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Mopauer» Tageblatt und Anzeiger Dav „Zsckopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. ^'onall.BezugSpreis l.7' > RM. Zusiellgeb. SO Pjg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, sowievonallenPostanslalten angenommen Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimelerzeile 7 Psg.; die 9b mm breite Millimeterzeile im Textteil 25 Psg.; Nachlaßltasscl Z Zisfer- und 9!achweiSgebühr 25 Psg zuzügl. Porte Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtSbauptmannschaft Flöha und des Stadtrals zu Zsckopav behördlicherseits b-stimmtc Blatt mid enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. 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Die Geburtenzahl haue einen ungeheuren Tiefstand erreicht. Deutschland wies nahezu den stärksten Geburtenrückgang aller europäischen Völker auf. Heute nach mehr als vier Jahren nationalsozialisti scher Staatsführung können wir mit stolzer Befriedigung fcststcllcn, das? die von uns beschrittenen Wege zur Besei- tigung der unserer BoltSkraft und der Volksgesundheit dro- Headen Gefahren richtig gewesen sind, und daß unseren Maßnahmen der erhoffte Erfolg nicht versagt geblieben ist. Um die dem deutschen Volke drohenden Gefahren ab zuwenden, mußte die Gesetzgebung nach bevölkerungspoli tischen, erb- und rasscpflegerischen Gesichtspunkten ausge richtet werden. Damit wurde die Voraussetzung für eine wirtschaftliche Gesundung und Stärkung der Fa - milie des deutschen Arbeiters und deut schen Bauern geschafseir. Eine gesunde und wirksame Bevölkerungspolitik setzt voraus, daß der kinderreichen Familie wieder die Stellung nnd die LebcnSsichernng ge währt werden, auf die sic als Erhalterin des Staates An spruch hat. In diesem Sinne werden die Besoldungsord- nunZen für Beamte und die Tarifvorschriften sür Anac- stcllte und Lohnempfänger zu überprüfen, und wird sür die hierdurch nicht erfaßten Bcrnfsarnppc» ein F ami- l i e n l a st e n a u s g l e i ch gesetzgeberisch noch herbeizu führen sein! Durch das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses Wurde zunächst der ungehcmmicn Vermehrung der erb kranken Stämme in unserem Volke entgcgengetrctcn. Der Nationalsozialismus sieht in der Unfruchtbarmachung erb kranker Volksgenossen in erster Linie eine wirksame Waffe gegen eine das Leben unseres Volkes stark bedrohende Gefahr. Wenn das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nach wuchses bisher in einer im großen und ganzen gesehen reibungslosen Weise durchgefühlt werden konnte, so ist damit der beste Beweis für die Richtigkeit des Verfahrens gegeben. Ein weiterer Beweis hierfür wird auch dadurch erbracht, daß die ausländische Gesetzgebung sich immer mehr in den durch das deutsche Gesetz voigezeichneteu Bah nen bewegt. Stellt dieses Gesetz eine negative Maßnahme der Erb pflege dar, so soll das Ehegcsundhcitsgcfctz das Gefühl und die Verantwortung jedes einzelnen für die Wahrung der erbgesundheitlichcn und rassischen Be lange bei der Eheschließung stärken. Durch die in dem Ehegesundheitsgesetz geschaffenen Eheverbote werden ja nur Ehehindernisse errichtet für Fälle, in denen jeder ver nünftige Mensch von der Eheschließung ohnehin abschev würde. Darüber Hinans soll aber durch eine eingehende Eheberatung jeder Volksgenosse auf die Verpflichtung hin- gewiesen werden, sich den Partner zu suchen, mit dem er gesunde und angemätze Kinder haben kann. Als Ergänzung gewissermaßen ist die Neinerhaltung unseres Voltes in rassischer Hinsicht durch das Blutschutzgcsctz in Verbindung mit dem Reichsbürgcrgcsetz abschließend ge regelt. Auch die Mischlingsfrage ist in einer Weise gelöst, daß das deutsche Volk keinen Schaden erleidet. Es ist an sich ein hartes Gesetz der LcbcnsauSlcsc, das von uns fordert, das Wohl der Gesamtheit über dnö des einzelnen zu stellen. Alle diese Maßnahmen sind nicht da- nach zu beurteilen, was sie für den einzelnen bedeuten, son dern ob ihre Berechtigung damit begründet ist, daß sie unserem deutschen Volk nützen und ein gesundes Wcilcrbe- stehen ermöglichen. Die Aufgaben der Erb- und Nasscnpflcge waren die vordringlichsten, die es nach der Machtübernahme zu lösen galt. Darüber aber haben wir die anderen Ausgaben des öffentlichen Gesundheitswesens nicht vergessen! Deshalb haben wir das für die Gesundheilsvcrwallung funda mentale Gesetz über die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens geschaffen, das bereits am l. April 1935 in Kraft trat. Es schuf einen für das ganze Reich einheitlichen Verwal- lungsapparat in Form der G e s u n d h e i t S ä m t e r. In den zwei Jahren seit Bestehen des Gesetzes ist Erstaun liches geleistet worden. 745 Gesundheitsämter, und zwar 655 staatliche und 90 kommunale, wurden im Reiche er richtet. Ein Netz von Fürsorge- und Beratungsstellen wurde über das Reich ausgebreitet. Zugleich haben die Gesundheitsämter sich sofort ihren praktischen Aufgaben zn- gewandt. In der Erb- und Nassepflege wurden schon im ersten Jahre des Bestehens der Gesundheits ämter mehr als 500 000 Untersuchungen durchgcführt. In der Gesnndheitsvorsorge- und Krankheitssürsorgc steht, dem zahlenmäßigen Umfang nach, die Schul- g e s u u d h e i t s p f l e g e an erster Stelle. Im Jahre 1935 haben die Gesundheitsämter rund 7,5 Millionen Schulkinder laufend betreut. Den zweiten Platz nimmt dis Tuberkulosefürsorge ein. Sie wurde im Jahre ,935 iu 1817 ärztlich geleiteten Fürsorgestellen und ferner von 4471 Gcsundheitspflegerinnen und Fürsorgeschwestern auSgeübt. I 361 000 Personen nahmen die Tuberkulose fürsorge in Anspruch. Die S ä u g l i n g s f ü r s o r g e hat mehr als zwei Drittel aller Säuglinge erfaßt, das ergibt etwa 800 000 Säuglinge Dank der vielen Orts vorbild lichen Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsämtern nnd den Dienststellen der NSV., die insbesondere durch wirt- schafis- und heilfürsorgcrische Maßnahmen zusätzliche Hilfe leisteten, ist die Säuglingssterblichkeit in erfreulichem Maße zurückgcgangen. Ich begrüße an dieser Stelle ins- MMeiW siir das »mW WMsW Die größte Flollenschou seit 2v Zähren London, 19. Mai. sDrahtmeldung). Als Abschluß der Krönungsfcierlichkcitcn nimmt der e n g l i s ch e K ö n i g auf der Reede von Spithcad zwischen der Insel Wight und der Südlüste Englands dicgrößtc Flotten Parade der letzten 20 Jahre, wenn nicht der Geschichte überhaupt, ab. An dieser gewaltigen Schau siud nicht weniger als 145 britische Kriegsschiffe und 16 Kriegsschiffe ausländischer Seemächte beteiligt. Zu den Kriegsschiffen kommen noch eine Reihe von großen Ucbcrsecdampfcrn, Fischereibooten, großen Luxus jachten, Wcrftschiffcn, so daß die Gesamtzahl der an der Flvttenschau beteiligten Schiffseinheiten wohl etwa 300 betragen dürste. Tas größte Kriegsschiff der englischen Flotte und überhaupt der Welt ist der von Spanien zn- rückgckehrte Schlachtkreuzer „Hood" mit 42100 Tonne«, das Flaggschiff des Vizeadmirals Blake von der Mittclmcerslvttc. Noch wuchtiger aber scheu mit ihre« „Towcr"-Türmcn die Schlachtschiffe „Rodney" nnd das Flaggschiff des Oberbefehlshabers der Hcimatflvttc, Ad miral Backhouse, die „Nelson", aus, obwohl sic mit 33 900 bzw. 33 500 Tonnen fast lO OOO Tonnen weniger habe». Von den ausländischen Schiffen ist nach der Tonnage das argentinische Schlachtschiff „Moreno" mit 28 000 Tonnen das größte. Nach ihm folgt das Schlachtschiff „New Dort" der Vereinigten Staaten mit 27 000 Tonnen und das neue französische Schlachtschiff, die „Dunguerquc", mit 26 500 Tonnen. Das kleinste Schiff der ausländischen Seemächte ist zugleich eines der neue sten, das 600-Tonnen-U-Boot „Kalev", das Estland ent sandt hat. Im offiziellen Programm der Krönungsflottenschau, aber auch iu allen ausländischen Zeitungen wird von den ausländischen Schiffen das deutsche Panzerschiff „A dmi - r a l G r a f S p e e" als das modernste und interessanteste bezeichnet. Die Bezeichnung „Westentaschenschlachtschisf", die das prächtige deutsche Kriegsschiff in England ge funden hat, ist nicht der Ausdruck der Gcriugschätzung, sondern im Gegenteil der Hochachtung, daß es Deutschland fertiggebracht hat, in Erfüllung der unwürdigen Versailler Bestimmungen mit der vorgeschriebenen Höchsttonnage von 10 000 Tonnen ein so hochwertiges, modernes und dabei im Aussehen so hervorragendes Panzerschiff zu bauen. besondere die Z u s a m m e n a r b e i t mit der N S V„ die zu einer immer engeren und sich ergänzenden Müttcr- und Säualingsbetreuung ausgestaltet worden ist. Weitere 1'/, Millionen Volksgenossen wurden in der Kleinkinder- sürsorge, der Schwangerenfürsorge, der Geschlcchtskranken- füriorge, der Krüppelfürsorge und in sonstigen Fürsorge stellen erfaßt und untersucht. Schon im Jahre 1935 sind infolge des Ausbaues der Gesundheitsämter und der einheitlichen Arbeit mehr als 7 Millionen deutsche Menschen iu gesundheitlicher Hinsicht von ihnen betreut worden. Berücksichtigt man dabei, daß ja nur solche Personen erfaßt werden, die besonderer Betreuung bedürfen, so kann man bereits heute von einer umfassenden Gesundheitspflege des Staates sprechen. Der Minister sprach den Aerzten des öffentlichen Ge sundheitsdienstes seine Anerkennung aus für ihre Schaf fensfreudigkeit. Insbesondere gedachte Dr. Frick der NSV. und derjenigen Parteidienststellen, die in enger verständnisvoller Zusammenarbeit mit den Gesundheits ämtern gewirkt haben. „Ich orwartc", so schloß der Minister, „daß Sie sich der Größe der Ihnen übertragenen Aufgaben, Hüter ! der V o l k s g e s u n d h e i t, Pfleger seiner Erbgesund- j heil und Rassercinheit zu sein, stets bewußt sein und alles daransctzen werden, sich dieser Aufgaben würdig zu er- wcisen. lieber dem einzelnen kranken, fürsorgebedürftigen oder ratsuchenden Volksgenossen steht das Wohl der Ge samtheit. Unser deutsches Volk gesund, rasserein und stark für alle Zeiten zn erhalten, ist das Ziel unserer gemein samen Arbeit." KQ^MLÜerzÄrschof als Hetzredner > „Entlastung" der geistlichen Sittlich keits- Verbrecher. Auf einer Tagung der Diözese Chika go, an dec über 500 katholische Geistliche teilnahmcn, nahm der Knr- dinalcrzbischof Mundelein eine sehr merkwürdige Haltung gegenüber den widerlichen Sittlichkcitsvcrbrcchcn katholischer Geistlicher in Deutschland ein. Trotz der Ge ständnisse der angeklagtcn Priester nnd Ordensnngrhüri- gen bemühte sich der Kardinalcrzbischof, die allgemein als notwendig anerkannte N e i n i g u n g s a k t i o n in den Klöstern als Ansdruck der „Opposition gegen die katholische Kirche" hinznstcllcn. In seinen weiteren Ausführungen belegte der Kardi nal die Einstellung der deutschen Presse zu deu geistlichen Sittlichkcitsvcrbrcchcrn mit den stärksten Ausdrücken, wobei er sich nicht scheute, sic „betrügerisch" zu neunen. Ferner wies der Kardinal darauf hin, daß die deutsche Regierung sich darüber beschwere, daß während des Weltkrieges eine Greurlpropaganda gegen Deutschland in der ganzen Welt durchgcführt worden sei. Er fügte heuchlerisch hinzu: „Die deutsche Regierung gebraucht nunmehr dieselben Prvpa- gandamcthoden gegen die katholische Kirche, und durch Vermittlung des Propagandaministers veröffentlicht sie Geschichten über den sittlichen Verfall in den religiösen Ge meinschaften, demgegenüber die Grcnclpropagandn dcS Weltkrieges nur Kiudcrmärchcn gewesen sind." Dann schmähte der Kardinal in nicht wicdcrzngcbcnder Weise den Führe r. * Die Ausführungen des Kardinalerzbischofs von Chikago sprechen Bände. Ein Kordinalerz- bischofist in der katholischen Kirche nicht ein irgendwer, sondern er Hal nach Weisungen des Vatikans zn handeln, den er direkt in seinem Kirchensprengel vertritt. Der Kar- dinalcrzbischof muß also die Genehmigung für seine Ausführungen von der Obersten Kirchenleitnng erhallen haben oder pflichtwidrig ohne Wissen dcS Vatikans seine Erklärungen abgegeben hoben. In Rom weiß mon genau, was sich iu den verschie denen katholischen Orden in Deutschland abgespielt Hai. Es ist also ein tolles Stück, wenn der Kardinalerzbischcf in Ehikago die unglaublichen Zustände in den deutschen katholischen Laicnordcn abznstreilen versucht. Dcun wie der Vatikan, wird auch der Kardiuaterzbischof iu Ehikago darüber orientiert sein, daß einzelne Laienordcn in Deutschland von der Seuche der SittlichkeitSverbrechcn widernatürlichster Ari im größten Umfange erfaßt worden sind. Der Vatikan selbst Hal einen dcntschen Bischof, nämlich den Bischof D r. B ornc w asscr in Trier, lanl dessen eidlicher Aussage alle Vollmachten zur Aus rottung dieser Verbrechen cricitt. Auch der Bischof von Trier Hal unlcr Eid erklärt, daß in seiner Diözese die Zahl der Sittlichkeitsverbrechen bei dcn Laienbrüdern besonders groß war. Das ist das Zengnis eines hohen dcntschen Kirckenfürsten.