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r an s inlk» ioi> D>N WS MG Mlst !lllG ULtsko- eil M ick. UlStkA ktusß! rU. Varb. !0y, Lokal-AnZeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend der erste« SÄte mR WS PW. berechn«. Anzeigen »erste« a« st«l Ersthev»»H--»«q««! lns s l« tWr i» dir Jester Akistxmch «f N«chi«j «W«W, w«» um, ? „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- U tag, Donnerstag und Sonnabend. st ^kjugs-Preis: Monatlich 2,25 Mark, ?i "i Zustellung durch die Bolen 2,ölt Mark. U taüc höherer Gewalt s.Krieg od. sonst. N ^welcher Storungen des Betriebes der l< der Lieferanten od. d. Beförderungs- I lugens hat der Bezieher keinen An- U uf Lieferung oder Nachlieferung der 8 »-.«efRZchzahkungd. Bezugspreises. »1 Imrsprech-Anschlutz Aml Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Postscheck-Konto Leipzig Rr. 29148. SchrMeitung, Druck u. VeNsg Her«««« Möchte, Grsfi-LNrN«. Sonntag, den 3^. Dull 20. Sayrgang auf- AmLücher Teil. Sommerfrischler» Alle Wohnungsinhaber, welche Sommerfrischler ^wen, haben dafür zu sorgen, daß dieselben sich innerhalb 2 Tagen A hiesigen Rathaus als vorübergehend anzumelden haben. Nichtbeachtung dieser Bekanntmachung wird bestraft. Httendorf-HLriLa, am 25. Juli 1921. Der GrmemdevorKand. Oertliches nnd Sächsisches. Gttenders-Mfnlla, den zo. Juli sg2s. — Ein am gestrigen Abend auftretendes Gewitter, Me» mit kurzen Unterbrechungen bis in die späten Nacht- Men dauerte, brachte endlich der nach Erquickung Machlenden Natur den so lang ersehnten Regen, der aber Mer noch zu wenig war für das auSgetrockneie Erdreich. E" den späteren Nachtstunden war auch ein größeres Schadenfeuer in der Richtung nach Pulsnitz bemerkbar. . — Bei dem in Dresden stattgefundeuen 4. Kreisturn- N errang sich Frl. Hommel vom Turnverein „Jahn" im ^ebenkampf den 29. Siegelrang. — Vom Finanzamt Radeberg wird mitgeteilt, daß die Waldige Vorlegung der Steuerkarten das Anrechnungs- Bahren wesentlich erleichtert und die damit erzielte Zeit- Mrnis im eigenen Interesse der Arbeitnehmer liegt. — Zur Regierungskrisis schreibt der „Dr. Anz.": Die Mimen, die sich bisher zur Frage der sächsischen RegierugS- Rr vernehmen ließen — sie stammen aus dem Lager M Parteien — sind sich darüber einig: Diese Krisis kam Maschend. Niiemand hatte sie vorausgesehn, niemand Mr sie gewollt. Das ist zur Beurteilung des ganzen Me« von grundlegender Bedeutung. Die Ursache der M» liegt mithin bei einer Zufälligkeit, einer Zufälligkeit Ech, die für die Regierung selbst nicht unbedenklich ist. ^gemein lautet das Urteil dahin, daß die Krisis lediglich M Herrn Finanzmintfter Heldt hervorgerufen wurde, der 'dicht verstand, die an sich zur Bewilligung der beiden Mergesetze neigende Stimmung bei allen bürgerlichen ^nen so zu behandeln, daß für ihn ein greifbares Er- MS herausgekommen wäre. Es muß festgehalten werden sowohl die sozialdemokratischen als auch die bürgerlichen Minen sich gegenseitig Zugeständnisse gemacht hatten, daß die bürgerlichen Parteien noch zwei sehr berechtigte Mellingen stellten, über die die sozialdemokratischen Kleien bereit waren mit sich reden zu lassen. Nur Finanz- Heldt glaubte, von dem Wortlaute der RegierungS- Mge kein Stückchen opfern zu können, er hielt an der fest und gefährdete dadurch die ganze Sache. Wie die Dinge? Die Gewerbestcuervorlage enthielt drei ^Amungen, gegen die von bürgerlicher Seite lebhaft Spruch erhoben wurde: Man wollte die Konsumvereine andere Genossenschaften von der Gewerbesteuer befreien , M wollte weiter den sogenannten Unternehmergewinn rest- iikik Gewerbesteuer heranziehen und den Gewerbe- Menden damit in anderer Form eine doppelte Einkommen- absordern; man wollte drittens neben der Besteuerung „ vetriebsertrages eine Besteuerung des in den Anlage- festgelegten Betriebsvermögen vornehmen, was eine Melte Vermögenssteuer für die Gewerbetreibenden bedeutete. Besteuerung der Genossenschaften hatten die Sozial- dM"a>en und die Regierung bereits zugestanden. U ber ^ beiden anderen Forderungen hätte ein geschickter Re- MUgsunterhändler unschwer eine Einigungsformel finden da von den bürgerlichen Parteien ausschließlich Mle Momente für ihre Bedenken geltend gemacht wurden sich anderseits offen bereit erklärten, den von der Merungsvorlage zu erwartenden Steuerertrag sicherzustellen, ix« bürgerlichen Parteien erstrebten also lediglich eine Ver- Msüng der Vorlage in sozialem Sinne. Diese scheiterte V Ftnanzmintster Heldt, der an dem Wortlaute der Mürungsvorlage festhielt. So kam dar ganze Steuerwerk Ausschüsse zu Fall. Es ist sehr wichtig, diesen Tatbc- lest im Auge zu behalten, denn schon wird versucht, verrücken. Bedenklich wäre es, wenn die Blätter- -rj üngen zuträfen, die behaupten, die Regierung werde Ablehnung der beiden Steuergesätze die Durchführung KMesoldungLrcsorm und die Uebernahme der persönlichen Lasten auf den Staat verweigern. Das hieße denn doch einen Fehler des Finanzministers durch die Beamten und die Gemeinden büßen lassen wollen. Dagegen erhöbe sich nicht nm der Widerspruch aller Beamten, sondern auch der alle? Kreise, denen das Wahl der Gemeinden am Herzen liegt. Desbalb ist anzunehmen, daß die Regierung einen solchen Entschluß ablehnen wird. Ein Ausweg führt aller, dings aus dem Irrgarten, in den die Regierung hineinge raten ist, sie muß ihrerseits den vom Finanzminister be gangenen Vuhandlunassehler aus der Welt schaffen. Damit wendet sie sich' an d?e Bereitschaft der bürgerlichen Parteien unter den gleichen Voraussetzungen am Zustandekommen der beiden Vorlagen mitzuwirken wie vordem, obwohl sie haben feststellen müssen, daß ihr entgegenkommen von der zuständigen Regierungsstelle nicht entsprechend gewürdigt wurde. Auf der anderen Seite hat die Allgemeinheit ein berechtigtes Interesse daran, einem buntscheckigem Ausbau der Grund- und Gewerbesteuer durch die einzelnen Gemeinden vorzu- beugen und eine sozial gerechte und möglichst erträgliche Gestaltung der beiden Steuerarten für da« ganze Land herbeigesührt zu sehen. Aber nochmals sei betont: die Vor gänge sind zu genau bekannt, als daß es möglich wäre, durch Verschiebung des Tatbestandes einen einseitigen W'hl nutzen daraus ziehen zu können. Käme es zu Neuwahlen, so entstände lediglich der Eindruck, daß die Regierung nicht imstande war, mit den Parteien de« Landtages zu arbeiten die bereit und gewillt waren, ihr die für den Staat nötigen Mittel durch gerechte Steuern zu verschaffen. In der am Freitag stattgefund'nen Sitzung wurde ein von allen Fraktionen mit Ausnahme der Kommunisten unterzeichnete Antrag eingereicht, der lautete: „Der Landtag wolle be schließen, die Weiterberatung der Punkte 1, 2, 4 und 5 (Grundsteuergesetz, Gewerbesteuergesetz, Verteilung der per sönlichen Volksschullasten zwischen Staat und Schulgemeinde in den Rechnungsjahren 1920/21 und Besserung der wirt schaftlichen Verhältnisse der Hebammen) zu vertagen und die Vorlagen an die Sonderausschüsse zurückzuverweisen." Vor aussichtlich wird also die Entscheidung über die Steuerge setze im September ihre Erledigung finden. — Das luxussteuerfreie Bierseidel. Bierseidel und Krüge für Bier, Wem und Wasser sind von der Luxussteuerpflicht befreit worden. Es gilt dies aber nur dann, wenn sie nicht aus Stoffen hergeflellt sind, durch die die Luxussteuer pflicht begründet wird. Sie dürsen zwar gegossene oder ge drehte Zinndeckel haben. Diese dürfen jedoch nicht getrieben ziseliert, bessiert oder graviert sein. Als luxusstsuerpflichtige Gravierung gilt nicht das Anbringen von Buchstaben oder sonstigen Namenszeichen, insbesondere von Widmungen, wie dies bei Studenten üblich ist. Seidel und Krüge aus luxus steuerfreien Stoffen werden aber der höheren Steuer unter worfen, wenn sie mit Zinndeckeln aller Art versehen find, die ein Städte-, Landschafts-, Trachten- und Schsrzbild, Vereinsabzeichen, ein Emblem oder dergleichen ausweisen. — Zur Kühlhaltung der Wohnräume bei der gegen wärtigen Hitze ist folgendes zu beachten: Wenn das Zimmer am Morgen gelüftet ist, so schließe man die Fenster voll ständig und lasse, sobald die Sonne kommt, die Jalousien oder Vo hänge herab. Die F nster bleiben aber dabei ge schlossen, bis sich gegen Ab nd hin die Hitze etwas gelegt hat. Es in ein Irrtum, daß man hinter Herabgelaffenen Jalousien oder Vorhängen die Fenster öffnen soll, dann kommt die Hitz- herein. Ist draußen etwas Abkühlung ge kommen, dann die Fenster im Zimmer sämtlich öffnen und Zugluft geben. Dann wird es in der Nacht erträglich sein. Den Durst bekämpft man am besten durch mäßiges Trinken. Kalter Kiffer hat sich noch immer als bestes Mittel bewährt. — In einer Sitzung des deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen wurde der Plan eines Gesetzes über die körperliche Ausbiloungspflicht der Jugend grundsätzlich gut- geheißen. Pfändungsbeschlüffe und Vorpfändungen gegen Post scheckguthaben. Um die Weiterungen zu beseitigen, die bei der Zustellung der Psändungsbeschlüffe und Vorpfändungen gegen das Postscheckguthaben entstanden sind, hat der Reich- postmiuister angeordnet, daß vom 1. August 1921 ab für! die Entgegennahme der Zustellung von Pfändungsbeschlüssen - und Vorpfändungen, die sich auf das Postscheckguthabcn be-! ziehen, nur die Postscheckämter zuständig sind. Laüsa. Am morgenden Sonntag wird anläßlich des! 30 jährigen VereinSjubiläums des hiesigen Turnvereins hier s ein volkstümliches Gauwetturneu des Mittelelbe-Turngaues auf dem neuen Sportplatz abgchalten werden. Langebrück. In den frühen Abendstunden des Donnerstags wurde die untergehende Sonne durch schwere Wolkenmaffen verdunkelt. Ein windhosenartiger Sturm erhob sich, beraubte mehrere der alten, weit und breit be kannten hiesigen Linden eines Teiles ihrer mächtigen Kronen und spaltete einen der alten Riesen in zwei ungleiche Teile. Der schwächere Teil zerstörte im Fallen die elektrische Licht- ileitung und zersplitterte noch einen, 1 Zentimeter starken f eisernen Schleusendeckel. Außerdem warf der Sturm noch ein Baugerüst um, hob einige Gartenzäune aus und brach an der Friedrich-Aagust-Straße einen hölzernen Balkon ab. In den Obstgärten richtete er viel Schaden an, indem er viele Bäume entwurzelte und brach. Das halbreife Obst wurde von den Besitzern in Körben weggetragen. Auch in dem hiesigen Forstrevier wurde viel Schaden angerichtet. Der Regen schwemmte vielerorts das Erdreich fort und ver- ursuchie besonders in den Gärten viel Schäden.? Dresden. Vom Blitz erschlagen wurde bei dem am Donnerstag in der 7. Abendstunde aufgetretenen Ge witter an den Elbwiesen bei Antons der Heizer Paul Förster von hier, Dürerstraße 21 wohnhaft, und dessen Tochter Margarethe. Beide wurden nach ihrer Auffindung durch das Städtische Bestattungsamt nach der Leichenhalle des Trinitatisfriedhofes überführt. — Auf der Pillnitzer Straße rannte am Donnerstag nachmittag ein Gastw rt aus Röhrsdörf bei Kreischa an die Straßenbahn und kam zu Fall. Er vermochte sich noch, nachdem er sein Rod eingestellt hatte, bis zur Hauptmarkt- halle zu schleppen, brach aber dort vermutlich erlittener innerer Verletzungen zusammen. Man brachte ihn nach seiner Heimat. — Am Donnerstag gegen Abend zog über die Lößnitz ein Gewitter und überraschte die in der Nähe der Nieder- warthaer Brücke auf einem Felde mit Unkrautjäten beschäftigte Magd Anna Martha Kirste. Als sie ihre Arbeitsstätte ver laffen hatte, fuhr ein Blitzstrahl herab und traf sie. Sie war auf der Stelle tot. — Am Freitag nachmittag war auf der Brücke, die vom Plauenschen Platz nach der Chemnitzer Straße führt ein mit Breitern beladener Wagen im erweichten Asphalt versunken. Um das steckengebliebene Gefährt wieder flott zu bringen, wurde die Feuerwehr gerufen, die den Wagen hochwand und dann mit der Motorspritze wegzog. Nossen. Hier ist infolge der andauernden Trocken- heit Wassermangel eingetreten. Der Stadtrat hat deshalb ßdie Entnahme von Waflerleitungswaffer zur Bewässemng l von Gärten verboten und auch sonst den Bewohnern der Stadt größte Sparsamkeit im Wasserverbrauch zur Pflicht gemacht. Leipzig. Zur Hundstagshitze auch noch die Ratten plage! Die ungern gesehenen Gäste vermehren sich derart -daß der Rat der Stadt Leipzig sich genötigt gesehnt hat, außer den in den Haushaltplan bereits eingestellten 9000 Mk. weitere 53 500 Mk. zu der sofort in Angriff zu nehmenden Rattenvertilgung in den Grundstücken zu bewilligen. Hohenstein. Ernstthal. Mit einem Kostenauf- wande von ca. 1 r/z Millionen läßt gegenwärtig Herr Nad-l- fabrikbesitzer Albert Haase eine Siedlung von 12 Einfamilien häuser im westlichen Stadtteile erbauen. Virr Häuser find bereits fertig, während vier weitere im Bau sind. Herr Haase stellt diese Bauten, die hübsche, umfangreiche Wohn räume haben, zu einem sehr niedrigen Mietpreise an seine Angestellten und Arbeiter zur Verfügung. Plauen i. V- Seit 13. Juni wird der 48 jährige geistig nicht ganz normale Maurer Leheis von hier vermißt. Er hatte sich von Hause entfernt, angeblich um sich nach Mühltroff zu begeben. Jetzt ist in der Nähe von Schleiz in einer Schlucht eine männliche Leiche gefunden worden, die der Beschreibung nach als die des Vermißten erkannt worden ist. Ein Mord kommt schwerlich in Frage, eher ein , Unglücksfall, indem der Mann in die Schlucht gemllen ist, ^aus der er keinen Ausgang mehr gefunden hat. Kirchermachrichtew. Sonntag, den 31. Juli 1921. Vorm. 9 Uhr PredtgtgotteSdienst. Kollekte für den Jerusalemverein. Abends 8 Uhr Jugendvereinigung im Pfarrgarten. Montag abends 8 Uhr Gemeinschaft im Ratskeller.