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Deutsche Mg«inc Zeitung dem Süden befördert. (H. T.-B.) M An- Brr. Bevollmächtigte die für Berlin auf Grund des Sv- »gr. Lasel«. tvoWn ^'-iokdemokratengesetze» tzetvoffm» dadurch. AuS Berlin vom 29. Nov. berichtet die Nord- i. Hr. ü Döbeln ist den Darstellern des Gunther und der Gutrune zu i Leipzig. der Pforte, daß England für eine neue türkische leihe die Garantie übernehme, nicht zusammen. „Siegfried" wäre eS unbillig. großeS Aufheben zu machen^ stellte sich beiseite unterhalten. Sollte damit motivirt »ten. : in Anna- * Petersburg, 29. Nov. Fürst Gortschakow wird auf seiner Rückreise am 5. Dec. in Berlin ein» treffen. Odessa, 28. Nov. Die ersten Handelsdampfer sind für die nächste Zeit zur Beförderung von großen Wagenparks in Anspruch genommen, welche augenblick lich für die Armee im Süden des Balkans zu sammengestellt werden. Die Wagen werden per Schiff nach BurgaS und von dort mittels Zugthieren nach M57-ö8f andlungen. !arl Gott- -. M. M. Kirchner jbcln. — in Hain«- >«l, geb. 1 rul Vör- I. Deke»der 187S. Inserate p»» «» »ir «rp>»iU,u t» 2,sr lt„»,r»«hr g in Leix- igerling Hermann afiein ein i in Leip- klien in lrermeifier achter. — : Tochter. . erden ein ipzig eine n Leipzig ! th Witt- den Jäger, er vielfache Auflage, landen ge- ndlung be- s3225s terkstiitte« i mau den Spezialität erforderlich. >1 Y. be- von Lan dl. fMls Nr. LS1. Leipstg. »«,»4. Preis »terUlltlhrllch l M. »Pf. Zc»« et^ewe »Uuo«« schlusse de» e mit den» 5Ü dasselbe r. sten male.' Acten von nd Klau«, mg.) uberflött, chitaneder» nung sich uns ausdrängte : daß die preußische Regierung wol im Besitze besonders wichtiger Enthüllungen sein müsse, welche ihr ein energische« Vorgehen als noth wendig und dringend erscheinen lassen. Eine weitere, direktere Bestätigung eben dieser Vermuthung finden wir theil« in dem weiter unten folgenden Telegramm der Kölnischen Zeitung aus Berlin, theilS in unserer eigenen X-Correspondenz von dort. Bei Mittheilung der Verordnung des preußischen StaatSministeriumS, durch welche „40 hervorragenden Mitgliedern der Socialdemokratie durch das Polizei präsidium AuSweisungSordreS zugefertigt worden", be merkt die National-Zcitung: „Der §. 28 deS Socia- listengesetzeS bezeichnet zwar auSdrücllich den Reichs tag als die Instanz, welcher bei seinem nächsten Zu sammentreten von den getroffenen Anordnungen Recheu- schaft gegeben werden soll. Da jedoch der preußische Landtag versammelt ist, so wird sich sicher die Gelegen heit finden, bei welcher die StaatSregierung die außer ordentlichen Maßregeln, die sic getroffen, und die spe- ciclle Anwendung, die sic ihnrn gcgrbrn, in ihren nähern Motiven erläutert. Der Etatöposten für die Kosten der Polizeivcrwaltung in Berlin und die Ver mehrung der Schutzmannschaft wird dem Minister deS Innern Grafen Eulenburg jedenfalls die Veranlassung dazu an die Hand geben. Wie man uns anderweitig berichtet, befinden sich unter den AuSgewiefenen die ReichStagSabgeordneten Hasselmann und Fritzsche." Was den über Berlin und Umgegend auf Grund deS §. 28 deS Gesetze« gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie vom preußischen StaatSministerium mit Genehmigung deS BundeSrathe« verhängte» kleinen Belagerungszustand betrifft, so meint die Kölnische Zeitung, er habe bei dcr zahmen Haltung der Socialdemokraten überrascht. Man müsse aber annehmen, daß die Regierung dringende Gründe zu diesen« Schritte hatte. Demselben Blatte wird von Berlin vom 29. Nov. telegraphirt: „Im BundeSrathe motivirte der preußische willens und des Zornes gegen Mime war jenes -un willkürlich heftige Hervorbrechen der Empfindung zu vermissen. Ebenso zeigte in der Scene mit Brünn- hilde im dritten Act deS „Siegfried" der Ausdruck im ganzen zu wenig Größe deS Stils. Mit dem be zeichneten Mangel hängt eS zusammen, daß die De- clamation, mit so rühmenSwerther Leichtigkeit sie im allgemeinen Hr. Lederer behandelte, doch häufig nicht scharf genug ausgeprägt, nicht schneidig genug war. Am besten gelangen dem Darsteller die Momente stiller Beschaulichkeit inmitten deS Waldweben«. Ebenso machte sein Siegfried in der „Götterdämmerung", wo das jugendlich Stürmische seines Wesen« durch einen Zug "männlicher Gehaltenheit gemildert erscheint, einen har monischer» und überzeugender» Gesammteindruck. Von Einzelheiten sei noch erwähnt, daß in der Scene, wo Mime Siegfried den betäubenden Trank anbietet, dieser jenem gegenüber, nach Wagner'« Vorschrift, ohne sich zu rühren, beobachtend und in sich geschlossen bleiben muß, also auch nicht etwa Verwunderung zu äußern hat über Mime'S Selbstverrath, was ja auch keinen Sinn hat, da Siegfried um Mime'S Plane schon weiß. Sodann ist Siegfried'S Aeußerung Gunther gegenüber, der ihn als Gast bewillkommnet und ihm sein eigen Hab' und Gut anbietet: „Ich kann nichts bieten, weder Land noch Leute, noch Vater« HauS und Hof, einzig erbt' ich den eignen Leib; lebend zehr' ich den deutsche Allgemeine Zeitung: „Dem Vernehmen nach sind auf Grund der vom StaatSministerium gemäß ß. 28 deS SociqlistengesetzeS erlassenen und gestern im Reichs-Anzeiger publicirten Anordnung heute Mittag etwa 40 hervorragenden Mitgliedern der Socialdemo kratie durch das Polizeipräsidium AuSweisungSordreS zugefertigt worden." Ein Bericht in der Magdeburgi- schen Zeitung spricht von fast 50 AuSgewiefenen. Unter denselben sollen sich nach Mittheilungcn berliner Blätter Hasselmann, Fritzsche, Rackow, Naumann, Greifenberg, auch ein Uhrmacher, Erfinder einer Höllen maschine, befinden. Durch diese so umfassende und so tief einschnei dende Maßregel «erden wir in der Vermuthung be stärkt, die schon bei der gestrigen allgemeinen Anord- «Wahrheit >ud Recht, Freiheit »d Seseh!» auf", mehr mit heiterm Tone, wie ein harmloser Witz bemerken, daß c«, wie überhaupt, so auch specicll in zu geben: mein ganzes Vermögen ist mein eigner Leib, ° der Scene, wo Siegfried den Vergessenheitstrank trinkt und selbst der rcpräsentirt keinen reellen Werth, da ich und Brünnhilde'S gedenkt, gegen das Princip de« ihn selbst verbrauche. Bon ein paar Gedächtnißfehlern im musikalischen Dramas ist, wenn die genannte» Dar- daß di- Regierung Kenntniß habe von einer fortgesetz ten Agitation, ähnlich der der russischen Nihilisten, welche von kleinen Gruppen geleitet werde. Auch sei die Anfertigung von Werkzeugen und Apparaten zu verbrecherischen Zwecken festgestellt. Eine eigentliche DiScussion fand über dir Vorlage nicht statt. Die Annahme erfolgte einstimmig." UnS selbst schreibt man: X Berlin, 24. Nov. Die Regierung hat die jüngste Maßregel gegen die hiesige Socialdemokratie, die Ver hängung des „kleinen Belagerungszustandes", nicht ohne sehr gewichtige Gründe ergriffen. Sie hat die Ueber- zeugung gewonnen, daß die Agitation der Socialdemo- kratie, die durch das Verbot ihrer Verbindungen und Versammlungen zunächst von der Oberfläche verschwun den ist, jetzt Versuche macht, hierorts eine geheime Ber- Neu besetzt waren in der „Götterdämmerung" noch die Rollen deS Alberich und des Gunther durch die Herren Lieban und Wiegand. Hr. Lieban, auch im „Siegfried" Vertreter der Alberich-Partie, gab die be treffende Scene am Anfänge deS zweiten ActS in ent sprechend charakteristischer Weise. Der Gunther des Hrn. Wiegand hatte nicht genug Reckenhaftes an sich. Dieser durch die Stellung, welche Gunther repräsen- tirt, bedingte Zug niuß der Gestalt desselben um so mehr gewahrt werden, al- er im Drama selbst keine selbständig hcrvortretende Rolle spielt (d. h. nach dem Plane de« Dichter« nicht spielen konnte) und unsere Theilnahme für ihn sonst zu sehr abgeschwächt wird. Sein Beste« gab Hr. Wiegand im ersten Act. Im zweiten und dritten machte sich ein paarmal Unsicher heit störend bemerklich. Noch erwähnen wir, daß der ganze dramatische Effect de« Moment« zerstört wird, wenn Mime, der ja sonst durch Hrn. Rebling eine ausgczeichnete Dar stellung erfährt, am Schluffe des ersten Acts, anstatt urplötzlich au« dcm Himmel seiner Verzückung durch da« Gepolter des von Siegfried zerspaltenen Amboße« gestürzt zu werden, bei Siegfried'S Worten: „Schau', Mime, so schneidet Siegfried'S Schwert", sich zu die sem hinwendet und, seine Schwertprobe mit eigenen Augen ansehend, vor Schreck zu Boden fällt. Ferner Die Neuesten Maßregeln in Berlin gegen die Socialdemokraten. * Leipzig, 30. Nov. Der gestern erst mitgethcilten Anordnung der preußischen Regierung betreffend den sogenannten „kleinen Belagerungszustand" für Berlin und Umgegend ist rasch eine sehr durchgreifende prak tische Anwendung derselben auf dcm Fuße gefolgt. Eine große Anzahl socialdemokratischer Agitatoren — 40—50, darunter sogar ein paar ReichStagSabgeord- nete. — sind au- Berlin und Umgebung verwiesen Wien, 28. Nov. AuS Adrianopel eingetroffene Berichte melden, daß daselbst täglich starke russische Trupp enabtheilungen concentrirt werden. Neuer ding« sind 6000 Mann Cavalerie eingetroffen. Die von den Russen getroffenen Vorbereitungen lassen darauf schließen, daß die russischen Truppen in Adria nopel überwintern sollen. (H. T.-B.) * Lonsiantinopel, 29. Nov. (Telegramm dcr Agence Reuter.) In hiesigen diplomatischen Kreisen geht das Gerücht von Verhandlungen über eine neue Convention, die zwischen England und der Pforte angeknüpft seien. Ueber die Grundlagen und Bedingungen dieser neuen Convention verlautet bis- jetzt nicht-Näheres, eS heißt aber, dieselbe trage einen politischen Charakter und hänge mit dem Verlangen ing.) »ten Me- Acten von <r. <2 I.t.» ! v, Leipzig« Stadttheater. -e Leipzig, 26. Nov. An Stelle de« Hrn. Unger hatte in den letzten Vorstellungen von „Siegfried" und „Götterdämmerung" Hr, Lederer die Rolle de« Siegfried übernommen. Wen» man erwägt, wie be deutende Anforderungen diese Rolle stellt, so wird man es begreiflich finden, Wenin «ß Htn. Lederer noch nicht gelang, dieselbe durchni» überzeugend zu ver- körpern. Bo» dtmsehb« Gesichtspunkte au« wird man aber auch da« von d-o, Künstler thntsächlich Gebotene, als von gewissenhaftem üNd eümehendrm Studium der Aufgabe zeqgeütz, immer al« hoher Anerkennung werth bezeichnen nmFm- Man erinnert sich, eine wie treff liche Leistung Hr. Lederer seinerzeit als Siegmund ge geben, hat» von seiner hierbei kundgegebenen Befähi gung ist zu hoffen, daß auch die allerdings wett schwierigere Siegfried Rolle bei wiederholter Vorfüh rung derselben ihm mehr und mehr in Fleisch und Blut übergehen» daß er sie immer lebenSvvller aus sich herauSgcstalten werde. Wa« Hr». Ledere?- Siegfried im allgemeinen noch abgeht, da- ist da- naturwüchsig frische, heitere leb hafte Wesen. Wie bei Siegfncd der innere und äußere Mensch in unmittelbarer, natürlicher Einheit sich befinden, so muß auch die Lebhaftigkeit seines Em- pflndenz in der Lebhaftigkeit seine« ganzen äußern Ge baren« ihr entsprechende« Gegenbild finden. Ein über- schäumende« Lebens- und Kraftgefühl muß aus allen seinen Aeußerungen sprechen. Hrn. Lederer'S Sieg fried hatte in seiner ganzen Haltung etwa- zu Ruhige-, Gemessene«; namentlich in den Aeußerungen de« Wider- Telegraphische Depeschen. "Wiesbaden, 29. Ndv, mittags. Se. Maj. der Kaiser nahm gestern bei dem Landgrafen von Hessen das Diner ein und besuchte abends da« Hofthcater. Heute beabsichtigt S». Maj. einer Matinee dansante dei hem Regierungspräsidenten v. W»rmb beizuwohncn. * Schwenn, 29. Nov. vormittag«. Der Vorschlag der Regierung wegen Bewilligung der Expropriation und einer von dem Lande zu gewährenden Unterstützung zum Bau einer Bollbahy Rostock-Warnemünde ist von den Ständen angenommen worden. * Budapest, 29. Nov. In der Sitzung deS BudgetanSschusse« her Reich«rath-delegatio n sprach Graf Andrässy den Wunsch au«, daß zuerst in hie Generaldebatte über den Voranschlag de« Mi nisterium« de« Auswärtigen in Verbindung mit der Vorlage über den OccupationScredit pro 1879 und sodann in die Specialdebatte über den Voranschlag des Ministeriums deS Auswärtigen eingetreten werde. Nach längerer Berathung wurde der Antrag Ruß', die Generaldebatte über die vorerwähnten beiden Vor lagen auf die Tagesordnung zu setzen, angenommen, dagegen der Antrag Widmann, nach der General debatte sofort über den Voranschlag de« Ministeriums deS Auswärtigen zu verhandeln, abgelehnt. Sodann wurden hie Zollgefälle nach den von der Regierung vorgeschlagenen Ziffern angenommen. * 8om, 28. Nov. Die bei den letzten Verhaftungen mit Beschlag belegten Documente sollen, wie eS heißt, dcr Regierung eine genaue Einsicht in die Organi sation der Internationalisten und in deren aus wärtige Beziehungen gewähren. — Das Journal Opinione bringt die Nachricht von einem Rundschreiben des Iustizministerü in Betreff der Bcrfblgung der Barsanti-Club«. Loudon, 28. Nov. Die bei Artaki ankernde englische Flotte soll binnen kurzer Zett durch wei tere Kriegsschiffe verstärkt werden. — Die, Regierung hat Orh« z«: W» UW im Caplayde gegeben und zugleich die Offiziere der in England stationirten Regimenter aufgefordert, sich zu melden, um Commandostellen in Südafrika zu über nehmen. Da« neuerdings feiten- deS Gouverneurs von Capstadt gesteifte Ersuchen um Uebersendung eng lischer Regimenter konnte angesichts der politischen Läge nicht gewährt werden. (H. T.-B) * Lahore, 29. Nov. General Browne hat auf der Straße nach Iellalabad eine Recognoscirung vor genommen, die sich zehn Meilen weit, bis zn dem am Flusse Kabul gelegenen Hazarnao erstreckte. Petersburg, 28. Nov. Wie verlautet, hat die russische Regierung zur Ausführung der BefestigungS- arbeiten Sofia«, die Summe von 3 Mill. Rubel angewiesen. Mehrere russische Generale befinden sich gegenwärtig zur Ausarbeitung der Befestigung-Pläne in Sofia.' (H. T.-B.)