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- V" »mllte Expedition, Verlag und Druck von T. M. Gärtner in Schneeberg. ieb« volle Donnerstag, 5. März 1891. Jahrgang freunden rau ig Heim- 3 Sauer vr. Kretzschmar. E. rlle uns innigsten irn und orte das n; Dank zu seiner eS Sar- irchschul- rgebrach- gleichen he ihren im Tove >ei dem Tochter ie ewig« Wiever- !«: die gespMten» Zelle «einstige Zell« «mllicher der untern Beamten eingetreten ist. Mit Recht konnte deshalb auch nachher Herr von Bennigsen, der ebenso sachlich wie ruhig und mit großem Erfolge sprach, an den alten parlamentarischen Erfahrungssatz erin nern, daß einige Parteien e- aus politischer Taktik vorzu- ztehen pflegen, die Bewilligung an sich unvolk-thümlicher aber berechtigter Ausgaben andern Parteien zu überlasten, die sich ihrer Verantwortung gegenüber dem Staate und dem Reiche klarer bewußt find. Recht unglücklich und wohl mehr auf die Stimmung einer Volksversammlung berechnet, waren Herrn Richters Schlußtiraden, daß die freisinnig« Partei strtS von den RegierungS Vorlagen das Gute angenommen habe, wo sie es gefunden, daß sie aher nicht mit dir Regie rung durch dick und dünn gehen könne, daß sie nicht gern von dem spreche, was st« bewillig«, weil st« «S nicht li«b«, sich gleich den artigen Kindern an den Laden zu legen, und was derartige leere Redensarten weiter waren. Herr Rich ter setzte sich dabei mit der thatsächlichen jüngsten Entwick lung der deutschfrrifinuigen Press« in so gr«llea Wid«rspruch, daß d«r Eindruck di«s«r Phrasen recht erbarmevswerth war. Er sollte denn auch bald am eigenen Leib« erproben, wie sehr er sich mit seinen Ausführungen verrannt hatte. Herr v. Caprivi erhob sich unmittelbar nach ihm und diente ihm so gehörig, daß Richter selten eine so gründliche Abfuhr er halten haben dürfte. Noch vor wenigen Tagen hatte Herr Richter in einem seiner gewohnten bösartigen Ausfälle gegen den Fürsten Bismarck über den jetzigen Reichskanzler folgen de- geschrieben: »Fürst Bismarck steht offenbar selbst «in, daß er im Reichstage «ine recht schlecht« Roll« spielen würor, zumal er auch al» Redner seinem Nachfolger v. Caprivi nicht entfernt gewachsen sein wüide. Herr v. Caprivi spricht ruhiger, gewandter, schlagfertiger und beherrscht vor allem den Segrnftayd, über den er spricht, viel eingehender als es Erscheint täglich mit Nmtnahme der So«- nnd Festtage. Pr.i» vierteljährlich 1 MÄ« Pfennige. Anker- Expeller eibt da» beste n Sicht, M». Gliedarethe», erveuschmetzea, und bei Erkäl- : beste Beweis Thatsache, daß mit andere» chlchr machten, a altbewährte« zuriickgreiftn. er Wirkung und > (vv Pfg. und et). Man hsttr i PachllhMWg. t „Anko-t- b«, «et»»» ekem chmiedewMeug, ch aus AMruch, r Schadt in Die Gemeinde Schönheide beabsichtigt, auf der Parzelle Nr. 866 des Flurbuchs, Kol. 855 de« Grund- und Hhpo- thekenbuch» für Schönheide eine .. 7-..—.----- z« errichten. Etwaige Einwendungen hiergegen, so weit sie nicht auf besonderen Privatrechts- Titeln beruhen, find bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekannt - machung an gerechnet, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 2. März 1891. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. Der Königliche Amtsanwalt. vr. Bergmann, Res. Amtstag in Eibenstock. Montags, den S. März, wird der unterzeichnete EphoruS von Nachmittags 2 bis S Uhr im RathhauSsaale zu Eibenstock anwesend sein, um «twaige Anliegen von Geistliche« sowie von Gemeindegliedern der Umgegend persönlich entgegenzunehmen. Schneeberg, den 4. März 1891. Königliche Superintendentur. lüv. tbvol. Noth, 8. Bekanntmachung. Nachdem die neven Satzung«« für Erheb««- der Gemei«de-, Kirche»' und Schulau lagen in der Stadt Ane die Genehmigung der königlichen Kreishauptmann schaft zu Zwickau erhalten haben, bringen wir die« mit dem Bemerken zur öffentlichen kenntniß, daß diese Satzungen 14 Tage lang, vom Tage de- Erscheinen» dieser Bekannt machung an gerechnet, in unserer Registratur zur Einficht ausliegen. Aue, am 3. März 1891. «R 52. bei dem Kürsten Bismarck der Fall war." Gestern hat Herr v. Laprtvi dem Herrn Richter dargethan, daß er ihn durchaus zutreffend geschildert hat. Der Reichskanzler sprach durchaus ruhig und sachlich, er liebt nicht lange Ausfüh rungen, er ist knapp in seinen Sätzen, von vornehmer Zurückhaltung in seinen Angriffen, aber jeder Satz, den er gebraucht, ist «in sestrr Hieb, und gestern folgte Hieb auf Hieb so hageldicht, daß Herr Richter den besten Wahrheitsbeweis für seine eigene Schilverung der par lamentarischen Gewandtheit und Schlagfertigkeit de« Herrn v. Caprivi erhielt. Fast jeder Satz der Caprivtschen Rede wurde von der großen Mehrheit des Hauses mit lautem Beifall begleitet, und gar manchen der Abgeordneten wird diese unzweideutige Zurückweisung der jüngsten Zu dringlichkeiten der freisinnigen Wadenstrümpler von großer Sorge befreit haben. Warum im weitern Laufe dir Sitzung die freifinnige Partei Herrn Rickert die Antwort an den Reichskanzler überließ, statt den Abg. Richter, wie das bei Windthorst und Glillenberger der Fall war, sich selbst ver- theidigen zu kaffen, wurde nicht festgestellt. Di« Wahl Rick««» war in diesem Augenblick« jedensall- «ine höchst ver fehlte. Er hat durch seine gewohnheit-mäßigen Uebertrei- bungeu in Wort unv Gebärde seine einst so angesehene Stellung al- Parteiredner völlig eingebüßt; seit er einer »er hauptsächlichsten W-nderrevuer der Fortschrittspartei gewor den, kann er di« Grenz» zwischen Parlament und Bolk-ver« sammlung nicht mehr erkennen; dabei pflegt er von einer solchen ermüdenden Weitschweifigkeit zu sein, daß die An- ztehuagSkraft seiner Rede von Tag zu Tag geringer wird. Sestern widerfuhr ihm da- Unglück, sich von vornherein gründlich zu »erfahren. Ueber di« Hergänge in der Com- Mission «wie- er sich völlig «nunterrichtet und sei« Unter scheidung d»r Fortschrittspartei und ver freisinnigen Partei Konkursverfahren In dem konkur-verfahren über da- Vermögen de- Korbmacher» Friedrich Karl Major in Lößnitz ist zur.Abnahme der Schlußrechnung de» Verwalter» Schlußtermin aus den 1. April 1891, Vorwittags 11 Uhr vor dem königlichen Amtsgerichte hterselbst bestimmt. Lößnitz, den 3. März 1891. Tagesgeschichte. Deutschland. — Ueber den Verlauf der denkwürdigen Sitzung de» Reichstags vom letzten Sonnabend erhält die „Köln. Atg." von einem Berliner Berichterstatter noch eine äußerst an schauliche Schilderung, welcher wir folgendes entnehmen: Zum ersten Male seit mehreren Wochen waren die Tribünen wieder überfüllt; war doch bekannt geworden, daß die her vorragendsten Redner aller Parteien sich an der Verathung betheiligen würden. Dr. Wtndthorst begann demgemäß auch da» Redeturnier; er hatte gestern einen besonder» guten Tag; seine Worte konnten durchweg bi» in die entferntesten Ecken dr» Saale« dringen, und sein« l«bhaft«u AuS«tnand«r- fetzungru mit Herrn Srillenberger feffelten die allgemeine Aufmerksamkeit. Herr Srillenberger mußte auf da» An drängen Windthorst» wiederholt betonen, daß er und sein« Partei nicht daran denken, die sozialdemokratisch« StaatS- und Ges«llschaft«ordnung auf d«m Weg« der Gewalt, son dern nur durch gesetzmäßige Reformen herbeizuführen und zu vrrwtrklichen. Herr Richter hatte seinen elegischen Ton angeschlagen; er hielt «ine lang« Red«, in der er mit avoo- eateuhaster Gewandtheit alle Gesichtspunkte zur Geltung zu bring« suchte, die auf eine Ablehnung aller Anträge zur Verbesserung der Lage de« Unter ofstzterstande« abzieltrn. Trefflich war er in den Au-fuhrungrn, in denen er die Lortheil« de» Antrag«» Hammachrr-Behr g«grnüb«r d«m Anträge Wtndthorst-Orterer schilderte; natürlich hinderte ihn da« nicht, beide zu verwerfen. Auch er bestritt nicht di« Rothwendigkeit der Aufbesserung de» Einkommen» der Un terosstztrre, aber praktisch« Vorschläge, dieser Nothwendigkeit Au-druck zu verleih«, hütet« «r sich zu stellen, obwohl «r doch sein« Z«it für di« Erhöhung jjde» DiensteinkommenS Mit Rücksicht darauf, daß rrfahrung»g«mäß im Frühjahre nicht selten Waldbrände in Folge de» TabackrauchenS oder durch Anzünder» vo« Feuer i« Waldungen ver ursacht werd«, nimmt die unterzeichnet« königlich« AmtShauptmavnschast Veranlassung darauf hinzuweisen, daß nach 8 368,, des ReichSstrafgesetzbuch» da» Anzüuden von Feuer« i« Wälder« »der Haide« oder ia gefährlicher Nähe vo« Gebäude« oder feuerfavgendev Gache« mit Geldstrafe bis zu 6V Mk. oder mit Haft bis zu 14 Lage«, nach 8 309 desselben Gesetzbuches aber Derjenige, welcher durch Fahrlässigkeit Walduvge« oder Torfmoore iv Braud setzt, mit Gefäuguiß bis zu Einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 9VV Mk. bestraft wird. Schwarzenberg, am 2. März 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. Lad« n g Der Unteroffizier der Landwehr I. Aufgebots, Brauer Iuliu» Wilhelm August Dreyer, geb. am 11. April 1861 in Grevismühl«, Mecklenburg-Schwerin,. zuletzt und bi» zum 15. Januar 1889 in Lauter aufhältlich, gegenwärtig unbekännten Aufenthalte», wird beschuldigt, al» beurlaubter Wehrmann der Landwehr in der Zeit nach dem 14. Iauuar 1889 ohne Erlaubnis «»»gewandert zu sein, Uebertretung gegen 8 360' St. G. B. Derselbe wird zur Hauptverhandlung vor da« K. Schöffengericht zu Schwarzenberg auf den 15. April 1891, Vormittags 11 Uhr, geladen. Bet unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der von dem k. Bv- zirkskommando zu Schneeberg ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Schwarzenberg, den 17. Februar 1891. rläsfige efrau jchea, nicht uu- ü sofort »sev, Lvßnitz. kl: Slickmuscht- kosakengäffe. ErMbUolkssrnm-. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend Ätmtsbltttt für di« königliche« ««d städtischen Behörde« in Ane, Grünhaiu, Harte» stet«, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Nenstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg mrd Wildenfels« Freitag und Sonnabend, den 13. und 14. März 1891 werden wegen Reinigung der Dienfträume bei der unterzeichneten Behörde nur dringlich« Eachrn «rl«digt. Iohanng«orgenstadt, am 26. F«bruar 1891. Königl. Amtsgericht. I Schtusfler. Bekanntmachung. Di« angrkündigte ZwangSverst«igrrung des Lauckner'schen Grundstücks Fol. 19 d«S Grund- und HhpothekenbuchS für Ob«rpfannenstiel findet nicht statt. Lößnitz, am 28. Februar 1891. Königliches Amtsgericht. Gaudich, A^-R. degeselle eschäftigung er- NähereS bei Schneeberg, uer meister. Gesuch, h, welcher Lust er - Profession inter günstigen Lste Ostern ab bei feilenhauermstr. neebrrg^ Ehrlich, Gerichtsschreiber des königlichen Amtsgericht-. Sonnabend, den 7. März 1891, Mittags 12 Uhr kommt unwiderruflich im amtsgerichtlichen AuctionSlocal hier eine Nähmaschine für Schuh- mach« und 1 Mnt«rüb«zieher meistbtrtmd geg« sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Schneeberg, am 4. März 1891. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Mäder. Freitag, den 6. März 1891, Vormittags 9 Uhr gelangen an hiesiger AmtSstelle verschiedene Gegenstände, darunter 1 zinnerne Bade wanne, 1 Partie Bretter meistbietend gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Lößnitz, am 3. März 1891. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts daselbst. , Maschke.