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Rabenaner Anzeiger Zritnug str Thnrülld>SeisklÄm'f) oder ein Ünglücksfall infolge Ausgleitens vor liegt, ist noch unentschieden. — Die verewigte Königin-Witwe Carola hat testamentarisch über 7000 Gegenstände ihres Nachlasses für eine Lotterie zu gunsten des Krüppelheims bestimmt, zu der 75 000 Lose ausgegeben werden. — Die „Frankfurter Ztg." meldet auS Sig apo re, daß eine dem Shipingring nn- gehörende englische Dampfergesellschast ihre Kündigung eingereicht habe, was die Auflö sung des Ringes Ende Juni zur Folge haben müsse. den ist. — Der 12jährige Knabe deS Kalander- Bekanntmachung, die Anmeldung znr Militärstamm rolle betreffend. Die hier dauernd aufhältlichen Militär pflichtigen, und zwar: ») diejenigen, welche im Laufe dieses Kalen derjahres das 20. Lebensjahr vollenden, und b) die älteren Jahrgängen angehörigen Mannschaften, über welche eine endgültige Entscheidung bezüglich ihrer Militärverhältnisses durch die Ersatzbehörden noch nicht erfolgt ist, werden in Gemäßheit von 8 56 * der Wehr meisters Täuber aus Dreiwerden wurde durch einen Wagen überfahren und gelötet- — In Flur Schedewitz ist der Brem ser Bestreuter beim Aufsteigen auf ablaufende Kohlenwagen infolge Ausgleitens überfahren worden. ES wurden ihm beide Füße gequetscht und beide Zehen gebrochen. — Wegen Unterschlagung hat sich der ehemalige Gefreite des Gardereiter-RegimentS Alfred Jngurt Striegler vor dem Militärge richt zu verantworten. Im Jahre 1905 trat Striegler zur südwestafrikanischen Schutztruppe über und wurde zur Proviantamts-Schlächterei in Windhuk abkommandiert. Dort hat er sich große Unterschlagungen zu schulden kommen lassen. Ec wurde mit einem deutschen Farmer bekannt und überließ ihm iin November 1906 20 Fettschwanzschafe auS dein Eigentum des Proviantamtes. Als Verkaufspreis wurde die auffällig niedrige Summe von 200 Mk. ver einbart. Einige Zeit darauf liefen der Pcoviant- amtsherdc acht afrikanische Ochsen zn. Anstatt sie ans Polizeiamt Windhuk abzuliefcrn, ver kaufte Striegler die Tiere ebenfalls an den Farmer. Das Geld bat er ihm auszuheben; erhalten hat er überhaupt nichts. Der dem Proviantamt zugefügte Schaden beläuft sich auf 2600 Mk. Das Urteil lautetauf 2 Monate Gefängnis. — Der 18 jährige Handlungsgehilfe Curt Schneider aus Chemnitz besuchte einen Freund irr Annabcrg. Dieser wollte ihm den Mecha nismus eines Revolvers erklären, ohne zu be achten, daß dieser geladen war. Plötzlich er tönte ein Schuß, und der Freund sank tödlich getroffen zu Boden. Tags darauf verstarb er im Krankenhause. — In Zittau schied die Gattin des Stadt rat Auster freiwillig aus dem Leben. — Die Landwirte der Umgebung Leipzigs, die mit einer im vorigen Jahre geplanten Preiserhöhung für Vollmilch Widerstand bei den Milchhändlern fanden, haben sich zu einem Verein d. Milchproduzenten zusammengeschlossen. Der Veciin will eine VecmittelungSstelle für den Abschluß von Lieferungsverträgen einrich ten und umfaßt das Gebiet deS Königreichs Sachsen und der angrenzenden Staaten. Bis jetzt sind 350 Milchproduzcnlcn, die über 6000 Kühe besitzen, beigetrcten- — Die Einwohnerin Thoß in Ellefeld i. V. beging ihren 90. Geburtstag. Kürz nach ihrer Geburt hat sie infolge einer gefährlichen Augenkcankheit beide Augäpfel verloren und ist sonach während ihres langen Lebens blind gewesen. — In Schedewitz fand der Spinner Beuchel, als er nach dem Besuche des Zwi ckauer Stadttheaters heimkehlte, auf der Straße vor dem Hoflore den in demselben Hause wohnenden 45 Jahre alten verheirateten, aber kinderlosen Schneidemühlenarbeiter Heinrich Paul tot auf. Dieser lag in einem Schnittge- rinn e mit dem Gesicht nach unten im Schnee und hatte den Hausschlüssel noch in der Hand. An der Fundstelle befindet sich ein defekter Betonfleck, der kantig ist. Der noch in dersel ben Nacht herbeigerufenc Arzt konnte nur den Tod fcststellen. Bei näherer Untersuchung des Leichnams wurden aber an demselben mehrere frisch blutende Wunden am Kopfe entdeckt, voir denen die eine von einem stumpfen Instru mente herzurühren scheint. Ob ein Verbrechen Manne in der Wohnung deS Oberlehrers Th. < eine wertvolle goldene Uhr gestohlen. Der Dieb trug Segeltuchschuhe und soll in der Richtung nach Dresden entwischt sein. ES sei : vor dem Langfinger gewarnt. > — Die liebe Konkurrenz bringt die un- i glaublichsten Sachen zuwege. In einem In serat zeigte der Besitzer des Gasthofs Mulden- thal in Döbeln an, daß am Sonntag von 6 Uhr abends an, jeder der anwesenden Gäste eine Mark zum Verzehren erhält. Unter diesen Umständen hatte der Gasthof natürlich am ver flossenen Sonntag Gäste in Hülle und Fülle. — Als juristischer Bürgermeister der Stadl Brand wurde Ratsaffessor Dr. Eckard in Gera gewählt. Zum unbesoldeten Stadtrat wählte man den Rechtsanwalt Wedemann. Die Stadt Brand Hal revidierte Stüdteordnung einzusühren beschlossen. — In Potschappel fanden Bewohner des Hauses Tharandter Straße 29 auf dein Trep- penpotest ein fremdes etwa 11 jähriges Mäd chen schlafend vor. Die Kleine hatte ihr Jäckchen ausgezogen und ihre Beine damit zn- gedcckl, um nicht allzu sehr zu frieren. Der in dem Hause wohnende Maurer Kirsten er barmte sich der Kleinen, nahm sie mit in seine Wohnung und gab ihr zu essen lind trinken. Auf Befragen erzählte daS Kind, daß es Scharfe heiße, aus Dresden und dort Pragerstraße 4 D wohnhaft sU Sie habe Verwandte in Somsdorf besucht, bei denen sie auch habe übernachten wollen; jedoch hätten dieselben sie in der zehnten Stunde fortgeschickt. Sie habe nun allein zu Fuß nach Dresden wandern wollen, sei aber nur bis Potschappel gekommen, da sie vor Müdigkeit nicht weiter gekonnt habe. Zufälligerweise sei die Haustür des Hauses Tharandter Straße 29 offen gewesen, und hier habe sie sich aus den Treppenpotest zum Schlafen nüdergtlegt. ES ist wenig glaublich, daß die Aussagen des KindcS auf Wahrheit beruhen. — In Neudörfel bei Octmannsdorf feierte der noch rüstige Strumpfwirker Trau gott Schettler, der im November der goldenen HochzcitSfeier seiner ältesten Tochter beiwohnen konnte, seinen 100. Geburtstag. — An die Polizei in Leipzig gelangte die Mitteilung, daß s.it zwei Monaten, der Buchhändler Griegler in Leipzig-Reudnitz ni chl mehr gesehen worden sei. Am Montag früh wurde die verschlossene Wohnung Grieglers ge öffnet, und man fand dessen Leiche verwest im Bett. Wie ärztlich festgestellt ist, ist Griegler erstickt. DeS Mordes verdächtig ist seine eben falls aus Leipzig verschwundene Haushälterin Klara Doell ava« WienSkh, von und zu Schladenbach alias Fran Griegler, geboren am 21. Januar 1883 in Eischleben. Sie ist 175 Ztm. groß, korpulent und braunhaarig; der rechte Zeigefinger fehlt. — Die in Halle verhaftete Minna Döll ist sofort nach Leipzig transportiert worden. Hier wurde sie bei der Sezierung der Leiche ihres Opsers, des Buchhändlers Griegler gegen- übergestcllt. Sie legte sofort ein Geständnis ab und erklärte, weil sie von Griegler fortge setzt mißhandelt worden wäre, habe sie in der Nacht zum 17. November ohne Vorwisscn deS Grieglers den Gashahn aufgedreht, um sich gemeinschaftlich zu vergiften. Sie sei früh aufgeweckt und allmählich wieder zu sich ge kommen. Um Gr. habe sie sich nicht geküm mert. Sie sei dann sofort am selben Tage mit einem anderen Liebhaber nach Halle ge fahren. Als sie von dort am folgenden Tage zurückgekehrt sei, habe sie die Leiche in dem Bette, wo sie aufgefunden wurde, verborgen. — Zn dem gemeldeten Mordversuch deS Arbeiters Nollau aus Kalbitz wird noch ge meldet, daß auch die frühere Geliebte des Nollau, die Dienstmagd Stein, die ihm das Gift verschafft haben soll, verhaftet wor — Ein aus der, U mgegend stamm.nder bekannter und wegen seines unverwüstlichen Humors sehr beliebter sog. „Handelsfleischer" hatte jüngst Gelegenheit zu ei proben, wie tief noch der Aberglauben in der ländlichen Be völkerung eingewurzelt ist. Auf seiner Tour berührte er auch einen nahen Ort, um Schlacht vieh aufzukaufen, mußte aber den Stall wieder verlassen, da der Landwirt durchaus einen höheren Preis für das zu verhandelnde Rind herausschlagen wollte. Unser Eulcnspiegel unter den Fleischern wendete sich nun beim Verlassen des Stalles um und machte mit der Hand spaßeshalber einige Zeichen in die Luft. Der Bauer dies sehen, den Fleischer zurück rufen und ihm das Rmd förmlich aufzwingen, war eins. Offenbar glaubte er, daß der sich ins Fäustchen lachende Fleischer sein Vieh verhext habe. Und daS passierte am 11. Ja nuar 1908. — Den Gemeindevorständcn zu Coß manns dorf, Nicdcrhäslich, Franken hausen, Königswalde (Eczg.) ist die Befugnis zur Anordnung der Zwangsvollstreckung in be wegliche körperliche Sachen und in den Ar- beilS- und Dienstlohn erteilt worden. — Znr besseren Bewältigung des Sonn- tagSverkchrS richtet die StaatSbahnverwallung vom 12. dieses Monats ab an allen Sonn- u»d Festtagen einen n e u c n Pe r s o n e nz u g von Kipsdorf nach Hainsberg ein, der an den Zug anschließt, welcher 9 Uhr 23 Minuten abends in Dresden-Hauptbahnhos ankommt. Der Sonderzug verlaßt Kipsdorf abends 7 Uhr 12 Min., Buschmühle 7 Uhr 2l Min., Schmiedeberg 7 Uhr 29 Min., Dip poldiswalde 7 Uhr 59 Min. und trifft 8 Uhr 47 Min. in Hainsberg ein, woselbst er Anschluß an den 9 Uhr 8 Minuten nach Dresden- Hauplbahnhof abführenden Personenzvg findet. Der Sonderzug hält bis Spechtritz an allen Unterwegsstationen. In Rabenau hält er nur zum AuSstcigen. Gewöhnliche Fahrkarten gelten. — In der Nähe dersBcaunSdorfer Kalk öfen in Braunsdorf wurde ein junger Mann in erstarrtem Zustande aufgefunden. Man brachte ihn auf dem Handwagen nach dem Richterschen Gasthofe, woselbst ihm durch einen Nalurheilkundigen die erste Hilfe zuteil wurde. Die Wi derbelcbungSversuche waren von Erfolg. Der Verunglückte soll von N a- beiiau stammen und am Nachmittage zu viel ins „Töppel" geguckt haben. Der Dippoldiswaldcr Militäivereiu überreichte für 25jährige Mitgliedschaft das vom Verein gestiftete Denkzeichen an Göbel- Großölsa, Hauptmann-Großölsa und Richter- Berreuth. Ein Airtrag des GesamtvorstandcS, im laufenden Jahre den Plan, ein König- Albert-Kriegerdenkmal' in Dippoldiswalde zu errichten, in geeigneter Weise weiter zu fördern, wurde einstimmig zum Beschluß erhoben. — Die NeichSbank hat den Diskont von siebeneinhalb auf sechseinhalb Prozent und den Lombardzinsfuß von achteinhalb aus siebeneinhalb Prozent herabgesetzt. — Der Zweiten Kammer ist ein Bericht der Beschwerde- und PetiliönS-Dchutation über die Petition der Gemeinderäte von Nieder lößnitz, Kötzschenbroda u. Genossen, Aufhebung oder Abänderung der D o r f f e ue ro r d nung vom Jahre 1775 betreffend, zugegangen mit dem Antrag: die Kammer wolle beschließen: ».) die Petition der Königlichen Staalsregic- rung zur Kenntnisnahme zu überweisen, b) dem Ministerium deS Innern für den Fall, daß die Verabschiedung des in Aussicht ge- i nommenen Gesetzes über di« LandeS-Braud- > Versicherungsanstalt während der gegenwärtigen l Tagung des Landtags nicht mehr tunlich sein > sollte, zur Behebung begründeter Beschwerden die Dispensationtbefugnis bezüglich der Be- i stimmungen der Dorffeuerordnung zu erteilen. - — In WilSdrusf wurde am Montag Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Nanin 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf-, Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag n. Sonnabend. AbonnementSprets einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Nu- Nab una fern Nabenatt, den 15. Januar. — Eine der wesentlichen Neuerungen aus dem Deutschen Turnfest in Frankfurt a. M. ist die Ausführung einer Frei- odee Handgeräteübung beim Einzelwetturncn (Fünf- odcr SechSkampi). Der Fünfkampf besteht künftig aus fünf volkstümlichen Uebungen mit Hinznordnung einer Frei, oder Handgeräte übung. Die Ausscheidung einer der neuen Ge räteübungen erfolgt zum SechSkampf nicht etwa erst vor dem deutschen Turnfeste, sondern vor der Bekanntgabe der Pflichtübungen über haupt. Statt der neun Geräteübungen sind nur acht vorzuüben, an Stelle der neunten Geräteübung tritt die neugeforderte Frei- oder Handgeräteübung. Die Bekanntgabe der letzteren erfolgt für beide Formen des Einzelwetturnens sechs Wochen vor dem Feste. An Pflichtübungen für die Fünf- oder Sechskämpfer kommen nur in Betracht Uebungen im Stehen, als Rumpf-, Arm- und Beinübungen und Uebungen im Liegestütz. — DaS diesjährige Winter-Vergnügen der hiesigen Schützengesellschaft findet am 4. Febr. statt. Auch für diesmal sind verschiedene U-berraschungen geplant, die sicherlich den Beifall der Besucher finden werden. — Auch der Zuckerpreis wird erhöht! Der Preis für den Doppelzentner Zucker wird von 37 auf 39 Mark erhöht, — was im Dctailverkauf eine Erhöhung von 2 Pfg. pro Pfund bedeutet. — Mit Ablauf de- vergangenen Jahres haben sich 25 Jahre vollendet, seitdem Ge- Nummer 7. s«r»sprecher: Amt Leube» 114.; Donnerstag, den 16. Januar 1908. Fernsprecher: Amt Denben 114. 21. Jahrgang. (Ersatz.)Ordiiung hiermit aufgefordert, sich in der Zeit vom 1S. Januar bis 1. Februar d. I. an unterzeichneterStellczurRekrutierungs- stammrolle anzumelden. Auswärts Geborene haben Geburtsschein, die älteren Mannschaften dagegen ihre Lo- sungsscheinc bei der Anmeldung abzugeben. Auch haben gleichzeitig die Militärpflichtigen der älteren Jahrgänge seit ihrer früheren An meldung etwa eingetrelene Veränderungen in Betreff ihres Wohnsitzes, Gewerbes oder Standes anzuzeigen. Von dem hiesigen Orte zeitig abwesende Militärpflichtige (auf der Reise begriffene Handlungsdiener, auf See befindliche Seeleute, in Straf- oder sonstigen Anstalten Unterge- brachte u- s. w) sind von deren Eltern, Vor mündern, Lehr- oder Arbeitsherren inner« halb der gesetzten Anmeldungsfrist zur Stammrolle anzumelden. Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Mili tärpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem anderen Aus- hebnngsbezirk od. Musterungsbezirk verlegen, haben diese- beim Abgänge der Behörde, welche sie in die Stammrolle ausgenommen hat, als auch nach der Ankunft an dem neuen Ort der die Stammrolle führen den Behörde daselbst spätestens innerhalb dreier Tage zu melden. Die Nichtbefolgung der in Vorstehendem enthaltenen Vorschriften wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Rabenau, am 7. Januar 1908. Der Bürgermeister. meindivorstand Vogel in SomSdor f al-miltag mit Ansichtskarten hausierenden jungen ^solcher amtiert. Klein- und Grotzölsa, Obernanndorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Liiban, Börlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikatiouskraft für amtliche Bekannimachnngen.