Volltext Seite (XML)
verugrgedW: ««tErll« ttt» »»-«> «La»» Mch»»Ii,«e Sutr»««», dmrck mNer» «M» r«»epk« «d «»in>« ai, GE>. u«t Mont»,« nur einmal) »vttioVl. Kur» autwürliae »om- «llllonLr« , VNdee» Mk ,0 «f. Vei ,l»»aNa« SullellunL Kur» kl« v«*»Mk. <»bn«Brstellaeld>, im «u». laut mit enllvrechenkem Lulcklaoe. N atbru« aller »ntkel u. Orl,i»al> Mlitetl»»»» »ur »lt deulllcher O n«I >«n a n, a b«l.Dreßk. «achr') »ltltz,. Rackttllall»« vonarar- anlrrüS« blelben unberiWibtiat: «Werlau ate Uranullrlvt« werke» «l»t -ulke wahrt. irelearamm-Akrell,: »ach '.VL ten »re»»,» Gt-rüodtl 1856. ILwtUlonIbavrUt 21 Lw 8°s Oscar kireker Lw s«v21I Nnrelgen-c«!?. «nnahme da« T»I» »dt,,»,,, kl« «atmitlaa» a lltr. Gmm- »»t Getertaa« nur Marirnlnah« »» vor u kl« V.l Udr Di« ,1r>all«ai«ru»d. «eile «ca. » k-llbew » Via.. I»- tkudi,u»,ni auf der rnvalleü, LcUc »Dl» ! kiealvaUlae gell« auf Der«, leite «o Pi,., alk Einaelaiidt Zelle « Pia 8n Puwmern »ch Go»»- uok Heiert»^» i waitiae Grund^Ue n> Pia, auf Brrvarkle» «a Pf« Llvaliia« keil« auf Lerlieite unk als Etnaeiandl so Pia. «uSwürilae «ui- trtae nur aeaen Poraurdeiablntta. veleablütter werde» mit i« Pi», derechnet. »erntvreLanlchlatz-. «««I «r. U unk «r. 20»«. 7^ ö.ööftm« s roikav 6»>>i«nseklsuek ^ali«8 !8v>»L<IIieIi Sa» 8s« IS, pnrt. o. I. 12t. üelelielitiingsKegeiiztSillie lür üa». slslctr. Uiebt, Ustrolouw. Kvrrs». VN- vuckbolr ^NNVNkll'AK«« keiAliiik., ?: «wpüedlt ,8srb 2m»8tkor8vtt8 rur NLtüllivbvn )1rl8gloielt>»ng unrsgst- mii88ixsr iivrpsrkormv» tvrtixt s>8 sperialitüt in lttirmtlonsebor Voilsnclung OrtI>«»>»ü,I N. LVvuä8edued 8v». I, ttanntug« xeöülivk ran It 42 1-Iir. Ntz» H 2tz«»ae!' Fürst Bülow und Herr Jaureö. Gustav Adols-Stiftung, istechtsichlikvcrern für Frauen, b»»» vsürlll. Kreis-u. Bezirksausschuß. Dcutsch-öjterr. Handelsvertrag, Marokko. Arnolds Kunstsalou. LL'LkLW.! Sonnabend, 8. Juli 1WL. Kürst Blllow nnd Herr Jam öS. Dir dentsch-französischen Beziehungen sind <ruS Anlaß der weiteren Abspinnung des marokkanischen Fadens um einen neuen einigermaßen sensationell gefärbten Einschlag bereichert worden, indem der Reichskanzler Fürst Bülow sich veranlaßt gesehen hat, das in Berlin geplant gewesene rednerische Auftreten des bekannten französischen Sozialislcnsührers Herrn Jaurös durch einen an den deutschen Botschafter in Paris, Fürsten Radoli», gerichteten Erlaß zu verhindern. Es darf wohl als eine außer gewöhnliche Maßregel bezeichnet werden, daß der leitende Staatsmann eines mächtigen Reiches zu einem solchen Mittel greift, um der aus politischen Gründen zurzeit unerwünschten öffentlichen Betätigung eines fremden, noch dazu dem Sozia lismus angchörigen Staatsbürgers vorznbeugen. Die gewöhn liche Maßnahme besteht in solchen Fällen einfach darin, daß die frenrde Negierung die ihr unbequeme Persönlichkeit als „lästigen Ausländer" behandelt und ihr. sobald sie über die Grenze kommt, den Ausweisungsbefehl zustellt. So und nicht anders hat es auch die Negierung der französischen Republik in allen den vom deutschen Reichskanzler in seinem Erlaß onfgezählten Fällen gehalten, wo oeutschcn Neichsbürgern sozia listischen Bekenntnisses verboten wurde, sich ihrer rednerischen Ergüsse auf französischem Boden zu entledigen. Wenn nun Fürst Bülow gegenüber dem französischen Sozialrstenführer JaurSS von einer gleichen Behandlungsweise absieht und ihm «ine Vorzugsstellung in solchem Grade einräumt, daß er sogar die diplomatische Vermittlung in aller Form in Anspruch nimmt, um Herrn Jaurös von fernem beabsichtigten Besuche in Berlin abzuhalten, so ist dieses besondere Verfahren ein sehr einleuch tender und überzeugender Beweis dafür, einen wie hohen Wert der deutsche Reichskanzler auf die Aufrechterhaltung guter Be ziehungen zu unseren westlichen Nachbarn legt, wie ausrichtig und loyal unser leitender Staatsmann bestrebt ist, jeden Anlaß zu berechtigter Verstimmung jenseits der Vogesen zu ver meiden. Daß tatsächlich die Rücksicht anf unser Verhältnis zu Frank reich für den Reichskanzler bei seinem Verhalten bestimmend gewesen ist, wird in dem Erlasse selbst ausdrücklich hervor gehoben durch den am Schlüsse gegebenen .Hinweis, daß aus den vorher entwickelten, in der antinatiorralen Eigenart der deut schen Sozialdemokratie liegenden Gründen die Sache der deutsch- französischen Verständigung durch den voraussichtlichen Verlauf der Versammlung .licht gewinne» würde. In einem einfachen Berwaltungsdekrct, zur Begründung einer Ausweisung vorge locht, hätte eine solch« Erklärung wenig Beachtung gefunden und wäre ganz in den Hintergrund getreten. Deshalb war es ohne Zweifel ein sehr geschickter taktischer Schachzug des Fürsten Bülow, daß er, um «ine starke und nachhaltige Wirkung zu er zielen, den diplomatischen Apparat zur Hand nahm und mit dessen Hilf« in eindrucksvollster, nicht z» verwischender Form vor aller Welt klar und unzweideutig seine streng loyale Ge sinnung gegenüber dem französischen Nachbarreiche sesistellte. Man hat namentlich auf englischer Seite den Versuch gemacht, dem Fürsten Bülow angriffslustige Absichten gegenüber Frank reich zuzufchreiben. Diese Legende wird aber durch den ganzen bisherigen Verlauf der marokkanischen Frage widerlegt und er hält eine neu« Bekräftigung ihrer Unwahrheit durch die weit- gehende Rücksichtnahme auf die in den dcntsch-französischcn Be ziehungen enthaltenen empfindlichen Imponderabilien, wie sie in her Behandlung der Jaurös-Angelegenheit zu Tage getreten ist. Nächstdem ist die Bedeutung der Bülvwschcn Note in der scharfen Abfuhr zu erblicken, die darin der deutschen Sozial demokratie erteilt wird. Es geschieht dies in der Form eines Vergleich» zwischen der von Herrn Jaurös vertretenen franzö sischen Sozialdemokratie und der deutschen Umslnrzpartei, wobei di« letztere mit einer vernichtenden Kritik bedacht wird, während Herr JauröS persönlich das Kompliment erhält, daß zioar von seinem Taktgefühl die Vermeidung alles dessen, was der deutschen oder der französischen Regierung Unannehmlichkeiten bereiten könnte, zu erwarten sei, während man die gleiche Zuversicht von den deutschen Veranstaltern der Vcrsammlitng leider nicht hegen könne. Soweit die in dem Erlasse enthaltenen schmeichel haften Wendungen für Herrn Jaurös in Frage kommen, wird man sich erinnern müssen, daß der Reichskanzler bereits früher einmal vor versammeltem Reichstage seiner persönlichen Wert- schätzung für den französischen Sozialistenführer Ausdruck ge- geben und erklärt hat, er würde die deutsche Sozialdemokratie H» dem Besitze einer ähnlichen Kapazität beglückwünschen. Diese Aeußerrnrg rief damals in nationalen Kreisen vielfachen Wider- strruch hervor, der aber bei der jetzigen Gelegenheit wohl besser »urückgehalten wird, einmal, weil Herr Jaurös sich tatsächlich in seiner Art um die Anbahnung guter Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich überhaupt, sowie um die Ab- schvächring de» marokkanischen Gegensätze» insbesondere verdient gemacht hat, und zum andern, weil «» nach Lage der Sache ganz natürlich ist, daß Fürst Bülow im höheren politischen Interesse dem Herrn JauröS und seinen Anhängern in Frankreich die Bille de» Redeverbots nach Kräften versüßen möchte. UeberdieS bilden die an Herrn Jarrrö» gerichteten Liebenswürdigkeiten lediglich die Folie, von der sich die unerbittlich scharfe Verurtei lung des ontinationalen und unerträglich anmaßenden Gebarens der deutschen Sozialistenführer um so wirkungsvoller abhebt. Tic Großmannssucht der deutschen Sozialdemokratie hatte sich zu dem schier unglaublichen Gedanken verstiegen, sie könne, gedeckt durch die Person des Herrn JauröS, ihre staatsfeindlichen Bestrebungen gegen die nationalen Interessen fördern und mit der geplanten Versammlung „den Anfang mit einer unmittel baren sozialistischen Beeinflussung der auswärtigen Politik machen". Daß dieses Ziel in Wirklichkeit von den deutschen sozialistischen Drahtziehern erstrebt wurde, weist die Note des Reichskanzlers klipp und klar an den zur Sache crslosscncn hochtrabenden Aeußcrungen leitender Parterblättcr nach. Die jenigen, die es angeht, mögen sich also hinter die Ohren schrei ben, wie unvorsichtig es ist, wenn die umstürzlerische Hetzpressc immer gleich in den schärfsten revolutionären Tönen redet und sich keine Spur von Mäßigung auserlegt. Dem höchsten verant wortlichen Beamten des Reichs aber werden sicherlich alle nationalgcsinnten und patriotisch empfindenden Elemente Tank dafür wissen, daß er aus dem sozialistischen Preßlärm die einzig richtige Konsequenz gezogen und es Herrn Jaurös unmöglich gemacht hat, die ihm von der „rein negierenden, doktrinären und rückständigen" deutschen Sozialdemokratie zngcdachtc Rolle in Berlin zu spielen. Nachdem so die NeichSleitnng in ebenso umsichtiger wie ge schickter Weise die Pläne der deutschen Sozialrstenführer durch- kreuzt bat, kann Herr Bebel mit Bezug auf seine gleichzeitig geplant gewesene Pariser Rede von sich sagen: „Da steh' ich, ein entlaubter Stamm!" Unter diesen Umständen erscheint denn auch die Meldung, daß das „Oberhaupt der Dreimilliorien" seine Absicht, in Paris zu sprechen, anfgegeben habe, durchaus glaub haft. Herr Bebel und seine Getreuen, die schon so oft rm Reichs tage die rednerische Schlagfertigkcit des Reichskanzlers erproben mußten und sich dort unter den wuchtigen Streichen seines dialektischen Schwertes tvanden, haben jetzt auch einmal auf dem Gebiete der praktischen Politik am eigGrn Leibe erfahren, daß Fürs« Bülow nicht bloß zu reden, sondern gegebenen Falles auch sehr kraftvoll zu handeln versteht und durchaus nicht gewillt ist, sich von den sozialdenrokratischen „«Sachverständigen" bei der Leitung der auswärtigen Politik an den Wagen fahren zu lassen. Es hieße in der Tat, in unserem monarchischen Staate daS Unterste zu oberst kehren und alle vernünftigen Begriffe auf das heilloseste verwirren, wenn man der Partei, welche die ver fassungsmäßig bestehenden Zustände Umstürzen will, irgendwelche Einflußnahme aus den Gang der auswärtigen Politik gestatten und einer so ausgeprägt vaterlandsloien Richtung, wie sie sich in unserer deutschen Sozialdemokratie verkörpert, auch nur die allergeringste Mitwirkung bei der Erledigung schwebender Fragen von großer nationaler Tragweite einräumen wollte. Tie gehässige und direkt feindselige Haltung unserer Sozialdemo kratie gegen die deutsche Arrslandspolrtrk ist ja bekannt genug Wo immer in der fremdländischen Presse irgendeine tolle Aus geburt der erhitzten Phantasie deutschfeindlicher Hetzer auftaucht, wo immer die plumpsten Verdächtigungen gegen Deutschlands internationase Haltung in die Welt gesetzt werden, da greift alle- mal die deutsche sozialdemokratisch« Presse derartigen niedrigen Klatsch begierig auf, überhäuft, indem sie ihren Glauben an den Unsinn erheuchelt, die dcutscl)« Regierung mit Schmähungen und führt die Sach« des uns feindlichen Auslands. Bei einer so klaren Sachlage konnte Fürst Bülow gar nicht anders handeln als er getan hat, wenn er nicht die Gefahr einer Art von sozial demokratischer Nebenregicrnng heranfbcschwören wollte. Indern der deutsche Reichskanzler denen um Bebel ein nachdrückliches: „Die Hände tveg von dem Gebiete der auswärtigen Politik!" zürnst, erteilt er diesen Elementen eine wohlverdiente derbe Lektion, von der man nur wünschen kann, daß ihr eine recht nachhaltige Wirkung beschicken sei,, möchte. Neueste DrahtmeldilUllen vom 7. Juli. Deritsch-Siidtvestafrika. Berlin. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Es sind gestorben: Reiter Hermann Schmidt, früher Pionier- Bataillon Nr. 15, am 30. Juni an der Krankcnsammclstelle Warmbad an Herzschwäche nach Typhus: Reiter Karl Nägele, früher Infanterie-Regiment Nr. 142. am 30. Juni im Lazarett zu Kcetmansbop am Typhus. Am 3. Juli beim Ueberfau der Station Wasserfall Reiter Josef Winkelhag, früher Hujaren- Regiment 3cr. 9, gefallen iLungenjchußj: Reiter Mar Moser, geb. 3. April 1883 inDrcsven, früher Infanterie- Regiment Nr. 142, leicht verwundet tFleischschuß durch den linken Oberarm!. Zur Lage in Rußland. Feodosia. (Prtv.»Tel.) Der auf der Verfolgung* des ..Potemkin" befindliche TorpedobootSzerstörcr . Smetliwy " lief heute hier ein, um Kohlen zu übernehmen und dann die Verfol gung de» „Potemkin" wieder fortzusetzcn. Seine Besatzung besteht nur >u» Offizieren. Das Boot hat Befehl, den „Potemkin" ent weder zur Uebergabe zu veranlassen, oder ihn in die Luft zu sprengen. Odessa. iPrio.-Tel.j Nach Meldungen aus Fcodosia ist der „Potcmki n" in der Richtung nach Poti obgegangen. Äonstantinovel. Wrio.-Tel.) Im gestrigen Mi ni st er rat wurde die Frage erwogen, ob die Befestigung:,: des Bosporus und der Dardanellen stark genug seien, um st einen, Versuche des „Potemkin", sich die Durchfahrt dur. > die Meerenge zu erzwingen, widcrsctzen zu können. — Zwei englische Kapitäne, die aus Odessa gekommen sind, erkläre , daß die gute Disziplin und die sicheren Manöver des „Poteiukiu' den Eindruck machten, daß ein alter, erfahrener Seemann den Befehl übernommen habe. — Nach Hierher gelangten Meldungen nahm die Besatzung vom „Potemkin" von einem cuglischcn Frachtdampser den ersten Kapitän als ständigen Lotsen an Bord und garantierte ihm sein bisheriges Gehalt. — Ein zweites beim „Potemkin" befindliches Torpedoboot soll dasjenige sein, das aiisgesandt war. »m den Panzer in die Luft zu spren'ei,. Eine Anzahl türkischer Torpedoboote erhielt -Order, sofort nach dem oberen Bosporus zu dampfen und dort zu bleiben. — Die Q n a r a n t ä n e sta t i o n für das Schwarze Meer wurde von Kavak, am Ausgange des Bosporus, nach Bujukdere zurück- uerleat Der große russische Stationär „Zaporosen" sollt« vor der Einfahrt in den Bosporus kreuzen, um eventuell die An näherung des „Poteiukiu" zu melden: er mußte aber wegen der unter der Mannschaft ausgebrochenen Judisziplin zurückkchren. Bukarest. lPriv.-Tel.s Ein in Küstendsche vom „Potem kin" desertierter Matrose erzählte, auf dem Schiffe befänden sich drei Zivilisten, die den Befehl führten. Das Schiff habe vorher Kohlen in Zumbuldak in Kleiuasien erhalten und wolle später russische Küstenstädte bombardieren. Die revolutionäre Partei will angeblich die Sicherheit dafür haben, daß alle Kriegsschiffe «ird Landtruppen längs des Schwarzen Meeres meutern werden. Paris. lPriv.-Tel.) Nach Depeschen aus Petersburg be fürchtet man dort, daß der „Potemki n das Kaiserliche Palais in Jalta bombaroieren könne. Man glaubt auch dort bestimmt, daß an Bord des „Potemkin" sich einige Führer der südrussischen Nevolutionsbewegnng befinden. Odessa. sPriv.^Telj Die in Kiew jetzt stattfindende Mobilisierung hat unter der Bevölkerung starke Erregung her- vorgcruscn. Ein großer Teil der Reservisten ist desertiert. Auf Befehl des Polizeimeistcrs wurden alle Branntweinbriden geschlossen und der Verkauf von „Wutkr" ver boten. Das hatte zur Folge, daß unter den unzufriedenen Reservisten eine Revolte ansbrach. Etwa 2000 von ihnen begaben sich an dm Dnjepr und wollten vom anderen User, das schon zum Gouvernement Tschcrnigow gehört, „Wutki" nach .Kiew holen. Die am Ufer befindlichen Polizisten suchten aber die Uebersahrt über den Fluß zu verhindern. Es kam zu einem Zusammenstöße, wobei die Polizeibeamten von den Reservisten in di« Flucht geschlagen wurden. Darauf begab sich die Menge, revolutionäre Lieder singend, auf die Alexandrowskaja und sing an, die G e s ch äf t s l o k a l e zu demolieren und zu plündern. Kosaken und berittene Polizisten jagten die Demonstranten auseinander. Die Reservisten bombardierten die Polizei mit Steinen und feuerten mehrere Nevolverschüsse ab. Der Gehilfe des Pristaws und ein Polizcileutnant wurden durch Steinwürs« tödlich verwundet und starben, als sie nach dem Hospital transportiert wurden. Ein Teil der Menge be gab sich darauf nach dem Trödelmärkte und plünderte ihn voll ständig aus. Ms Kosaken erschienen, war der Markt ein Hausen von Trümmern. Die Kosaken forderten die Menge aus, sich zu zerstreuen, und gingen, als diesem Wunsch« nicht Folge geleistet wurde, niit blankem Säbel gegen die Demonslrantcn vor. Elwa 125 Reservisten erhielten mehr oder weniger gefährliche Wunden. Aber auch ein Teil der Kosaken wurde erheblich verwundet. Odessa. fPriv.-Tel.) In Kiew find zwei ans Odessa zu gereiste Agitatoren aus der Straße totgeprügel! worden. Warschau. lPriv.-Tel.) In den städtischen Markthallen in der Vorstadt Prag« brach in einem Laden Feuer aus. In wenigen Augenblicken waren die hölzernen Buden ein Flammen- mcer. Auf dem Markte entstand ein« rmbeschreibliche Panik. Alle wollten ihr Leben retten und drängten sich zu den Aus gängen der Markthallen. Im Gedränge wurden viele Pri onen erdrückt und verwundet. Bald sprang infolge des starken Windes das Feuer auf die benachbarten hölzernen Hänjcr und die dort aufgestapelten Holzvorvätc über. Die ganz« Bor- stadt war rm N» ein einziges Flammenmeer. Die Mcrrkthallen mit acht Reihen Buden, also etwa 100 Geschäften, sind vollständig ansgebrannt. Der Schaden beträgt über 300 000 Rubel. London. lPriv.-Tel.) „Daily Expreß" erfährt an» Warschau, cs werde «in Ultimatum au den Zaren, worin po- l i t i j ch c N ef o rm e n im Namen der ganzen Armee verlangt werden, ausgearbeitet. Es soll dem Zaren nach Beendigung der Mobilisierung überreicht werden. Wien. lPriv.-Tel.) Aus Lemberg wird hierher gemeldet: Infolge der großen Unsicherheit in Rußland nimmt die Massenflucht von dort täglich größeren Umfang an. Ans den angrenzenden Gouvernements drängen sich täglich bi» zu 15 000 Reisende, die, wenn Raum in den Zügen noch Oesterreich mangelt, auch nach Ungarn und Rumänien fahre». Zum russisch-javanischen Krieg Berlin. lPriv.-Tel.) An der Börse käme» heute im freiem Verkehr mehrfache Umsätze in der neuen japanischen Anleihe mit etwa 1 Prozent Agio gegenüber des mit 90 Prozent in Aussicht genommenen EmrssionsiurseS zu stände. Die Rückzahlung der Anleihe, die binnen zwanzig Jahre» erfolgen soll, geschieht «I pari. London. (Priv.-Tcl.) Russische Agenten unterhandeln mit englischen Werften wegen Lieferung voo Kriegsschiffe». «s.