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umerhaltungs- und Intelligenz-Blatt. 40. Stück. XXVI. Jahrg. Sonnabends, den 6. October 1838- Folgende Gesetze und Verordnungen für das Königreich Sachsen sind hier eingegangen, und an die bereits namentlich bekannt gemachten Herren Stadtverordneten, bei denen sie Jeder mann einsehen kann, abgegeben worden, als: Nr. 70. Verordnung, die Cirkular-Predigten, so wie die Jahres-Anzeigen über die geistli che Amtsführung betr.; v. 3. Sept. 1838. Nr. 71. Verordnung, die Verlängerung der Leipzig-Dresdner Eisenbahn nach der Grenze betr. ; vom 8. September 1838. Nr. 72. Verordnung, die Amtshauptmann- schäften des Dresdner und Leipziger Kreis- Direktions-Bezirks betr.; v. 14. Sept. 1838. Priestertrug. Im Monat Junius 1824 war ein Constitutioneller in einem kleinen Dorfe, Namens Artes, in der Nähe von Hostalrich, ungefähr 12 Meilen (Legoas) von Barcelona, im Begriff zu verscheiden und sein Bruder ging deshalb nach dem Pfarrer mit der Bitte, dem Sterbenden die Sacramente zu reichen. Der Pfarrer weigerte sich, indem er zur Antwort gab: « Ihr Bruder ist ein Constitutioneller, d. h. ein Niederträchtiger, ein gottloses Ungeheuer, ein Feind Gottes und der Men schen — er ist ohne Gnade verdammt und es ist da her vergebliche Arbeit für mich, daß ich seine Beichte höre.»— ((Aber wer sagte ihnen denn, daß mein Bruder verdammt sey ?» Gott selbst sagte es mir, wahrend ich die Messe versah, daß Ihr Bruder zu ewiger Höllengual verdammt wäre.» Vergeblich wiederholte der Bruder seine dringenden Bitten, der Pfaffe war unerbittlich. Einige Tage nachher starb der Kranke und sein Bruder forderte für den Todten die kehre Ehre eines Begräbnisses. Der Pfarrer wei gerte sich mit dem Hinzufügen: Die Seele Ihres Bruders brcnm jetzt m ccr Hölle, wie ich Ihnen letzthin gesagt habe. Vergeblich würde die Mühe seyn, welche ich mir um die Beerdigung des Todten gäbe, denn wahrend der nächsten Nacht werden die Teufel kommen und ihn mit sich fortnehnren; und in 40 Tagen wird Ihnen dasselbe Schicksal begegnen. Der Spanier, welcher dieser Teufelsvisite keinen rechten Glauben schenkte, wachte während der nächsten Nacht bei der Leiche seines Bruders , seine geladenen Pistolen neben sich. Zwischen 12 und 1 Uvr hörte er einen Schlag an der Thur und eme Stimme rief aus: « Ich befehle Dir, im Namen des lebendigen Gottes zu öffnen! Oeffne, oder ^s trifft Dich augenblickliches Verderben!» Der Spanier wollte öffnen und sogleich sah er drei Teufelsgestalten , die mit Fellen von wilden Thieren bedeckt und mit der gehörigen Menge von Hörnern, Klauen und angenähten Schwänzen ver sehen waren, durch das Fenster steigen. Sie machten sogleich Anstalt, den Sarg, der den Leichnam enthielt, davon zu tragen, worauf der Wachehaltende feuerte, und den einen von ihnen auf der Stelle todt schoß« Die Andern nahmen die Flucht, er feuerte hinter ih nen her, verwundete beide und einer von ihnen starb in wenig Minuten, der Andere entrann.- Als dett folgenden Morgen die Gemeinde kam , war kein Prie ster da, um den Gottesdienst zu versehen und es fand sich bei einer genauen Untersuchung der beiden tobten Teufel, daß der eine der Pfarrer und der andere der Vicar war; der verwundete Teufel war der Sacristan, der die ganze Geschichte gestand. Der Fall kam vor das Gericht in Barcellona. * Ver m ischtes. Ein Herr Wilson in England hatte einen Lieblingshund, den er im verflossenen Mai ei nige Tage Lang vermißte. Endlich erfuhr er, daß der Hund in einem benachbarten Felde sich aufhalte; doch warnten ihn seine Arbeiter