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Sächsischer Landes-Anzeiger : 10.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188604109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860410
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860410
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-10
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 10.04.1886
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Sinn« zu zunächst p Anzeige von »halb rimn htS-Director >t. Morgen !er eintreff», « Bertrau« >eu schwer« aide gewes« » ihnen nur fe zu zieh«, öeamten dl, n die Hand Tag bring« hicke ich so. t .... und hr, in ein« bestellt dort ihr geht der ,r in P.... ih Nicht« in , nach de« so zu ver- irath Richter; , ihn herbei- Einrede der Jäger Franz, , erhielt den ,nd dabei die Fritz folgen- Mein Brnder rch Kabelwitz. Mit diesem . . . lomme, d zuletzt erst h Mittheilung Minute« spät« nach P . .. Der Mas«, k, welchen « Schloßhof gp icht bewege«, phaecke ringe- > hielt er ihre itz Stern ging r setzte er sich rm den Bai« atte, von d« nblick, wo fie riß «uterflützt« te sie sich vo>h i nicht ausge- acht gegen ihn ierdachtSgriinde t aber war« Verdacht gegen > selbst klar zu in der Blande, , so vermocht« r unterdrücken, rnz ungerecht- Er war «i> rm Vorurthell selbe an. Un Sgründeu gegen je mehr mußte bleibe, rtsetzung folgt. Die berühmte untltch auf da lrk, welche, ans :e hindurch ei« etzt, wie aoieri- schen Regierung der aus ih» hat von d« erlangt; er Ist Justizpflege ans eiben uud Ler- rwaltuugSsacha sich auf Zum eni Aufschwung! t sich aus jede tieich zu lenken; rer, Nord- «ad s. w, find ans! Nizza hat sich Flugschrift, die I ist, die Tode» rntlicht hat, die reiflung euüelit ehme» besonders Antheil. «« fingirten Hirte» „dal der Spick« ischof aub seiner heraurznbriuge» Verfolgung gr« eu von Monoc»! an den sich da jat, so viel a» m Fürste»»«« Sächsisch« 8». — 6 Iahrgmg. AbounemeutspreiS: Der unparteiische — jeden Wochentag Sbend (mit dem Datum de- folgenden Lager) nur Versendung gelangende — Landes-Anzeiger mü Bcibiättem kostet Monatlich 60 Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4683 ) Im 4. Quartal erscheint für Abonnenten Zahresbuch (Seihaachtsbeigabe) d. Anzeigers. Verlag: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Lhemnitz. Sonnabend, 1v. April 188S. JusertiouSpreis: Raum einer schmalen KorpuS-elle 16 Psg-r - Reklame (Ispal.ige Petltzeile) MPsg. — BeiWiederholunggroßerAnnoncenRabatt. «ei Bestellungen von AnSwärt- wolle ma» mit „Chemnitzee Gtsidt-Anzeigee" Expedition und «edaktisnr Lhemnitz, Theatrrstraße Ar. r«l«gramm-Adr.: Wiede« Anzetaer, Ehe« Tetegramn Fernsprechstelle Chemnitz. 13S. MM«: „Tägliches Unterhaltungsdlatt" ind hmmiW illnstckt» Kmuiagsdl»« „Lustiges Bilderbuch-. Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Im Handelsregister für den Stadtbezirk de- Unterzeichneten Amtsge richt- wurde heute aus Folium 2871 di« am 1. April 1886 errichtete Firma Hetal» u. Mandelbaum m Lhemnitz (Friedrichstrab« Nr. 16) eingetragen und zugleich verlautbart, dab die Sauflrute Herr Earl Richard HelgiS und Herr Alexander Mandelbaum daselbst, Besitzer eine- Möbelstoff- und Portieren- FadrikationSgeschäftS, Inhaber der Firma find. Lhemnitz. am 7. April 1886. Königliche- Amtsgericht- Im Handelsregister für den Stadtbezirk de- Unterzeichneten Amtsgericht- wurde heute auf Folium 2870 di« am 6. April 1886 errichtete Firma H. Kühn u. Lo. in Chemnitz (Sachsestraße Nr. ü) eingetragen und zugleich ver lautbart, daß der Maschinenbauer Herr Hermann Emil Kühn und der Kauf mannHerr Bernhard Lmil Sühn daselbst Inhaber der Firma sind, daß aber der Maschinenbauer Herr Hermann Emil Kühn von der Vertretung der tziirma an-aeschloffen ist. Chemnitz, am 7. April l 886. Königliches Amtsgericht. s Teleg*spVrfche Stachrichte«. Vom 8. April. Berlin. Der Kaiser empfing hrnte Nachmittag um 4 Uhr zum Vortrag de» CultnSmiuister. — Den Abendzeitungen znfokge giebtda» Befinden de» erkrankten comwandireude« General» de» Gardeeorp», Aeneral von Pap«, zu Besorgniffen Anlaß. Derselbe wird durch den Beneralleutuaut von WInterfeldt vertreten. — Die„Rationalzeitnng" verzeichnet da» Gerücht, daß di« für Sonnabend bevorstehende Ver tagung de» Reichstage» nicht durch Beschluß desselben, sondern durch kaiserliche Verordnung erfolgen werde, so zwar, daß in dieser der Tag te» Wiederbeginne» der Verhandlungen bestimmt werden würde. Berlin. Eine Meldung, daß deutsche Truppen an der belgi- eu Grenz« ausgestellt werden, wird von der „kreuzzrttuug" al» alsch bezeichnet. Eisenach. Zwischen Schlüchtern und Mm erschoß sich heute Nachmittag im Bahucoupee ein junger Mann, ohne Legitimation, aber belgische-Geld besitzend. Mau vermnthet, ,» sein «in verfolgter belgischer Anarchist. Freibnrg i. Br. Der Erzbischof Orbi« ist heute früh gestorben. Salzburg. In Glasenbach fand gestern Abend 6 Uhr in der Frnhstorfer'schen Pnlverstampfe abermal» «ine Explosion statt, indem sich ein« Quantität von 84 Kilogramm Scheibenpulvrr entzündet halt«. Zwei Arbeiter wurden getödtet und ihre Leiche« mit den Trümmern der zerstörten Stampfe weit fortgeschlendert. Auch Fenster au den nächsten Häusern wurden zertrümmert. Der Schade« beträgt 2000 Bulben. Oestringen bei Bruchsal. Die Heuer'sche Eigarrenfabrik ist, wie der „F. Ztg." telegraphirt wird, geschlossen worden. Sämmtliche Arbeiter find infolgedessen brotlo». Grund der Schließung ist, daß Heuer zn 3 Wochen Gefängniß wegen Körperverletzung verurtheilt wurde und ein Aufschub der Strafverfügung nicht erwirkt werden konnte. Die Arbeiter find dnrch dies« Maßregel in große Bedrängniß geratheu. Bern. Der BundeSrath ladet Deutschland, Oesterreich Ungarn, Italien und Frankreich auf den 10. Mai zu einerTonfrrenz betreffend die technische Einheit de» Eisenbahnwesen» «in. Rom. Heute fand unter dem Borfitz de» König» «in Minister, rath statt, welcher sich, wie e» heißt, mit der gegenwärtige« parlamen- torischen Lage beschäftigt«. Villef rauch«. Der Untersuchungsrichter versuchte, rin Ber. hör mit den bekanntlich verhaftete« socialistischeu Redakteure» Duc- Ouercy und Roch« anfznuehme«. Dieselben verweigerten jedoch jede Antwort und verlangten energisch ihre sofortige Freilassung. Pari». Die Pariser Morgeublätter melden, Ministerpräsident Freycinet werde zum Schluß der Anleihc-Debatt, eine große finanziell« uud politische Rede halten. — Die indirekte» Steuer« de» ersten Vierteljahre» find «m 2b Millionen gegen de» Bndgrtauschlag uud um 20 Millionen gegen di« eorrespondirende Periode de» Jahre» 188b zurückgeblieben. — Bon den von einem tollen Wolfe gebissenen Raffen ist jetzt der dritte Patient in dem Institut Pasteur» gestorben. Brüssel. Gestern Abend versuchten bOO Republikaner, nach dem sie tu einem Meeting auf der Grande Place den König in un- qualificirbarer Weise angegriffen, «ine Straßeudemonstratio«; die Polizei vereitelte diese Abficht, worauf die Demonstranten sich nnter Absingen der Marseillaise trennten. — Wie der „Etoile Helge" meldet, liegrn gegen den gestern verhafteten Soeialiste« Fallen» ernste Verdacht» gründe vor, daß derselbe der Urheber der Brandlegung der Bandoux- scheu Glashütte in Jnmet sei uud die Plünderer bei der Zerstörung cowmaudirte. — Ein Bataillon Jäger erschien gestern zur rechten Zeit, um Ruhestörungen in Nlnove (Ostslandern) zu verhindern, Petersburg. Der Gedanke einer Occupatio« Bulgarien» durch russische Truppen findet hier immer mehr Anklang, und e» ist Thatsache, daß selbst regierungsfreundliche Organe, »i, da» Journal Katkow'S, der Graschdanin und di« PeterSburlija Wjedomosti die Okkupation vffcn oder mehr oder weniger verhüllt fordern. Man glaubt jedoch nicht, daß an maßgebender Stelle die Okkupation geplant wird. Die Kaiserreise soll nur wegen der schwächlichen Gesundheit der Großfürstin Xenia unternommen worden sei», uud die sigualifirtrn Truppenbewegungen im Süden werde» durch die für di« Reis« de» Ezar» nöthig gewordene Bewachung der südlichen Bahnlinien zn erklären gesucht. Immerhin ist jedoch eine zunehmende Miß stimmung Wege» de» diplomatischen JiaScos, da» Rnßland erlitte«, bemerkbar. Dies« Mißstimmung wird noch vermehrt durch die jüngsten Vorgänge in Belgrad. Die Wiederbernfung Garaschanin'» wird ganz offen al» ein« vollständig«, nicht mehr gut zu machende Niederlage der russischen Diplomatie bezeichnet. Selbst ein so regierungsfreund liches Journal wie die PeterSburlija Wjedomosti wirst der russischen Dtzlomati« Mangel au Geschick nud Energie vor, beschuldigt Herrn v. Gier», daß er seine Agenten schlecht geleitrt hätte, und bedauert, daß Khevrnhüller nicht russischer und Perfiany nicht österreichischer Diplomat sei So wenig Vertrauen man hier in die LebrnSsähigkeit des ruffenfrenndlichen Tabinet» Ristie setzte» ebensowenig glaubt ma« au «in« lang, Dauer de» Ministerin«» Garaschanin, weil dasselbe weder dem inner« Berhältniffe entspreche, noch für di« Aufrecht- «Haltung de» europäische» Frieden» von Bortheil sei. Koustantinopel. Die Geduld der Mächie wegen Griechen land» ist erschöpft; wenn diese» nicht sehr bald abrüstet ob« selbst de« Krieg erklärt, wird die Türkei den AuSdruch de» Kriege» prvvocireu. Politische Rundschau. Lhemnitz, de« S. April. Deutsches Reich. Nachdem r» nunmehr feststeht, daß sich der Reichstag nach Ostern mit den neuen Branniweiusteuergesetzeu zu beschäftige« habe« wird, verdient ein« Aenßerung besondere Beachtung, welch« Abg. Windthorst am Mittwoch bei der Berathung de» pol nischen AufiedlungSgesetze» im preußischen Abgeordnetenhanse gethan. Herr Windthorst erklärte, daß. wen« im Reichstag zur Begründung neue» Steuervorlag« demnächst auf da» Bedürsuiß der Einzelstaaten hiugewiese« würde, seine Partei «in solche» neue» Eteuerbedürfniß für Preuße« gegenüber dem Erlaß de« 100-Milliouengesetze» nicht aner- kennen «erde. — Der B«nde»rath hielt Donnerstag «ine Sitzung in Berlin ab Da» Gesetz betr. de« Ansschluß der Oeffentlichkeit bei Gerichts verhandlungen wurde angenommen, sowie «och kleinere Gesetze. — Um endlich di« Diätenproeeff« gegen Reich-tagSabgeordnete vor da» Reichsgericht zu bringen, hat der soeialdemolratisch« Abg. Kräcker zugegeben, den Betrag von 1501 M. — nur bei Forderungen über 1500 M. geht di« RevifionSklage au da» Reichsgericht — au» dem Diätenfond» der socialdemokratischen Partei erhalten zn haben. Die Klag« gegen Kräcker schwebt vor dem OierlaudeSgericht in Brerlau und hatte dasselbe aus Beweiserhebung über Zahlung der Diäte« er kannt. Der Vertreter de» Fi»cu» hat da» Zugeständniß de» Ange llagt«» al» richtig angenommen und ans den von de« Angeklagten «icht anerkanutnr Mehrbetrag von 317 M. verzichtet. (Fräs. Ztg.) — E» hieß, daß die Sichtung und Bearbeitung de» Material», welche» di« Erhebungen über die Sonntagsruhe ergeben haben, bi» Ende d. M. zum Abschluß gebracht sein würde. Daran ist jedoch nicht zu denken. Die-wÜ. Wer . Arbeit betranten sttnf Herren haben noch so viel Material zu bewältigen — und «» geht auch täglich «och Neue» «in — daß bi» znm Abschluß der Arbeit der Juli heran- komme« dürste. — Hebe» die Lag« in München wird von dort geschrieben: In der vielbesprochene« Angelegenheit-der Unauzschwierigkeiteu der königlichen Labinetskasse ist bisher noch kein Ausweg gefunden, tr ist weder gelungen, neu« größere Baarmittel zur Fortsetzung der Prachtbauten in dem bisherigen Maßstabe zu beschaffe«, noch ist ein neue» Arrangement über die Tilgung der besteheudeu Verbindlichkeiten getroffen, noch ist «in Wechsel im Hofkaffenseeretariat «ingetreten. Der König bleibt der Hauptstadt fern: sogar sein« bekannt« Neigung zum Theater lockt ihn nicht au» seinen Brrgschlöffern. E» berührt rigeuthümlich, wen» mau rchräseutative Arte und solch, der fürstlichen Etikett« lang» Zeit«» hindurch niemals von dem Monarchen, sondern stet» nur von anderen Mitgliedern de» königlichen Hanse» vollzogen steht. Während Lndwig II weder für di« höchsten Civil- und Militär würdenträger noch für sein bekanntlich sehr loyale» Volk zugänglich und sichtbar ist, inspicirt — die Königin-Matter ei« neue» Offieier- Cafiuo und nehmen di« Prinzen, vom Publikum mit Ovationen empfange«, «Uten nnter demselben an festlichen und künstlerischen Veranstaltungen, au Auitstellnngen re. Theil. E» ist nur zu natür lich, daß sich da» Interesse, da» der Monarch von sich abwehrt, anderen Gliedern der Dynastie zuwrndet. Namentlich gewinne» der königlich« Oheim, Prinz Luitpold, und dessen älterer Sohn, Prinz Ludwig, der nach dem Mnster de» preußischen Kronprinzen seine Söhne da» Gymnasium besuche» läßt, die Herzen, selbst bei denjenigen, welch« mit der kirchlichen und politischen Richtung derselben «eit weniger sympathifire«, als mit derjenigen, welch« der König bi» jetzt ncch immer bekundet hat. — Die »Kölnische Zeitung" glaubt die Ursache für da» Ein schreite« de» deutsche« Kanonenboote» am Bimbiaflnffe mit großer Wahrscheinlichkeit rrratheu zu köureu. Wie de« Blatte seiner Zeit berichtet worden, versteht man unter dem gemeinsamen Namen Bimbia drei verschiedene, nicht weit au-eiuander gelegene Ortschaften: König- WilhrlmSdorf, DecullnSdorf uud Moneydorf oder Mouey-Bimbia. WtlhelmSdorf und Moneydorf find di« größten, da sie 40—50 Hütte» zählen. Di« Bewohner von Wilhelmsdorf waren von vornherein denischfrenndlich, während in Moneydorf der englische Einfluß noch immer ziemlich stark war. Bimbia ist an da» deutsche Reich ge- kommen nud e» scheint, daß der englische Einfluß — wohlgemeüt, nicht der amtliche, sonder» der ans Privatvortheil ausgehende — von im Kameruugebirt lebenden Engländer« auch nach der Anerkennung der deutschen Echutzhenschast durch England Wester thätig geblieben ist und die bethörten Bewohner von Moneydorf zur Empörung ver leitet hat. Die Straf« dafür, so vermnthet dl« »Kölnische Zeitung", war die Zerstörung de» Dorfe», dessen Bewohner wahrscheinlich, al lste Besatzung de» »Lyclop" Ernst mochte, da» Weit« gesucht haben. - Der .Eyrlop" hat 4 Geschütze uud 87 Manu Besatzung. Italien. Vorgestern hieß e» an» Rom, da» Ministerium werde zurücktrete«, gestern, die Kammer« sollten aufgelöst werden, heute wieder, da» Labinet werde doch sein« Entlassung geben. Wa nn« wohl Wahrheit wird? Belgien. General van der Smissen ist nicht freiwillig nach Brüssel gegangen, sondern an» dem Streikgrbiet abbernfen, weil ver schiedene seiner Maßnahme» der belgischen Verfassung widersprechen. Für seine« Eifer hat er übrigen» die Anerkennung der Regierung gefnndku — Di« Sozialisten von Belgien fordern, der Staat solle all« Kohlengruben an sich nehmen und dann den Arbeitern besser« Löhne zahlen. Al» bemerkeuswerthe» Zeichen der Zeit mnß hervor- gehobeu werden, daß die Eigeothümer der Kohlengruben ihre Werke hergebk« wollen, fall» der Staat nur di« Maschinen bezahlt» und die aufgewendete« Kapitalien zurückerstatte« will. England. Glabstone hat am Donnerstag im Parlament sein irische» Programm entwickelt: I« Folge de» Widerstande» seiner liberale» Kollege« hat er verschieden« Abänderungen au den nrsprüng- lichen Plänen vorgrnomme«. Irland erhält darnach zwar «ln eigene» Parlament, die englische Regierung aber weitgehende Einspruchbesng- «iss« gegen die Beschlüsse desselben. Außerdem soll die Londoner Regierung Steuern «nd Zölle ln Irland fern«, erheben und die Kontrolle über Militär «nd Polizei behalten. E» fragt sich nur, ob die Irländer damit einverstanden find. Geht Gladston«'» Plan nicht dnrch uud er sollt, schließlich zu« Rücktritt gezwungen sein, so wollen die Gemäßigt-Liberale« unter Hartiugtou mit den Konservativen unter Sali»b«ry gemeinsame Sach« machen. — Zur Beilegung der Schwie rigkeit«, welch« in F»lg« de» Annektion von Birmah mit den Chinesen entstanden find, wird jetzt rin englischer Spezialgesaudter mit einem groß« Frennbschaft»briefe und einem Orden in Brillant« »ach Peking übersandt. Der Orden allein wird in Peking schwerlich zieh«. — Ein englischer Admiralitäts-Ingenien», der ein JahreSgehalt von 40,000 Mark bezieht, hat sich «in« hübschen Nebenverdienst dadurch gemacht, daß er zu fremd« Kriegsschiff«, welch« auf englisch« Werften gebaut werde« sollt«, die Pläne zeichnete, da» ist d« Phleg matische« Brite» aber doch etwa» zu stark gewesen. Di« Sache soll nunmehr im Parlament znr Sprache gebracht werden. Spanien hat auf den Philipp!«« ein« Aufstand zn be kämpfen. Ein spanischer Osficier landete mit einer Truppenabtheiluug, um die 400 Manu starke» Aufständisch« zu vertreiben. Dabei wurde der Osficier verwundet, 5 Eingeboren« getödtet. Al» «ine zweite Truppeuabtheilung zur Unterstützung augekommeu, lief« di« Eingeborenen davon. Schwede« nud Norwegen. Der Auischnß de» Reichs tage» hat seine« Bericht über die Regierungsvorlage, betreffend die Bewilligung einer Apanage für Prinz Oskar, dm zweit« Sohn de» König», nm welch« letzterer persönlich gebet«, erstattet. Der An»- schnß empfiehlt einstimmig di« Ablehnung der Forderung. I« der Begründung sagt der AnSschnß, daß er im Hinblick auf di« tiefe Ehrfarcht und die Ergebenheit de» schwedisch« Bolle» für da» KüuigShau» kein Bedenke« getragen habe» würde, die Annahme der Vorlage zu empfehlen: »da aber unsere ErwerdSzweige uud «in großer Tbeil der Bevölkerung de» Laude» unter de« Druck einer »«gemein schwer« öconomisch« Kris«, deren Dauer kaum adzuseh« ist, zn leiden hat, so erachtet der Ausschuß, der «ine Aeudenmg be erst« Haupttitel» de» Budget» (Königliche» Hau») immer für be denklich hält «nd anch Rücksicht auf dt« öffentliche Meinung i« Land« nehmen mnß, beantrag« zu müsse», daß die Forderung de« König» die Znstimmung de» Reichstage» nicht erhalle." Damit ist die Ab lehnung der Forderung besiegelt. Die» Resultat wird allerdings de« König Oskar gerade nicht angenehm sein, eben weil er sich persönlich für die Forderung im Staat»rath, verwendet und st« mit ein« laugen Zuschrift begleitet hatte, aber ändern wird da» »icht». Die Söhne de» König» Hab« übrig«», wie wir schon vor «intgm Tag« mlttheillen, von ihrer Großmutter «in nicht unbeträchtliche» Privat- vermögen g«»bt, «nd zieh« daran» hübsche Zins«. Orient. I« der rumelisch« Frag« zeigt sich «ln Lichtstrahl. Fürst Alexander von Bulgarien ist, wie au» Sofia gemeldet wöck, beritt, die fünfjährige Ernennung zum Generalgouverueur von Rumelie», welche di, Botschafterconferenz in Koustaniiuopel beschlossen hat, an- zunrhm« uud sich stillschweigend zu fügen. Damit wird d« Ruff« jede Gelegenheit zu OecupationSgrlüsten genommen. Wahrscheinlich wird ab« der Eonsermzbeschlnß der -nlgarisch« Nationalvrrtretnng zur Kenntniß unterbreitet «erden. Fürst Alexander thnt da» Klügst», wa» geschehen kann. Di« fünf Jahr« find bald hem«, und dann kann er fordern. Diese Aussicht wird ihm üb« den Aerger, welch« die nächste Zukunft bringt, hinweghelf«. — Die griechische Regierung denkt doch nicht daran, d« Krieg an di« Türkei zn erklären. Minister präsident Delyanui» vertheidigt«, wie ein Athener Telegramm meldet, die „von dem Ministerium befolgt, Politik der Enthaltung Griechen land» von jedem, dem Völkerrechte zuwiderlaufeuden Angriffe Mg« die Türkei." Er erfuhr aber sehr heftig« Angriffe in d« Kamm«, wo nach wie vor eine furiose Kriegsstimmuug herrscht. — Der in türkischen Diensten stehende dentsch« General Hobe-Pascha hat in Konstantinopel ein Garde-Tavallerie-Reglmwt organifirt und ist zu gleich znm erst« Cowmaudeur desselben ernauut worden. Hk«- -e« Reichstag. —NN. Berlin, den 8. April. Der Reichstag genehmigte de« vom Abg. Grafe« Mottl« «iuge- brachten Gesetzentwurf auf Abänderung de» Militärpenflou-gesetze» (Ausbesserung der Militärpenfionen) in zweit« Lesung. Der Antrag de» Abg. Junggreen anf Gleichstellung der dänischen Sprache mit der deutschen al» Gerichtssprache in NordschleSwlg wurde abgelehut, «ine Petition von Lisenbahnwerkstättenarbrktem anf AbSndemng de» Krauktnkafsengesetze» wurde de« Reichskanzler zur Erwägung über wiesen. Znm MilitärpenfionSgesetz hatte Abg. v. Bollmar (Soc.) auch einen Antrag auf Aufbesserung der Pension« für di« unter« Klaffen de» Soldatenstandes vom Feldwebel abwärts gestellt. Krieg»« minister Bronsart v. Schellenborf bestritt, daß hier «in Bedürfaiß vorliege. Abg. v. Schalscha (Eentmm) äußert« sich im selb« Sinne. Abg. Baum dach (steif.) meint«, e» sei dem Minister nicht ganz gelungen, z» beweis«, daß kein Bedürfuiß vorliege. Die frei« finnige Partei werde gegen da» Gesetz stimme», weil die Heran ziehung d« Ossirirr« znr Lommunalst«« nicht in befriedigend« Weise geregelt sei. Di« Officiere müßten mit ihre« ganz« Privat- vermöge« znr Steuer hnangezogen werden. Ebenso sprach sich Abg. Richter-Hagen au». Abg. Windthorst war der Anficht, dl« Regierung werde schon mit Vorschlägen lommen, wenn «» sich als nothwendi, herausstelle, die Penfionssätze der unteren klaffe« r« er höhen. Die Bollmar'schen Anträge wurden abgelehnt, «etter äußert« sich der Minister noch dahin, daß die nicht unter da» Penfiou-gesetz von 1871 fallenden, bereit» au-geschiedeneu Officiere «ach Möglichkeit berücksichtigt werden sollten. I« Uebrigeu kam «» zu keine» Debatte mehr. Eiugegangen ist der mit den Herrero» in Südwestafrika ab- geschlossene FreuudschastS-Vertrag. Sächsisches. — Dresden, 8 April. Auch di« zweite Frauenversammlung, di« vorgestern in der Leutralhalle stattfaud, war «»gemein stark be sucht; in den unteren Saallocalitäteu waren gegen 1200 Franen und Mädchen versammelt; auf d« Galerie waren nur Männer »«ge lassen: für fie kostet« der Platz 20 Pfg. Al» Borfitznrd« wurde ein stimmig Frau Kreißig-Dre-den gewählt. Frau Kreißig ertheilt« zu- nächst der Fra« „Referendarin" (sollte heißen Referentin) Jhrer-Verli» da» Wort. Di« sprachgewandte Rednerin führte au», daß jede» denkende Weib stolz sein werde» sich al» Arbeiterin betrachten zn dürfen und schlug deshalb vor, der z» gründenden Bereiaignug den Namen .Arbeiterinnen,Verein" zu gebe», wie dir» anch auch in Berlin der Fall sei. Sodann rrserirt« fie über di« Zweck« «nb Er folg« auf gleichem Gebiet« in Berlin und hob namentlich hervor, daß «» der Hebung materiell« und geistiger Jutereff« der Arbeiterinnen, Unterstützung bei Lohustreitigkeiten, Verhütung der «»«bentung durch
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