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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187705219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-05
- Tag 1877-05-21
-
Monat
1877-05
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1877
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Erscheütt ISglich früh S*/. Uhr. »>»-«<«« »»ö «LPkdttt« IohauniUgaste 33. Sor.chß„»4r» »er Letuttie«: Bormittags 10—12 Ubr Nachmittags 4—8 Uhr. «„nähme de' für die niichsl- itlanrde Nummer bestimmten Mer»te an Wochentage« bio 8 Uhr Nachmittags, an Lonn- »ad Festtagen früh bis '/.ü Uhr. Z» 4r» Filialen sSc Zns.-^n»ai>mr. Lkto Klemm. Uliiversitätsstr. 22. 1'ouiS Lösche,katharinenstr. 18,p. «er bis '/.3 Uhr. WpMr Ta-MM M 141. Tagesgeschichtliche Vebersicht. Lkipchs. 20 Mat DaS römische EomitS für den deutsche« Pilgerzug bat dem bekannten Sr. Eigl in Machen dre Ausfertigung einer Karte zur Theil «ahme an der allgemeinen Audienz beim Pap?e verweigert A,ch darf sich derselbe nicht im Ver sammlung-local der Pilger auskalten Der Präsident der französischen Republik bat von der ihm verfassungsmäßig zustehenden Besugniß Gebrauch gemacht, die Kammern zu vertagen. Diese Vertagung darf die Dauer eine- MonatS nicht überschreiten, so daß an den Mrschav Mac Mahon bald die weitere Frage derantreten wird, ob er in Uebereinstimmung mit dem Senate zur Auflösung derDeputirten, kämm er schreiten will. Eine solche ist im höch- äen Grade wahrscheinlich. Der Marschall Mac Mahon weist denn auch in seiner bereit« er wähnten Botschaft deutlich genug aus diese Even tualität hin UebrigenS verschließt sich die sranzösische Regierung immer weniger der Wahrnehmung, daß daS neue Cabinet im Hinblick auf die ultramontanen Anwand lungen ein ger seiner Mitglieder im Au-lande nnsthaste Besorgnisse Hervorrufen muß. Um nun diese Besorgnisse einzuschläfern, läßt e- die Re gierung nicht an allerlei Versicherungen mangeln, welche allerdings ihren Zweck so lange verfehlen misten, alS nicht durch klare, deutliche Hand lungen deS neuen CabinetS dargethan ist, daß demselben in der That klerikale Bestrebungen fern liegen. Daß man im AuSlande mit Recht den Vorgängen m Frankreich eine besondere Aufmerk samkeit widmet, bedarf keine- besonderen Hin weise». Ru- PariS vom IS Mai wird gemeldet: Der Herzog De.azeS hat gestern auf telegraphischem Wege ein Randschretbv» an die diplomatischen Vertreter Frankreich- im AuSlande aerichtet, um dieselben über die Bedeutung deS CabinetSwech- selS, unter Hinweis auf daS Schreiben de- Mar- schallpräsiventen an den Herzog DecazeS und auf die gestern verlesene Botschaft de- Präsidenten, zu unterrichten. Letztere beiden Aktenstücke sind den Gesandten gleichzeilig zugestellt worden — Die royrlistische Rechte de- Senat- hielt f qester» eine S>tzung, in welcher der Beschluß ge faßt wurde, dem Cabinet gegenüber vorläufig eine I ^.bwartende Stellung einzunehmen. — Die ver einigten Gruppen der Linken haben beschlosten, ^ale der republikanischen Partei angehörigen Beam ! im auszusordern. nicht ihre Entlastung zu nehmen, sondern ihre eventuelle Absetzung abzuwarten. fUe Botschafter Deutschland-, Rußland-, Oester- irichS und Italien- wohnten der gestrigen Sitzung ^ kr Deputirtenlammer bei. Dem „Moniteur" zufolge hat der italienische Botschafter in Pari-, General Cialdini, dem Herzog DccazeS gegenüber erklärt, daß die von dem Herzoge gegebenen Versicherungen und sein verbleiben im Ministerium vollkommen hin- reich« nd seien, um jegliche Beunruhigung in Italien über den Ministerwechsel zu beseitigen. Italien werde den CabinetSwechsel lediglich als 1«i>e innere Frage Frankreichs betrachten Die Behauptung deS „Ionrnul äes I-Lbuts", lstußland habe bei den übriaen Großmächten Schritte gethan, um von denselben einen Protest zegen die letzte Note Lord Derby'- zu erlangen, wird von der „Agence Rüste" für vollkommen I «begründet erklärt, mit dem Hinzusügen, daß Ike freiwillige Weigerung der Mächte, sich der malischen Rote anzuschlußen, in dieser Hinsicht I vollkommen genügte. In England horcht Alle- mit Spannung !«s Berichte au- Paris. Die Bedeutung der dor tigen KrisiS wird nicht minder al- in Deutsch- Iü»l> erkannt, und erfreulich ist e<, zu sehen, daß Ibe gesammte Tage-presie, darunter selbst der lauservative „Standard," da- Verhalten Mac jAahon's in unparteiischer «nd maßvoller, aber lärrum nicht minder scharfer Weise beurtheilt. I)hr Berdammung-urtheil richtet sich nicht sowohl I-egen den Präsidenten alS gegen seine royalistl- liLer,, imperialistischen »nd klerikalen Rathgeber: lünn er selber habe nie viel von der Pvlitik ver- Druden, besitze daher kcin Urtheil über die Tragweite »e- eben gethanen Schritte- Desto größer die Verantwortlichkeit Derer, welche als Fach männer mit der Lage vertraut seien »nd die ISchwierigkeit derselben nach innen wie nach außen Ivohl hätten erkennen sollen Die „Times" mahnt I^bei auch die republikanische Partei, den gesetz Vode« nicht zu verlassen. „Standard" »nd »Daily Telegraph" bezeichnen des Präsidenten letzte Dritte 1. d h »lenes' „ , . ei» übereilte- und unheilvolles Beginnen in ten der schwierigen Lage, in der Frankreich sich mnen und außen befinde- Anzeiger. OlM für Politik, Localgrschichtc, Httdtle- md GeschWvtlkehr. Ausluge LS,LEV 2itou»c»»e,t,,»ei» oiertrlj. 4',.E, iuct. Br-.ugrrlichn 4 Mr.. durch die Post bezogen 4 Jede einzelne Rum«« Z« Pf. iOelrgexemplar 10 M. Debüt,ren sür Extrabeilagen oyne Postbcsdrderung 3«', Mt mit Postbesirderung 4b Mt. Zastk»tr 4aesp Bouraeoi-z. 20 Pl Dröhne «vchrifte» laut unsere"» PrelUverzeuhniß —Tabellarisch«, «Satz »ach höherem Tarif. Lttlmuro »„ter dem llrbattieuhßrb» di« Spaltzeile 40 Pf. Inserat« find stets au d. -rorbttto» zu sende«. — Rabatt wird »ich' gegeben. Zahlung pineon-m-runch oder durch Postvorscbuß Montag den 21. Mai 1877. 71. Jahrgang. Nach einem der „Politischen Correfpondenz" auS Athen zugegangenen Telegramm beabsichtigt man dort vre Bildung eine- gemischten Mini steriums unter Kommunturos ober Kanari-, in welchem Zaimis, TrckupiS »nd DeligeorgiS oder andere Mitglieder ihrer Fraktionen Portefeuille» übernebmen würden. — Nach einer weiteren Meldung der genannten Correfpondenz au- Athen bat die Regierung in Folge der Reclamationen dcS türkischen Gesandten einige bewaffnete Schaaren, welche sich in die türkischen Grenz- Provinzen begeben wollten, interniren lasten Die Einnahme von Suchum-Kale durch die Türken ist denn doch alS Thatsache zu betrachten, da die Russen selbst dieselbe nicht mehr in Abrede zu stellen versuchen. Eine Nachricht auS Peters burg, 19. Mai, sagt ganz kurz: „Suchum Kale ist durch ein neues Bombardement «in geäschert und daher von unseren Truppe» ver- lasten" Suchum-Kale, d. h. Wurstschloß, in Abchasien, ist der einzige gute Hasen an der ganzen kaukasischen Küste deS Schwarzen Meere-, Der Gewinn diese- Platzes wird den Türken in zwei facher Richtung zu statten kommen, nämlich alS Depotplotz sür die Aufwiegelung Abchasien- und alS OperationsbasiS für einen etwaigen Vorstoß nach KutaiS, TifliS und in den Rücken der russi schen KaukasuSarmee hinein. Dagegen scheint den Rüsten die Einnahme von Ardahan gelungen zu sein, kin Telegramm auS Petersburg, 19. Mai, meldet: Arcahan ist siit 80 Geschützen und großen Borräthen von unseren Truppen genommen worden. Nachoem am 16 d. zwei Vorwerke genommen worden waren, schritt General LoriS-Melikoff am 17. d. zum Angriff aus den Platz selbst. Unsere Artillerie erschütterte die BertheidigungSwerke und al- unsere Truppen zum Sturm schritten, ergriff der Feind die Flucht. Derselbe wurde trotz der herein brechenden Nacht von unserer Cavallerie verfolgt. Unser Verlust an Todten »nd Verwundeten ve läuft sich aus 23b Mann, darunter 5 Officiere. Dem Daily Telegraph wird au- Bat um ge meldet, daß die sür Recht und Humanität kämp fenden Russen — nicht die Türken— ring-um su.chtbar wütheu, alle Dörfer niederbreunen, G eise, Weiber und Kinder hinschlachten. Der Sultan hat an die nach dem Kaulasus entsendeten Truppen eine Proclamation gerichtet, in welcher er dieselben auffordert, ihre tscher- kessischen Glaubev-zcnvste« von der russischen Herrschaft zu befreien. Aus Stadt und Land. —r. Leipzig 20. Mai. In der letzten Nummer diese- Blattes ist eine Mittheilung der „Weser zeitung" und der „Nationalzeitung" wiedergegeben, in welcher in sehr bestimmter Form behauptet wird, daß da- Reichöjastizamt in Unterhand lungen stehe wegen Ankaufs eine- geeigneten Bauplatzes sür da» Reichsgericht, der ihm von hier auS angeboten worden, »nd daß der Abschluß de» Kaufe- demnächst zu erwarten sei. Wir möckten trotz der Bestimmtheit, mit welcher diese Meldung «»stritt, doch an deren Richtigkeit zweifeln und glauben nach den »ns zu Gebote stehenden Informationen, die wir an berufener Stelle geschöpft haben, nicht, daß die Angelegen heit schon in dem vorgerückten Stadium sich be findet, wie die beiden genannten Blätter angebcn. Wir werden zu diesem Glauben namentlich dadurch veranlaßt, daß d»S Reich-justizamt sich auch heute noch nicht in der Lage sieht, den Umfang über sehen zu können, welchen das Reichsgericht feiner Zeit haben wird, ein Umstand, auf den der Slaatssecrctair vr. Friedberg bekanntlich schon im Reichstag bei Gelegenheit der Interpellation de- Abgeordneten Windthorst aufmerksam «achte. Dann wissen wir aber auch, daß an den hiesigen Stadtrath, beziehentlich an besten Chef, bis jetzt von maßgebender Steve in Berlin keinerlei Mittheilungen gelangt sind, welche darauf schließen lasten, daß man die käufliche Erwerbung des Platzes sür das ReichSgerichtsgebäuve in der nächsten Zeit zu bewirken gedenke. ES ist richtig, baß dem R« ch-justizamt von hiesigen Privaten eine Anzahl mehr oder weniger oder gar nicht geeigneter Grundstücke zum Ankauf angeboten worden, aber es ist nicht wohl denkbar, daß ein Ankauf geschehen werde, ohne daß man vvrher »en hiesigen Stadtrath um seine Meinung be fragen bez demselben Kenntniß von der Sachlage geben würde. z Leipzig, 20 Mai In der Zeit vom 4. bis 7. September findet in Leipzig die Generalver sammlung des Deutschen Apot he kervereins statt. Mit dieser Versammlung wird eine Aus stellung von pharmaceutischen und chemische» Prä- paraten, Utensilien und überhaupt allen solchen Gegenständen verbunden sein, welche in der Phar- macie Anwendung finden. Da die Zulassung zur Au-stellung gewissen Grundsätzen unterstellt ist, nach denen z B. Gcheimmittel oder alle solche Artikel, welche weder einen wissenschaftlichen noch techuischen Werth haben »der sich nicht durch Schönheit und Eleganz, Neuheit oder Großartigkeit der Darstellung auszeichncn, aus geschlossen sind, verspricht die Ausstellung eine sehr interessante zu werden und dürste dieselbe auch für die Nlchtsachgenosten fehenSwerth sein Leipzig darf als beliebter Versammlungsort aus eine zahlreiche Betheiligung an der Versammlung rechnen, und Die» wirb gewiß eine Anregung sein, daß sich recht viele Producenten an der Ausstel lung betheiligen. * Leipzig, 20. Mai. Die groß auch zum dies maligen Pfingstfest die Wanderlust ist, ergiebt sich oaranö, daß z. B. die von dem Ad Schmidt'schen Rersebureau veranstalteten Ertrazüge nach Ber< lin, d h. die von Leipzig, von Halle und von Cöthen abgelastenen, eine Theilnehmerschaft von etwa 2^50 Personen zählten. Die heutigen Frühzüge brachten zahlreiche Pfingstreisende nach Leipzig. — Wiener Blätter berichten, daß Frau Marie Will ein Engagement mit vr. Förster für daS Leipziger Stavttheater abgeschlossen habe, welches nach dem Hamburger Gastspiel der Künstlerin bcairnen würde. Wie wir auS sicherster Quelle erfahren, berubt diese Nachribt ans Wahrheit. Die t irection deS Theater- hatte diese für sie uno da- hiesige kunstsinnige Publicum so erfreu liche »nd bedknlnng-volle Kur de bl-her tec Oeffent- lichkeit vorenthalten, weil die Künstlerin selbst auS privaten Gründen den Wunsch begte, daS Engage ment vorläufig noch geheim zu kalten. Diese Gründe scheinen jetzt nicht mehr obzuwalten, da die Nachricht von dem vollzogenen Covt a.t von Wien auS in die Blätter gelang*. Jetzt darf die DirectX» oeS Leipziger EtaottheaterS aus ihrer Reserve heraustrcten «nd auch ihrerseits dein Leipziger Publicum mittheilen, daß da« Engagement der berübmten Künstlerin Marie Will während ihres Gastspiel- am leipziger Stadttheater vollzogen worden ist. H 'Leipzig, 20. Mat. I» der HoSpitalstraße machten sich am gestrigen Abend zwei Stein- druckergehülfen vor einer dasigen Destillation eines abscheulichen Skandals schnldig, der einen ziemlichen Menschenauflauf veranlaßte und alS- bald auch die Polizei binführte. Da die Ep- ceoenten deren Ruhegebot und Wegweisung nicht Folge leisteten, vielmehr directen Widerstand ent gegensetzten, wurden Beide arretirt und auf dem Naschmarkt eingesteckt. Ihnen gesellte «an in derselben Nacht zwei andere Straßenexcedenten bei. einen angeblichen Doctor der Philosophie und einen Assistenten, welche den Ranstädter Steinweg zum Schauplatze ihres llebermuthes gemacht »nd ohne alle Veranlassung ruhig Vorübergehende infultirt «nd beleidigt hatten. Auch diese Herren glaubten, dem polizeilichen Ruhegebote keineRachachtung schen ken zu dürfen, wcShalb alsbald ihre Arretur «nd, da sie den betreffenden Beamten Widerstand ent gegensetzten, ihre gewaltsame Fortführung nach dem Naschmarkt ersolgte. Hierbei leisteten ein Tischlecgesrlle und ein Handarbeiter den Schutz leuten anerkennenswerthen Beistand, indem sie die Straßenepcedenten festnehmen und ihrem Bestim mungsorte zuführen halsen. — In einer Wohnung am Ranstädter Stein- Weg gingen am Sonnabend Abend in Folge un vorsichtigen Gebahrens mit Licht plötzlich die Vor hänge eine- Fensters in Flammen auf. Aus erfolgte Feuermeldung in den Feuerwachen rückte die Löschmannschaft mit ihren Spritzen ans, ohne aber in Thätigkeit zu kommen, dc. man iomittelst den Brand gelöscht und jede Gefahr beseitigt hatte. — -Wer Herausgeber beS „Chemnitzer Tage blattes" hat soeben mit der kaiserlichen Oberpost- direction ein Abkommen getroffen, wonach ihm die Venutzung de- direkten Lelegraphen- drahteS zwischen Berlin und Chemnitz auf mehrere Abendstunden zur alleinigen versitz um steht. Das „Chemnitzer Tageblatt" ist durcs dieses Arrangement das erste Blatt in Sachsen, welche- die Pachtung einer eigenen Telegraphenlinie ans bestimmte Zeit «nternvmmen hat. — Em aus Dresden gebürtiger Schlosser- gesell schreibt an seinen Bater aus Jerusalem, daß er in einer deutschen vierkueipe daselbst die dnrchgebrannten Herren Blach stein und Beck munter »nd guter Dmqe «getroffen habe. Verschiede«-. — Nach den Borschristen der Postordnung müssen diejenigenPost-Packetadressen, welche da- Publicum sich selbst herstell'N läßt, in Größe, Farbe und Stärke oes Papiers, sowie i« Vor druck mit den von der Post gelicfertea Formu laren Ubereinstimmen. Da das Vorkommen von Packetadreffen, welche den augegebenen Be dingungen nick» entsprechen, in neuerer Zeit be sonder- häufig wahrgevommeu worden ist, so wirb zur Vermeidung von Weitläufigkeiten und Nach theilen für da- Publicum auf da- obige Ersorder- niß hierdurch besonders aufmerksam gemacht. — Feldmarschall Wrangel vertheilte nach der „Ger -Ztg." neulich, im Thiergarten pro- menirend, in gewohnter Weise unter die ihn zahl reich umschwärmende Jugend blanke Z-veipfennig- stücke, wobei eine der Münzen zu Boden fiel. Der greise Feldmarschall bückte sich danach, hatte hierbei aber die Verdrießlichkeit, auSzualeiten und rücklings zu Boden zu fallen. Noch ehe der folgende Leibjäger herangekommen war, trat eire in der Nähe befindliche Dame hinzu, mit deren Hülse e- dem alten Herrn denn auch bald ge lang, wieder auf die Füße zu kommen, ver bindlichst dankend verabschiedete sich sodann der Emporgerichtete von seiner schönen Helferin, in dem er wiederholt versicherte, ohne Schaden da von gekommen zu sein. — Ueder den Ursprung und die Bedeutung der zum gegenwärtigen geistlichen Ornate gehö renden Beffchen (Väffchen) sind verschiedene Meinungen verbreitet. Historisch läßt sich indessen Folgende- feststellen. Die zur Zeit Ludwig'- XIV. auskommende Perrücke (Staat-- oder Allongen perücke) fand bald auch in Deutschland Eingang trotz deS heftigen Widerstande- der Geistlichkeit. Aber nachdem anfangs gegen die „Hoffart, fremdes Haar zu tragen", aus- eifrigste gepredigt worden, erlauben später kirchliche Obere keinem Predig- amtS-Beiverber die Kanzel zu besteigen, „so er hoffärtigen Sinne» sich mit feinem eigenen Haare vor der Gemeinde sehen zu lasten die Absicht hege". Durch die den Nacken und die Schultern umwallende Perrücke wuede nun die breite Hals krause (spanischer Kragen), worin man evangelische Geistliche auf alten Gemälden uud Denkmälern dargestellt sieht, zu sehr verdeckt, als daß man sie noch länger beibehalten mochte. So blieben von dem Kragen, der ursprünglich keine-weg- eine specifisch geistliche Tracht war und sich nur noch in wenigen Städten al» solche erhalten hat, nur vorn am Halse zwei viereckige schlichte oder mit Spitzen besetzte Streifen, Beffchen genannt, übrig, die jetzt nur noch von Geistlichen getragen werden Wenn man in ihnen „Abbilder der GcsitzeStafeln" sehen will, so muß «an sich wundern, daß die unkleidsame Schleppe, die man in der AusklärunSperiode statt de» ChorrockS über den französischen Spitzrock zu tragen anfing, was jetzt glücklich wieder beseitigt ist, nicht ebenfalls eine entsprechende mystische Erklärung gefunden hat. Hoffentlich wird französische Mode (von der Moscherosch einst so treffend prophezeihte: - I» »oäe macht mir bang, weil der Deutschen Untergang in der fremden Sucht seinen Anfang sucht) aus die Tracht der evangelischen Geistlichen Deutschland- keinen Einfluß wieder gewinnen. Meteorologische Leobachtungen. n»«»r L«» L»u«ti» Oer seutoeba» 8een>»et« ll- 8»»dorx vetrux äi« 7>«per»Mr »» 19. nw 8 ttdr »lorxev,: Ort - §3 S L > Wivck Wette» ° k r - ^berOes» . . . . 7i».« »»«iss. 4.0?) -1- 7.8 L«p«»d»ss,». . . 7««.» 80 »4»»lss. k«ss. - 4.7 StövUbot» . . . 743.» » »tili, 4«t«r - 6.0 ü»p»r»»0» . . . 742.4 8 »tili, 4I»r - 4 0 kvtereburss . . . 740,7 X etill, 4«4»«4t - 3.7 V1o!«U»u OnrU 764.8 XXW ,t»r4, 4»<I.*1 4-11.7 öreet 747.7 AM »»»»iss, 4«0.*) -II.'» tteiOer 7S7.« 88>V >UII, v.Liss -U > 8xit 741.1 080 »tili. 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