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Weißeritz-Zeitung : 14.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192610147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-14
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.10.1926
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qxvament- AsZSsste Zei8««g -es Bezirks ^oovsvevvooeseo- Verankoorllicher Redakteur Üelir Sehne, - Druck und Verlas: Larl Behne in MvvoMsLalde» M' Nr. 240 Donnerstag, am 14. Oktoder 1926 92 Jahrgang gelman» icke mich tanz gut, Kachgrü- ne eines ür heute - So ge ll in dem st immer auf diese ände der rese Gu- en, denn Kleider, trug und ene Kat- Schreiner >d steckte, ach allen gen, um ieser Ge- Manien, so gierig ie Spur, re Pfand se in die so wenig Huh aus Mißgriff de unter l suchen, c-erg, für lrlich ge ben von aber, es >chte gern eicht von salb bitte -r der ent- irderoben- ren, über di« ganze den. Ich n!" »«de mal Anzeigenpreis: vt« 4L Millimeter breit« Pettkzeil« !v Reichlpfennig«. Lingesarrdt nm» Reklamen SV Neichtpfennig«. . . Kuba- > des Auf- das Lokal glich war. da» kleine Jüngling lagen, «ad echnit, die llülriiokverslchemng «>. Mittwoch, sm so. 0ktoben lyrS, vorm. io illn-, Im Knicksus „Mettin" am vahnkot liei'msdoi'f-siehekeld: 2010 fi. Klötze, 65 km, 7/12 cm: 1742 fi. Klötze, 299 km, 13/44 u. m. cm. Brüche und Durchforstungen: Abt. 123, 124, 125, 126, 128, 129, 130, 134, 135, 136, 137, 138, 158, 159, 160, 161, 162, 170, 179, 180 und 181. lloestamt llLrenkels. poi-stllasse Skai-andt. SL0: Auf- onaltbeuter ger in drei Sauvlveri.: ich, Bürger S. Erabl: anz: Frau «ser Änne Oer Keller : Einbeits- Liliens im Wille u. Aus dem «im Bezug rnzung be- kl. Fragen ren Sona- ig« chineli« Weitzeritz Jeikmg Tageszeitung M- Anzeiger Ke DippoMswal-e, Schmieöeberg u.R Dieses BlaK snlhött -ie amtlich en BekanntmachunGW -sr Amishauptmannschafl, -es Amtsgericht sm- -es Sla-trats zu Dippot-iswai-e Srzugsprei«: Für «inen Monat 2 Reichsmark n «it Zutrauen, einzeln« Nummern 15 Neicht- 1 Pfennige. Gemeind« - Verbands - Girokonto f Nummer S. Fernsprecher: Amt Dippoldir- »ald« Nr. L Postscheckont» Dr«sd«n 12 54». Auf Blakt 244 deS hiesigen Handelsregisters, bekr. die Firma Paul Schmidt, Kartonnagenfabrlk in Lungkwitz, ist heute ein getragen worden, Satz die Firma erloschen ist. 1 Reg. 145/26. llmtsgericht Oippoldiswalde, am 13. Oktober 1926. i»«,. In )te „Ber nd erzweig Frauen, in finden m zu be- )ur AuS- : Lebens- men wer- Gefahr", uen Ehe- dte unbe- terie eine ömngsinnung Ul'Sss Oaciiöe^ öiegelöecker ) Bon einer Anzahl Beteiligter ist die Errichtung einer Zwangs- Innung für das Dachdecker-(Schiefer- und Ziegeldecker-) Handwerk i im Bezirke der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde mit Aus nahme des Amksgerichksbezirkes Frauenstein mit dem Sitze in Dippoldiswalde beantragt worden. Bon derKreiShauptmannschafk Dresdenmitderkommlssarlschen Borbereitung der Entschließung auf diesen Antrag beauftragt, mache ich hierdurch bekannt, daß die Aeußerungen für oder gegen die Errichtung dieser Zwangsinnung schriftlich oder münd lich in der Zeit vom 15. bis mit 26. Oktober d. Z. bei mir abzu geben sind. Die Abgabe der mündlichen Erklärungen kann während des angegebenen Zeitraumes nur an Werktagen vor mittags von 9—12 Uhr im Rathaus, hier, Zimmer Nr. 17, erfolgen. Fch fordere hierdurch alle Handwerker, die im Bezirke der AmtShauptmannschaft Dippoldiswalde mit Ausnahme des AmtS- gerichiSbezirkes Frauenstein das Dachdecker- (Schiefer- und Ziegeldecker-) Handwerk betreiben, zur Abgabe ihrer Aeußerung auf. Es sind nur solche Erklärungen gültig, die erkennen lasten, ob die Erklärenden der Errichtung der Zwangsinnung zustimmen oder nicht. Nach Ablauf der oben bestimmten Frist eingehende Aeußerungen bleiben unberücksichtigt. Dippoldiswalde, am 13. Oktober 1926. 0er Kommissar. vr. vimold, stellv. Bürgermeister. hiesiger Feuerwehren. Menn wir über gleiche Uebungen früherer Fahre berichteten, mußte stets der Alarm selbst getadelt werden. Auch diesmal klappte er nicht. Fn verschiedenen Stadtteilen wurde er erst spät gehört, vor allem aber muß, was schon wiederholt betont wurde, die Schuhmannschaft mit richtiggehenden Signal hörnern (zum mindesten ein solches mit den nötigen Mundstücken auf der Wache) ausgerüstet sein und das vorgeschriebene Feuer alarmsignal blasen. Der Alarm mit den Hupen ähnelt zu sehr den Kindertrompeten, was diesmal, kurz nach dem Jahrmarkt, ver derblich war, da man vielfach die Signale für Kinderspiel hielt. Der Angrisfsplan, besten lange Ausführungen früher ost be mängelt wurden, war denkbar kurz, unseres Erachtens für hiesige Verhältnisse aber einzig richtig, er lautete: Brandobjekt Hafer mühle: Dachstuhlbrand. Windrichtung Nord. Um 7,23 Uhr war die Motorspritze am Uebungsobjekte eingelroffen. Sie fuhr am Mühlgraben hinter dem großen Speichergebäude auf und gab nach 4 Minuten Wasser. Um 7,25 Uhr langte die 4. Sektion der Frei willigen Feuerwehr (Spritze) an, ihr folgten um 7,28 die 3. Sek tion der Pflichkfeuerwehr (Landsprihe) und um 7,30 Uhr die 2. der Freiwilligen Feuerwehr (mechanische Schiebeleiter), die am Giebel des Wohngebäudes Aufstellung nahm. Beide Spritzen entnahmen das Master den Hydranten der städtischen Hochdruck- Wasserleitung. Durch ein Bersehen war der Zettel mit Angabe des Objekts am Spritzenhaus an der Brauhofstraße nicht ausge hängt worden. Die dort untergebrachten Sektionen der Wehren sowohl Freiwilligen wie Pflichtfeuerwehr blieben daher zunächst in Unkentnis, wohin abzurücken sei. Anstatt kurz entschlossen von der nebenan befindlichen Brauerei die Polizeiwache anzu rufen, rückten die Manschaften bis auf die Reformspritze über haupt nicht aus. Wenn in einem Brandfalle natürlich das Ob jekt sofort bekannt ist und solche Borgänge nicht möglich sind, hätte sich mit guten: Willen aber auch in diesem (Uebungs-)falle eine rasche Aufklärung des Bersehens ermöglichen lassen. Aber noch etwas ist zu tadeln. Biele Mannschaften, besonders -er Pflichtfeuerwehr, begaben sich nach dem Alarm sofort nach dem Uebungsplatz, anstatt nach dem Gerätehaus. So kam es, daß auch die beiden übrigen Geräte vom Spritzenhaus am Walksteig nicht zur Stelle waren, trotzdem Bedienungsmannschaft genügend da war. Hier muß mehr als bisher den Leuten klar gemacht werden, daß sie ohne Gerät nur unnütze Zuschauer find, daß es aber auch nicht angehen kann, daß „die anderen" das Gerät mikbrlngen. Es war also auch bei dieser Uebung manches zu tadeln, aber das rasche Eintreffen der Motorspritze wie auch -er beiden Sprihen- Sektionen und deren flottes Eingreifen hat doch gezeigt, daß der Feuerschutz in unserer Stadt auf der Höhe ist. Am 7,50 war die Lebung beendet. — Der privatisierende Tischlermeister Ernst Conrad Hein rich, hier, kann heule lein 50 jähriges Bürgerjubiläum begehen. Aus diesem Anlaß wurde er in der Mittagsstunde durch stellv. Bürgermeister Dr. Arnold und Sladkverordneten-Borsteher Schu mann in seiner Wohnung beglückwünscht und durch Aeberreichen eines Glückwunsch-Diplomes und eines Ehrengeschenkes geehrt. — Der Allgemeine Turnverein wird am 14. November mit einer größeren Veranstaltung an die Oeffentllchkeit treten. Der Turnrat beschloß in seiner letzten Sitzung am genannten Tage ein Bühnenschaukurnen in seiner Turnhalle zu veranstalten. Die festgelegte Vortragsfolge verspricht abermals einen vollen Erfolg kür den Bereln und einen großen Genuß für die Freunde deS deutschen Turnens. — Am Sonntag, den 17. Oktober, findet Im Niederen Gast hof zu Oelsa b. Rabenau die Herbstbezirksversammlung der Grund- und Hausbeflhervereine der Amtshaupkmannjchaft Dip poldiswalde statt, wobei Borträge über das Wohnungsmangel- geseh, über Mietzinssteuer und Realkredit, Bewertung der Grund stücke nach dem RB.-Geseh gehalten werden. Auch die Landkags- und Gemeindeverordnetenwahlen bilden den Gegenstand der reich haltigen Tagesordnung. — Das Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeiksmarkt für die Zeit vom 3. bis 9. Oktober folgenden Bericht: Auf dem Arbeitsmarkte des Freistaates Sachfen hat sich in dieser Berichtswoche keine wesent liche Beränderung vollzogen. Die seit Wochen wahrgenommene Besserung der Lage macht nur langsame Fortschritte und zeigt sich Insbesondere im weiteren Sinken der Gesamtzahl der Arbeit suchenden. Die Zahl der unterstützten Erwerbslosen betrug am Anfänge der vorigen Woche 161 403 (121 402 männliche, 40 001 weibliche) und die Zahl der Zuschlagsempfänger 129 824, so daß seit dem 15. September eine Abnahme von 11736 (7232 männliche, 4504 weibliche) Hauptunkerstühungsempfängern und 8573 Zuschlags- empfängern verzeichnet werden konnte. — Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer keilt mit, -aß die unteren Lagen im Erzgebirge In diesem Fahre schwer geschädigt wurden, da die mehrwöchige Regenperiode gerade in die Heu ernte und in den Beginn der Getreideernte fiel: in den hohen Lagen dagegen konnte ein Teil gut geerntet werden. Freilich hak durch die langanhalkende Nässe -Ie Qualität des Heues stark ge litten. Obgleich die Getreideernte im oberen Gebirge gut geborgen wurde, steht der Körnererkrag unter normal, weil sämtliches Ge treide während der Blüte durch Regen und Kälte schwer geschä digt wurde. Hinsichtlich -er Hackfruchternte liegen -ie Verhält nisse ebenso, weil Infolge der großen Nässe das Ankraut nicht be kämpft werden konnte. Bon den Ueberschwemmungsschäden blieb nur daS obere Gebirge verschont. Trotz der schönen Aerbstwochen konnte in den niederen Lagen der durch daS Anweller ange- richtete Schaden nicht mehr ausgeglichen werden. Die Scheunen sind zwar voll, aber die Getreideböden, Kartoffel- und Rübenkeller weisen starke Lücken auf, so daß der erzgebirglsche Landwirt, des sen Lage ohnehin schon keine rosige ist, in seinen Hoffnungen schwer getäuscht werden dürste. — Fn der Nacht haben Diebe im Bahnhof Wülknitz ein gebrochen. Sie haben dort den Geldschrank losgewuchtet und auf einen Magen geladen. Die Wagenräder haben die Diebe mit j Fahrrädmänkeln umwickelt. Ferner wurde ein Reisekorb mit Damensachen mitgenommen. Die geraubten Gegenstände wurden später auf die freie Straße geworfen, so daß die Diebe, die ver mutlich gestört worden sind, nichts erbeutet haben. Bon den Tätern fehlt bis jetzt noch jede Spur. Es wird vermutet, daß Oertliches uud Sachfisches. Dippoldiswalde. Eine der ältesten Gesellschaften unserer Stadt ist die Gesellschaft „Erholung". Bereits 1847, am 31. Ok- I tober, wurde sie gegründet, sie hat also in wenig Wochen das 79. Lebensjahr vollendet. Gestern abend wurde nun der Geburtstag, -as Mftungsfest, gefeiert, zu dem Einladungen in großer Zahl hinausgegangen waren. Seit langem find die Beranstaltungen der „Erholung" als vorzügliche bekannt und gern folgt man daher dem Rufe. Gestern freilich wollte sich der Reichskronensaal erst gar nicht füllen, die männliche Fugend fehlte, -ie der Dienst als Feuer wehrmann zur Hauptübung gerufen hatte. Der Beginn -es Festes erlitt dadurch eine etwa halbstündige Berzögerung. Tanz eröff- ! nete den Abend, um 9 Ahr wickelte sich ein etwa einstündigeS Programm ab. Nach sehr guten Musikvorträgen der Kapelle Fahn begrüßte der Gesellschaftsvorsitzende, Etadtkassen-Gegenbuchführer Schubert, -ie Erschienenen und gab hierbei bekannt, daß die Ge sellschaft für den kommenden Winter -ie Aufführung eines vier aktigen Lustspieles: „Die deutschen Kleinstädter" plane. Nun, Er holungs-Aufführungen sind als mustergültig bekannt, da dürste unsrer wieder ein besonderer Genuß warten. Fm weiteren Ver- lauf trug Frau Gönner mehrere Lieder zu Laute vor. Bor dem starken Beifall konnte sie sich nur durch Zugabe eines weiteren Liedes retten. Auch einige humoristische Borträge fanden viel Anklang. Weitere Musikstücke beschlossen das Programm und ein Rundgang leitete über zu weiterem Lanze, dem man sich gern hingab, bis die Polizeistunde zur Heimkehr mahnte. — Ehe der Winter einzieht, hielt -er Saalinhaberverband in -er Amtshauptmannfchaft Dippoldiswalde gestern nachmittag noch einmal außerhalb der Bezirksstadt eine Bersammlung ab und zwar beim Kollegen Mäder in Hennersdorf. Der Besuch war nicht besonders zahlreich: das regnerische, stürmische Wetter mag manchen vom Besuche abgehalten haben. Nach Verlesen der Niederschrift der Bärenselser Versammlung gedachte der Vor sitzende, Gaskhausbesiher Börner, Dippoldiswalde, -es so plötzlich aus den Reihen der Mitglieder gerissenen Kollegen Wanke, Dip poldiswalde, dessen Andenken man durch Erheben von den Plätzen ehrte und verlas welker eine Mahnung, -ie Versammlung eifriger als bisher zu besuchen, habe doch jedes Mitglied selbst den größten Vorteil davon. Kenntnis genommen wurde von einer Abmeldung, ein Mitglied wurde einstimmig ausgenommen. Hierauf erstattete -er Schriftführer Haubold, Dippoldiswalde, einen sehr eingehen den, Klaren Bericht über den Berbandskag in Löbau, wofür ihm lebhafter Dank wurde. Bekannkgegeben wurde ein Zuschrift des Landesverbandes in Sachen -er Aufwerlungssteuer, wonach Räume, -ie nicht ständig benutzt werden, auch nur teilweise oder überhaupt nicht der Steuer unterliegen. Dieser Punkt war schon einmal in letzter Versammlung behandelt worden, die Zuschrift soll aber noch vervielfältigt und jedem Mitglied zugestellt werden. Die geplante Brandschäden-Amlage, ein Beschluß der Hauptversamm lung des Landesverbandes, über die ebenfalls in letzter Bersamm lung gesprochen wurde, ist noch nicht völlig ausaereifk. Der Landes verbands-Borstand hak st« noch zu verabschieden, doch dürste sie ganz nach den Löbauer Beschlüssen erhoben werden. Auf eine Anfrage, ob Bereine, welche Konzert und Ball für sich abhalten, auch Tantiemen an den Tonsetzer-Berband zu entrichten haben, wird dahin beantwortet, -ah diese Abgabe der Wirt zu tragen Hal, der sie von dem bekr. Bereln zurückverlangen kann. Eine wei tere Anfrage, ob die Polizei berechtigt Ist, ohne Anmeldung beim Wirt zu kontrollieren, wird bejaht. Endlich wird noch beschlossen, den Minter über die Bersammlungen wieder in Dippoldiswalde, und zwar die nächste beim Kollegen Hickmann, abzuhallen. Dippoldiswalde. Gestern abend 7,10 Ahr erfolgke der vor «einigen Tagen angekündigke Alarm zur Herbst-Hauptübung beider man es auf die im Geldschranke aufbewahrken Lohngelüer ab gesehen hakte und daß es sich um Leute handelt, die mit den dor tigen Berhältnissen vertraut sind. — Fn Dölzig spannten einige halbwüchsige Burschen in der Dunkelheit einen acht Millimeter starken Draht in Kniehöhe über die Straße. Der mit erleuchtetem Rade des Weges daherkom mende Arbeiter Max Kirchner kam dadurch zu Fall: Er zog sich schmerzhafte Berlehungen zu: auch das Rad wurde beschädigt. Viel schlimmer noch hätten die Folgen für Kraftfahrzeuge sein können. — 45 000 Mark an -er Dummheit der anderen verdient. Aus Chemnitz wird uns geschrieben: Seit Mai d. F. wurden in ganz Deutschland Prospekte verteilt, nach denen man bei -er hiesigen Firma Wolf eine Garnitur Bettwäsche in Stangenleinen und zwei Gesundheitsbettücher für 2,50 M. erhalten könne, wenn man vier Gutscheine abnehme und diese wieder an vier weitere Personen absehe, die auch Wäsche für 2,50 bezögen. Mit diesen Geschäfts manipulationen beschäftigte sich nunmehr das Chemnitzer Schöffen gericht. Der ehemalige Schlosser und jetzige Kaufmann Max Arno Wolf wurde beschuldigt, gegen den 8 286 des Strafgesetzbuches verstoßen zu haben, indem er sich zum Absätze seiner Maren -es Schneeballsystems bedient habe. Wolf hatte einen Strafbefehl über 400 M. erhalten, aber Einspruch erhoben, da das Schneebali system keine öffentliche Ausspielung sei, die einer Erlaubnis be dürfe. Fn seinem Prospekt hatte Wolf die Anpreisung -er Wäsche, die sonst 42,50 M. kostete, zum Preise von 2,50 M. fett, die Eventualität aber, daß man die 42,50 M. allein zahlen müsse, wenn keiner der vier Gutscheine abgehetzt wird, in kleiner Schrift auf die letzte Seite drucken lassen. Auf diese Meise hatte Wolf in fünf Monaten über 19 000 Gutscheine zu 2,50 abgesetzt, also 45 000 Mark aus der Dummheit -er Menschen gezogen. Lrotzdem in- zwlfchen aus ganz Deutschland 30 Anzeigen gegen ihn eingeaangen find, hat er seine Tätigkeit auch dann nicht eingestellt, als ihm die Polizei eine Mlnisterlalverordnung vorlegte, In -er dieses Ge- schästsgebahren untersagt wird. Der Staatsanwalt bezeichnete die Anwendung des Schneeballsystems als skrupellose Konkurrenz deS ehrlichen Handels, die aus der Geschäftswelt ausgeschlossen werden müsse. Das Gericht erkannte dementsprechend auf eine Geldstrafe von 2000 M. und stellte damit -le Strafbarkeit -es Schneeball systems fest. (Unbegreiflich bleibt es aber, wie Zeitungen, die etwas auf sich halten, noch Fnserake aufnehmen konnten, die -as unlautere Gebühren der Fa. Molf decken sollten. D. R.) — Die Zahl -er im Monat Füll aus Sachsen nach Arbersee Ausgewanderten betrug 279 gegen 288 im Funi, darunter 122 Frauen. Fm Füll des vorigen Fahres waren nur 206 Auswan derer gezählt worden. Arber Hamburg wanderten 157 und über Bremen 119 Personen aus, von fremden Häfen wurden drei säch sische Auswanderer gemeldet. Mie der Ausweis für das erste Halbjahr 1926 zeigt, stieg in den letzten Fahren mit einem geringen Sinken 1925 die Auswandererzahl: 1. Halbjahr 1924: 1929, 1925: 1869, 1926: 2599. Fn der Gesamtziffer des Reiches zeigte sich tu diesem Zeiträume eine stetige Zunahme der Auswanderer. — Fn Neschwitz hat sich auf seltsame Art ein Einwohner schwer verbrannt. Um Ratten zu vertilgen, hatte er Karbid in -ie Fauchengrube geschüttet. Trotzdem er alle Oeffnungen verschlossen hatte, waren Gase herausgetrelen, und als der Betreffende abends mit einer Laterne den Abort betrat, kam es zu einer schweren Ex plosion. Der Mann trug schwere Verbrennungen im Gesicht un- an den Händen davon. Die Frau des Verunglückten, die sich in der Nähe befand, erlitt leichtere Berlehungen. Höckendorf. Ein Dresdner Auto verunglückte gestern nach mittag um i/«6 Uhr auf seiner Fahrt talabwärts in der Nähe von Kohls Restaurant und stürzte den etwa 2 Meter hohen Abhang hinab In den Bach. Der Magen fuhr ziemlich schnell, als Ihm an der Kurve der staatliche Kraftwagen enkgegenkam. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, kuppelte der Fahrer den Motor aus und zog beide Bremsen scharf an. Dadurch geriet der Wagen auf der schlüpfrigen Straße Ins Schleudern, der Fahrer verlor die Gewalt über den Wagen, dieser schlug mit dem Hinteren Teil an einen Baum an und stürzte ab. Personen sind nicht zu Schaden gekommen, hingegen ist der Wagen stark beschädigt. Er wurde . noch gestern abend auf die Straße heraufgeholk und abgeschleppk. Glauchau. Am Dienstag früh badete in der Schlachthofstraße die Tochter eines hiesigen Einwohners In Anwesenheit ihrer Mutter In der Küche und hatte daS Bad durch einen unker- leschobenen kleinen Gasbrenner erwärmt. Der Gummischlauch öste sich, ohne daß dies von den anwesenden Frauen beobachtet ourde. Beide wurden bewußtlos und der später heimkommende Themann fand die Tochter bereits entseelt vor, während die Ehe rau noch Lebenszeichen von sich gab. Letztere wurde in daS Krankenhaus gebracht. ZIkkau. Zwei junge Burschen, der 16 Fahre alle Alfred Thomes und sein Freund, der gleichalkrige Fritz Schreyer, hatten ich In einem Sägewerk in Zittau eine Höhle gegraben und als Interschlupf eingerichtet. Als Thomes am Montagabend ein Streichholz anstecken wollte, geriet die Holzwolle, mit der die Höhle ausstaffiert war, in Flammen. Das Feuer griff In kurzer Zeit auf die umliegenden Gebäude über und nur mit großer Mühe gelang es der Wehr, sie zu retten. Thomes kam In den Flammen, um, während Schreyer schwer verletzt gerettet werden konnte. Mosel. Der Kassenboke des Ziegelwerkes Seiserih (Inhaber Gustav Salzbrenner In Meerane) wurde am Selserlher Ehrenmal am hellichten Tage von einem maskierten Manne überfallen, der dem Boten einen Beutel mit Lohngeldern In Höhe von 585 Mark entriß und auf einem bereikgehaltenen Fahrrade davonfuhr. Fn Mosel wurde der Straßenränder gestellt und festgenommen. Ls ist der Arbeiter O. Schwarzenberg aus Oberschindmas, der wenige Lage vor dem verwegenen Aeberfall aus dem genannten Ziegel werk wegen Arbeiksmangel entlassen worden war. Fast -as ganz« Geld konnte der Firma wieder zugestellt werden. Stein. Beim Reparieren der elektrischen Leitung in einem Gute kamen die im Stalle befindlichen Kühe mit dem Strome In Berührung (wahrscheinlich war -Ie Selbsttränke durch Erdschluß elektrisch geladen worden) und wurden derartig vom Schlage ge troffen, daß mehrere Kühe laut brüllend nmsielen. Nachdem der Strom ausgeschaltek war, erholten sich die Tiere wieder: jedoch mußte eine Kuh abgestochen werden.
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