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zr Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Ls Verantwortlicher Schriftleiter. Drucker und Verleger, Vtto Meye» in Adorf Le^Nde.« SimybotL Tageblatt für Adorf Ls und das obere Vogtland W 251. Gemeinde-Giro-Konto 118 Mittmuch, den 29. Oktober 1919. Postscheck-Konto Leipzig 87369 Jalsrg. 84 «-«a»«, die - Pf» ! 8 Der G rsnKote erlcheint täglich mit 8 «ahme de» den Sonn-undHs'lsrtagay folgende» . » Lage» und kostet vierteljährlich, vEurbe^chl- zLbar <pfg. S-stellungen werden In / « der GejchÄflsstelle, von den NustrSgernde» / s Blalies, fowis von allen Kaiserlichen Vost- Z anstaltsn und Postboten angenommen Adorfer Grenzbote (früher 2 Der Grenzbote) Nu^-igs» vo» hier Ml- a», dem Nmtegericht» bezirl Ndvrf werden mit Psg^von a«»wLrt» mit Psg. die 5 mal gespaltene Vrund^il« »der deren Lkanm berechnet nnd bi» Mittag» " Ähr sia den nächstfolgend«, La, erbet« Anmeldung der Kohlenkarten. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Kommunalverbandes vom 2l. Ok tober 1919 — 1182 Lo — Regelung des Verkehrs mit Hausbrandkohle betr. — wird für den amtshauptmannschastlichen Bezirk einschließlich der Städte folgendes bestimmt: § 1. Die von den Gemeindebehörden auf die Zeit vom 1. November 1910 bi» 30. Aprii 1920 ausgegebenen Kohlenkartcn und Kohlenscheine sind von den Verbrauchern bis spätestens zum 10. November 1919 bei den Händlern anzumelden und vorzuleg-n. U«r wer feine Kohlenkarte» und Kohlenscheine rechtzeitig bi» MM 10. November 1919 bei einem Händler des Bezirks angemeldet «nd ei«- gereicht hat, kann ans Belieferung der zunächst zur Belieferung freige gebene« Kohlenmengen rechnen. 8 2. Dl« Kohlenhändler haben sämtliche von den Kunden vereinnahmten Ke- stellabfchnitte zugleich mit ihrer Knndenlifte in Abschrift bis spätestens zum 13. Uovember 1919 bet der Kohlenstelle des Kommunaloerbandes einzureichen. 8 3. Kis auf weiteres dürfe« «nr die Kohle«marke« Ur. 1 — 10 der Kavptkarte« «nd Nr- 1 — 6 der Znsahkarten beliefert werden. Die Kohlenscheine werden zunächst «nr mit 2S v H. der angemel deten Menge zur Belieferung freigegebe«. § 4. Eine weitere Belieferung der Kohlenkarten und Kohlenscheine kann erst dann geschehen, wenn alle fetzt zur Belieferung freigegebenen Menge« voll beliefert find. Der Zeitpunkt, von dem an eine weitere Belieferung zulässig ist, wird später bekannt gegeben. § S. Die Händler haben bei Verteilung der eingehenden Brennstosfmengen streng darauf zu achten, daß sie ihr« Kunden in der Reihenfolge der Kestellnnge« be liefern. Auch müssen di« Händler jederzeit in der Lage sein, diejenigen ihrer Kunden, di- ihre Kohlen in kleinen Mengen zu beziehen pflegen, mit der für den laufenden Be darf nötigen Kohlenmeng- vrrsorgen zu können. 8 6. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften der §8 2 bis mit 5 dieser Be kanntmachung werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. Ferner kann auf Einziehung der Brennstoffe erkannt werden, auf die sich die Zu widerhandlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht. ß 7. Dies« Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Oelsnitz i. B., 27. Oktob«r 1919. Der Kommunalverband. Verteilung von MWlWU M M L SW. »Mi- ME. MWWM, WWMl Dirse Woche gelangen auf Warenmarke Nr. 22 der rote« Marken: V« Pfund K»rtoffelgraupen das Pfd. 1.35 Mk. od. „ R-is „ „ 2.20 „ od. „ Sago „ „ 1.30 „ V« ,, Auslandsmarmelade „ „ 2.75 „ 1 Päckchen Milch,üßspeise „ Paket 0.75 „ der grüne« Marken: 100 Gramm Puddingpulver das Pfund 2.25 „ Plund Au,la"dsmarm«!ode der gelbe« Marken: Pfund Auslandsmarmelade I Päckchen Milchsüßspeiss und der blauen Marken: 1/4 Pfund Auslandsmarmelade zum Verkaufe. Der Verkauf erfolgt nur an solche Personen, dis den Bezug Lurch Anmeldemarke 21 — 25 angemeldet haben und durch den Händler, bei dem die Anmeldung erfolgt ist. Die Waren können von Donnerstag ab bei den Händlern entnommen werden. Oelsnitz i. V., 27. Oktober 1919. Der Kommunalverband. Haferbewirts chaftung. Mit dem 15. Oktober 1919 ist das Haferausdruschverbot abgelaufen. Das Ver bot, Hafer ohne Genehmigung der Lmtshauptmannschaft auf der Eisenbahn z« befördern, bleibt aber bestehen. Weiter wird hiermit auf Anordnung der Reichsgetreidestelle die Ansfnhr vo« Hafer ans dem Kommuualverbande verboten. Genehmigung zur Ausfuhr wird nur den Landwirten erteilt, die die ihnen auferlegte Haferlieferung erfüllt haben. An träge zur Ausfuhr find an die Amtshauptmannschast, Abteilung Lr-, zu richten. Den Hafererzeugern wird dringend angeraten, die Lieferung der ihnen auferlegten Hafermenge zu beschleunigen, damit sie freie Hand für die Verfügung über die über schießenden Mengen erhalten. Wer den vorstehenden Bestimmungen zuwiderhandelt, hat Zwangsmaßregeln ge mäß § 13a und Bestrafung nach tz 80 der Reichsgerreideordnung zu gewärtigen. Oelsnitz i. V„ 27. Oktober 1919. Der Kommnnalverbaud. Abgabe von Brenntorf an Haushaltungen, die überhaupt keine Steuern bezahlen und an solche mit einem Ein kommen von 800 — 1100 (Steuerklasse 4 und 5) zu ermäßigten Preisen und zwar 0 Mk. der Zentner. Die Bezugsscheine werden in nachstehender Reihenfolge im städt. Lebensmittelamt — alte Schule — ausgegeben. — S Mittwoch, den 29. Okiober, vorm. 8—9 Uhr U 1. n » „ " n 10 „ X-L „ ,, ,, „ „ 10-11 „ 8-2 , „ „ „ „ 11 - 12 , Haushaltungen, die keine Steuern bezahl««, haben den Lebensmittelausweir, die jenigen mit einem Einkommen von 800 — 1100 Mk. den Steuerzettel oorzulegen. Auf 1 Houshaltuug wird 1 Zentner abgegeben. Adorf, den 28. Oktober 1919. Städt. LebeNSMittelaMt. Die Kartoffelerzeuger mit mehr als 2ur Andaufläche, die ihre Kar- losselaufzeichnungsformulare noch nicht abgeholt haben, möchten die» umgehend tun, da dieselben bis zum 30. dss. Mts. ausgesülll zurück sein müssen. Städt Lebensmittelamt. UMmM U NkWM Mittwoch, den 29. Oktober 1919, vormittags im Ein wohnermeldeamt Sprit Nr. 401—700. Lebensmittelausweis ist vorzulegen. Adorf, den 28. Oktober 1919. Der Stadtrat. Sie Lage des Arbeilsmarlles. Lie Arbeitsmarktlage ist, abgesehen von hier und ha sich zeigenden, aber nicht anhaltenden örtlichen Beffe- Mngen, nach wie vor als ungünstig und unsicher zu bezeichnen. Stockungen in der Produktion und Betriebs» tnstellungrn, hervorgerufen durch anhaltenden "Kohlen- md Rohstoffmangel) durch Streiks und Lohnbewegungen, kelnflussen ün großen und ganzen ümner noch die IlrbeitSmarktverhältnisse. Bor allem Ist Vie Brenn- toffbelleferung derartig ungenügend, daß Groß- und kleinindustrie über das Mißverhältnis zwischen Pro» mktionS» und Absatzmöglichkeit lebhaft Klage führen, il« eine größere Ausdehnung der Betrieb« ist deshalb lisch nicht zu denken. Es müsse» teilweise sogar Ein- chrünkungen vorgenommen werde». Aber auch dte Herr- chend« Wohnungsnot beeinflußt de» ArbeiMmarkt we- ! entlieh: ein genügender zwischen örtlich er Ausgleich zwi- j che« Angebot und Nachfrage kau» nicht erfolgen. Durch s >te Heimkehr der KriegSgefangene» »nd das Eintreffen Kon Flüchtlingen kft vereitS teikoeise eine Beunruhi gung in den Arbeitsmarktverhältnissen eingetreten. In sdec Hauptsache aber ist es gelungen, ViS jetzt nahezu wllo« Kriegsgefangenen geeignete Arbeit nachzuweisen. Nie Auflösung von KrieaSdienMelle». Lud -betrieben «nd die weiteren Entlassungen von Reichswehrtruppen haben das Angebot an Arbeitskräften erhöht. Zugleich ist an einigen Orten ein Nachlassen der gemeldete» offenen Stellen zu bemerken. Trotz dieser schlechten Lage im allgemeinen mehren fich doch an einigen Orten die Anzeichen für das Wieder» erstarken und die allmählich steigende Leistungsfähig keit des Wirtschaftslebens. "Dort, wo die Kohlen- und Rohstoffbelieferung nichts zu wünschen übrig läßt, ist ein Wachsen des Beschäftigungsgrades zu beobachten. Zahlreichen Betrieben ist es gelungen, dank der Einsicht der Arbeiter, die Akkordarbeit wieder einzuführen und damit die Produktivität zu steigern. Tie Zahl der Arbeitslosen ist nach wie vor sehr hoch. Tas Statistisch« Reichsamt schätzt die Zahl der unterstützungsberechtiglev Erwerbslosen im August zwischen 550 000 und 650 000. In ungefähr 150 größeren Städten beläuft sich di« Zahl der unterstützungsberechtigten Erwerbslosen auf ungefähr 356 000 gegenüber ungefähr 410 000 Anfang September. Am 4. 10. betrug die Zahl der offene« Stellen 78 704 (77 961 Ende August 1919), die de, unerledigten Arbeitsgesuche 187 614 (234 471), dabo« entfielen 58160 (58 991) offene Stellen und 153 922 (180 960) unerledigte Arbeitsgesuche auf männliche, 20 544 (18 970) offene Stellen und 33 692 (53 511s ,unerledigte Arbeitsaeftuhe auf weibliche Arbeitskräfte. Die gesamten offenen Stellen haben glso unerheblich Airgenommen, während die unerledigten Arbeitsgesuch« eine Abnahme erfahren haben. In der Landwirtschaft ist der Bedarf an Arbeit*» kräften noch sehr stark. Por allem kann der Bedarf an weiblichen Arbeitskräften nicht gedeckt werden. Auch Knechte und Tienstgänger werden sehr gesucht. Di« Kartoffel- und Zuckerrübenernte und die Trefcharbcite» erfordern geeignete Arbeitskräfte, idie nicht beschaM werden können. In Westfalen mutzten dorthin, iv» eine dringende Notlage vorlag, vorübergehend russisch« Kriegsgefangene zugewiesen werden. 'Tie Arbeitsmarkt lage für landwirtschaftliche Beamte ist nicht besser ge worden. Am weitaus stärksten ist die Nachfrage i» der Berufsgruppe „Bergbau, Hütten- und Salinen wesen, Torfgräberei". Am 4. 10. meldeten die Zentral auskunftsstellen für diese Berufsgruppe insgesamt 36 169 (40 526 Ende August) offene Stellen und nue 249 (10) unerledigte Arbeitsgesuche. Ter rheinisch- westfälische Steinkohlenbergbau meldet allein 23 478 offene Stellen, denen kein Angebot.gegenübersteht. Tis Vsianittelungstätigkeit ist sehr rege. Trotzdem könne« sich vorläufig die zwischenörtlichen Vermittelungen nu« im Rahmen der vorhandenen unzureichenden Unter künfte bewegen. Es wird augenblicklich mit «lle» Mik« «uf den beschleunigten Ausbau von vorhandenes