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Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen Ztänüioe Wocklenbeilsaen' "Unterhaltung und Wissen". »Unterhaltungsbeilage-, Agg Leben im Bild" der Welt der Frau-, Illustrierte Sonntagsbeilage "^7-..^^" "i'.Licrschcincn einzelner Nummern infolge höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung usw. berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung Nr. 171 Bad Sckandau, Montag, den 2Z. Ml 1927 71. Kkrgang FM eilige Leser. * Aus der Reichsiaguug des Reichsbanners Schwarz-Noi-Gold ci klärte gestern Oberpräsidcm Hörsing, daß er sich nach Rücksprache mit Ministerpräsident Braun und Innenminister Grzcsinsli ent schlossen habe, von dem Posten des Obcrpräsidenten der Provinz Sachsen zurückzulrclcn, um sich in Zukuns: allein den Angelegen heiten des Reichsbanners Schwarz-Noi-Gold widmen zu können. * Im Charkowcr Menschewistcnprozch beantragte der Obcr- rcichsanwali gegen 5 Angeklagte die Todesstrafe mit der Be gründung, die Angeklagten hätten versucht, das Sowjetrcgimc in der Ukraine zu stürzen. portugirmchüstafrika als Wonialgebiet. Von 0r. Walter Hagemann, z. Zt. Lourenco Marquc«. Die portugiesische Echcinkolonie Mozambigue wird heute durch fremde Handelsgesellschaften in friedlicher Durchdringung langsam ihrem nominellen Besitzer entwunden und zu einem pro duktiven Bestandteil des Wcltwirtschastsgcbictcs. Auch in der Blütezeit hat sich die portugiesische Herrschaft an der Ostküste Afri kas auf wenige Handelsplätze beschränkt, die als Sammclstationen für Sklaven, Gold und Elfenbein dienten. 1891 wurde durch König- lichc Beiordnung zwei ausländischen Handclsgescllschastcn, der Mozambigue- und der Njassa-Kompagnie, je ein Drittel der Kolonie mit beschränkter Selbständigkeit überantwortet und ein Sondcrvertrag mit England über das Gebiet von Lourenco Margucs geschlossen. Die Gesellschaften haben jedoch nicht den Erwartungen entsprochen, so datz heute nach Beendigung des Weltkrieges und der Neuordnung der staatsrechtlichen Verhält- nissc in Afrika die anderweitige Ucbcrtragung dieser Gebiete wieder zur Erörterung steht. Wie eine Mauer legt sich der wegcarme, urwaldbedsckte Küstenslreiscn von Mozambigue vor die aufstrebenden Lündcr Inncrasrikas: Transvaal, Nhodcsia und Britisch-Njassaland. Bon diesen Ländern machte zunächst Transvaal nach dem unerwar- tclen Aufschwünge der Johannesburger Nandmincn Ansvrtiche aus die benachbarte Delagoa-Bay geltend. Diese Bucht, die den portugiesischen Goaseglcrn als Halteplatz gedient hatte, be sah im 19. Jahrhundert keinen eigentlichen Besitzer und schien den Engländern so bedeutungslos, das; sie sich 1872 mit dem Vorkaufsrecht aus diesen Platz begnügten. Der Bail der Trans, vaalbahn machte plötzlich Lourenco Margucs zu einem uncnt- bchrlichen Ausfuhrhafen, und auch als Sammelplatz für schwarze Mincnarbeitcr wurde der Bezirk bedeutungsvoll, so das; bald eine vertragliche Regelung notwendig wurde. Im Mozambiguc- Vcrtrag von 1909 sielen die Zollschranken zwischen beiden Län dern, und Transvaal erhielt freien Durchgangsverkehr für seine' Ein- und Ausfuhr, wovon 60 Prozent dem Hasen von Lourenco Margucs zugesichert wurden. Dieser blühte auf, seine Ausfuhr stieg von 1909 bis 1925 um das Zwanzigfachc. Andererseits wur- den die portugiesischen Arbeiter, deren Zahl auf 90 000 Köpfe jährlich flieg, bald unentbehrlich für die Minen Transvaals. Der Vertrag ist kürzlich mit geringen Aenderungcn erneuert worden, und allgemein betrachtet man cs nur als eine Frage der Zeit, dnh Südafrika seiner wirtschaftlichen Annektion die politische folgen läszt. Boni zwciundzwanzigstcn Breitengrad nordwärts erstreckt sich bis zum User des Sambesi seit 1891 das Einsluhgcbict der Mozambiguc-Kompagnie, einer Tochtergesellschaft der Charteret) Compaiu; of Nhodcsia. Ihr Gcbict umsaht etwa 05 000 Qua- dratmcilcn mit einer Aiertelmillion schwarzer Einwohner. Der Hauptsitz der Gesellschaft ist Beira an der Mündung des Pungwe-Flusscs, von ivo aus seit 1901 eine Bahn nach Calis- bury, der Hauptstadt Südrhodesiens, und darüber hinaus nach den überaus wichtigen belgischen Katanga-Minen führt. Die Ge- scllschast baut im Küstengebiet und längs der Bahnlinien vor allem Mais, Zucker, Sisal und Baumwolle. Sie steigerte ihre Produktion in den letzten fünf Jahren um mehr als das Dop. pelte. Goldsunde zwischen Umtali und Macoguecc an der Rho- dcsia-Bahn liehen eine aussichtsreiche Mincn-Industrie entstehen. Die Gesellschaft hat grosse Landkonzessionen an einzelne Farmer ivie an Plantagengesellschaslcn erteilt, zahlreiche deutsche Farmer haben sich in den letzten Jahren hier niedergelassen. Die Kom pagnie, im Besitz der Steuer-, Gerichts- und Verwaltungshoheit, bildet einen Staat im Staate und bereitet den Anschluss dieses Gebietes an Nhodesia langsam vor. Unerfreulich ist das Bild, das die Njassa-Gcsellschaft heute gewährt. Sie verwaltet den nördlichsten Teil der Kolonie zwischen dem Rowuma, dem Njassasec und dem sechzehnten Breitengrade. Doch ist hier bisher nichts geschehen. Es gibt keine Fahrstraße, noch weniger eine Bahn in einem Gebiet, das den Umfang Süd deutschlands besitzt. Land wurde überwiegend an Beamte der Kompagnie oder an Lnndgcsellschasten zu spekulativen Zwecken verkauft. Nur wenige Einzelfnrmen, darunter ein paar deutsche, sind im Küstengebiet entstanden. Den vorzüglichen Naturhäfen Jbo und Porto Amelia fehlt jede Lademöglichkeit, die geplante Njassabahn ist niemals zur Ausführung gekommen. Zwei Schu len und ein Hospital ausgenommen, gibt es keinerlei Wohl- sahrtscinrichtungen. Erst im Weltkriege wurden umfangreiche Gebiete im Innern von Negicrungsstreitkräftcu erschlossen und unterworfen. Wegen der hohen Steuern und der schlechten Be- Handlung der. Arbeiter fliehen die Schwarzen massenweise auf britisches Gebiet. Die bisher übliche Zwangsarbeit wurde zwar am 31. Januar d. I. aufgehoben, durch die gleichzeitige Ver doppelung der Kopfsteuer aber dafür gesorgt, das; der Schwarze, um sie ausbringcn zu können, doch aus den fremden Pflanzungen Dienst tun muh. Der Haupltcilhaber der Gesellschaft ist die Unlon-Castle-Llne, oie grohe englisch-afrikanische Schifsahrts-Linie. Bor dem Krifge besah auch cm deutsches Bankhaus finanzielle Interessen. Der Vertrag der Gesellschaft lauft im kommenden Jahre ab, und von deutscher Seite Hai man daran gedacht, wieder Einfluh zu ge- winnen. Gröhtc Vorsicht und Zurückhaltung dürste hier am Platze sein. Das Misstrauen der Portugiesen ist ohnehin gegen uns wach geworden, weil wir den scheinbar wohlmeinenden englisch-italienischen Vorschlägen lvzüglich der portugiesischen Kolonien nur zu willig unser Ohr schenkten und von einem neuen deutschen Kolonialbesitz Im portugiesischen Gcbict gespro- chen haben. Noch heule fabeln die portugiesischen Blätter von einer „Invasion deutscher Pflanzer in Mozambinue, die, mit Ge- wehren bewaffnet, die wichtigsten militärischen Punkte des Landes besetzen wollen", und reden von einer Korallen-Insel im Indischen Ozcan, auf dcr cin deutsches Wafseulagcr vorhanden sein soll. Dabei beträgt die Gesamtzahl der heute in Mozam- bigue ansässigen Deutschen kaum 250: nur wenige selbständige Farmer sind darunter, die meisten sind Angestellte fremder Fir- men, und gar die grohcn deutschen Kapitalien sind nur erdichtet! Tie Nervosität dcr Portugicscn erklärt sich aus ihrer Schwach». Sie übersehen abcr, dah cs heute keine ocMschc Gefahr mehr gibt, sondern nur eine englisch-südafrikanische. Will Portugal noch weiter die Sisiiphusarbcit eines Widerstandes gegen diese leisten, so kann es das nur in wirtschaftlicher Anlehnung an solche Staate», die keine politischen Absichten in Afrika ver- folgen und doch die Gewähr dafür lücton, dah sich das Land weiter entwickelt. Der koloniale Ru! Portugals kann durch die Verwendung tüchtiger deutscher Arbeitskräfte in der Aufbau arbeit nur gefördert werden. Forderungen der österreichischen Heimaiwehren. Die Untersuchung der Wiener Zwischenfälle. Die Buudcsleituug der alpenläudischcn Heimatwchrc« hat an den Bundeskanzler Dr. Seipel folgendes in poli- tischen Kreisen stark beachtetes Telegramm abgcsaudt: „Im Namen sämtlicher alpenläudischcn Heimatwehren ersuche ich, alle» etwaigen Versuchen, die Schuldigen d.r Ereignisse bvm 15. Juli in die Negierung zu nehmen, un beugsamen Widerstand entgegcnznschen. Die Heimat wehren mähten, sonst Mahnahmen schärf ter Art .ergreifen." gez. Steindlc. ' Die polizeiliche Untersuchung wegen der Vorgänge am 15. und 16. Juli und das Strafverfahren gegen die Verhafteten gliedert sich in zwei Teile: in die Unter suchung der rein kriminellen Dinge, also Brandlegung, Totschlag, Raub und Plünderung, und in die der poli tischen Zusammenhänge. Interessant ist, wie das „Neue Wiener Tageblatt" erfährt, die Feststellung, daß nahezu 50 Prozent dcr Verhafteten schwer vorbestrafte Verbrecher sind, darunter einer wegen Brandlegung mit fünf Jahre» Gefängnis und cin anderer wegen Mord versuchs mit vierjährigem Kerkerhaft. Die Untersuchung der politischen Zusammenhänge erstreckt sich dem „Neuen Wiener Tageblatt" zufolge auf die Agitation von kommu nistischer Seite und auf die Hintermänner jener Provoka teure, welche bei der Demonstration die Arbeiterschaft ver hetzt und durch ihr aggressives Vorgehen gegen die Wache deren Einschreiten veranlasst haben. Diese Provokateure Ware» es auch, die das Kommando zum Sturm auf die Wachstube und auf den Iustizpalast sowie die Aufforderung zu den Brandlegungen gegeben haben. Es scheint, wie das„NeucWiencrTagblatt" weiter meldet, klar hervorzugehcn, das; tatsächlich ein Putschst lau Vorgelegen hat und das; es nur dem energischen Einschreiten dcr Polizei zu danken ist, wenn dieser Putsch plan vereitelt werden konnte. Eine Anzahl von Zeugen können bekunden, das; am vergangenen Freitag wie auch am Sonnabend ein regelrechter Stafetten- dienst zwischen den Schauplätzen der blutigen Ereig nisse nud gewissen bolschewistischen Personen organisiert war, die sich in Wien aufhalten. Der Wiener Gemcinderat, dessen Mehrheit sozialistisch eingestellt ist, beschäftigte sich in einer längeren Sitzung mit den letzten blutigen Unruhen. Nach längerer Beratung, während der es auch zu Lärmszenen kam, namentlich, wenn sich die Parteien gegenseitig die Schuld an dem Blutver gießen vorwarfen, wurde ein Antrag auf Einsetzung von Untersuchungsausschüssen angenommen. Ferner wurde der Antrag des Führers der christlich-sozialen Gemeinde- fraktion auf Auslösung der Gemeiudeschutzwache abge- lehnt. Bei der Diskussion, die in der österreichischen Öffent lichkeit über die Wiener Krawalle entbrannt ist, spielt gegenwärtig die Frage eine Nolle, ob von der Polizei gegen die Aufrührer D u m - D u m - G e s ch o s s e ver wendet worden sind oder nicht. Von sozialdemokratischer Seite wird nämlich die Verwendung solcher Geschosse be hauptet, während die Polizei o.eje Behauptung strikt in Abrede stellt. Eine Untersuchung soll auch ergeben haben, daß die Behauptung dcr Sozialdemokraten nicht den Tat sachen entspricht. Die Verhaftung des preußischen tommnnistischcn Landtagsabgeorducten P i e ck iu Wien hat zu ciuem d i - p l o m a r 11 ch e n <L ch r l t t der deutjchcn Gesandtschaft in Wien geführt, die ein Ersuchen des Präsidiums des Preu- ßischen Landtages wegen Freilassung des Abgeordneten übermittelte. Zugleich wurde ungefragt, ob es den Tatsachen ent spreche, daß er nur wegen Überschreitung dcr Paßvor- schrifteu verhaftet worden sei. Das Bundeskanzleramt erklärte, die Annahme, daß der Abgeordnete Pieck nur wegen Überschreitung der Paßvorschriften verhaftet worden sei, treffe nicht zu, sondern es sei bei ihm auch kompromittierendes Material gefunden worden. Bevor die diesbezügliche beim Landcsgericht anhängige Unter- fuchung nicht abgeschlossen sei, sei ein Einschreiten dcr Bundesregierung nicht möglich. Tagung ber österreichischen Sozialisten. K o m m u n I st Pieck bleibt noch in Haft. Die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei sind in Wien zu ciuer außerordentliche« Reichs- konferenz, die einen streng vertraulichen Charakter trägt, zusammengctretcn. Es verlautet, daß «eben der Besprechung der weiteren innenpolitischen Haltung dcr Partei nach den blutigen Ereignissen der Vorwoche die Beratung von Organisationsfragcu der Sozialdemo kratie sowie dcr Maßnahmen, durch die verhindert wer den soll, daß künftig wieder unberufene und unverant wortliche Elemente die Möglichkeit zu Ausschreitungen finden, im Vordergrund steht. Die Organisatiousmaß- nahmen sollen sich auch auf den Republikanischen Schutz bund erstrecken. Außerdem soll die Konferenz zu der vom Landbnnd angeregten Frage der Auflösung des Nationalrates und zur Frage dcr Neu- Wahlen Stellung nehmen. Dcr deutsche Kommunist Pieck, der während der Unruhen nach Wien gefahren war und verhaftet wurde, wird entgegen anderslautenden Meldungen noch nicht auf freien Fuß gesetzt. Der Polizei ist cs gelungen, den grössten Teil der vor acht Tagen aus einer geplünderten Wasfcuhandlung wcggeschasften Waffen und Munition in einem Vcreins- lokal der sozialdemokratischen Jugendorganisation wieder zu beschlagnahme«. Bei de« politische« Ermittlungen spielen einige von verschiedenen Photographen während der Unruhen aufgenommenc Bilder eine bedeutsame Nolle. Die Photographien wurden stark vergrößert, wo durch es möglich war, eine große Anzahl von Personen, die sich an den Ausschreitungen besonders als Brand stifter beteiligten, festzustelle n. Ercucltatc» in Wien. Wir hatten kürzlich die Meldung eines Sonderbericht erstatters des Berliner Lokalanzeigers aus Wien abgedruckt, nach der bei dem Ucbcrfall auf die Polizeiwache in der Lichtcnberg- gasse in Wien die Polizeimaunschaftc» dort nackt ausgczogen und bei lebendigem Leibe verbrannt sein sollten. Wir werden von sozialistischer Seite darauf aufmerksam gemacht, das; diese Mel dung nicht zutrifft und später vom Lokalanzciger selbst dementiert worden ist. Wir geben von dieser Feststellung gern Kenntnis. In dem Gesamtbilde der Wiener Unruhen bleiben leider noch genug traurige Flecken bestehen. Prinz oder König Carol i Rätselraten um Numäuic «. Für Rumänien ist jetzt die wichtigste Frage, wiö' sich Prinz Carol, dcr in Paris lebende älteste Soh« des verstorbenen Königs Ferdinand, in dcr nächsten Zu kunft verhalten wird. Französische Blätter behaupten, daß er das K ö n i g t n m sei « es Sohnes nicht anerkennen nud sich selbst als de« König von Numämen betrachte. Er werde aber, obwohl cs schon zu Kundgebungen für ihn in Bukarest gekommen sei, sich vor läufig nicht in Abenteuer stürzen, zumal er hoffe« dürfe, daß a« einem nicht allznserncn Tage Bratianu selbst ihn zurückholen werde. Der Prinz selbst hat in einer für die Öffentlichkeit bestimmte« Erklärung kundgctnn, daß ihn der Tod seines Vaters, dein er tief ergebe« gewesen sei, nnfs schmerz lichste berührt habe. Es liege ihm fern, ««ter de« jetzige« Um stände« irgendeine Kundgcbnng z« veranstalten, die die Trauer iu Rumänien stören könnte. Seiner tiefen Trauer nm den Pater verlieh Prinz Carol auch i« einem Telegramm a« seine älteste Schwester, die Königin von Jugoslawien, Ausdruck. In Berlin sand anläßlich des TodeS des Königs Ferdinand ein T r a n e r g o t t e s d i e n st statt. Als Vertreter des Reichspräsidenten war Ministerialrat Dr. Döhle erschienen, als Vertreter des Auswärtigen Amtes Staatssekretär v. Schubert. Ter Feierlichkeit wohnte« die in Berlin anwesenden Botschafter und Ge sandten der fremden Mächte bei.