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Rabenauer Anzeiger ZkltnW für HmM, Seisersduks) Klein- n. tzroPl^ Mgem. SttsNraMenkssse gästen hervor. Mein Verlangen nach einem Polizisten blieb des beleidigten Herrn hätte er einschreiten dürfen. Es war für den mit Erregung kämpfenden alten Herren die nötigen — König Friedrich August hat den sächsischen Landtag auf den 24. November einberufen. Rabenau, am 16. November 1914. Der Bürgermeister. — Das in Newyork erscheinende Hauptorgan der amc-, rikanischen Iren fordert die europäischen Iren auf, siclp gegen die englische Gewaltherrschaft zu erheben. In dem von Truppen völlig entblößten Irland sollen Un-2 ruhen zu beobachten sein. bahn „1" verbat sich ein alter Herr höflich das laute Fran zösisch-Sprechen zweier anscheinend den besseren Stünden richten liegen noch nicht vor. — Bei den Kämpfen in Flandern ftand mehrfach infolge der Ueberschwemmung das Wasser so hoch, daß die Soldaten von den Waffen keinen Gebrauch machen konnten Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Nur Nsv unU fern. Rabenau, den 17. November 1914. — Der vor Kriegsbeginn an der Schule zu Rabena u amtierende Lehrer H vf m ann erhielt für besondere Tapferkeit das Eiserne Kreuz. Möge dem mutigen Krieger 'eine gesunde Heimkehr beschicken sein. — Unteroffizier Oskar Kühnert aus Rabenau -wurde für verwegenes Patrouillenführcn mit der König- Friedrich-Angust-Medaille in Silber ausgezeichnet. — In der am Sonnabend abgehaltenen Sitzung des Vorstandes und Aufsichtsrates der Brauerei zum Felsen keller Dresden wurde beschlossen, der für den 5. Dezember d. I. einzuberufenden Generalversammlung wie bisher die Verteilung einer Dividende von 7 5 Mark für jede Aktie und 50 Mark Gewinnanteil für jeden Genußschein vorzuschlagen. — Unteroffizier Kühnert aus R abenan schreibt uns vom franz. Kriegsschauplatz wie folgt: lO.Nov. 19l4. Wäh rend eines Rasttages besuchte ich das Feldlazarett in Ami- foutaiue, da ich dort Bekannte vermutete. Und richtig, ich fand meinen lieben Freund und Kameraden Anton Böttger und Hennersdorf, wohnhaft Weststraße. Letzterer hat sieben Schüsse leichterer Art bekommen, während Böttger einen Streifschuß am Kopfe erhielt. Bei einem nächtlichen Sturm waren beide verwundet worden. Sie freuen sich, daß sie Schritte tat. Die beiden hätten einen andereren Denkzettel verdient. Man sollte sich wirklich jetzt nicht so gutmütig zeigen!" — Bedauerlich ist es, daß sich unter den männlichen Jn- ! fassen des Wagens nicht ein einziger befand, der persönlich Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps-, für aus- . wärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen * 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Hain fuhren mit dem Rade nach Steinbach. Auf der ab schüssigen Straße fuhren sie mit solcher Wucht an einen Baum au, daß der eine Knabe sofort tot war, der andere erlitt sehr schwere Verletzungen. — Der von Teischen nach Dresden gekommene Handelsmann Josef Krause, der mit Reisig handelte, fiel in der Markthalle Plötzlich um und war sofort tot. — In Meißen ist der 61 jähr. Geschirrführer Ullrich, als er auf dem Bock aufstand, um das Licht anzu zünden, herabgefallcn und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. — Empörendes Benehmen von Ausländer innen inDresden. Den „Dresd. Nachr." wird mitgeteilt: „Ich Tagesordnung: Wahl eines Vorsitzenden für den Ausschuß. Dienstordnung. 3. Aenderung der Satzung § 160. 4. Wahl des Rechnungsausschusscs für 1914. Großes Hauptquartier, 17. November. ! Auch der gestrige Tag verlief auf dem westlichen. Diejenigen, welche die Säcke, in denen sie die Kartoffeln Kriegsschauplatz im allgemeinen ruhig, Südlich V e r d u n geliefert erhielten, noch nicht zurückgcgebeu haben, werden und nordöstlich Lurey griffen die Franzosen erfolglos an. ersucht dies sofort ZU tun, da sie andernfalls die ent- Die Operationen auf dem ö st l i ch e n Kriegsschauplatz stehenden Nachteile zu tragen haben, nahmen weiter einen günstigen Verlauf. Nähere Nach sich so lange zu halten. Allerdings sind die Truppen, be sonders die Matrosenartillerie, wahre Elitetruppen gewesen, die besten, die ich je in meiner Dienstzeit gesehen habe; aber bedenken Sie, daß nach dem Etat die Besatzung Tsingtaus nur rund 3000 Köpfe betragen hat. Hierzu kommen noch ungefähr 800 Mann Schiffsbesatzung und schätzungsweise und hoch gerechnet 2400 Freiwillige der Deutschen und Oesterreicher aus den Städten und Dampfern, sodaß also die gesamte Besatzungsstärke im allergünstigsten Falle in der Kampfliuie 6000 Mann betragen haben kann. Es kommt hinzu, daß Tsingtau weder eine „Festung" im modernen Sinne ist, noch jemals sein sollte. Und diese 6000 Mann mit ihren Paar Betonbauten und einem halben Hundert Geschützen, von denen noch dazu nur die wenigsten modern sind, hielten sich gegen 60 000 vereinigte Japaner, Engländer, Franzosen und Russen! Man halte einmal Antwerpen da gegen. Wenn die Besatzung nicht so hervorragender Be schaffenheit gewesen wäre, würde diese Leistung unmöglich gewesen sein. — Der Mangel eines Ersatzes für die in der Schlachtfront befindlichen französischen Truppen be ginnt sich stark bemerkbar zu machen. Der Kriegsminister Millerand ordnete die baldige Einberufung der Mindertaug- lichcn an und befahl möglichste Beschleunigung der Nekruten- ansbildung, da eine Ablösung der ermüdeten Standtruppen unbedingt erforderlich sei. Die Anzahl der französischen Re serven dieser Art werden auf dem Papier mit einer halben Million angegeben. Militärische Sachverständige bezweifeln aber, daß es möglich sein wird, diese aufzubringen. Der Pariser „Temps" unterzieht diese Frage einer längeren Be sprechung und schreibt, daß Frankreich keine Armee mehr aufbringen könnte, die imstande sei, den Deutschen Wider stand zu leisten. — BelgiensKriegskosten bestehen unter anderen in je 240 Millionen Franken Vorschuß von England und Frankreich. Inklusive 200 Millionen, die das Brüsseler Par lament bewilligte, belaufen sich die Kriegskosten Belgiens — Die „Nord. Allg. Z." schreibt unter der Ueberschrift: „Vorbereiteter Durchmarsch Frankreichs durch Belgien": Ein bei Kriegsausbruch in Frankreich tätig gewesener deut scher Gasmeister hat unter eides stattlicher Versicherung zu Protokoll gegeben: Ich war seit dem 1. Juli 1913 von einer- deutschen Firma als Betriebsleiter des ihr gehörigen Gas werkes in Onnaing bei Valenciennes angestellt. Vorher war ich zwei Jahre lang in derselben Stellung in Dienst bei Namur, von wo meine Frau gebürtig ist. Bis zum 1. Aug. d. I. war in Onnaing und auf meinem vom Orte abgelege nen Gaswerk alles ruhig. Ich ging dann sofort zum Bürger meister und fragte ihn, welche Maßregeln er zur Sicherung meiner Person und des Gaswerkes zu treffen beabsichtigte. Es wurde eine Gemeinderatssitzung einberufen, wo mir ver sichert wurde, daß ich zunächst ruhig bleiben könne, ich solle nur den inneren Dienst besorgen, für den äußeren Dienst werde mir ein Gemeinderatsmitglied zur Seite gegeben wer den. Das Gaswerk selbst solle von Soldaten bewacht werden. Der Counseiller des Norddepartements namens Berdawain sagte in der Sitzung, es seien in Maubeuge etwa 150 000 Mann und in Givet ebensoviele, die bereit seien, durch Bel gien nach Deutschland einzufallen. Ich kann bestimmt versichern, daß diese Aussage mit den genannten Worten schon am 1. August gefallen ist. Ich habe mir sofort am anderen Tage die beiden Punkte Maubeuge und Givet mit Blaustift in meine Eisenbahnfahrkarte eingezeichnet. Der Coun seiller fügte noch bei, er brauche sich vor mir nicht zu ge nieren. Er glaubte nämlich, ich könnte doch nicht mehr weg. — In den letzten acht Tagen büßte die belgische Armee 18 000 Mann ein. Die Verluste an Offizieren be liefen sich auf 600. An 2000 Mann flüchteten in Bürger kleidung nach Holland und wurden teilweise von der Grenz stadt Sluis nach Vlissiugen gebracht. Die Zahl der von den Deutschen gefangenen Belgier wird auf 4000 geschätzt. Diese Angaben machte ein in Roosendahl festgenommener Leutnant. Er teilte noch mit, daß sich die belgischen Heeres reste im Zustande völliger Auflösung befinden. 25000 Mann sind noch vorhanden, doch läßt sich mit den Mann schaften nichts mehr unternehmen. Es scheint, daß die fran zösische Heeresleitung den demoralisierenden Einfluß der Belgier auf die Linientruppen befürchtet und eine strenge Trennung zwischen Franzosen und Belgiern vorgenommen hat, Meutereien kamen in den letzten Tagen mehrmals vor. Die erschöpften Soldaten verließen nachts die Schützengräben und boten sich dem Feinde als Gefangene an. Ein Haupt mann, der seine Truppen zu einem Sturmangriff rief, wurde durch einen Bajonettstich getötet. Dem König Albert ist es unmöglich, den Mannschaften Blut zuzusprechen, Seine Be suche in den Laufgräben werden von den Offizieren peinlich empfunden, weil jedermann weiß, daß die Anstrengungen des Königs erfolglos sind. 5. Voranschlag für 1915. 6. Geschäftliches. Rabenau, den 17. November 1914, Der Vorstand, Költzsch, Bors. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 137. K-r«fpr«ch-kr «mt L-«be« 2120 Mittwoch, den 18. November 1914. Fernsprecherr «ml Leube« 2120 27 Jahrgang — Sämtliche Russen, Fr a nzo s e n, E n g lä n d er (einschließlich der Kolonien), Serben, Montenegriner und , ^Japaner haben sich nach einer polizeilichen Verordnung ohne — Von Montag ab ist die Ausfuhr im kleinen Rücksicht auf Alter und Geschlecht bis zum 27. November deutsch-österreichischen Grenzverkehr verboten. Also auch ein- aus dem Stadtgebiete Dresden zu entfernen. zelne Brote und kleine Gewichtsmengen Mehl dürfen jetzt! — Die niederländische Presse berichtet über eine starke nicht mehr über me Grenze gebracht werden. Ausbreitung des Bu re n auf stande s. " .O..—— Kopenhagener Blättern zufolge hat die russische Beförderung des Feld-F l o t t e mit Kurs nach Südwesten Helsingfors verlassen, t d?i- E der deutschen Flotte eine Schlacht zu liefern. — Die Londoner „Morningpost" läßt sich aus Rom telegraphieren, daß der jetzige deutsche Botschafter in Nom, Herr v. Flotow, demnächst durch den früheren Reichskanzler, Fürsten Bülow ersetzt werden solle. — „Daily Telegraph" meldet aus Darmvuth übergroße Aufregung infolge des Ausfuhrverbots geräucherter und ge salzener Heringe. Man befürchtet dort eine dringende Not lage für den Winter. Eine Uebersicht über die im Kriege zerstörten Ge bäude weist im Regierungsbezirk Königsberg nach Mit teilung von zuständiger Stelle zahlreiche schwere Schäden auf. Ganz oder größtenteils zerstört sind 2 142 Gebäude, am schwersten betroffen ist der Kreis Verdauen mit 675 Gebäudeverwüstungen; stark gelitten haben auch die Kreise Wehlau, Friedland, Prenßisch-Eylau, Rastenburg u. Labiau. — Nachstehende Aeußerungen eines Marineoffiziers, der drei Jahre inTsiugta u geweilt hat, dürfen von all gemeinem Interesse sein. Der Offizier schreibt: Es ist mir ganz rätselhaft, wie der Gouverneur es fertig gebracht hat, im „S äugerhei m" Sitzung des Ausschusses. angehörender Damen. Alle Mitfahrenden stimmten dem Herrn bei, welcher sagte: „Ich konnte es nicht mehr stillschweigend^ mit anhören!" Darauf erging sich eine der „Damen" gegen diesen in beleidigenden Schimpfworten — „Sie alter Kerl, alter Esel" —, die ihr in deutscher Sprache nur so von den Lippen sprudelten. Sie konnte also doch deutsch reden! Ihre Worte riefen laute Empörung und Entrüstung bei den Fahr- ffür die namentliche Feststellung dieser Frauenzimmer ein- getreten ist. bald in die Heimat zurückkehren können. — Vom Vienenzüchteroerein Seifersdorf u. Umg. „ . . „ . . „. wurde verwundeten deutschen Kriegern eine H on i g s p endesieider ungehört, doch mußten die beiden ihre Fahrt vorzeitig gemacht. Es wurden 107 Pfund reiner Bienenhonig im! unterbrechen, begleitet von kräftigen Wünschen der Fahr- Werte von 130 Mk. an die Zentralstelle vom Roten Kreuz gäste. Der Schaffner meinte, bloß auf ausdrücklichen Wunsch durch Herrn H. Fischer-Seifersdorf abgesandt. des beleidigten Herrn Hütte er einschreiten dürfen. Es war — Für tapferes Verhalten vor dem Feinde erhielt der zu verwundern, daß keiner der anderen mitfahrenden Herren Soldat ANred Lohse, Sohn des Barbiers Lohse in ----- Seifersdorf, das Eiserne Kreuz. — Die Ziehung der sächsischen L a n d e s l o t t e r i e wird nach einem Beschlusse des Finanzministeriums im Februar n. I. fortgesetzt werden. Die dritte Klasse gelangt zur Ausspielung. Den Anlaß hat der slotte Verkauf der Lose der Roten-Kreuz-Lotterie und Völkerschlachtlotterie, welcher den Nachweis brachte, daß Spiellust im Publikum vorhanden ist, gegeben. — Regierungsbaumeister Walter Krause, der im Jahre 1912/13 beim Ma lter - Talsperrenbaubureau beschäftigt war, ist am 31. Oktober in Frankreich gefallen. — Erzherzog Friedrich bringt amtlich zur Kenntnis, U. daß bei dem letzten Sieg über d e n 28. November 1914 abends 8 Uhr gefangen genommen, 42 Geschütze, 31 Maschinengewehre, ' - sowie viel Kriegsmaterial erbeutet wurden. war Zeugin folgenden empörenden Auftrittes. In der Straßen- Millionen. Der Novemberkupon der belgisch. Staato- - - - - ffchuld büeb unbezahlt. England hat die Einlösung, als die /belgische Regierung darum bat, rundweg abgelehnt. zelne Brote uno limne ^ewicylsmengen Mehl dürfen jetzt nicht mehr über die Grenze gebracht werden. — Unter den bekanntgegebenen Personalveründerungeu in der Armee befindet sich auch die Beförderung des Feld-^ webels der Landwehr Vechftädt, der seit der Mobilmachung beim Grenadier-Reserve-Negunent Nr. 100 als Ofsiziersstell- vertreter steht, zum Leutnant. Es ist dies deswegen bemerkenswert, weil er als ehemaliger Berufsunteroffizier. znm Offizier befördert wird, und zwar auf Grund seiner! dienstlichen Tüchtigkeit und großen persönlichen Tapferkeit, die er seit Beginn des Feldzuges jederzeit au den Tag ge- ' legt hat- Bechstädt hat nach Besuch der Unteroffizierschule ' in Marienberg sieben Jahre dem Grenadier-Regiment Nr. 101 und dann drei Jahre dem Bezirkskvmmando 1 Dres den angehört. — Die Verlegung der Dresden—Tharandt —F reiberger Straße in Vorstadt Plauen von der rechten auf die linke Seite der Weißcritz und zwar von der Weißeritzbrücke an der Bienertmühle bis zur Brücke an der Haltestelle Plauen soll als Notstandsarbcit ausgeführt werden.! Der Nat genehmigte das darüber mit der Staatsregieruug! aufgestellte Abkommen und bewilligte die erforderlichen Kosten. Kleine Notizen. — Die beiden 12 und 10 Jahres alten Söhne des Schmicdemeisters Morgenstern in Reitzen-