Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 03.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192504038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-04
- Tag 1925-04-03
-
Monat
1925-04
-
Jahr
1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.04.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
eitzeritz-Jeitung l Tageszeitung unö Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u.U Aelteste Zettuug -es Deztrk» Deranlworfiicher Redakteur: Sellr Sehne. — Druck und Verlag: Larl Dehne in Dlvool-iswalde Freitag den 3. April 1925 91 Jahrgang en. Anzeigen»»«)», Di« 4! Millimeter Kreit« petitzell« ro Doldpfennig«, Llngefandt und Rrklamen I» «oldpfenntge. ^Schließlich nimmt man noch Kenntnis davon, daß Jahres bericht und Kirchgemeindeblatt einen kleinen Ueberschnß ergaben, und von dem guten Ergebnis einer Prüfung der Kassengeschäft«. 8 Bezugspreis: Für elnenMonat 2 Soldmark mit § Zatragen, einzeln« Nummern 18 Solbpfennig«. 1 Gemeinde-Verbandt-Dirokonto Nummer >. Postscheckkonto Dresden 12 548. k Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer k. Dieses Blatt enlhölt -le amtliche« Bekanntmachnage» -er Amlshauptmannschast, -es Amtsgerichts «ad »es Stadtrats -« Dippot-iswal-e worden. — Beim Reinigen der Badeeinrichtung in einem Hoose der Aoibenerstraße in Dresden erlitt der 57 jährige Badebesitzer Klrchgemeindeverlreler-Versammlvnü zu Diupoldiswalve am 2. April 1S25. Entschuldigt fehlen die Vertreter Nitzsche, Grohmann, Hof mann, Gietzolt, Uhlig, Krumpvlt und Welde. 6up. Michael eröffnet die Sitzung mit Gebet. Kenntnis wird genommen von einem Dankschreiben des Kan tors Herklotz für Verlängerung seines Urlaubs und von einem solchen des früheren Totenbettmeisters Voigt für die Ehrungen anläßlich seines Uebertritts in den Ruhestand und für die ge währte Ruhestandsunterskützung. Zn die Tagesordnung eintretend macht der Vorsitzende auf Wichtiges aus dem Verordnungsblatt aufmerksam, so auf den Kongreß der deutschen Inneren Mission vom 26. bis SO. 4 in Dresden mit seinen bedeutungsvollen Vorträgen, di« anzuhören er den Kirchenvertretern empfiehlt: auf die Evangelische Woche in der Osterwoche,- auf die akademische Woche in der Woche noch Ostern: auf das Gesetz über die Drundstücksverwallung der geist lichen Lehn«: auf das Gesetz über die Besoldung d»r Geistlichen — Oberjustizsekretär Paul Schlicke, bisher beim hiesigen Amtsgericht, ist unter dem 1. 4. 25 an das Amtsgericht Dresden and an dessen Stelle der Justizpraktikant Fritz Zschegang vom Amtsgericht Dresden hierher versetzt worden. — Heimatschutzvorträge. Diesen Sonnabend, den 4. April, abends 8 Uhr findet im Schühenhaus in Dippoldiswalde der letzte Vortrag der so erfolgreich aufgenommenen Frühjahrs- vortragsreihe statt. Etadtbaurat Rieh—Freiberg, der Verfasser -es prächtigen Werkes: .Aus grauen Mauern und grünen Wei ten' wird an Hand von über 100 einzigartigen Lichtbildern über: .Alt-FreidergS Bergbau, «in Kulturbringer Sachsens' sprechen. Der Besuch dieses hochinteressanten Vortrages ist jedem auf das Beste zu empfehlen. Anten an der Abendkasse. Altenberg. Mittwoch feierte Oberlehrer Noack sein 25- jähriges Ortsjubiläum unter vielseitiger ehrender Beglück wünschung. Mitglieder -es Schulbezirksvorstandes unter Füh rung von Bürgermeister Just brachten dem Jubilar eine besondere Widmung -ar, ebenso stellten sich hiesige und auswärtige Kollegen zu einer würdigen Ehrung ein. Frauenstein. Der hiesige Geistliche hat beim Schneeschuh lawfen ein Bein gebrochen. Die DippoldiSwalder Kirche, als die otn^ge lm Bezirk, die zurzeit zwei Geistliche hat, muh aushelfen. BrSSgen bei Kreischa, 3. April. Heute vor 25 Jahren brannte die Dietnchsch« Wirtschaft ab/ Dresden. Am 31. 3. nachmittags gegen 4 Uhr wurde eine 16- jährtge Verkäuferin im 2. Stockwerke des Hauses Walpurgis- straße 13 von einem Unbekannten überfallen und mit einem knüppelartigen Gegenstand« aber den Kopf geschlagen. Die Ver käuferin ist in einem Juweliergeschäft tätig und hatte ein Paket fortzwtraaen, das sie offen unter dem Arme trug und in dem der Räuber Wertsachen vermutete. Auf die Hilferufe der Ueber- Menen bat der Unbekannte die Fluch' — Am Mittwoch ist die beantragte Geschästsaufsicht über die Dresdner Privatbank A.G., di« bekanntlich in Schwierig keiten geraten war, verhängt worden. Zur Aufsichtsperson ist Direktor Hammer von der Dresdner Treuhand-A- G. ernannt i Dresden, 2. April. Der Landtag verwies in seiner heutigen Sitzung zunächst ohne wesentliche Aussprache einen demokratischen Antrag Günther auf Bildung von Kredithilfsfonds für aewerb- i lichc und industrielle Mittelstandskreise an den HaushaltcMsschuß A, stimmte der Verlegung der Pflanzenzuchtabteilung der Land wirtschaftlichen Versuchsanstalt Dresden nach Pillnitz zu, bettet dann über die Eingabe -es Aerztlichen BeztrksvereinS Dresden- Stadt betr. den Aufbau des Landesgesundheitsamtes und nahm hierzu einen dUehrheitsanttag des Ausschusses an, durch den die Regierung ersucht wird, die gutachtliche Bearbeitung sämtlicher im Ministerium des Innern, 1. Abteilung, zusammenlaufenden Fragen, soweit sie ärztlicher Bearbeitung bedürfen, ausschliehlich dem Landesgesundheitsamte zu übertragen, und nahm die Wahl der Mitglieder für den Untersuchungsausschuh über die Beamken- politik der Koalitionsregierung vor. Viel lebhafter als bei dieser sachlichen Arbeit ging es bei einer Geschäftsordnungsdebatte zu, die sich über den 'Vorschlag -es Präsidenten entspann, entgegen dem in voriger Woche gefaßten Beschlusse, h«ute noch nicht in die Fetten zu gehen, sondern zunächst am Dienstag noch eine Sitzung abzuhalten. Die Linkssozialisten und Kommunisten zogen alle Register auf, um dieses Vorhaben zu verhindern. Sie be schuldigten die übrigen Parteien, diese Maßnahme nur deshalb veranlaßt zw haben, um die Gemeindeordnung noch vor Ostern unter Dach und Fach zu bringen. Der Linkssozialist Arzt erklärte rund heraus, feine Freunde würden es unter allen Umständen zu verhindern wissen, daß die Absicht der Mehrheit zur Durchführung gelange. Ls ging bei der Unterhaltung über -lese Angelegenheit außerordentlich lebhaft zu. Den Herren von links, die zunächst immer beteuerten, ihnen komme es nur darauf an, ein« «Durch- peikschung -es fürchterlichen Gesetzes' verhüten zu wollen, wurde ins Gesicht gesagt, daß eS ihnen letzten Endes nur aus eine Sa- alfo dann , früher belegte Stelle die dies« Stelle nunn Kotierung der Arbeit des RechtsauHchuffes, -er sich mit der Ge meindeordnung zu befassen hat, ankomme, um dann -rauhen im Lande in agitatorischer «Weise htntreten und sagen zu können, -ah sie es gewesen seien, die die -.finsteren Absichten -er Reaktion durchkreuzt Hütten. Den Kommunisten, die sich energisch gegen ein« «Durchpeitschung' der Gemeindeordnung verwahrten, wurde sie an den letzten Beratungen des Ausschusses genommen, sondern sie geschwänzt hätten. Der und Hilfsgeistlichen, die ab 1. 4. die Landeskirche übernimmt bis auf das Anfangsgrundgehalt, wozu sie aber im Bedarfsfalls auf Ansuchen ebenfalls zuschieht (auch Dippoldiswalde hat um eine Beihilfe gebeten) und auf eine Entscheidung des Oberverwalkungs- gerichtS, wonach kirchliche Gebäude (also auch die Geistlichen- Wohnungen in solchen) von der Mietzinssteuer befreit sind. Hierauf nimmt man Kenntnis davon, dah die ausgekchiednen Kirchenvertreter sämtlich wiedergewählt worden find und nimmt durch Stimmzettel die Berufung von vier weiteren Vertretern vor. Mich hier fällt die Wahl wieder auf di« AuSgefchiedenen, und zwar erhalten Nitzsche 20, Flemming 19, Hofmann 18 und Gietzolt 17 Stimmen. Damit behält di« Vertreterversammlung die Zusammensetzung, die st« von Anfang an hatte. 20 Stimm zettel waren überhaupt abgegeben. 5 Stimmen fielen auf den Stellvertreter-Kantor Schmidt, den man überhaupt aern zum Mit glied gehabt hätte, doch konnte man sich nicht entschließen, einen der Ausscheidenden fallen zu lasten, umsoweniger, als schon bei der allgemeinen Wahl diesen daS Vertrauen der Mädler kund- getan worden war. Die Gewählten haben die Annahme der Wahl erklärt. Der Berufene Flemming tut das in der Sitzung. Die anderen Berufenen fehlen. Di« Neuverpfllchkuna findet am 1. Osterfeiertag statt. Sup. Michael gibt der gewissen Hoffnung Ausdruck, dah alle Gemelndevertreker auch fernerhin mit Treue und Hingebung Mitarbeiten werden. Der vorläufige Haushalkplan wird genehmigt mit 3191M M. Deckung, 20033 M. Bedarf, somit 16841^6 M. Fehlbetrag, dessen Abminderung um etwa 4000 M durch Zuschuß der Landes-- Kirche erhofft wird. Me 1924er Rechnung schließt nur mit einiger Nachhilfe (durch Uebernahme einiger Ausgaben aut 1925) ohne Fehlbetrag ab, erbrachte doch die Kirchensteuer statt d«r ursprüng lich erhofften. 13000 nur 8000 M. Am 15. 4. wird -i« Hälft« des Novembertermins von 1924 als Abschlagszahlung auf oie Kirchensteuer erhoben (man erwartet 2000 M). Wenn also der nächste Steuertermin dieselben Unaleichbetten wie die vorjährige: Kirchensteuer zeigt, so wolle man bedenken, daß noch einmal me alten unterlagen benutzt werden müssen und dah der Herbst- termtn dann den Ausgleich bringt. Mit dem Haushaltplan in Verbindung steht eine Aenderung der Gebührenordnung hinsichtlich der gelösten Gradstellen, di« «in« lange Aussprache ohne ein ganz positives Resultat bringt. Als beschlossen »der -och als Will« der großen Mehrheit der Ver treter Kann wähl gelten: Nach Ablauf der 20 Iahte, während deren ein Grab unangetastet bleibt, kann ein solch» auf kürzere Frist (1, 2, 3, 4, 5, 6 Jahr«, je nachdem man glaubt, dl« Stelle wieder benutzen zu müssen) nachgelSst werden um- zwar gegen eine Gebühr von 1 M. aufs Jahr. Ist der Zeitpunkt der Meoer- belegung da, ist ein« Nachlösung nur auf 20 Jahr« (dis gesetzliche UmtrlebSzeit) möglich. Das»Gesagte gilt von Reihengräbern. Als vorawsgelöste Stellen kommen nur die Randskellen in Frage. Di« Gebühr für die Vorauslösung beträgt 20 M. Mrd «in Rand- arab sofort belegt und di« Nachbarstelle vorausgelöst, so sind 30 Mark zu bezahlen. Bei Belegung dieser vorausgelösten Stelle, die auf 20 Jahre erfolgt, besteht für di« dazugehörige ste Stelle die Nachzahlungspflicht für die Jahre, um teile nunmehr länger als 20 Jahre belegt bleibt (als» bis für die zuletzt belegte Stell« 20 Jahre erfüllt find): dann be steht auch für solche Stellen das Nachlvsnngsrecht auf kürzere Fristen (also bis zur Mederbelegung) und dann eventuell wieder auf 20 Jahre, lieber die Höh« der Sätze kommt man hier nicht ins Reine. Auf besondere Genehmigung deS KirchenovrstanöeS ist auch nach zweimal 20 Jahren eine Nachlösuna möglich. Nicht- parochiane zahlen in allen Fällen das Doppelte. Me «sagt,, definitiv ist alles das noch nicht. .Die Sache will reiflich durch dacht sein. Einmal muß matt mit dem Friedhofsplafte sparen, dann braucht man daS Del-, will aber auch der Pietät so wett entgegenkommen als nur irgend möglich. Tokenbettmetfier Göhler, der als Sachverständiger mitsprechen darf, zeigt regstes Interest« an der Frage, insonderheit auch, um Ordnung in den Friedhof nach dieser Richtung hin zu bringen. Die Wand der Frtedhoft- mauer in Abteilung B wird für Familiengrabstellen bestimmt. Deshalb soll dort ein Weg angelegt werden. Einverstanden ist man mit dem Fällen einiger Bäume. Bestimmt wird, daß Lebens bäume 2 Meter, Hecken 60 Zentimeter m der Höhe nicht über steigen dürfen. Schließlich setzt man die Zuschauergebühr bei Trauungen auf 20 Pf. fest und überweist di« Frage wegen Ein legung der Wasserleitung in den Friedhof an den Äcwawsschuß. Die Freiwillige Feuerwehr beabsichtigt, am 17. 5. gelegent lich der Feier ihres 60 jährigen Bestehens eine Gedenktafel an ihre im Weltkriege gefallenen Kameraden zu weihen und bittet, sie an -er Stadtkirche, gegenüber dem Spritzenhaus«, im 3. Feld vom Luther-Denkmal aus, anbringen zu dürfen. Geheimrat Seiler als Vorsitzender des Vereins für kirchliche Kunst hat durch schlagende Bedenken nicht, wenn die Tafel entsprechend ausge- führt wird und weitere gleiche Gesuch« nicht zu erwarten stehen. Aber gerade das befürchtet man. Mit welchem Recht wolle man dann nein sagen? Aber noch eine Reihe anderer Bedenken wer den laut. Und so kommt man schließlich — so schwer das auch fällt gegenüber einer für die Allgemeinheit wirkenden Vereinimmg — zu einer Absage. Man schlägt der Gesuchstellerin den Rat- l-ausgiebel neben dem Spritzenhaus als besser geeignet vor. Aus schlaggebend mit war di« begeisterte Annahme eines im Laufe der Aussprache gestellten Anttages, die Kirche möge von sich aus eine Gedenktafel mit den Namen aller Kriegsopfer des Kirch spiels schaffen und dazu ein Geschenk eines Ungenannten von 300 Mark mit verwenden. Die Angelegenheit soll möglichst beschleu nigt werden. Mit den ersten Vorarbeiten werden die Vorsitzenden der Ausschüsse (Michael. Mosen, Nitzsche, Schubert) betraut. Zum nächsten Punkt der Tagesordnung ist man sich einig darin, daß beim Begräbnis Ausgetretener die Kirche nicht Mit wirken kann, insbesondere auch der Friedhofschor nicht singen darf und weiter, daß der Kantor bei Begräbnissen zum Choralspielen in der Kirche ,u bestellen ist auch dann, wenn der Kirchenchvr nicht singt. Ebenso überzeugt man sich von d«r Notwendigkeit, von auswärtigen Paten eine Konfessionsbescheinignng zu ver- kommunistischs Aba. Granz, der di« ihm politisch nahestehenden Herren vom linkSsozialisti scheu Flügel mit seinen Ausführungen zu unterstützen versuchte, traf in seinem Draufgängertum vielleicht das richtige, gls er zum Leidwesen seiner Freunde der Ueber- zeugung Ausdruck verlieh, -atz der Vorstoß der Linkssozialisten nur eine Nachwirkung des Aergers über ihre Niederlage in den Einigungsverhandlungen mit den Aechtssozialtsten am vergangenen Montag -arstell«. Mit seinem Abschwächungsversuche, di« Herren hätten den Dingen nur eine sentimentale Hüll« gegeben — so kann übrigens nür ein Kommunist wie Herr Granz über derartig« erregte Auseinandersetzungen urteilen — erzielt« er schallende Heiterkeit. Das Haus stimmte schließlich dem Vorschläge des Präsidenten zu, am nächsten Dienstag noch ein« Sitzung abzu halten, der vielleicht am Donnerstag eine weiter« folgen dürft«. Bautzen. Am Dienstag wurde der 27 jährige Begleiter eines Lastkraftwagens auf der Dresdner Straße in Flur Rattwih tödlich überfahren. Er hatte einen schwer beladenen Anhängewagen zu leiten und ist aus bisher unbekannter Ursache von demselben herabgefallen, so daß di« Räder über ihn hinweggingen und den sofortigen Tod Herbelfahrten. Hvhenfiein-Erufithal. In lxm sogenannten Baldaufhaus«, das von 12 Familien bewohnt wird, brach in einer Stube ein Feüer aus. Seltsamerweise waren in der Wohnung einer nicht anwesen den Frau Graupner unter dem Bett Holzwolle, Lumpen und an deres in Brand geraten, die einen ungeheuren Rauch entwickelten, so daß di« Hausbewohner stark gefährdet waren. Glücklicher weise gelang noch rechtzeitig die Entdeckung des Brandherdes und seine Bezwingung, so daß ein größeres Unglück verhütet werden konnte. Schwarzenberg. Wegen schweren Straßenraubes verurteilte am Mittwoch daS Gemeinsame Schöffengericht Zwickau den 28 Jahre alten Bäcker und Arbeiter Karl Herrmann aus Raschau zu 6 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, dessen Bruder, den 27 Jahre alten Bauarbeiter Ernst Herrmann zu 7 Jahren Zuchthaus, beiden wurden die bürgerlichen Ehrenrechte für 10 Jahre aberkannt. Ihre Stellung unter Polizeiaufsicht wurde für zulässig erklärt. Die beiden Brüder hatten am 12. Dezember 1924 in der Nähe des Walzwerkes an der Straße Schwarzenberg-Erla i. L. den Kassen- hflen Kaufmann von der Firma- Nestler L Breitfeld planmäßig überfallen, wobei ihm der eine mit einem Seitengewehr im Ge- sicht herum fuchtelte und ihn am Kni« verletzte, und ein« Tasche mit 7000 Mark Lohngeldern geraubt. Die Räuber waren wegen EigenkumSvergehen wiederholt schon vorbestraft. eine Vergiftung infolge Einatmens von Salzsäuredümpien. Er konnte von der Feuerwehr nach kurzer Zeit wieder zum Bewußt sein gebracht werden. nach über! Örtliches) und Siichsis-tS Dippoldiswalde, 3. April. Durch Inserat gab heute vor 50 Jahren ein Konsortium (Vorsitzender Lincke) bekannt, daß am 8. April früh 6 Ilhr im «Roten Hirsch" ein« höher« Fortbildungs schule mit 8 Wochenstunden eröffnet werde. (DaS kann wohl als der Ursprung unsrer heutigen Handels- und Gewerbeschule ange- sprochen werden). Dippoldiswalde. ' Vor dem hiesigen Schöffengericht hatten sich gestern der am 12. 3. 03 in Möhlau i. Schl, geborene mehrmals wegen Unterschlagung und Betrügereien vorbestrafte Händler Willy Martin in Freital zu verantworten. Er war an- geklagt Anfang Dezember 1924 von dem Gastwirt und Getreide- Händler Bruno Henker in Höckendorf, bei dem Martin damals als Reisender in Stellung war, 10 RM, die er zur Bezahlung einer Strafverfügung erhalten hatte, unterschlagen und ohne Recht in feinem Nutzen verwendet zu haben: am 13. Januar 1925 im Auftrage Henkers bei dem Gutsbesitzer Paul Wolf in Dorfhain 37ch0 AM. für empfangene Trockenschnitzel kassiert, das Geld - aber gleichfalls unterschlagen und für sich verwendet zu haben: ein« Schreibmaschine, die nicht sein Eigentum war und die ihm von der Firma Ullrich Nordmann in Dresden bis zur restlosen Bezahlung leihweise überlassen worden war, für 240 RM. an ein hiesiges Bankgeschäft weiter verkaufte und den Erlös in sei-, nem Nutzen verwendet zu haben: im März 1924 einen Wechsel " in Höhe von 940 RM ausgestellt zu haben. Dieser Wechsel ist auf den Landwirt Wilhelm Zeh in Riemberg gezogen. Der An geklagte hat ihn als Trassant unterschrieben. Ohne vom Be zogenen dazu ermächtigt worden zu sein, schrieb er eigenmächtig auf den Wechsel an die für das Mzept bestimmte Stelle den Namen Wilhelm Zeh. Das tat er, um den Wechs«l den An schein zu geben als sei er tatsächlich von Zeh ordnungsgemäß ak- zeptieri. Dann gab er den Wechsel einer hiesigen Bankfirma zur Diskontierung. Dadurch spiegelte er der Firma vor, der Wechsel lei von Zeh akzeptiert worden. Zeh haftete also für dessen Ein lösung. Da man keinen Argwohn schöpfte, wurde der Wechsel auch von der Bank diskontiert und der Angeklagte erhielt den Gegen wert ausgezahü. Die erwähnte Firma würde natürlich -«n Wech sel niemals diskontiert haben, wenn sie gewußt hätte, daß der Angeklagte -en Akzeptvermerk widerrechtlich, eigenmächtig ge schrieben, also gefälscht hatte. Di« Firma konnte, nachdem der Wechsel protestiert worden war, den Gegenwert nicht erlangen, -a Zeh unter Eid di« Echtheit seiner Unterschrift bestritt. Da -er Angeklagte trotz rechtzeitiger Ladung und unter Androhung der Vorführung ohne genügend Entschuldigung im Termin Mr Hauptverhandlung nicht erschienen war, wurde sofort Haftbefehl gegen ihn erlassen und seine sofortige Vorführung angeordnet. Der Angeklagte war zwar von Freital hierher gekommen, hatte «s aber vorgezogen, kurz vor Beginn der Hauptverhandlung wie der nach Hause zu fahren. Von der Gendarmerie wurde er aber beroits auf dem Bahnhof Malter wieder aus dem Zuge geholt und dem Amtsgericht hier wieder zugeführt, so daß, wenn auch etwas verspätet, doch noch gegen ihn verhandelt werden konnte. In der Hauptverhandlung war er geständig. DaS Schöffengericht erkannte wegen gewinnsüchtiger Urkundenfälschung in Tateinheit mit versuchtem Betrug und wegen Urkundenfälschung auf insge samt drei Monat« zwei Wochen Gefängnis und Tragung der Kosten. Der Angeklagte hat sich dem Urteil sofort unterworfen. Außerdem wurde «in von dem Angeklagten gegen einen Straf befehl eingelegter Einspruch verworfen, weil er zu der gestrigen Hauptverhandlung nicht rechtzeitig erschienen war. — Die am 30. 4. 1900 in Dippoldiswalde geboren« Schmiedseheft au Elisabeth Mathilde Bellmann von hier war wegen Verbrechen nach 8 218 des Strafgesetzbuches angeklagt. Die zu gestern vor dem Schöffen gericht anflesetzte Verhandlung wurde unter Ausschluß -er Oeffent- ttchkeit geführt. Nach Wiederherstellung der Oeffentlichkeit wurde folgendes Urteil verkündet: Die Angeklagte wurde mangels Be weises von der Anklage kostenlos frei gesprochen. Nr. 79
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite