterführen werden. Diese Politik verschließt nicht die Augen gegen vergangene oder zukünftige Schwierigkeiten; sie entnimmt aus solchen nur die Verpflichtung zu erhöhter Rücksicht und Besonnenheit; sie hält an der Zuversicht fest, daß, vie immer die geschichtliche Entwickelung sich gestalte, n der weiten Welt die hoffnungsvollen Bahnen der deutschen und der russischen Zukunft einander nirgends feindlich zu kreuzen brauchen. Mit warmer Sympathie Mit der Unterzeichnung des Pekinger Friedens-Proto kolls durch China und die Mächte hat unsere Diplo matie einen bedeutungsvollen Abschluß ihrer ostasiatischen Arbeit erzielt. Der Weg war lang und überreich an Schwierigkeiten. Für eine rückschauend? Betrachtung ergiebt sich aber, daß die Ziele, die Graf Bülow zuerst in seinem Rundschreiben an d:e deutschen Bundes regierungen, dann wiederholt im Reichstage für eine den realen Interessen Deutschlands förderliche China- Politik entwickelt hat, auch erreicht worden sind. Der Kanzler ist jeder abenteuernden Neigung, jedem ufer losen Plane ferngeblieben. Die Grenzen unserer Auf gaben wurden kühl und nüchtern abgesteckt. Inner halb dieser Grenzen aber hat sich Graf Bülow stets zu einem gemäßigten Optimismus bekannt, der sich durch . . den Städten Penig, Lunzenau, Ltchteustein-Callnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbczirke: . . ° Nennsdorf Callenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Altstadt-Waldenburg, B ä > . Niederwiera, L berwiera, il berwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, leuba-Niederham, Langenleuba-Oberhain, ^^n, Wolkenburg und Ziegelheim. Aernspreche* Nr. 9. keine Hindernisse — und es gab deren genug — ent- muthigen ließ. Die Erfolge haben seiner unverdrossenen Arbeitsamkeit Recht gegeben. Tas Pekinger Protokoll vom 7. September 1901 enthält neben Bestimmungen, die sofort ausführbar und zum Theil auch schon ausgeführt sind, eine Reihe von Forderungen, die nach der Natur der Sache erst all mählich oder zu ausdrücklich festgesetzten künftigen Zeit punkten erfüllt werden können. Dies gilt in erster Linie für die Rückzahlung der durch die militärischen Expeditionen nach Petschili den Mächten erwachsenen Kosten. Es ist aber eine solche Rückzahlung nicht blos im allgemeinen ausbedungen, sondern der Tilgungsplan für die neue Schuld Chinas bis ins einzelne ausge arbeitet, die Verzinsung durch bestimmte Einkünfte fest gesetzt und für den richtigen Eingang der Theilzahlungen eine besondere internationale Behörde in Tientsin er richtet worden. Kurz: die Entschädigung der Mächte und namentlich Deutschlands durch China ist so um fassend gesichert, wie überhaupt durch diplomatische Kunst in einer feierlichen, von vielen Staaten garantirten Urkunde irgend etwas gesichert werden kann. Auf keinen Fall ist das deutsche Reich in der Entschädigungsfrage oder in andern Punkten ungünstiger gestellt als die andern Mächte. Im Gegentheil. Wir wurden z. B. nach den bereits ins Werk gesetzten Befestigungen unserer Gesandtschaft in Peking und unserer Niederlassung in Tientsin einem neuen Aufruhr in Petschili, an den aber im Ernst kein Sachkundiger glaubt, weit ruhiger entgcgcnschen können als diejenigen Länder, die, waS für uns nicht der Fall ist, im Innern dieser Hauptprovinz Chinas besondere Interessen oder Menschenleben zu schützen haben. Für die Vertheidigung unserer Stellung in Schantung aber stehen uns jederzeit auch ohne neue größere Aufwen dungen die nöthigen Mittel zu Gebote. Uebrigens haben wir es verstanden, gerade von Schantung die Boxerhordcn fernzuhalten. Es herrscht dort Ruhe, und die deutschen Unternehmungen, namentlich die Eisen- bahn-Bauten können sich ungestört weiter ausdehnen. Tsingtau ist schon heute ein Platz, um den uns mancher im Stillen beneidet. Wesentlich Verbeffert und gestärkt geht unsere Stellung in dem über alles andere wichtigen Stromgebiet des Dangtse aus den jüngsten Wirren hervor. Bekanntlich ^'sche Diplomatie dort eine möglichst aus- schließliche JMeressen-Sphäre für den britischen Handel durchsetzen. Diesmal aber fand sie in Berlin' ihren Meister. Mit dem Dangtse-Abkommen vom 16. October 1900 hat Graf Bülow die Gefahr einer englische,. Wltternnasbericht, ausgenommen am 11. September, nachm. 4 Uhr. - 761 mm reducirt auf den Meeresspiegel. Thermometerstand -r. 15,,° 0. (Morgens 8 Uhr -f- 13,5° 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Barometerstand 761 WM. 9 5° 0 Windrichtung: Südost. Niederschlagsmenge m den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 0,a will. Lambrechts Polymeter 65°/°. A den 12. September: Halbheiter bei wechselnder Bewölkung.