Volltext Seite (XML)
a t t 11874 Mittwoch, den L. November. M8« l»»8, sük. illpresse jAS uvä sür Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt des Königlichen Gerichtoamtes und -es Sta-trathes zu Dischofower-a. Viel« Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mai, Mittwoch« und SonnaveudS, und testet einschließlich der Sonn» abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 15 Ng«. Inserate werden di« Dienstag« und Freka«» früh 0 Uhr angenommen und kostet die gespaltene SorpuSzeile »der deren Raum 1 Rgr. Herzen Reichenspergers entringen. Doch das Schicksal hat nun einmal seinen Lauf und keine Macht der Welt hemmt fortan unfern Entwickelungsgang gegen Rom. — Der Reichstag wählte am Sonnabende v. Forckenbeck zum Präsidenten, Schenk v. Stauffen berg und Hänel zu Biccpräsidenten. Neben der Eröffnung des Reichstages nahm in voriger Woche der Kull mann-Prozeß die öffent liche Aufmerksamkeit in Anspruch. Der Attentäter ist von den Geschwornen zu Würzburg für „schuldig" erklärt und vom Gerichtshöfe zu 14jähriger Zucht hausstrafe verurtheilt worden. Näher auf die Ver handlungen selbst einzugehen, müssen wir uns an dieser Stelle versagen. Allein des psychologischen In teresses wegen geben wir folgenden Passus aus der Anklageschrift hier wieder: Während seines Aufent halts zu Salzwedel wurde Kullmann Mitglied des dortigen katholischen Männervereins. Es könnte auffallen, wie Kullmann bei seinem Mangel an Re ligion plötzlich in diese anscheinend religiöse Ström ung gerieth. Den ersten Reiz, dem genannten Verein beizutreten, mag für Kullmann wohl der Umstand geübt haben, daß man dort billiges B>« und wohlfeile Cigarren haben konnte. Nachdem er aber einmal Mitglied des Vereins geworden, lebte er sich mehr und mehr in diese scheinbar religiöse Richtung hinein, der indessen jeder sittliche Ernst um so mehr gebrach, als gerade von seinem Aufent halt in Salzwedel an seine Rachsucht und Rauf lust in verstärktem Maße zu Tage trat. Die auf reizenden Vorträge des Pfarrers Srörmann, welche Kullmann im Verein gehört haben mochte, die. dorr zur Verbreitung gelangten Flugblätter, das Lesen von Zeitungen verschiedener Richtung und Tendenz mit ihrer gegenseitigen Polemik über das Jesuiten gesetz und die späteren preußischen Kirchengesctze, dazu die Regirrungsmaßregeln gegen einzelne Bischöfe und Geistliche riefen aber nach und nach in Kullmann eine Stimmung hervor, die ihn gegen alle Acte der '' der verbissensten Weise Pmftei mh- ,wenn dieselben men ließ. Bon solchen.Geflnrmngen erfüllt, betrach- 15 wgr. Politische Weltschau. So liegt denn glücklich die todte Saison hinter uns, denn mit der Eröffnung des Reichstages be ginnt wieder ein rührigeres politisches Leben. Gleich in der ersten Sitzung gingen dem hohen Hanse 17 Gesetzentwürfe zu, betreffend 1) das Gerichts- verfassungsgesetz; 2) die Strafproceßordnung; 3) die Civilproceßordnung; 4) das DiSciplinar-Berfahren gegen Beamte der Reichs-Eisenbahn-Verwaltung, die im Auslände wohnhaft sind; 5) die Geschäftssprache der Gerichte; 6) die Verwaltung der Einnahmen and Ausgaben des Reiches; 7) Postvertrag zwischen Deutschland und Chili; 8) Postvertrag zwischen Deutschland und Peru; 9) die Abänderung einiger Paragraphen des Lübbischen und des Rostocker Stadt- rechtS; 10) bett, die Controle über die Personen des Benrlaubtenstandes; 11) betr. den Landsturm; 12) die gerichtlichen Befugnisse des Rechnungshofes; 13) die Einführung der Reichsmünzgesetze in Elsaß- Lothringen; 14) allgemeine Rechnungen über den Haushalt des norddeutschen Bundes von 1868, 1869 und 1870; 15) allgemeine Uebersicht der Ein nahmen und Ausgaben des Reiches im Jahre 1873; 16) Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des -Gesetzes über däS Posttaxwesen und endlich 17) betreffend den Markenschutz. Außer diesen zählt die Thronrede noch einige andere Vorlagen auf — darunter die Civilehe — womit der Reichstag sich zu be schäftigen haben wird. Die Thronrede ist bis auf den Schlußsatz in dem üblichen ruhigen GeschäftSstyl gehalten. Der erwähnte Schlußsatz aber, mit seinem Hinweis auf gewisse Verhetzungen gegen die aus- wärtige Politik des deutschen Reiches, wird nicht verfehlen, in weitesten Kreisen die gebührende Be achtung hervorzurufen. Allerdings ist nicht in Ab rede zu stellen, daß die eine Redewendung von der Stellung der deutschen Politik gegenüber „den un gerechte« Verdächtigungen" und „gegen das Uebel- eine Stimmung hervor, die ihn gegen alle Acte der wollen und die Parteileidenschaften, denen sie ent- . Staatsgewalt in der vetbisseusttn Weise' Puftri ueh- springt«," die Erst dann erfolge, ,,wi»» u>ru »rft. w« M Thaten übergehen sollten", von der gewöhnlichen tete er mit der Zett den Reichskanzler Jürsten BiS- Weife sonstiger bei Thronreden üblichen Formen nmrck M M ärgsten Feind der katholischen Aftjche; Mr auffallätd conttastirt. Wem diese uNzweiMtige « schimpfte über denselben, er Gelegenheit dazu Mahnung gilt, da- empfinden alle Deutschen von hatte, und eS^sind insbesondere folgend« Aeußeruügen der Eid« di» znr Ramsau. In sch«« Falten actörmiW:.7^Nttmarck O-M Wykr.HAKF-eia mag Herr Windthorst bereits seine Stirn legen und < liberaler Wist«; von oben herab wird gewählt, gpamerfülltt Seufzer mögen sich dem gepreßten und Bismarck ist der Wühler; Bismarck mit seinen MWumMaupgster Za-r-mg. nderung rnd auswärtigen ;e, daß ich von affe, sondern »3 l Treppe ner mein großes : Stiefel, Ueber- rzüge und viele -jgen Beachtung, »umarm, r. 63, 1 Tr. üiüer len : in Schmiedefeld. seveed. ,/nck oll»«» 1Ve5«-n- , »nk/i-n w,k. 8. iw cksx «F »äw-ck «.-Le-ck. . „ s