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Dresdner Journal : 20.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189110200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18911020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18911020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-10
- Tag 1891-10-20
-
Monat
1891-10
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Journal : 20.10.1891
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M 244 Dienstag, den 20. Oktober, abends. 1891. kür vrsiä»» > 1t »0 l^, Kot tE ä»at»«bo» kv»t»»it»lt»> eior1»t- Mrbeb » 1t , «»»»«riuüd äs» ävatxrb«» Lotoft» tritt ko«t- w»ä 8tou»p«l»a»ctc1»^ tcucuc. 8u»»«lL0 Han»n»«rll: 10 kk. L»^a»alU»»ss,U»kakr»»» ttr L«> L«iL «i»« »«p»tte»e» L»i1« 8otuiN >0 ?L vstsr .,Lci^s^«Ln6t- ckia Lall» L0 ?L 8« VakaUoa- ua«i LllksrDiat» «»t»pr ^akivtll»^. LraeNal»»» t I^Ulioa out Lrrio^tuo« äar 3o»L- ll. kaiarta^a »daaä». k'oriipicvvb-Auivlln»»: Ur. 1LSL. AreMmIourml. Für die Gesamtleitung verantwortlich: Hofral Gtto Banck, Professor der Litterawr- und Kunstgeschichte. ,a» ^oiaoäl^oxeo »„vUrtar l.«tp«z: H. Lraa<t«tett«', ^oo>mt»,l0LLr 6s» DrsKiuvr ^ourvat,; Namdor» N»rU» Vt« latxilU N»»»i Nr—I»» rr»o^1»K ». >-: La«uen»te»a <S s'oAire/ N»rU»-Vt»o-L»»»d»rU- kr»» L«>p»tU -rr»Ltt»tt ». ».»«eL«: L/oa»«/ kart» Laotoo I«N»-rr»>llliart ». M.->t»UU»rt: Dau-e K t^o., NarU»: Zarat><te»»<ta—t, Lr»»I»o: LM»t N»»Lor«r: (7. Lc^ttrtee, L»U» a. ».: / Laect «t Oo. Uerauaxaderr Lüui^l- Lrpeäittoo 6s» Viaalluvr ^ounull». Dre»6eo, Lviu^aritr. SV. karurpraed-^uxrlllu»,: t<r. 1LSL. Amtlicher Teil. Dresden, 20. Oktober. Ihre Majestät die Königin sind gestern Nachmittag nach Sigmaringen gereist. Die zum Geschäftsbetriebe im Königreich Sachsen zugelassene „Magdeburger Allgemeine Versicherungs» Actien-Gesellschaft" zu Magdeburg firmirt künftig „Wilhelma in Magdeburg Allgemeine VersicherungS-Actien-Gesellschaft." Dresden, am 17. Oktober 189l. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Böttcher. Löhr. Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Nachrichten. London, 20. Oktober. ^Tel. d. Dresdn. Journ.) Ein Telegramm, daS die „Time»" auö Valparaiso erhalten haben, giebt die Zahl der zum Kongreß gewählten Konservativen auf 30, die der Liberalen auf 60 an. Da» Gesamtergebnis der Wahlen ist noch nicht bekannt. London, 20. Oktober.*) AuS Peking wird gemeldet: Nachrichten chinesischer Grenjbeamten konstatieren das Verrücken der russischen Pamir- Erpeditiou. London, 20. Oktober. (Tel. d. Dresdn Journ.) Gestern wütete ein starker Sturm in ganz Eng land und in Irland. Verschiedene Gegenden find überschwemmt, besonders Südirland und die zen tralen Grafschaften Englands. Viel Vieh ist er trunken. Auf dem Kanal find zahlreiche Havarien und mehrere Schiffbrüche mit Verlust an Menschen leben zu verzeichnen. *) Nachdruck verboten. Dresden, 20. Oktober. Selbsthilfe. In jüngster Zeit ist in der Tagespresse viel für und wider die Selbsthilfe geschrieben worden. Die Veranlassung hierzu boten Äußerungen des preußi schen Landwirtschaftsministers v. Heyden, welcher an geblich die Landwirtschaft wiederholt behuiS Besserung ihrer Lage auf den Weg der Selbsthilfe verwiesen haben sollte. Unter den betreffenden Auslassungen verdient besondere Beachtung ein Artikel der „Con- servativen Correspondenz", welche sich über den Wert der Selbsthilfe, wie er sich vom praktischen und poli tischen Standpunkte aus darstellt, in nachstehender Weife äußerl: Wir sind in Deutschland in den letzten Jahren in höherem Maße als früher zur Selbsthilfe gedrängt worden. Tie Nichtverlängerung des Sozialistengesetzes seitens des vorigen Reichstages hat die bedenkliche Wirkung gehabt, daß nicht allein die deutschen Sozial demokraten immer herausfordernder auftraten, sondern daß auch die gesamte rote Internationale, deren Führer schaft stillschweigend in den Händen der deutschen „Ge nossen" ruht, immer gefahrdrohender ihr Haupt hob. Für die nunmehr „gesetzmäßige" und .gleichberechtigte" Umsturzagitation war fortan freie Bahn geschaffen und mit kluger Taktik wußten die Agitatoren diese günstige Lage ausznbeuten. Es trat die Periode der uner- hörtesten Kraftproben der organisierten Arbeiterschaft Lunst und Wissenschaft. Die numismatische Ausstellung. (Im Kurländer Palais.) Im Laufe der letzten Woche hielt der seit elf Jahren bestehende „Verein deutscher Münzforscher" zum fünften Male seinen Wandcrverbandstag ab und zwar bereit- zum zweiten Male in Dresden. — Unsere Stadt hat ein gewisses geistiges Vorrecht, den deutschen Münzqelehrten zy; gastliches Heim zu Lieten. Denn es sicht der Verein unter der erlauchten Protektion Sr. König! Hoheit des Prinzen Johann G org, Herzogs zu Sachsen; von Dresden gingen die in mannigfacher Beziehung maßgebenden und bahnbrechenden Unter suchungen und Veröffentlichungen der angesehenen For scher Herren Brüder I. und Ä. Erbstein aus, und hier liegt auch gegenwärtig der erste Vorsitz des Verein-, welchen Hr. Hofrat l>r. I Erbstein, Direktor des König!. Grünen Gewölbes und des König!. Münz kabinett-, der die Verhandlungen leitete, innehat In diesen Verhandlungen wurden nicht nur geschäftliche Angeleg nheiten de- Verbandes erledigt, sondern es wur den u. a Fragen behandelt, deren Beantwortung durch Be schlüsse auch für den Laien von Wert ist, besonders nach dem derselbe mit Aufmerksamkeit die mit dem VerbandS- tage in Verbindung stehende „numismatische Ausstellung" durchwandert hat Diese Ausstellung wurde veran staltet von der Dresdner numismatischen Gesellschaft, befindet sich in dem ersten Obergeschoß des KurlLnder ein; unglaubliche Forderungen wurden an die Arbeit geber gestellt, und der auf dem Pariser Kongreß der Sozialrevolutionäre gefaßte Beschluß, den ersten Mai jedes Jahres zum Weltfeiertag für die Arbeiter zu proklamieren, erhitzte die Köpfe der „Genossen" der gestalt, daß sie allen Ernstes den Gedanken, einen all gemeinen Weltstreik herbeizuführen, zur Erörterung brachten. „Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will", diese Verse des „Proletarierliedes' waren der Alarmruf, der damals die gesamte Arbeiter schaft aufstachelte und sie in größenwahnsinnige Stim mung versetzte. Die weiteren Kreist der Industriellen wurden sich nunmehr durch diese Bewegung auf praktischem Gebiete der großen Gefahr bewußt, welche der Gesamtheit sei tens der siegessicheren Sozialdemokratie drohte, und was jahrelanges Zureden nicht vermocht hatte, wurde in wenigen Wochen durch die Notwendigkeit gezeitigt: der Zusammenschluß 1er Arbeitgeber. Es ist noch in frischer Erinnerung aller, daß an dieser Vereinigung, einem hervorragenden Akt der Selbsthilfe, die Be strebungen der organisierten Arbeiter, die Industriellen zu unterjochen und ihnen ihren Willen aufzuzwingen, scheiterten, daß alle die gewaltigen mit größter Zuver sicht angekündigten Kraftproben mit einem Siege der Arbeitgeber endeten. In neuerer Zeit haben sich angesichts des von der Sozialdemokratie begonnenen Zuges auf die Dörfer auch die Bewokner des platten Landes auf den Weg der Selbsthilfe begeben müssen Wir haben gesehen, daß bei einem festen und zielbewußten Zusammenhal ten der Landbewohner der sozialdemokratische Ansturm zunächst abgeschlagen werden kann, und wir selbst Haden von jeher dazu aufgefordert, d e Organisation der Landwirte immer mehr auszubauen, damit dieselbe der einst eine in jeder Beziehung leistungsfähige und ach tunggebietende Interessenvertretung bilde. Genau in diesem Sinne begrüßen wir auch mit Freuden den Beginn eines Zusammenschlusses der Handwerker und der Kleinhändler. Ist nun in der gegenwärtigen Loge der Zusammen schluß der einzelnen Individuen als Akt der Notwehr geradezu geboten, so wird man doch wohl zugebeu müssen, daß die ausschließliche Selbsthilfe auch mannig fache Mißstände mit sich bringt. Der „freie" Zu sammenschluß der Arbeiter, wie der „freie" Zusammen schluß der Arbeitgeber haben mancherlei bedauerliche Ausschreitungen zur Folge gehabt. Bei den nach dem System der „freien" Selbsthilfe gegründeten Genossen schaften werden täglich mehr Mängel offenbar. Und gelegentlich der Verteidigung ihres Hausrechts seitens der auf den Weg der „freien" Selbsthilfe gedrängten Landleute haben sich Schärfen gezeigt, welche nicht ge eignet sind, der Wiederherstellung des inneren Friedens die Wege zu ebnen Alle diese Mißstände aber sind mit der Bethätigung der „sreien" Selbsthilfe untrenn bar verbunden. Steht also in den meisten Fällen der praktische Wert derselben außer Zweifel, so sind doch die aus ihr entspringenden Nachteile für die Allge meinheit durchaus nicht zu unterschätzen. Ziehen wir nun die politische Seite dieser Ange legenheit in Betracht, so müssen wir notgedrungen zu dem Ergebnis gelangen, daß die übermäßig gepflogene Selbsthilfe für jeden monarchischen Staat vom Uebel ist. Die Manchtsterlehre, welche in dem Satze: „Hilf Dir selbst" gipfelt, ist ausgesprochen demokratischer Natur und die bürgerliche Demokratie ist es, welche von jeher mit größtem Eifer für die weiteste Aus dehnung der Selbsthilfe — wie der Selbstverwaltung — agitiert. Wir müssen uns nun bei allen Aktionen der Fortschrittspartei das Endziel ihrer Bestrebungen vergegenwärtigen und insbesondere bei der Vorliebe für die Selbsthilfe werden wir dann zu dem Schlüsse gelangen, daß die bürgerliche Demokratie nur aus dem Palais am ZeughauSplatze und ist dem großen Publi kum gegen entsprechendes Eintrittsgeld noch eine Zeit lang täglich geöffnet. Sie wird gebildet aus Münzen, Medaillen und Schriftstücken, teils aus der König!. Skulpturensammlung, teils aus Vereins- und Privat besitz. So bietet sie nicht nur dem Fachmanns eine hochinteressante Zusammenstellung von Sehenswürdig keiten, sondern ist ganz besonders dazu angethan, das Verständnis für den wahren Sinn und Wert der numismatischen Wissenschaft in weitere Kreise zu tragen und das Publikum zu überzeugen, daß die Münz forschung ebenso geeignet ist, historische Zeitbestimmungen entscheidend sestzulegen, wie auch reich an Auskünften über Fragen der Kultur- und Kunstgeschichte, der kunst gewerblichen Entwickelung und der ersten Bethätigung volkswirtschaftlicher Grundgesetze im Verkehrsleben. Fragen, wie z. B die nach der Lebensfähigkeit der Doppelwährung, finden wir durch die stummen Zeugen aus vergangenen Jahrhunderten klar und lehrreich praktisch beantwortet, längst ehe sie auch nur dem Namen nach aufgetaucht waren Die außerordentliche Ausgiebigkeit des Studium- einer derartigen, leider nur vorübergehenden Zusammenstellung macht deren Besuch ganz besonders empfehlenswert für da- Heran wachsende Geschlecht. Tie ganze Ausstellung ist in der Hauptsache chro nologisch geordnet und zeigt wohl 15000 Stück in 24 Kästen Der Thür gegenüber, rechts am Fenster beginnt der historische Gang mit Kasten I. Derselbe enthält Münzen der altgriechischen und altrömischen Zeit von den ältesten Funden bi- in die Zeit des Christentum- und de» Mittelalter-. Die Teilungen der Werte und die Bezeichnungen der Münzen, welche Grunde einen so bedeutenden Eifer für die Bethätigung gerade dieses Manchestergrundsatzes entwickelt, weil sie die Gewißheit, daß dadurch der Einfluß und die Macht der monarchischen Regierung bei der großen Masse diskreditiert wird, vor Augen hat. Und in der That, was bezweckt denn die Demokratie bei allen ihren Vorstößen anderes, als die Gerechtsame der Krone zu schwächen und die Rechte des „Volkes", d. h. des Parlamentarismus, zu erweitern? Zu diesem Zwecke aber ist ebenso wie die möglichste Ausdehnung der Selbstverwaltung auch der in dar Fleisch und Blut der weitesten Kreise einzuprägende Glauben an die Unfehlbarkeit der ausschließlichen Selbsthilfe über aus geeignet. Vermag man doch, nachdem man auf solchem Wege ganze Kategorien der Bevölkerung „auf eigene Füße" gestellt hat, mit leichter Mühe und großer Wahrscheinlichkeit dem „Volke" nachzuweisen, daß es reif genug sei, sich selber zu regieren, daß es also auch ohne die „Vielregiererci" gehe. Ist es nach dem Gesagten insbesondere den wirk lich monarchisch gesonnenen Elementen geboten, bei Empfehlung der Selbsthilfe sich immer in gewissen Grenzen zu halten, so wird auch eine monarchische Regierung darauf achten müssen, daß ihr unter dem Vorgeben, gewisse Berufsklassen bedürften keines staat lichen Schutzes, wenn sie sich selbst zu schützen wüßten, nicht gewissermaßen das Heft aus den Händen gerissen wird. Es ist notwendig, daß der großen Menge da- Bewußtsein der Fürsorge der Krone sür ihr Wohl und Wehe lebendig erhalten bleibe und darum ist ebenso wie erfahrungsgemäß aus praktischen auch aus politi schen Gründen eine allzuweit greifende Selbsthilfe ohne Einmischung des Staates gleichwenig empfehlen! wert, wie eine allzu ausgedehnte und allzufieie Selbstver waltung. Lagesgeschichtc. * Dresden, 20. Oktober. Se. Excellenz Hr. Staats- und Kriegsminister, Generallieutenant v d. Planitz, hat sich in Dienstangelegenheiten bis 24. d Mts. nach Leipzig, Borna und Chemnitz begeben * Berlin, 19. Oktober Se. Majestät der Kaiser unternahm heute morgen einen Ritt in die Umgebung Potsdams und Hötte demnächst den Vortrag des Chefs de- Zivilkabinetts. Später kam der Monarch nach Berlin und stattete den erbprinzlich meiningenfchen Herrschaften einen Besuch ab. Gegen Abend erfolgte die Rückkehr nach dem Neuen Palais. Se. Majestät der Kaiser hat folgendes, im „Reichs- anz." mitgeteiltes Telegramm an den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, Prof Or. v Helmholtz, gerichtet: ,Es gereich! Mir zu grober Freude, Jkncn einen besonderen Beweis Meiner aufrichtigen Belehrung und Bewunderung zu teil werden zu lassen, indem Ich Sie zum wirkt. Geh Nat mit dem Prädikat Excellenz ernenne Sie haben, Ihr ganzes Leben zum Wohle der Menschheit einsetzena, eine rerche Anzahl von herrlichen Entdeckungen sür deren Nutzen vollbracht Ihr stclS den reinsten und höchsten Idealen nachstrebender Geist ließ in seinem Hoden Flug« alles Getriebe von Politik und der dam t verbundenen Parteiungen weit hinter sich zurück Ich und Mern Bolk sins stolz daraus, einen solch bedeutenden Mann unser nennen zu können. Ich habe den Geburtstag Meines Hertz «liebten und unvergetzlichen Paters m dieser A erkenuung gewählt, wohl wissend, wie hoch Ec Sie schätzte und eia wie treu ergebener Freund und UntrUhan Sie Ihm waren. Möge Golt uns Ihr teures Leben noch lange zum Wohle Deutsch lands und der getarnten Welt erhalten. Ihr wohlrffekiio jener König Wilhelm k ' Hierauf ist folgende Antwort ergangen: .Er. Majestät dem Kaiser und König Neues PalaiS Ew Maj-stät huldvolle Worte, womit ich im Augenblick der Abreise nach FrantsuN a M die allergnädigste Ernennung zum wirkt Geh. Rat am heutigen Gedenktag« unseres unver geßlichen Kaisers und Königs Friedrich erhalten h>be, sind mir je nach Zeit und Herrschaft als Familien-, Kolonial-, Konsular- und Kaifermünzen bezeichnet werden, können hier genau studiert werden, da auch die Anzahl der Objekte nicht eine allzugroße ist. In diesem Kasten befindet sich auch eine Folge von galvanoplastischen Nachbildungen sehr schöner Münzen, deren Origi-ale dem König! Münzkabinett zu Berlin angehören, unter denen z. B die altbeiühmten Münzen von Syrakus unter den Karthagern (Kopf und Fische) durch ihre vielbewunderte Schönheit des Gepräges auffallen. Tas Gold tritt hier in einer sehr scharfen Münze des Kaisers AugustuS auf. Sehr interessant sind die römi'chen Brunnenmünzen, welche damaliger Sitte gemäß al- Opfer in Heilquellen geworfen, schichtrnweis, sozusagen chronologisch abgelagert gefunden wurden. Ter Kasten II. enthält mittel alterliche Münzen, vorherrschend in der Form der Hohlpfenniae oder Brakteaten, welche nicht mit zwei fettigen Ausprägungen versehen, sondern vermittels ein seitiger Durchprägung auS Blech durch Aufschlagen auf einen Stempel hergestellt wurden. Dieselben finden sich von höchst sorgfältiger Zeichnung aber auch bis zu recht einfachen Formen. Ein Gefchenk Sr. Hoheit des Herzogs von Anhalt an den deutschen Münz forscherverein entstammt dem berühmten Brakteaten- fände von Freckleben. Die Münzen der verschiedensten Herren, weltlicher wie geistlicher, sind h er vertreten. Im dritten Kasten finden wir die Münzen von Kursachsen von 1500 bis 1680, im vierten von 1680 bis 1806. Diese Münzen zeigen, entsprechend der ge schichtlichen Entwickelung anfangs meist zwei Fürsten bildnisse, ja im fünften Kasten, welcher die Münzen der Ernestiner enthält, finden wir 8 Prinzen auf ti«s »greifend und beglückend Best allen Lw Majestät, daß ich diese hohe Auszeichnung al» nicht nur meiner Person, sonb«>n der Wissenschaft im allgemeinen vrrli.hen ansehen darf. Wenn r» mir vergönnt war, etwa», soweit meine Kräfte reichten, zum groben Bau der Wissenschaft benutragen, so geschah dies, ge- sö-deit durch den hohen Schutz, den diese und ich mit ihr durch drei Generationen unseres hohen Herrscherhauses erfahren haben. S«stalten Ew Majestät, meinen alleruntcrthänigsten Dank zu Fützrn zu legen. H. v Helmholtz.' — Der preußische Minister der öffentlichen Ar beiten hat bestimmt, daß zunächst bei allen Schnell - zügen das Verbot, die Fahrkarten auf den Tritt brettern zu durchlochen und zu prüfen, allge mein und streng zur Durchführung gebracht werde. — Aus Anlaß des Schlusses der elektro technischen Ausstellung zu Frankfurt a. M, der heute abend 11 Uhr erfolgt, fand heute nachmittag eine Festsitzung daselbst statt Der Vorstand des AusstellungSkomiteeS Sonnemann erstattete einen ein gehenden Bericht über den Verlauf der Ausstellung, deren Ergebnis er als sehr befriedigend bezeichnete. Wirkt. Geh Rat Prof. Or. v. Helmholtz sprach über die große wissenschaftliche Bedeutung der Ausstellung. Finanzminister Or. Miquel hob hervor, daß die Elektrizität durch die Ausstellung volkstümlich gewor den sei Oberbürgermeister AdickeS schloß die Fest sitzung mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser. — Im Invalidität-- und Altersversiche rungsgesetze ist den Vorständen der Versicherungs anstalten die Befugnis zur Verhängung verschiedener Ordnungsstrafen übertragen wocden. Einzelne An stalten hatten nun von dieser Befugnis gegen Arbeit geber deshalb Gebrauch gemacht, weil die letzteren die Beitragsmarken in die QmttungSkarten nicht in fort laufender Reihenfolge eingeklebt hatten, wie dies im Gesetze vorgeschrieben ist. DaS Reichsversicherungsamt hat indessen, den „B P. N." zufolge, entschieden, daß die Festsetzung dieser Strafe eine unzulässige ist, weil das Gesetz zwar die erwähnte Vorschrift getroffen, aber für deren Nichtbefolgung eine Strafe nicht aus drücklich vorgesehen hat. Überdies stellt sich auch nach der Ansicht deS Reichsversicherungsamtes die Ver hängung von Strafen in dem vorliegenden Falle keineswegs als ein zweckmäßiges und wirksames Mittel dar, um die Befolgung der Vorschriften des Einklebens der Marken in fortlaufender Reihe zu sichern. Mehr empfehlen würde eS sich, wenn die Vorstände der Ver sicherungsanstalten, sei es durch Vermittelung der Ott»- behörden, sei eS in der Form einer selbst zu erlassen den Bekanntmachung die Arbeitgeber auf die in Rede stehende Vorschrift des Gesetzes in belehrender Weise aufmerksam machen wollten. — In der heutigen Sitzung des sozialdemokra tischen Parteitags in Erfurt wurde die Beratung über die Parteiraktik fortgesetzt. Der Vorsitzende, Reichstagsabgeordneter Singer, erklärte, daß die Zu- stimmungserklärungen für die Opposition nicht mehr verlesen werden würden. In,der Debatte wandte sich Fischer Berlin gegen Vollmar. Wenn die Taktik des letzteren gutgeheißen würde, so müßte man aus dem Programm die Bezeichnung „sozialistische" Arbeiter partei streichen und dafür „deutsche" Arbeiterpartei setzen. Ein solches Programm könnte auch Bennigsen annehmen. Die Partei verfolge ihre Ziele nicht, wie Vollmar angiebt, um ihrer selbst willen, sondern zur Stärkung der Arbeiter für den Kampf. Ein Bou- langiSmus oder ParnelliSmus dürfe nicht geschaffen werden. Liebknecht sprach in ähnlichem Sinne. Namens der Lpposiiion erklärte Auerbach, Vollmars Ansicht stehe in der Parteileitung nicht vereinzelt da. Hierauf wurde eine Erklärung von 28 Abgeordneten verlesen, daß keiner von ihnen, wie Wildbcrger behauptete, ihm mitgeteilt habe, daß sieben Achtel der Fraktion deu Arbeiterschutzgesetzentwurf nicht zu Gesiäu bekommen einer Münze, auf jeder Seite vier (Mittlere- Haus Weimar 1603—1640). Wo die Geschichtsforschung oft auf Lücken stieß, da geben vielfach deutliche Aus kunft die Vormundschafts, Sedisvakanz und Vikariats münzen, weil durch sie sonst leicht übersehene Perioden und Zustände gerade hervorgehoben werden. Hier finden wir auch den Versuch der Einführung von Doppelwährung, dessen Folgen zu Lebzeiten Herzog Georgs zu einem Zwangskurse uud zu wahren Not münzen führten. Ten Schluß des vierten Kastens b ldet ein Thaler des Grafen Barby, welcher, durch die Herren Erbstein als solcher nachgewiesen, al- Sammlungsstück einen bedeutenden Wert gewinnt. Kasten VI enthält Thaler aus oller Herren Län dern und zwar von einfachem bis zu fünffachem Werte, so daß z. B. einzelne Münzen von Braunschweig- Lüneburg den stattlichen Durchmesser von wohl 8 'm erreichen. Über diesem Kasten, zeitgeschichtlich mit dem Inhalte außer Zusammenhang, sind in zwei Aufsatz, kästen vortreffliche Arbeiten des verstorbenen Münz- graveurS W. Kull» ich in Berlin, vertreten durch Hrn. Rich Diller, ausgestellt. Unter den Münzen von Waldeck, Mannsfeld u s. w. in Kasten VIl finden wir eine Anzahl der ech«en Georgsthaler, welche durch unzählige Nachbildungen weitbekannt geworden sind. Kästen VIII und IX enthalten Münzen alt- und neufürstlichrr Herren und Österreichs, während X und XI die von den geistlichen Herren geprägten und die Courant-Münzen der Städte ousweisen. Unter den geistlichen Münzen fallen viele durch die ihnen ausgeprägten zahlreichen, äußerst kunstvoll auSgeführten Wappen auf. Die Münzen der Städte umfassen alle Zeiten und sind alphabetisch geordnet.
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