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DLoniglich Sächsischer Sta«tscrnzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 165. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: i. V. Bezirksasfessor Dr Gerth. <7 Sonnabend, 18. Juli 1968. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die deutschen Postanstallen 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Ps. — Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr 1295. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrist der kmal gespalt. Ankündigungsseile 25 Ps , die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amll. Teile KO Pf., unter dem Redaklionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. Preisermäßigg. auf Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Udr Amtlicher Teil. Auf Allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ablebens Ihrer Hoheit der Frau Elisabeth Herzogin zu Mecklen burg-Schwerin geb. Prinzessin von Sachsen-Weimar- Eisenach, Herzogin zu Sachsen, am Königlichen Hofe die Trauer auf eine Woche vom 17. bis mit 23. Juli d. I. angelegt. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Oberforstmeister Uhlig in Auerbach den Titel und Rang eines Geheimen Forstrates zu verleihen. Dem Lber-Postinspektor Hilsrbein in Dresden ist zum 1. September 1908 eine Hilfsreferentenstclle bei der Kaiser lichen Ober-Postdirektion in Leipzig übertragen worden. Nachdem Seine Majestät der König von Sachsen auf Grund von Artikel 50 der Verfassung des Deutschen Reiches zu dieser Anstellung die landesherrliche Bestätigung erteilt haben, wird Solches zur öffentlichen Kenntnis gebracht Dresden, am 9. Juli 1908. »09Postr Fiuanzmiuisterium. 497s Herr Amtshauptmann Dr Mehnert in Dippoldiswalde ist vom 25. Juli bis mit 8. August dieses Jahres beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Regierungsrat Dr Simon vertreten. 1488al Dresden, den 15. Juli 1908. 4979 Königliche Kreishanptmauvschaft. Im zweiten Vierteljahr 1908 sind im Medizinalpersonale des Regierungsbezirks Leipzig folgende Veränderungen vor gekommen: Verstorben sind: Sanitätsrat Dr meck. Heinrich August Möckel, Bahnarzt, und Dr meä. Richard Anton Weber, beide in Leipzig. Versetzt wurden: Dr moä. Paul Adolf Nerlich, Anstaltsoberarzt von Wald heim nach Hochweitzschen und Dr. weck. Karl Ludwig Theodor Ranniger, Anstaltsober arzt von Hochweitzschen nach Waldheim. Verzogen sind: Dr. meä. Albert Kühn, Assistent bei Sanitätsrat Dr. Schwabe, von Leipzig, Dr meä. Rudolf Seele und HanS Bernhard Stark, Hilfsärzte an der Dr. Schütz'schen Heilanstalt Hartheck Prödel, Dr. lusck. August Schaumberg, Spezialarzt für Zahn- und Mundkrankheiten, von Döbeln und Dr. meä. Adolf Otto Schreiber von Markersdorf b. Burg städt nach Thum i. Erzgeb. Niedergelassen haben sich: Dr. mack. Joh. Friedrich Hermann Alfred Albers und Dr. meä. Ernst Welde, Assistent am Kinderkrankenhause, beide in Leipzig-Reudnitz, Dr. meä. Robert Engar und Dr meä. Richard Moritz Ramshorn, Spezialarzt für Ohren-, Nasen- und Halsleiden, beide in Leipzig-Lindenau, Dr meä. Karl Heinrich Ludwig Dors, Assistent bei Dr. Schwabe, Dr. weä Hans Heinrich Konrad Friese, Dr. msä. Kurt Paul Bernhard Adam Höfer, Dr. msä. Richard Heinrich Klien, Privatdozent, Spezialarzt für Nerven- und innere Krankheiten und Dr. weck. Friedrich Walter Leskien, sämtlich in Leipzig, Hans Bernhard Stark, Hilfsarzt an der Dr. Schütz'schen Heilanstalt Hartheck-Prökel, Dr. meä. Karl Gorbauch in Markersdorf b. Burgstädt, Walter Theodor Ferdinand Scheel, approb. Zahnarzt in Döbeln. Angestellt wurden: Dr. meä. Josef Frankenstein in Leipzig - Schleußig Schularzt, Dr. meä. Rudolf Seele und HanS Bernhard Stark als Hilfsärzte an der Dr. Schütz'schen Heilanstalt Hartheck-Prödel. Verwaltet werden: die Apotheke in Schönefeld von dem Apotheker Alfred Spindler, die Apotheke in Mittweida von dem Apotheker Karl Friedrich Butze und die Apotheke in Burgstädt von dem Apotheker Hermann Georg Kolbe als Stell vertreter für den Apothekenbesitzer Johann Karl Wilm. Leipzig, den 8. Juli 1908. HLiStSa Tie Königliche Kreishauplmannschast. 4980 Herr Amtshauptmann Geheimer Regierungsrat Hänichen in Grimma ist vom 22. Juli bis 31. August ds. Js. be urlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Regicrungs- assessor Dr. Geyer daselbst vertreten. 4981 Leipzig, den 15. Juli 1908. l85id Königliche KreiShauptmanuschaft. Herr Bezirksarzt Dr. Holz in Oschatz ist für die Zeit vom 26. Juli bis mit 16. August dieses Jahres beurlaubt und mit dessen Stellvertretung Herr Bezirksarzt Geheimer Medizinalrat Dr. Siegel in Leipzig beauftragt worden. Leipzig, am 14. Juli 1908. 11^1647 Königliche Kreishauplmannschast. 4982 Erueuuuugen,Versetznugen re.im öffentlichen Dienste. Im »«schLftöbereiche de» Ministerium» -er Aiaa«»e«. Bei der staatlichen Straßen- und Wasserbau-Verwaltung ist ernannt worden: Beck, zeilher Schirrmeister (Feldwebel) des 2. K S. Pion -Bal Nr. 22, al- Straßenbauausseher bei der Straßen- und Wasser Bauinspektion Bautzen. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. * Zu dem für den 16. dieses Monats, mittag» 12 Uhr, nach Herold» Gasthof in Brunndöbra einberufenen dritten diesjährigen Gemeindevertretertag der Amtöhaupt- mannschaft Auerbach, der von Hrn. Amtshauptmann Michel geleitet wurde, hatten sich außer den juristischen Hilfs arbeitern der AmtShauptmannschaft fast sämtliche Gemeinde vorstände des Bezirks, sowie eine Anzahl Gemeindeälteste und GutSvorsteher, unter diesen Hr Obermedizinalrat Dr. Schulze- Untergöltzsch, Hr. Oberförster Klien-Erlbach und Hr Förster Rieger-Grünbach versammelt. Außerdem hatten sich als Gäste eingefunden die Herren BezirkSausschußmitglieder Knoll, Weid lich, Schuster, Surmann und Paul, die Herren zweiter Vor sitzender Richter und Syndikus Dr Engelmann von der Ge werbekammer Plauen, sowie Hr. Knappe - Leipzig, Direktor des Landesverbands von Handwerkergenossenschaften im Königreiche Sachsen. Nach der Begrüßung der Versammlung durch den Hrn. Amtshauptmann hielt zunächst Hr RegierungSafsessor Frhr. v. Wagner einen Vortrag über „Das ReichSver- einSgesetz". An der Hand des Gesetzes erläuterte er in klarer, eingehender Weise die einzelnen Bestimmungen, wobei er da» frühere sächsische Vereinsgesetz zum Vergleiche heranzog und auf die ergänzenden Vorschriften der Ausführungsverordnung vom 12. Mai 1908 und der Instruktion vom 24. Mai 1908 auf- merksam machte. Im Anschlusse an den Vortrag betonte Hr. Amtshauptmann Michel noch ausdrücklich, daß eine liberale, von Schikane und Nadelstichpolitik freie Handhabung de« neuen Vereinsrechte» sowohl im Sinne de« Gesetzes liege, wie den Absichten der Regierung entspräche und wies auf die besonderen Aufgaben der Gemeindevorstände bei der Ausführung dr« neuen Gesetzt« hin Zu Punkt 2 der Tagesordnung: „GenossenschaftS- art und Genossenschaftswert" hatte Hr. Verbandsdirektor Knappe in liebenswürdigster Weise das Referat übernommen. Er führte in seiner Einleitung auS, daß die Gemeindevorstände als die Berater ihrer Gemeindemitglieder in der Lage sein müßten, Auskunft zu geben auch über da« Wesen der Genossen schaft, die al» ein hervorragende» Mittel zur Förderung de« Gewerbes anzusehen sei Der Hr. Vortragende verbreitete sich dann über die verschiedenen Arten der Genossenschaft und be tonte, daß für den Auerbacher Bezirk in erster Linie die Kreditgenossenschaft, die Werkgrnossenschaft und die Rohstoff- genossenschaft in Frage käme, wobei er Art und Wert jeder Genossenschaft eingehend erörterte Vorher hatte die Verteilung eine» kurzen Merkblattes über die GenoffenschaftSarten unter den Versammlungsteilnehmern stattgefunden. In der sich an die lichtvollen, mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Aus führungen des Hrn Vortragenden anschließenden Debatte er ¬ griff zunächst Hr. Syndikus Dr Engelmann das Wort und berichtete aus eigener Erfahrung über die hervorragenden Er folge der Gewerbebank in Plauen, einer Kreditgenoffenschaft Hierbei gelangte ein Flugblatt über die Entwickelung dieser Genossenschaft zur Verteilung Nach Schluß der Diskussion, an der sich außer Hrn Amtshauptmann Michel noch Hr Gemeir.devorstand Grüner Klingenthal und Hr Direktor Knappe beteiligten, wurden noch einige dienstliche Angelegenheiten einer Besprechung durch Hin Amtshauptmann Michel, Hrn RegierungSafsessor Frhr. v. Wagner und Hrn. Referendar Beyer unterzogen Nachdem hierauf als Versammlungsort sür den nächsten rm Oktober stattfinbenden Gemeindevertretertag Lengenfeld gewählt worden war, wurde der amtliche Gemeinde- vectretertag geschloffen An den amtlichen Teil schloß sich ein gemeinschaftliches einfache« Mittagessen an, nach d.m die Teil nehmer sich in gemeinsamem Spaziergange nach dem beglichen Staatsforste des Reviers Brunndöbra begaben, wo fr« ..ach Begrüßung durch den Revieroerwalter, Hrn. Oberförster Ort loff, auf dem sogenannten „Beilehn", einem romantisch ge legenen Waldplatzr, bei einem guten, von einigen Brunndöbraer Herren veranlaßten Konzert und bei einfachen Erfrischungen einige Stunden in anregendem Beisammensein verbrachten Deutsches Reich. Nordlanvreise Lr. Majestät ves Kaisers. (W T. «) Berlin, 17. Juli. Ein Telegramm au« Bergen vom 17. Juli melvet: Am gestrigen Tage sah Se. Majestät nach Ankunft in Bergen den früheren Staatsminister Michelsen und Gemahlin, sowie den Konsul Mohr und Gemahlin zur Abend tafel. Der Kaiser unternahm heute, wo am Ort Kohlen ge nommen werden, einen längeren Spaziergang und begab Sich nach Stupet zur Frühstückstafel beim Konsul Mohr. Da» Wetter ist nicht ganz sicher. An Bord alle« wohl. Bom Reichstage. Dem Reichstag ist, wie die „Magdeb Ztg" mitteilt, vom Staatssekretär v. Bethmann-Hollweg eine Denkschrift betr. die PensionS- und Hinterbliebenenversicherung der Privatangestellten zugegangen Sie geht davon aus, daß den Privatangestellten eine Jnvalidenpension beim Eintritt der Berufsinvalidität und eine Altersrente vom 65. Lebensjahre an zugesichert werden soll. Ein Reichszuschuß wird nicht ge währt Der Kreis der Versicherungspflichtigen umfaßt alle gegen Gehalt und Lohn beschäftigten männlichen und weib lichen Privatangestellten vom vollendeten 16. Lebensjahre an. An einen Mindestbettag des Einkommens ist der Versicherungs pflichtige nicht gebunden, doch ist für die Beiträge und Leistungen ein HöchstgehaltSsatz von 5000 M. zugrunde gelegt worden Nach einer zehnjährigen Wartezeit soll als Pensior.Sanspruch des Wertes der ersten 120 Monatsbeiträge gewährt werden Dieser Anspruch steigert sich weiterhin bi» zum Eintritt des VersicherungSfalle« um H des Wertes der bi» dahin entrichteten Monatsbeiträge. Witwen erhalten hiervon '/», Halbwaisen V,r, Doppelweisen Hierfür ist ein Beitrag im Durchschnitt von 8 Proz des versicherten Einkommen« erforderlich, der vom Arbeitgeber und vom Angestellten zu gleichen Teilen ausgebracht werden soll. Zur Erleichterung der Durchführung der Ver sicherung werden zehn Gehaltsklaffen vorgeschlagen, deren unterste sich mit denen der Invalidenversicherung decken. Die obere Ge- halltzNusie umfaßt die Einkommen von mehr al« 5000 M-, in der sich z. B nach Ablauf der Wartezeit der PensionS- anspruch auf 1152 M., die monatliche Steigerung für jeden weiteren Monat«beitrag aus 4,80 M stellt, wovon bez. ' „ (V.D al« Witwen- und Waisenbezüge gewährt werken. Der monatliche Beitrag für diese Klaffe steht sich auf 38,40 M Zur Durchführung der Privatangestelltenversicherung ist an die Schaffung einer Reich-Versicherungsanstalt sür Privatangestellte gedacht, die eine ähnliche Organisation wir die Versicherungs anstalten der Invalidenversicherung haben soll. Der Staats sekretär bemerkt, daß die Denkschrift zu der Frage, ob, in welcher Form und in welchem Umfange eine reichLgesitzliche Privatangestelltenoersicherung alsbald eingeführt werden soll, einstweilen keine bindende Stellung nimmt. Sie will nur den Beteiligten einen überblick darüber ermöglichen, welche Bei träge sie leisten müssen. Sie hofft, eine Grundlage zu schaffen, auf der sich binnen möglichst kurzer Frist feste Beschlüße sür die endgültige Lösung der bedeutsamen Frage aufbauen sollen Wolfenbüttel, 17. Juli. Der Reich«tag«abgeordnete für den Wahlkreis Braunschweig 2, Rittergutsbesitzer v. Kauf- mann (Hosp d Natlib.), ist heute vormittag H12 Uhr in folge eines Schlaganfalls in Linden bei Wolfendüttel gestorben Bayern. (W.T B.) München, 17. Juli. Die Kammer der Abgeordneten nahm einstimmig da» neue Beamtengesetz an, ebenso die Novelle zum Berggesetz, in der gegen den Widerspruch der Regierung der Achtstundentag für die Arbeiter unter Tage gesetzlich frstgelegt und die Heranziehung der Arbeiter zur Grubenkonttolle be stimmt wird.