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Eibenstocker Tageblatt Anzeiger für den Kmtrgerichtrbezirt Eibenstock mb besten Umgebung D«r vqugsprels beträgt monatlick 1,80 RM. bei freier Zustellung, bet Abholung in unserer G«. chüfteftell« 1,60 RM. Erscheint tägi. nachm. mit «uenahme der Sonn- und Feiertage. Im Falle »Sherer Gewalt oder sonstiger Stärungen de, Betriebs der Zeitung hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de, Bezugspreises. Fernsprecher Rr. S10. umfafle«- -br Ortschaften: SchS«Heide, Schcknt^eiber» Eibenstock», viauenthal, Hammer, Sofa, Unter» Earlsfelb, kfandrhübel, stützengrSn» WUbenthal, Neuheibe, Oberftützengrün wilzfchhans.wokfngrün ns«. Vies«, Matt enthÄt die amtlichen Bekanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock «58 n - 85. Jahrgang. --»r Freitag, den 4. November LS38 Ler Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite Mrllimeterzeile im Anzeigenteil 5 Pfennig, kür die SO mm breite Millimeterzeile im Tertte» iS Pfennig. Annahme der Anzeigen bis späte- stens vormittags SV, Uhr, für grössere einen Tag vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der An zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. Postscheckkonto Leipzig Nr. ZK« 67. Oer Wiener Frievensspruch Durch den Schiedsspruch von Wien sind die Grenzen zwischen Ungarn und der Tschecho-Slowakei endgültig festgelegt. -Endgültig, weil beide Parteien sich bei der Anrufung des deutsch-italienischen Schieds gerichts bereit erklärt hatten, sich auf jeden Fall und be dingungslos dem Schiedsspruch zu unterwerfen. In gründlicher Arbeit sind die neuen Grenzen auf streng ethnographischer Grundlage festgesetzt und werden daher zu einer segensreichen Stabilisierung der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse im Donauraum führen. Mit diesem Schiedsspruch ist auch ein zwanzigjähriges Unrecht ausgelöscht und wiedergutgemacht. Durch den Vertrag von Trianon waren über eine Million Ungarn ihres Vaterlandes beraubt und fremder Herrschaft überantwor tet. Nun ist die Quelle des Hasses zwischen den Volks gruppen, die zu einem ständigen und bedrohlichen Unruhe herd in Europa geworden war, beseitigt. Somit ist der Schiedsspruch von Wien ein Werk des Friedens geworden und wird auch allgemein als solcher enipfunden. Von besonderer Bedeutung ist, daß sich dieAchseRom — Berlin erneut in den Dienst des Friedens in Europa gestellt hat und reibungslos diese gewiß nicht einfachen Streitfragen aus der Welt schaffen konnte. Der Grundsatz des Volkstums enthält die Garantie für Gerechtigkeit dieses Spruches. Die Tschecho-Slowakei hat zwar durch diesen Spruch einen weiteren erheblichen Gebietsverlust erfahren, aber im Sinne des Friedens ist es bester, ein unnatürlich angegliedertes Land herauszugeben, als stän dig in Unsicherheit zu leben, denn ein Land unter fremder Herrschaft ist immer unzufrieden. Die beiden Schiedsrichter haben daher auch die Hoffnung ausgesprochen, daß die Verhältnisse tu dem von dem Schiedsspruch betroffenen Gebiet sich nunmehr im Sinne einer restlosen Be friedung entwickeln würden., in der beide Länder in einem Geiste wahrer Freundschaft und fried licher nachbarlicher Beziehungen miteinander leben können. So ist durch den Schiedsspruch in Wien der Weg frei gemacht worden zu einer neuen politischen und wirt schaftlichen Aera in Europa. Die gesamte ungarische Presse gibt ihrer großen Freude über den Wiener Schiedsspruch Ausdruck, ebenso wie dem Gefühl der Dankbarkeit, das die ungarische Na tion den beiden befreundeten Schiedsrichtermächten der Achse Rom—Berlin entgegenbringt. Der „Pester Lloyd" schreibt, daß eine geschichtliche Tatsache nie und von nie manden vergessen werden dürfe. Ohne die Macht und den von Adolf Hitler zusammengefaßten Willen des Deutschen Reiches wäre es nie so weit gekommen. Selbst der Anfang hätte nie gewagt werden können. In tiefer Dankbarkeit müsse Ungarn aber auch Italien huldigen. Benito Musso lini hat den grundlegenden Thesen seiner Politik in un erschütterlicher Treue zum einmal gewählten Freunde zum Siege verholfen. Die F e st i g k e i t der Achse hat sich also wieder einmal als vollkommen erwiesen. Auch das Regierungsblatt „Budapesti Hirlap" bringt die ungarische Dankbarkeit zum Ausdruck und bemerkt, das ungarische Volk werde niemals den Einsatz der beiden Schiedsmächte sowie die freundschaftliche Unterstützung durch Deutschland, Italien und auch Polen vergessen. Die tschechische Presse gibt der Meinung Ausdruck, daß die Verluste, die durch den Schiedsspruch der Slowa kei, insbesondere aber der Karpato-Ukraine, zugefügt wor den seien, vor allem eine Folg« der von Benesch befolgten Politik sei. Gleichzeitig wird der Wille zum Ausdruck ge bracht, daß die drei nun fast rein nationalen Bundeslän der, die künftig den tschecho-slowakischen Staat bilden, auf nationaler Grundlage den Neuaufbau durchführen kön nen. Den noch im Restgebiet verbleibenden geringen Minderheiten würden alle Rechte zuteil, eine Er- Närung, die man in den ganzen zwanzig Jahren hindurch in keinem tschechischen Blatt finden konnte. Auch die römische Presse feiert den Schiedsspruch als einen neuen Triumph der Ächsenpolitik und als einen entscheidenden Sieg der Gerechtigkeit. Die Bedeutung, die man dem Ereignis beimißt, ergibt sich schon aus der Tat sache, daß die Titelseiten der Blätter durch Betrachtungen und Berichte über den für ganz Europa „historischen Tag" beherrscht sind. Die Irrtümer vonVersail- les undTrianon, die infolge einer ungeheuren Un wissenheit über die geschichtlichen, geographischen und volkstumsmäßigen Verhältnisse entstanden seien, seien nach den besten volkstumsmäßigen Grundsätzen berichtigt worden. So habe die deutsch-italienische Zusammenarbeit dem Donauraum wieder Gerechtigkeit und Frie den gebracht. In München seien die Grundlagen für ein neues Europa gelegt worden, inWien hab« man mit aller Deutlichkeit ihre ersten Auswirkungen gesehen, vor allem sei die mit der unsauberen Genfer Liga gleich zusetzende kollektive Methode für immer verlassen worden. Die polnische Presse veröffentlicht eine Beurteilung deS Schiedsspruches durch maßgebliche polnische Kreise, die das Ergebnis als positiv bezeichnen. Das Ergebnis des Schiedsspruches stelle, eine tiefdurchdachte Entscheidung dar, die sowohl den Besitzstand der ungarischen Bevölkerung wie die lebenswichtigen slowakischen Interessen berücksichtige. Das Imperium durch England anerkannt Ausgleich zwischen England und Italien Der Antrag über die Mraftsetzung des englisch- italienischen Abkommens im Unterhaus Ministerpräsident Chamberlain brachte im eng lischen Unterhaus den Antrag über die Inkraftsetzung des englisch-italienischen Abkommens ein. Der Antrag lautet: „Das Haus begrüßt die Absicht der Regierung, das eng lisch-italienische Abkommen in Kraft zu setzen." Er glaube, so fuhr Chamberlain fort, daß es seit dem Abschluß des Abkommens am 16. April zwischen England und Italien keinerlei Differenzen mehr gebe. Die Inkraft setzung des Abkommens könne nicht aus unbestimmte Zett aufgeschoben werden, wenn die Besserung der Beziehun gen anhalten solle. Wenn der britische Plan für die Zurückziehung der Freiwilligen jetzt noch nicht in Kraft sei, so sei das nicht die Schuld Italiens. In München habe Mussolini ihm mitgeteilt, daß er die Absicht habe, 10 000 Mann oder die Hälfte der italienischen Infanterie-Legionäre aus Spa nien zurückzuziehen und das sei inzwischen tatsächlich er folgt. Er habe aber von Mussolini folgende definitive Zusicherung erhalten: l. daß der Rest der italienischen Legionäre, und zwar alle Kategorien zurückgezogen würden, sobald der Nicht einmischungsplan in Kraft trete, 2. daß keine weiteren italienischen Legionäre nach Spanien gehen würden, 3. daß die italienische Regierung niemals daran ge dacht habe, die zurückgezogene«; Legionäre durch Luft streitkräfte zu ersetzen. Diese drei Zusicherungen seien seiner Ansicht nach ein Beweis sür die gute Absicht der italienischen Regierung und sie stellen einen beträchtlichen Beitrag zur Befriedung der spanischen Frage dar. Die Ansichten ver Opposition, daß Deutschland und Italien sich ständig in Spanien sestsetzen wollten, halte er sür gänzlich unbe gründet. In München habe er über die Zukunft Spa niens sowohl mit Hitler wie mit Mussolini gesprochen. Beide hätten ihm aus das bestimmteste versichert, daß sie keinerlei territorialen Ehrgeiz in Spanien hätten. Chamberlain betonte sodann, daß er in der Aner kennung der italienischen Souveränität über Abessinien beabsichtige, das gleiche Verfahren wie Frank reich einzuschlagen. Vas Unterhaus mit 3^5: M sür Chamberlain Das englische Unterhaus hat nach ausgedehnter Aus sprache den Regierungsantrag aus Ratifizierung des englisch, italienischen Abkommens mit 345 gegen 138 Stimmen angenommen. Unterstaatssekretär Butler schloß die Unterhausaus- sprache, die mit einem überwältigenden Sieg für die Politik Chamberlains endete. Mit einigen scherz haften Wendungen gab er zunächst der allgemeinen Freude über die sich abzeichnende Entspannung im Mittel meerraum Ausdruck. Die britische Regierung mache die größten Anstrengungen um den Frieden: sie habe nur einen Wunsch, nämlich in guter Freundschaft mit allen Völkern zu leben und mit ihnen zusammenzuarbeiten. „Wir haben uns zu der Methode der Konsultationen bei der Bereinigung irgendwelcher künftigen Streitursachen mit Deutschland bekannt, und nach den Worten des vorliegen den Abkommens hoffen wir auch, die Beziehungen Eng lands zu Italiens auf eine dauernde Basis zu bringen." Die englische Reaieruna wird, da über die Nnnabmc des Regierungsäntrags im Dberhäus kein Zweifel besteht, sofort die notwendigen Schritte unternehmen und den britischen Botschafter in Rom nun beim König von Italien und Kaiser von Aethiopien beglaubigen. Man rechnet dann damit, daß zwischen dem Botschafter und dem italienischen Außenminister bald eine Erklärung unterzeichnet wird, durch die das englisch-italienische Ab kommen in Kraft gesetzt wird. Große Mehrheit im Oberhaus für die Ratifizierung des englisch-italienischen Paktes. Tas Oberhaus billigte am Donnerstag nach einer Aus sprache über den englisch-italienischen Pakt die Ratifizie rung des Abkommens mit 55 gegen 6 Stimmen. Ein neuer Krie-ensbettrag Der überwiegende Teil der Morgenblätter begrüßt den Be schluß des Unterhauses, das englisch-italienische Abkommen m Kraft setzen zu lassen. Im Leitartikel weist die „Times" u. a. darauf hin, daß Chamberlain seinerzeit zu verstehen gegeben habe, daß seiner Meinung nach der entscheidende Punkt zur Regelung der spanischen Frage ausgehört hätte, eine Be drohung des europäischen Friedens zu bedeuten. Die britische Regierung sei nunmehr zu dem Schluß gekommen, daß dieser Augenblick jetzt da sei. Die Debatte habe gezeigt, daß sich auch das Unterhaus dieser Ansicht angeschlossen habe. „Daily Telegrap h"nennt die Inkraftsetzung des Abkommens einen Frieoensbeitrag. Chamberlain habe mit der Inkraft setzung etwas getan, was der Zukunft sehr dienlich sein könne. „News Chronicle" lehnt die Politik Chamberlains wie der einmal ab und macht sich die Stellungnahme Edens zu eigen. Vernichtung der Diktaturen Unverantwortliche Kriegshetze im Unterhaus. Im Verlauf der englischen Unterhausdebatte über den Regierungsantrag, den englisch-italienischen Vertrag sobald wie möglich in Kraft treten zu lassen, kam es zu einem bedauerlichen Zwischenfall. Der stellvertretende Füh rer der Opposition, der Abgeordnete Greenwood, sprach seine tiefsten Unzufriedenheit aus. Er schäme sich aber nicht darum, daß er gern die Vernichtung der „Diktaturen" in Europa sehen möchte. Mit diesen „Diktaturen" meinte der Abgeordnete Greenwood, der Stellvertreter des als Hetzer bekannten Herrn Attlee, die Großmächte Italien und Deutschland, also zwei große Völker, mit deren rechtmäßigen Repräsen tanten Englands Ministerpräsident kürzlich im Namen Seiner Britischen Majestät das für den Frieden Europas entscheidende Abkommen in München schloß. Dieser Aus druck des Hasses traf zwei Großmächte, die in der gleichen Stunde in Wien den Schiedsspruch über die endgültige Festsetzung der ungarisch-tfchecho-slowakischen Grenzen fällten und somit eine neue Friedenstat vollbrachten, indem sie die schweren Fehler unverantwortlicher Re vanchepolitiker beseitigten. Greenwood stellt sich damit in Gegensatz zum englischen Volke, das deutlich bekundet hat, daß es mit Chamberlain Ausgleich und Frieden will, wäh rend dieser Hetzer die 120 Millionen Deutschen und Ita liener vernichtet sehen möchte. Solange eine solche Oppo sition besteht, die die Möglichkeit hat das gegenwärtige Kabinett zu stürzen und damit dem Weltfrieden höchst ge fährlich zu werden, bleibt für Deutschland nichts anderes übrig, als die Konsequenzen zu ziehen und durch eine voll kommene Organisation seiner Landesverteidigung die Möglichkeit zu behalten, der Zukunft mit Ruhe entgegen zusehen. Krach in Marseille Mr bezahlt die Ausrüum ungsarbeiten? Sucht Stigkeft eingestellt. Parts, 3. November. (TNB.) Tie Aufräumungsarbeiten an der Brandstätte in Mar seille find am Mittwoch eingestellt worden. Tie Stadtver waltung verlangt von der Leitung des niedergebrannten Kaufhauses Nouvelle Galerie, daß sie die weiteren Aufräu mungsarbeiten auf eigene Kosten durchführen lassen solle. Falls diesem Wunsche nicht entsprochen würde, werde die Stadtverwaltung einen Privatunternehmer beauftragen, für Rechnung des Kaufhauses di« Arbeiten fortzuführen. Tie Truppenabteilungen sind bereits von der Unglücksstelle zu rückgezogen worden; nur noch eine Feuerwache befindet sich an der Brandstätte. Tiefer Beschluß der Stadtverwaltung hat in der Be völkerung größte Erregung hervorgerufen, da sich vermutlich noch über 20 Todesopfer unter den Trümmern befinden dürften. Tie Zahl der Todesopfer hat bisher keine nennenswerte Veränderung erfahren. Vermißt werden 66 Angestellte des Kaufhauses, dazu wertere sechs Personen, teils Arbeiter, teils Kunden des Kaufhauses. Bisher wurven 44 Leichname aus den Trümmern geborgen, von denen jedoch nur sieben identifiziert werden konnten. 13 mehr oder weniger schwer Verletzte befinden sich noch in den Krankenhäusern. Das Ebro-Afer erreicht Neu« Erfolge der imtionalfpainischen Offensive. Bilbav, 4. November. (TNB.) An der Ebro-Front wurde am Tonn«rstag nachmittag der nationale Vormarsch fortgesetzt, trotz heftigster Gegenwehr der roten Verteidiger, oje den Ansturm nicht mehr aufhalten konnten. Tie nationalen Truppen,, die am Mittwoch den Ort Pinell besetzten, rückten unentwegt weiter vor und er reichten dabei das Ebro-User. Tie nördlich von Mora del Ebro operierend« Kolonne rückte vier Kilometer weiter vor und erreichte Stellungen, die im einzelnen noch nicht bekannt