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September 1911. Die Königliche Amtshauptmaunschaft. Neustädtel. Nachtschutzmannverpflichtuna. Am 1. Oktober dss. Js. ist Herr Hanl Hugo Schauer aus Langenbach als Nacht- und stellvertretender Tagesschntzmann von uns in Pflicht genommen worden.^ Neustädtel, am 2. Oktober 1911. Der Stadtrat. Zu der Sonntag, den 8. Oktober dss. IS., früh 7 Uhr stattfindenden L Iil»upttil»iiu^ haben die Mannschaften der freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtfeuerwehr in voller Ausrüstung am Spritzenhause pünktlich zu erscheinen. 2 Unentschuldigtes Fernbleiben, als welches auch ungenügende Entschuldigung gilt, sowie unpünktliches Erscheinen wird bestraft. Grünhai«, am 29. September 1911. Der Branddirektor - . Leicht. In Mittweida bet Schwarzenberg ist die Stelle eines Gemeinde Vorstandes baldigst wieder zu besetzen. Die Wahl erfolgt auf 6 Jahre. Einkommen 1500 einschließlich de« Kasse« und freier Wohnung im Wert von 300. Kaution in Höhe des Gehaltes wird verlangt. , Im Gemeindeverwaltungswesen vorgebildete, gesunde Bewerber wollen ihre Ge« luche mit Zeugnisabschriften und Lebenslaüf . bis LS. Oktober d. I. an den Gemeindeältesten daselbst einreichen. Mittweida i. Erzgeb., den 1. Oktober 1911. Der Gemeiuberat. I. V.: E. Enderlein, Gemeinde-Aeltester. Niederschlema. Oeffentliche Gemeinderatssttzuug Mittwoch, den 4. Oktober 1SLL, abends 7 Uhr im Rathanse. wvcNenictiau. Schneeberg, 1. Oktober. Die Reichstagsstichwahl in Düsseldorf hat, wie vorauszusehen war- die Zahl der sozialdemokratischen Mandate um eins vermehrt. Der Kandidat der äußersten Linken erhielt rund 5200, der Kandidat des Zentrums rund 6600 Stimmen mehr als bei der Wahl am 19. Sep tember. Es wurden diesmal 5000 Stimmen mehr abge geben als vor 14 Tagen. Rechnet mau zu den sozial« demokratischen die im ersten Wahlgange für den Demo kraten Ör. Breitscheid abgegebenen 3300 Stimmen, so ergibt sich, daß der Sozialdemokrat außer diesen immerhin noch ein Mehr von 1900 Stimmen aufgebracht hat, während der Zentrumskandidat außer den 3148 Stim men, die bei der ersten Wahl der Deutschnationale Herken rath erhielt, noch einen Zuwachs von ungefähr 3500 Stim men aufzuweisen hat. Dies bestätigt unsere schon in der vorigen Wochenschau geäußerte Ansicht, daß der weit über wiegende Teil der Nichtwähler, der Lauen und Lässigen, im bürgerlichen Lager zu suchen ist. Da die Gesamtzahl der Wähler 104788 beträgt, aber, wie im Depescheuteil der Sonntagnummer mitgeteilt, bei der Stichwahl nur 75203 Stimmen abgegeben wurden, so haben immer noch ungefähr 30000 Wähler ihre Wahlpflicht nicht erfüllt. Das Zentrum hat mit Düsseldorf einen Wahlkreis ver loren, den es seit dem Jahre 1871 ununterbrochen be hauptet hat. Was die Woche sonst noch an politischen Vorgängen brachte, selbst die sich in langsamem Tempo weiter hin ziehende Marokkoverhandlung, trat weit hinter Lem Ereignis zurück, das am Abend des 29. September wie ein jäher Blitz erschien, Aufregung, Bestürzung verbreitend. Wohl wußte man seit einigen Tagen, daß der tripolita» uische Konflikt in ein ernstes Stadium getreten war, aber daß sich das Gewitter so schnell entladen, daß die Krtegs- fackel so rasch entflammen würde, hatte wohl niemand vermuret, zumal da die Behandlung der Marokkoange- legenheit den Glauben an ein so kurz entschlossene» Handeln wie es Jtalieu gezeigt nicht aufkommen ließ. Wir haben bereits ausgeführt, daß der von Italien bekundeten Ruhe und Energie Anerkennung nicht zu versagen ist, wenn auch andererseits die schwere Verantwortung, die es auf sich ge laden hat, nicht unterschätzt werden darf. Von diesem Standpunkt betrachtet ist eS begreiflich, daß das Vorgehen Italiens in der Presse de» In- und Auslandes größtenteils abfällig beurteilt wird/ amerikanische Blätter versteigen sich sogar zu der Behauptung, di« von Italien für di« Kriegs- Erklärung vorgeschobenen Gründe seien nur «in Borwand, um während der Marokkoaffäre im Trüben zu fischen. Bet der unabsehbaren Tragweite des Konflikts bleibt nur zu wünschen, daß sich die Hoffnung der europäischen Großmächte auf eine „Lokalisierung" des italienisch-türkischen Kriege» erfüllen möge. Stoch ein anderes Geschehnis, da» in dell ersten Tagen der abgelaufeuen Woche das allgemeine Gesprächsthema bildet«, darf b«i einem Rückblick nicht unerwähnt bielben: die Katastrophe, von der da» französische Panzer« schiff „Libertö" betroffen wurde. Bet aller menschlichen Teilnahme für Frankreich au» Anlaß dieses schwere» Ver luste» muß doch gesagt werden: Di« Nachrichten, die über die Ursache der verhängnisvollen Explosion und über die begleitenden Umstände des Unglücks bekannt wurden sowie einige neuere — wenn auch unbedeutendere — Unfälle der französichen Flotte bilden eine grelle Illustration zu der Ruhmredigkeit des Hrn. Delcasss. Der ilalionilcli-Urkiscbo Krieg. „Wahrheit und Dichtung" vereinigen sich wie stets zu Kriegszeiten in vielen der sich überstürzenden und sich zum Teil widersprechenden Nachrichten, die über die Ereignisse in und vor Tripolis in die Oeffentlichkeit dringeu. Dem den Vorgängen Fernstehenden ist eS selbstverständlich nicht leicht, die Spreu vom Weizen zu sondern. Ein ernstes Blatt, das nicht Sensationshascherei um jeden Preis trei ben will, kann daher nichts anderes tun, als bei der Wiedergabe von Mitteilungen über den Tripoliskonflikt aus solchen Quellen zu schöpfen, die ihm als gut unter richtet und zuverlässig bekannt sind. Erscheinen doch ohne hin für den weiteren Verlauf der italienisch - türkischen Affäre tatsächlich sensationelle Ueberraschungen nicht aus geschlossen, ohne daß es notwedtg wäre, Sensation auf Kosten der Wahrheit zu treiben. Wie wir schon in der Sountagnummer mittsilten, hat der Ernst des Krieges begonnen. In Tripolis und Benghasi, dem im Osten voll Tripolitanien gelegenen Hafen sind Truppen ausgeschifft worden und das Bombardement der Stadt Tripolis durch die italienischen Kriegsschiffe hat am Sonnabend begonnen. Allerdings läßt sich die „Agence Havas" hierzu melden, daß das Feuer auf die Forts bereits unmittelbar nach dem Beginn wieder aufgehört habe. Die türkische» Truppen seien im Begriff, Tripolis zu räumen und sich in das Innere des Landes zurückzuztehen. Der erste Zusammenstoß zwischen Kriegsschiffen der beiden Gegner hat, wie bereits erwähnt, bei Prevesa statt gefunden. Der Herzog der Abruzzen hat hierüber an den italienischen Marineminister das nachstehende Telegramm abgeschickt: „Ich bin heute (29. Septbr.) vor Prevesa eingetroffen und habe mit meinem Kreuzergeschwader hier Aufstellung genommen. Nm 3 Uhr meldeten die Befehls haber der kleinen Geschwader durch Funkenspruch, daß zwei türkische Torpedoboote Prevesa nacheinander passierten. Das eine Geschwader machte Jagd auf den einen Torpedo, der gegen Norden zu entfliehen versuchte. Nachdem nur wenige Kanonenschüsse gewechselt worden waren, fuhr der türkische Torpedo auf das Land los, wo er scheiterte. An Bord brach ein Brand au», der ihn vollständig unbrauch bar machte. Da» zweite Torpedoboot, gegen da» sich zwei Tyrpedobvotszerstörer wendeten, kehrte sofort »ach Prevesa zurück und blieb unverletzt. Ich habe den Kommandanten telegraphisch meine Freude über die Durchführung der Maßnahme bekannt gegeben." Auf Ersuchen der italienischen Regierung hat Deutsch land die in der Türket lebenden Italiener unter seinen Schutz genommen. Hier»» schreibt „Giornal« d' Ita lia" : „Die verbündete Nation hat hierdurch unserem Lande einen neuen Beweis der Freundschaft und Sympathie ge» gebe». Die Handlungsweise Deutschlands ist um so sym pathischer, als seine Lage wegen der Freundschaft mit de« Türket sehr delikat ist. Die Haltung Deutschland» könnte unter diesen ernsten Umständen nicht freundschaftlicher sein. Es muß «och bemerkt werde», daß die Italiener unter dem Schutz Deutschlands, das großen Einfluß auf die türkische Regierung hat, sicherer sind, als unter dem Schutze anderer Mächte." So begreiflich diese Befriedigung ist, kann doch die Haltung Deutschlands ntcht auffallen, da nach völker rechtlichem Usus solche Schutzgesuche von neutralen Staaten nicht gut abgelehut werden können. Tatsächlich hak denn auch Deutschland außerdem auf Wunsch der Türkei eben- falls den Schutz der in Italien lebenden türkischen Unter» tauen übernommen. Ferner meldet dis „Agenzia Stefani" unter dem 30. September: DaS Marmeministerium hat folgende- Telegramm aus Capo Santa Marta di Leuca erhalten: Die Torpedobootszerstörer „Artigliere" und „Corra- ziere" haben heute vormittag bet Prevesa einen feindlichen Torpedobootszerstärer und ein Torpedoboot in den Grund gebohrt. „Corraziere" befindet sich auf der Fahrt nach Tarent, wohin es eine gekaperte Aacht begleitet. Der Torpedobootszerstörer „Alpino" hat einen Dampfer mit griechischer Besatzung aufgebracht, der, von Norden kommend, im Begriffe war, in den Hafen von Prevesa mit fünf türkischen Offizieren, 162 türkischen Soldaten und einer großen Menge Munition und Getreide einzufahren. Die Italiener hatten keine Verluste. Nach einer in Konstantinopel eingelaufenen telegra phischen Meldung hat Achmed Feti Bei vor Tripolis zwei italienische Schlepper in Grund nnd Boden schießen lassen. DaS italienische Militärblatt „Exercito italiano" kündigt die bevorstehende Veröffentlichung eines Erlasses, an, der den General Caneva zum Befehlshaber der italie nisch en Streitkräfte zu Wass« r und zu Land« für die Tripolis-Expedition ernennt. Die „Nationalzeitung" veröffentlicht da» Ergebnis einer Unterredung mit einem hohen, in aktiver Stellung befindlichen Diplomaten. Dieser erklärte, man dürfe ruhig zugestehen, daß die Großmächte von dem Ausbruch des italienisch-türkische« Krieges voll kommen überrascht worden sind. In den diplo matischen Kreisen habe bis in die letzten Stunden noch die Ansicht vorgeherrscht, daß ein bewaffneter Konflikt vermieden werden könne. Die itailenische Regierung sei mit einer Schnelligkeit und Sicherheit vorgegangen, die an die Art und Weise der Japaner erinnere, als sie dl« Feindseligkeiten gegen Rußland eröffneten. Man könne überzeugt sein, daß eS den Bemühungen der Großmächte gelingen werde, dm Krieg zu lokalisieren, voraus gesetzt natürlich, daß sich nicht mnerpolittsche Verwicklungen, in der Türkei selbst ergeben, die «ine Rückwirkung auf" die Balkanverhältntsse haben. Nach den bisher singe- aangenen Berichten wird mau weder in Athen noch in Sofia und Belgrad daran danken, di« Angelegenheit der Türkei auszunützen, weil di« Großmächte alle» daran setzen würden, die Aufrollung der orientalischen Frage zu ver hindern und einen allgemeinen Brandl auf dem Balkan schon im Keime zu ersticken. Daß Eng land den Durchzug türkischer Truppe« durch Eayvten ge statten werde, gilt al» ausgeschlossen. Di« Blockade der westtürktschen Hafenstädte an der kletnafiatischen Küste liege durchaus im Bereich de» Mögliche«. Au» Belgrad wird gemeldet: Anläßlich de» Aus bruch» de» Krieg» zwischen Italien und der Türkei wird von maßgebender Stell, erklärt, daß die serbisch«.