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Dresdner Nachrichten : 06.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189906061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990606
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-06
- Tag 1899-06-06
-
Monat
1899-06
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.06.1899
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Uff ß. - ' >1 W I « rab vl». ' »teteS en. mit ;er. de,, so Ti. — Sluöwärtiae Auittäae nur acaen Vorcuisbecabluna. Sxleoblütterwerd m wDi.berccknet. Sur Rückgabe einaeiandter SchNIt» tliicke keine Verbindlichkeit. Sernlvrechanickilutz: . .. » I Nr. 11 u. Nr. Las«, bie Dresdner Nachrichten erscheinen ^ Il <t> Nr—' ^korgenr. -r» ksplsr-kadrik-Lszor ?spior-krossodsiiSIiulL Lss L6 L'!'".?. V»»pt^rS, kekiilltnlntu^« «Olitt, «t« wi«1 l'LI-pvn I*vrßx»a>vi»tN, n l »Usr lorwLta uo-t iroNoa. 80vis LÜor in ti»8 viuti, ktL^onäor ^nitcol. 6oloevnkait»psr1«v. — kro»8S. — 1'romptsst.s VsLionnoe. OornsssnIUtN, wtssisa krsrsa. icrrl'l». »»1 V»r»W», ü» »I>. 8»»I»a, tlark«» Uc»l», uack üobeaaau^ ttuHta^-SaNat». Austorsusstsllun^ -nskunkt Icostolllo». D»I»r>k. timt ll. Kr. 20 innnnor; ( Nmll Itetelielr, ß vr. n^chAel«'» AiMverdMÄ st st; kortixc rum J.vlegvn koi Istnger- nvä Ibinä-Vvrlsti'.ungvn. K; lür kri'nkvn. ü.avcariwl-Vvroiue, 'I'ourisleo» < ^ n» b'ouoi cvvüren, li.csts.ctclvr etc. ^ ^2'ANL8ollS«Sk4L^I'Lrejt<!8irL8Le v.' ' vchNliarrl-^ uu4 Orlkopiikj. Ii-Ho V, JU»»5. loe.u. kstsot-Lü». VefllSllll-ikSStLIi iiaoli Vursokriltsu äor lksruksxcollosssnsolrat'wn Mi ksdrUlSll, Sergvveik', Lautsn. Vskollowis, aocvj« tür äm Lstrisds Ses lllslaseverd»», LsaMs- u ko rotcvsctiso. üsäsausts ko «to. torti^t, rum l'rsiss von 5, 15, 25 u. !Z5 ülarlc per Stück LM NsMSGZLATk, ZtM^li'UZ 1 L„»a^as- Revision des Drei,fus-Prozcsses. Hofnachrichten. 26. Deutscher Gastwirthstag. Nationallibeialer Mntbmaßl. Witterung: l ^ «»tt» -lleZeI» A'jiirjfrt. zjerein. Bezirkstag der Gloierinnungen, Regimentstag der 105er. „Was ihr wollt". „Liebelei". Ruhig, wolkenlos ! vD. LOo/c'^ Die Revision des TrcysnS-ProzcsseS. Tie „Afsaire", die sich wie eine ewige Krankheit durch die französische Zeitgeschichte der letzten 5 Jahre schleppt, ist nunmehr nach langen Wiw'alen zu dem entscheidenden Wendepunkte der Anberaumung eines neuen Verfahrens gediehen. Der vereinigte Kassationshos hat sich zu Gunsten der Revision ausgesprochen und Frankreich wartet nunmehr der Dinge, die da kommen sollen und bei denen dem Kriegsgericht in Rennes die nächste Nolle zufallcn wird, falls nicht in der Zwischenzeit noch Ueberraschungen ein- tretcn, die das Gcsammtbild der Situation wesentlich verändern. Die Vernehmungen der Zeugen und Erklärungen der Sachver ständigen, die die Vorläufer des jetzigen RcvisionSbeschlusses bil deten, ziehen sich bereits seit dem Oktober des Vorjahres hin. Im Januar dieses Jahres wurde die Fortführung der Untersuchung unterbrochen durch das Austrcten des bei der Panama-Maire schwer kompromittirtcn früheren Gencralslaatsauwalts QueSuay de Beanrcpaire. der verschiedene Mitglieder der die Untersuchung leitenden Kriiuinalknmmcr des Kassatronshoics der Parteilichkeit beschuldigte. Es gelang dem Ankläger, durch seine Behauptungen eine so hochgradige Erregung der öffentlichen Meinung hcrbcizu- stihren, daß die Regierung sich zu einem ganz außergewöhnlichen Vorgehen genöthigt sah. indem sie durch ein eigens zu dem Zwecke angebrachtes Gesetz, das von beiden Kammern nach lebhaften Debatten gntgeheißen wurde, die Beschlußfassung über den Fall DrenfuS der Kciminalkammer entzog und sie dem vereinigtenKassa- tivnshos übertrug. Der jetzige Nevisionsbcschliiß ist darnach der Ausdruck der Willensmeinung des obersten Gerichtshofes der dritten Republik in seiner Gejammtheit. Soweit die persönliche Schuldsragc in Betracht kommt, ist aus der einen Seite zu Ungunsten des HauptmannS DrenfuS daran zu erinnern, daß die Ucbcrzeugung von seiner Schuld von allen Kricgsministern — bürgerlichen sowohl als militärischen —, die einen Einblick in die Sache gcthan hatten, gethcilt und ver treten worden ist. Sogar Esterhazn, obwohl er sich als Urheber des vielbcrusenen Bordcrcaus bekennt, das die einzige Grundlage der Verurtheiluug Treysus' bildet (außer den vom Kassationshof für unbeachtlich erklärten „geheimen Dokumenten"), bcharrt auf der Behauptung, daß DrenfuS ein Landesverräthcr gewesen sei und daß die Fälschung des Bordcreaus nur den Zweck gehabt habe, einen greifbaren Beweis der sonst nicht juristisch festzustclleuden Schuld Drchsus' zu schaffen. Auf der anderen Seite fallen zu Gunsten des Verurthciltcn in's Gewicht die von dem Berichterstatter des Kassationshvfcs Ballot-Bcauprö gegebenen Darlegungen. Hier nach ist die neue Thatsache, welche die Revision nicht nur recht fertigt, sondern aufzwingt, das Papier mit dem Wasserzeichen, das Papier der Banknoten, aus dein das Bordercau geschrieben war. Bei Trciffus und allen seinen Freunden haben die Rachinchungen kein solches Papier ergeben. Es ist auch in keinem kontinentalen Lande, sondern nur in England käuflich. Ballot-Beauvrö nimmt als feststehend an. daß Esterhazy dieses Papier mit dem Wasser zeichen gewohnheitsmäßig gebrauchte. Ter Berichterstatter sragt dann weiter, ob ein geriebener Fälscher sich eines derartigen Papicres zur Herstellung eines so folgenschweren Beweisstückes be dienen würde und erklärt, die Antwort auf diele Frage müsse gegen den vollständig verlotterten Esterhazy aussallen. der „in Folge seiner Verlotterung weit weniger schlau sei, als Dreyfus". Warum sollte Dreyfus ein so verrätherisches Papier gewählt haben? Zu alledem komme, daß das Gutachten der Schrcibsachversländigen, das mit 5 gegen 2 Stimmen die Handschrift des Bordcreaus als von Dreyfus herrührend erklärt habe, inzwischen wesentlich er schüttert worden sei. Derartige Gutachten seien überhaupt von zweifelhaftem Wcrthc. Inzwischen habe einer von der Mehrheit der Sachverständigen, der früher bestimmt die Dreyfns'sche Hand schrift erkennen wollte, seine Ansicht geändert und dies öffentlich kundgegeben. Das Weitere wird nun das Kriegsgericht in Rennes zu entscheiden haben. Beiläufig sei bemerkt, daß diese Stadt als Sitz des neuen Spruchgerichts deshalb gewählt sein dürfte, weil sie dem Hasen, in dem Drcysns landen wird, am nächsten liegt und somit ein weiterer Landtransport des Gefangenen, der zu be denklichen Aeußerungen der Volksleidenschaft Anlaß geben könnte, vermieden wich. Ob die Republik die Revision glücklich überstehen wird? För den fernstehenden Beobachter ist cs sehr schwer, ans diese Schicksals frage eine einigermaßen befriedigende Antwort zu geben. Nach der Ruhe zu urtheilcn, mit der der Revisivnsbcjchlnß des Kassa- tionshoses von der öffentlichen Meinung des Landes ausgenommen worden ist. köirnte man ja ans einen glücklichen Ansgang schließen, indessen kann das auch die Ruhe vor dem Sturme sein, eine Möglichkeit, die sich iu recht intensiver Beleuchtung darstellt an gesichts der Meldung, daß der Präsident Lvubet die feste Absicht gehabt habe, sein Amt niederzulegen, und nur durch die dringen den Bitten der Minister von seinem Entschlüsse zurückgebracht worden sei. Auch der gegen den Präsidenten versuchte Putsch bei dem Wettrennen in Auteuil erscheint in diesem Zusammenhänge beachtenswert!). Wie plump angelegt er auch war, und wie kläg lich er im Sande verlaufen ist, so giebt er doch Zeugniß von dem allgemeinen Geist der Auflehnung, der in einem Theile des fran zösischen Volkes um sich greift und nur noch in dem krampshastcu Streben nach irgend cinem Umsturz, sei er bonapartistischcr, roya- listischcr oder sozialrevolutionärer Art, Befriedigung finden zu können scheint. Die Monarchisten sind noch immer sehr zahlreich in Frankreich Sic zehren von der Zeit 1811 bis >848. in der das Königthum verhaltnißmäßia gut regiert und das Land nach innen und außen passabel vertreten Hai. Die bonavarlistiiche Partei ist Hand in Hand mit dem Wicdererwache» der Napolcanslegende ungemein erstarkt. Da- Volk und iogar der Parlier Arbeiter sprechen nicht mehr mit Haß und Verachtung von dem zweiten Kaiserreich i im Gegentdeil. die Aeußerungen deuten darauf hin, das; man etwas Aehiiliches bereitwillig wieder aniiebiiien würde. Bon der aller größten Bedeutung für die Aussichten der Monarchisten ist der tiesgehende Gegematz zwischen der Republik und dem .Heere: ein Gegensatz von solcher Schärfe, daß man um seinetwillen bisher noch nicht gewagt hat. die Offiziere und Soldaten ans die Republik zu vereidigen, sondern sie nur „zur Fahne" ichwören läßt. Auch von Seiten der Sozialisten und Anarchisten könnie einmal der „Republik", wie sich die hcnichende reine Gcldsack-Jiitereffcnwirth- schaft nennt, der Garaus gemacht werden. Bezeichnend für die Stimmung in diesen Kreisen ist die Antwort, die in; Vorjahre der Vorsitzende des joziillistischeii Pariser Gemeindcraths gab. als er von rcpiiblikaiiischcr Seite im Interesse des ungestörten Fort bestandes der Republik zur Vermittelimg bei dem Ansstande der Weltausstcllnngsarbeitcr ansgesordert wurde! „Die Republik ist uns ganz egal Sie vertritt unsere Interessen nicht." Die Anar chisten namentlich, deren man in Poris 2000. in ganz Frantreich etwa 8000 zählt, sind blinde Verbrecher. Tolleifcrer. die durch Verhetzung blutdürstig geworden sind. Von dielen Elementen im Bunde mit den Sozialisten ist bei paffender Gelegenheit durchaus im Emst ein erneuter Versuch zur Ausrichtung des Blntichrcckens der Kommune zu erwarten. Die gewisse Folge eines solchen Be ginnens wäre natürlich die monarchische oder bonavartistiiche Restauration, vielleicht nach einer vorübergehenden Militärdiktatur. Feinde aciiug hat also die dritte Republik, und wenn einmal denr lediglich in nüchterner Realpolitik darnach z» fragen, welche Elemente in Frankreich im Besitze der Macht am beiten unsere» Interessen entsprechen. So trug Fürst Bismarck, der eingefleischte Monarchist, niemals Bedenken, die repnblikaniiche französische Politik in onswärtlgcn Dingen, wo unser Varsiieil dem nrcht ent gegen war, in ebenso loyaler wie energischer Weise zu untersiützcn. Desgleichen haben die besten Elemente der deutsche» Nation im Verein mit den leitenden densichen Kreisen stets alles Gciunde und Tüchtige im französischen Volkscharakter offen und ehrlich an erkannt und Frantreich in jeder Beziehung als gleichberechtigte Großmacht geachtet. Gerade heute, wo Frantreich und Deutsch land in der Perlon stirer Tclegirten zur Friedenskonferenz sich sienndnochharlich die Hand reiche», ist der Augenblick zu solcher Rückennneriing besonders geeignet. Unsere unanfechtbare über legene militärische Stärke gestattet uns. ohne Furcht vor Mißdeut ungen frei nusznwrechcn, was wir hoffen: daß die besonnenen Kreise der französischen Intelligenz und des sianzösischc» Volkes mehr und mehr zu der Erkenntnis; tommen mögen, welch' ein snrchtbarcs nicht wieder gut zu machendes Unglück ein abermaliger Krieg zwischen Deutschland und Frankreich sei», welch' einen Rück schritt er für die geiammte Kultur bedeuten würde. Ta aber von der Republik weniasiens das als rmbezwcisilbar gilt, das; sic am ebenen geeignet ist. in dem bezeichnetcn Sinne aus die öffent liche Meinung eniznwirkcn, und i» jeder Beziehung am sichersten den Friede» gewährleistet, so knnn man vernünftiger Weise vom Standpnntte unserer realvolitischen Interesse» nur wünschen, daß die dritte Republik die Revision des Dreyfns-Prozciseü glücklich überstellen und noch ans lange Jahre hinaus die Geschicke Frank reichs lenken möge. Fcrnschreib- und Fcrusprrch-Berrchtc vom 5, Juni. ^ Bels alt. Anläßlich einer nationälisusthen Kundgebung fand heute eine ernste Ruhestörung statt. TaS Militär mutzte die Ruhestörer mit gefälltem Bajonett anseinandertreibcn. Berlin. Trotz der verschiedene» Tcmentis hält die Londoner „Weslminster Gazette" ihre Mittheilung ansrccht. das; Kaiser Wilhelm zur EoweS-Regatta nach der Jmcl Wight tommen werde. Der Kaiser wird am 26. Juti ans der „Hvhenzollern" in Solent eintresscn und dis zum 5. August in Eowes weilen. — Ter mor genden Einweihung des Helmholtz-Tenkmals im Vorgarten der Berliner Universität wird Prinz Friedrich Heinrich mit der Vertretung des Kaisers beanstragt. Zn der Errichtung des Denkmals Hai der Kaiser persönlich die Anregung gegeben. — Dem Reichstag ist die Tcnkschrist zudem Gesetzentwurf zum Dchutz des gewerblichen Arbeitsvcrhältmsscs riigegangen. Die Tenkichrift zerfällt in drei Abschnitte. Im ersten Abschnitt werden vornelnnlich amtliche Berichte über die Häufigkeit und Schwere der vorgetominenen Ausichrcitnngen mitgetheilt. Ter zweite Abschnitt handelt insbesondere von den Ausschreitungen der Arbeitnehmer gegen Arbeitnehmer: Zwang zum Anichluß an Koalition, sowie zur Arbeitseinstellung, Ucberwachen der Arbeits willigen. der Arbeitsstätten und der Äerkcbrsaiilagen durch Streik posten. Zusammenrottungen, planmäßige Organisation des Ueber- wochnngsdienstes, Uebcrwachnng des Verkehrs auf den Bahnhöfen und Landstraßen, Maßregeln der Behörden, der Arbeitgeber und Arbeiter gegen den Terrorismus der Ansständigen, einichüchterndc und gcmeinschädlicye Wirkung des Streikpostensrehens, das Treiben der Agitatoren, Klagen aus Arbeiteckreiien über Terrorismus, Verfolgung Arbeitswilliger nach Beendigung von Streck wegen Nichtbetherligung^ Der dritte Abschnitt legt die Unzulänglichkeit der bestehenden Strafbestimmungen dar. — Dem am Montag ini Reichstagsgebäude zusammeittretenden Kolonialrath werden folgende Borlagen zugehen: Entwurf einer Verordnung betr. die Einführ ung des deutschen Maß- und Gewichtssystems für das iüdwest- afrikanffche Schutzgebiet, eine Aufzeichnung über den Inhalt eines Antrags von Dr, Max Schüller und Genossen auf Verleihung einer Laiideskvnzession im nordwestlichen Kamerun, sowie der Entwurf eines Statuts für eine zur Ausbeutung dieser Konzession bestimmte Gesellschaft, eine Auszeichnung über den Inhalt eines Antrags von Preuß und Genossen auf Verleihung einer Konzession zur Erricht ung einer Transport-, Plantagen- und Handels-Gesellschaft im Secngebicte von Deutsch-Ostofrika, eine Denkschrift betr. die Er- richtmia eines tropischen Gesundheitsamtes und ein Gutachten des Geh. Medizinalraths Prof. Dr. Koch und des Oberstabsarzl Pros. Dr. Kohlstock in dieser Angelegenheit, endlich «ine Vorlage über die Vorbildung der Kolonialbeansteii. — KriegSministcr v. Goßlcr erhielt den goldenen OrdcnSstern des Großkreuzes des Säcbs. Allnechls- mdens, Major v. Hartung im Militärkabinet das Mililärkicuz desselben Ordens. — Im Jahre 1898 sind im Deutschen Reiche an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuer» einschließlich der krrditirtcn Beträge 857.879,217 Mart zur Anschreibnng gelangt (17.174,800 Mark mehr als im Boriahre). Davon entfallen ans Zölle 505.189,010 Mark fco. 500,MO Mark mehr als im Var iable), Die Znckrrsteucr hat eine Mehreinnahmc von 11,500.000. die Salzsteuer eine solche von :iOO,<M, die Maffchbcstffch- un Branntweinmoterialstener eine solche von 2,!O>.000, und d- Branstcuer eine solche von 100,000 Morl, Mindereinnahme: hatten die Tabaksteuer, die BranntweinveibranchSabgoben u>-> die Brennstencr. An Stenivelstenern gelangten zur Anschreibung: Wertbvapiere 18,-118,251 Mark z3.500.000 mehr., Koni- und lost stige Anschnsiungsgcichnste (Börsensteuer) 13,515.072 Mark (183.731 weniger). Privatlotterieslempcl 3.555,051 Mark :750,000 Mt. me!:: , Stacuslotleriestemvel 17,702,370 Mark (1,3<)0,000 mehr,'. Wechw! siemvel'teuer 10,989. ikiO Mark (1,000,000 mehr.. Die zur Reicy.- kasse gelangte Ist-Einnahme, abzüglich der Ausfuhrvergütimgen un.-. Verwältungskosten betrug bei den Zöllen und Verbrauchssteuer!' 782,270,22- Mark (18,610,300 Mark mehr). — Die Berliner Ga-'- wirthe fuhren heute Mittag. 150 an der Zahl, zum Gastwirthstage nach Dresden: ihnen hatten sich die Kollege» aus Pommern, Ost und Wcstprcnßen angeschlossen. Kiel. Ter ncnerbaute Kreuzer „Hanso" ist während einer Probefahrt bei dickem Nebel im groß'»; Belt aus Grund gerothei: Tie Panzerschssse „Odin" und „Äegst" sind zur Tstlfelestinng ab- gegangen. H amburg. In der Ewilklaaeiache der Fürstlich Bismarck schen Erben gegen die Photographen Priester und Wilcke wegen Heraus. gäbe der Platten und photographischen Aufnahmen von der Leichs H des Fürsten Bismarck aus dem Todtenbctt verwarf das Hansea! " tiiche Oberlandesgericht die Bemiung der Verklagten als un-: begründet und vernrlheiltc die Photographen in dw Kosten des Revisionsverfahrens K ö l w Unterhalb der Stadt wurde die Leiche eines etwas Niährigen Mannes im Rhein gelandet, die in einen Sack ein--i genäht war, eine tiefe Stichwunde oberhalb des linken Auges unds gestsiclte Hände und Füße auswies. Tie Personalien des Ermora deren konnten bisher nicht sestgcstelll werden. Gotha. Tie heutige Landtaas-Titzung wurde aus Antrag des Abg. Hcnnngcr abgebrochen, weil der Staatsminister Strenge eine in der Finnnzkvmmission abgegebene Erklärung, daß eine Buudcsraths-Vorlage über den Schutz von Arbeitswilligen nicht oiugc-qangon sei. in einer Weise in Abrede stellte, durch welche sich die Versammlung verletzt fühlte, Wien. Die in einer Dresdner Druckerei herausgegebenc Flttgwhrist „Der Ernst der nltrainontancn Gefahr" ist in Oesterreich Verbote» worden. ! W i e n. In der Nähe des Kurortes Baden bei Wien explo-i dirte ein vom Wiener Fabrikanten Kvrnitzer gelenktes Automobil.s ans welchem sich nur Kvrnitzer und dessen Kind befanden. Das! Automobil stürzte um; das Kind wurde gctödtct, Kornitzer schwer verletzt. Paris. Kaminei. Tie Sitzung ist um 2 Uhr^eröffnet. Zahlreiches Publikum ist ersthienen. Die Tribünen der Senatoren und der Diplomatie sind dicht besetzt. Alle bekannten Tcvntirten befinden sich aus ihren Plätzen. Die Unterhaltung ist sehr leb haft. Ministervräscdent Dupuy und der Jnstizministec sind am! Rcgicriingstische erschienen. Ter Tevntirie Laloge wünscht zu! interpelliren Dupuy nimmt die sofortige Erörterung an. Lalooe erklärt, die Stunde des Handelns nir die Republik sei gekommen. «Lebhafter Bestall an; der ganzen Linken.) Redner fährt in der Mitte des Beifalls der Linken und der Unterbrechung der Rech ten fort Eassagnae verlangt das Wort, der Nationalist d'Anlii» gcstilnlirt und schreit. Der Nationalist Laises versucht, ihn zu beruhige». Lalvge fragt den Ministcrvräsidentcn, ob er gewußt habe, daß gestern eine Manifestation stattfinden sollte; Redner zollt seine: dem Mnthe des Präsidenten Lvubet Anerkennung, welcher d: Präsidentschaft nommen habe. der Republik (Wicderiwltcr in einem schweren "Augenblick über- Beisall aus den Banken, mit Aus nahme der Rechten.) Ter Tevntirte Largcntaye (tons.1 schreit ..Lvubet ist kein Ehrenmann, er ist Panamnt!" (Heftige Protest- rnfc und Ruse: Eeninr!) Largenraye wird aufgcfvroert, ieine Worte znrückznziehen. Es entsteht ein heftiger Tumult. Largentaye sagt: „Tic gestern in Auteuil Verhafteten sind Ehrenmänner, der Rist der Patrioten heißt: "Nieder mit Lonbet! ' Die Linke dcrKammcr Ipricht in voller Entrüstung einmnthig die Eemnr über den Redner mit zeitweise,» Ausschluß aus : Largentaye leimt es ab, die Kammer zu verlassen. Die Sitzung wird daraus unterbrochen. Die Dcvn- tirte» werden ansgesordert. sich zurückzuzieben, damit die Entfernung Largenkaye's erfolgen könne Tie Tcontirten verlassen Len S»a!. die Tribünen für die Presse und das Publikum werden gerät-.::-:. Largeutciiie bleibt aus seinem Platz, von zwanzig Freunden umgeoen. Tw O.näsloren fordern ibn aui, dem Votum der Kammer nach znkoinmen, widrigenfalls Gewalt angewendct werden müsse Erst als der den Dienst in der Kammer versehende Oberst wir einer Abtbeilung Garde ropiiblüaine cintritt, giebt Largentaye nach und verläßt den Saal. "Als Largentaye mit seinen Freunden die Kammer verläßt, stoßen diese in den W.ndetgängeic wiithene-e Ruse ans. Die Reviibütälicr antworten mit Kundgebungen zur Lonbet und die Repnbtik. Tie sozialistischen Devutirtcn wenden sich gegen Largenwye, dessen Freunde mir den Rigen .Es lebe die "Armee" erwidern. Tie Sitzung wird wieder mitgenommen Die Aufregung ist immer noch sehr groß. Am Regiernngsriscy nehmen Dupuy. Lcbrel, LeygueS, Krantz. Dclenisc-, Lockrov und Guillain Platz. Lalage sragt. welche Maßregeln die Regierung stii die Zukunft tresien werde. 'Wiederholter Bestall der ganze» Linken > a npuu erwidert, nach dem gestrigen Zwischenfall lei «ein erstes Wort ein warmer, achtungsvoller Grus; an Lonber. t"A»ballende! Beifall- Tepulirter Barward verlangt da-S "Wort. Tic vom Republikaner Poincare, dem Radikalen Donmcrgue und dem Sozialisten Viviane beantragte "Adresse an Lonbet wird von den Tcvntirten maffenhast nnlcrzcichnct. Tie Adresse tontet: „Tie iinterzeichiictcn Tcvntirten richten an den Präsidenten d > Repnblck den "Ausdruck achtungsvoller Sympathie und absoluter Ergebenheit für die repnblitanischen Einnchtnngen." Ter Ausschluß Lmgenlayc's wurde mit 100 gegen lo Stimmen angenommen. " P a r i S. "Nach längerer erregter Debatte über die Vor kommnisse in Auteuil nahm die Kammer eine von Tnvny gcncb migte Tagesordnung Boueal an, welche den Skandal in "Auteuil brandmarlt und die Ertlärnncwn der Regierung billigt Weiter nahm die Kammer den Antrag Pouryner» an, die Envchechuna über die gerichtliche Verfolgung Mercicr's bis zur Fälln.»; des Urtheils des Kriegsgerichts in Reiinc-S zu vertagen Paris. In dem heutigen im Elybe abgebaltenen Ministc>- rathc wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Generaladvokal Lombard, öffentlicher Ankläger im Prozesse Doronlodc, wird seines Postens enthoben: Tardii, Vorsitzender in denisetbc» Prozesse, wird vor den Obersten Gerichtshof für richterliche Beamte gestellt — Kriegsmimstcr Krank, ordnete eine Nntersiichnng gegen Estcrhaiy L » — v ^ c. -- ^ s , ^ -W
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