Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend i X« »rschetnt Mrn»- Ä t«4, Dvmirrrtag mä Soimabend. s Monatlich , Mark, brt ArlAsibl»« durch di« Boten Mark. t In d»k« chüherer Gewalt (Krieg od. sonst, f. irgendwelcher EtSrnngen de» Betriebe« der A«tt>»G,d« Lieferanten od.d.BefSrdernng»» l Etnrtchtnagerrj hat der Bezieher keine« An» » soewch «k Ltefenlng »der Nachliesernng der r IM«, »N.O«fAK<iqLhl>»gd.Ber»g»vriis«». M Aszeijedlitt Poftseheet-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 96 SchriMeikmg, Druck u. Verlag Hermann NSHle, Ottendorf-Okrilla. Freitag, den ^8. August 2^. Jahrgang. 2lmt!icher Teil. Die Impfung für die Wiederimpflinge findet Montag, de« 21 Ang., «achm. -alö 3 Ahr im Zimmer 1 (neue Schule) statt. Htterrdorf-Htrill«, den 15. August 1922. Der Schulausschutz. Schuldir. Endler. Ronnenvertilgung. Unter Hinwei« auf die Bekanntmachung der Amt»haupt- mannfchaft Dresden-Neustadt vom 8. dss. Mts. werden die Waldbefitzer hiesiger Gemeinde angewiesen, unverzüglich ihre Baumbestände mit geeigneten Hilfs kräften nach Nonnenfaltern abzusuchen, die Falter zu sammeln und außerhalb de« Waldes bezw. außerhalb der mit Obstbäumen bepflanzten Grundstücke zu töten. Wer dieser Aufforderung nicht nachkommt, wird nach dem Gesetz vom 17. Juli 1876, den Schutz der Waldungen gegen schädliche Insekten bett., mit Geld bi« zu 1500 Mark und im Falle der Uneinbringlichkeit der Geldstrafe mit ent sprechender Hast bestraft werden. Außerdem wird die Aus führung der Anordnung auf Kosten der Säumigen durch- gesührt werden. Htteudorf-Htrilla, am 10. August 1922. Der Gememdevorstand. Flurschutz. Es wird daraus hingewiesen, daß auf Ersuchen der Gemeindebehörde durch Gendarmerie-Beamte der Gendarmerie- Abteilung Arnsdorf Tages- und Nachtstreifen durch die hiesigen Fluren stattfinden. Vor dem unbefugten Betreten der Felder und vor Dieb- stählen wird daher nochmals nachdrücklich gewarnt. Httendorf-HLrilla, am 15. August 1922. Der Gemeindevorstand. Gesetzliche Miete. In Ausführung der Bestimmungen des Reichrmietew gesktzkS vom 24. März 1922 und der sächsischen Ausführungs verordnung dazu vom 24. Juni d. I. wird für den hiesigen Gemeindebezirk über die Erhebung von Zuschlägen zur Grundmiete bei Vereinbarung der gesetzlichen Riete nach Gehör der Vertreter der Vermieter und Mieterorganisation folgend.« bestimmt: 1. Zur Behebung von Zweifeln wird darauf hingewiesen,! daß die Grundmiele 85°/« derjenigen Riete beträgt, welche für die mit dem 1. Juli, 1914 beginnende Mtetzeit verein bart war. (Friedensmiete). Besteht über die Höhe der Frtedensmiete Streit oder «ar eine solche nicht bestimmt, so kann zur Vermeidung der Kosten de« Mieteinigungsamtes der vom Gemeinderat einzusetzende Schied«au«schuß ang-rufen werden. Er besteht au« dem Gemeindevorstand und je einem Vertreter der Ver mieter und Mieter. 2. Für Wohnungen, für welche bereits vo« 1. Juli ds«. Jahre« ab die gesetzliche Riete zu zahlen ist, betragen die Zuschläge zur Gruadmtet« a) für Zinsendienst 15°/» b) für Betrieb.kostrn 90°/, (einschließlich 10°/. Ber- waltungskosten de« Vermieter«) e) für laufende Jnstandsetzungsarbeiten 130,/, d) für große Jnstandsetzungsarbeiten 65°/,. 3. Als Nebenleistungen werden erklärt, das Anstreicheu der Wohnungen im Innern jedoch ausschließlich de« Fensteran- strich» im Innern. Wohnungranstrich im Innern ist also Sache des Mieter«. 4. Uebrr den Zuschlag für Betriebskosten ist Abrechnung feiten« de« Vermieters nicht zu legen. Der Zuschlag gilt al« fester Pauschalsatz zur Verfügung de« Vermieters. 5. Ueber den Zuschlag für große Jnstandsetzungsarbeiten G i kann der Vermieter nur mit Zustimmung der Mieter ver fügen. Es empfiehlt sich, diese Beträge vorläufig zu ver wahren bi« über die Einrichtung der Hauskonten Bestimmung getroffen ist. 6. Für nach dem 1. Juli 1914 erfolgte Entziehung von nicht ausgebauten Bodenkammern, von Keller- und Neben- 'räumrn und von Gärten, sowie für Veränderungen an der § Gartenbenutzung zu Ungunflen de» Meter« kann, wenn ein ! Ausgleich nicht schon erfolgt ist, ein Nachlaß bis zu 5 °/. der Grundmiete bestimmt werden. In Streitfällen kann der ( unter Puukt 1 genannte SchiedSausschuß um Entscheidung angegangen werden. Httendorf-Hkrilka, den 15. August 1922. Die Gemeindebehörde. Richter, Gemeindevorstand. Oertliches nnd Sächsisches. Vttendort-Vkrtlla, dm p. August ,y2r. — Gemeinderatsfitzung am 14. August im Rathaus zu Ottendorf-Okrilla.. Der Vorsitzende teilt mit, daß da« jetzt bezogene 4 Familienhaus an der Radeburgerstraße 325845 Mark Kosten verursacht hat. Aus dem Jahre 1920 iß der Gemeinde eine weitere Ueberwcisung an Reichsein- kommenstruer in Höhe von 50048 Rark zuteil gr worden. Bei einer erneuten Untersuchung von Milchproben ist allent halben Ordnungsmäßigkeit festgestellt worden. Verschiedene .Anwohner des Feldweg-^ hatte» um Anlegung eine« Vrr- (bindungsweg« nach der Kirchstraße gebeten, da der Durch gang bei Herrn Körner und Gärtner gesperrt worden ist. Nach dem Vorschläge des Bauausschnffes kann dem Ansuchen nicht entsprochen werden, da die Landbeschaffung für den Weg auf große Schwierigkeiten stößt. Die Eisenbahnver- waltung soll ersucht werden, die Sperrung des Feldweges aus da» äußerste Maß zu beschränken. Das Inventar der Schulen und der Gemeinde soll in zeitgemäßer Höhe ver- sichert werden. Der bereits beschlossene Neu-Bau eines weiteren 4-Familenwohnhause« wird nach den vorliegenden Zeichnungen gutaeheißen, auch hat sich Herr Hanta zum Verkauf von Bauland bereit erklärt. Der Gemeinderat ist auch bereit, daß den Herren Knöfel und Großmann gehörige Bauland an ber Radeburgerstraße zu erwerben. Die von der Verwaltung bereit« getätigten Baustoffanschaffungen werden gebilligt. Da« Elektrizitätswerk Pulsnitz soll in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden und fragt an, ob die Gemeinde sich beteiligen will, der Gemeinderat ist einer Beteiligung nicht abgeneigt, wünscht aber vor end gültiger Beschlußfassung Aufschluß über die näheren GrüvdungsbeMmmungen. Der Vertrag mit Pulsnitz wird nunmehr endgültig genehmigt und der Herr Vorsitzende zur Vollziehung ermächtigt. Die Gaswerks-Abrechnung für 1921 wird in Vortrag und dabei zum Ausdruck gebracht, da« der erzielte Ueberschuß nicht befriedigend sei. Ab 1. September beträgt der GaSprei« 9,50 Mark, der Preis für die Monate Juli und August beträgt 9,20 Mark. Die Wege streitigkeit mit Herrn Leuthold soll im gesetzlichen Verfahren geklärt werden. Wegen Einrichtung einer Heizberatungs stelle soll mit Herrn Bezirksschornsinnfegermeister Morgenstern in Verbindung getreten werden. Das Gesuch der Freien Turnerschaft um Erbauung eine« Auskleide, und Abortraumer auf dem Sportplatz wird dem Bauausschuß zur Beratung überwiesen. In einer Beleidigungssache gegen den Ge- meinderat soll Strafantrag gestellt werden. Hierauf geheime Sitzung. — Im hiesigen Staatsforste — Abt. 7 — ist von einem Schüler eine Kreuzotter getötet worden. Ran kann betrachten, daß Beeren- und Pilzsucher barfuß den Wald begehen dabei nicht ahnend, welcher Gefahr sie sich aursetzen. Wenn die Kreuzotter im hiesigen Walde auch ein seltener Gast zu sein scheint, so sollte man doch die nötige Vorsicht in Bezug auf die Fußbekleidung nicht außer Acht lassen. — Durch Vermittelung des Gemeindevorstandr« ist zwischen der hiesigen Arbeiterschaft und Herrn Gasthofrbc- sitzer W. Hanta eine Verständigung herbeigeführt worden mit dem Erfolge, daß der Boykott über den Gasthof für beendet erklärt wurde. — Kühle Abende. Wenn im Monat August der Stand - der Sonne von seiner Sommerhöhe langsam herabgeht, > werden auch die mit jedem Tag früher eintretenden Abende bald kühl und unwirtlich. Nichts kennzeichnet da« rasche Borrücken de» Herbste« besser, al« diese« schnelle Abkühkn ^ der Tagertemperatur in den Abendstunden, mag auch tags- über die Sonne noch so sommerlich warm vom Himmel herabgeschienen haben. Und Hand in Hand mit diesem Kennzeichen de» Frühherbstes gehen weitere charakteristische Erscheinungen in der Natur draußen. Auf den Feldern, wo dem geschwundenen Roggen jetzt auch Hafer undHerste nach folgen, werden die Fluren immer kahler und leerer, die Fernsicht immer ausgedehnter und an herbstliche Oede ge- mahnend. In den Gärten bietet sich ein ähnlicher Anblick die Rosen bringen bereits nur noch ihre letzten, in der Ent wicklung zurückgebliebenen Blüten heraus, in den Gemüse beeten find Erbsen, Bohnen und andere« im Abwelken be griffen, auf dem Balkon färbt sich der wilde Wein rot. — Gewiß, es ist noch immer Sommer, nach dem Kalender haben wir sogar noch nahezu sechs Wochen Zeit, bevor der Herbst eintritt. Aber wer sich nicht nach Kalenderdaten, sondern nach feinem eigenen inneren Empfinden zu richten pflegt, der empfindet schon jetzt mit unabweisbarer Deutlich- leit, daß der Sommer wieder einmal vorüber und der Herbst in nächste Nähe gerückt ist. Dresden. Vom 16. August ds«. Js. ab beträgt das Eintrittsgeld bei der Gemäldegalerie: Montag» 30 Mk. Mittwoch», Donnerstags und Sonnabends 10 Rark, in den Historischen Museum: Montag» 20 Rark, Mittwoch«, Donnerstags und Sonnabend« 5 Rark, in der Porzellan sammlung: Sonnabends 20 Rark, Sonntags 2 Mark, an den übrigen Tagen 5 Mark. — Der Raubmörder Blume der sich seit seiner letzten verbrecherischen Tat in der Töpferstraße, hier, in einer Krankenzelle des Friedrichstädter Krankenhauses unter steter Bewachung befand, weil sein durch den Treppensturz sich zu- gezogener Zustand al« lebensgefährlich erachtet wurde, ist jetzt von den behandelnden Aerzten als transportfähig er klärt worden und wurde am Mittwoch nachmittag nnter be sonderen Vorsichtsmaßnahmen in Begleitung von zwei Kriminalbeamten nach dem Gerichtsgefängnis am Münchner Platz mit Krankenwagen übergeführt. Dort wird er bi« zu seiner gänzlichen Wiederherstellung von den Gerichtsärzten behandelt werden. Pirna. Da da« Ministerium den Vertrag über die Eingemeindung der Nachbargemeinde Posta nach Pirna mit Wirkung ab 1. Oktober d. I genehmigt hat, wird der An schluß Posta« an die Stadtgemeinde Pirna nunmehr am 1. Oktober erfolgen. Kamenz. In althergebrachter Weise wird in der Zeit vom 20. bis 24. August da« seit Jahrhunderten be gangene Forstfest abgehalten werden. Die Hauptsesttage find Montag, der 21. August (Auszug) und Donnerstag, der 24. August (Aus- und Einzug). Am Freitag halten die Bogenschützen ihr Armbrustschießen im Forste ab. Neugersdorf. Zur schärferen Kontrolle de« Grenz- vnkehr«, der mit dem Steigen der tschechoslowakischen Krone sich neuerdings wieder ganz erheblich verstärkt hat, find, wie andernorts, auch für den hiesigen Grenzbezirk Mannschaften der sächsischen Landespolizei eingetroffen, und zwar vorläufig 15 Rann und ein Offizier. — Von Ebers bach wird da» Eintreffen von 20 Mann und einem Offizier gemeldet, ein Kommando, das in Einzelquartiere gelegt wird. Schirgiswalde. Auf die ausgeschriebene Bürger- meiflerstelle unserer Stadt, die am 1. Oktober dss. Js. durch den Rücktritt des jetzigen Bürgermeister Joses Vogt in den Ruhestand frei wird, haben sich 53 Bewerber gemeldet. Taltitz. Hier wurde der achtjährige Han« Baum- gärtel, der im Mühlteich mit dem Ertrinken rang, von seinem elfjährigen Bruder im letzten Augenblick gerettet. Plauen. Von Gendarmeriebeamten der Abteilung Untergöltzsch ist eine Frau au« Karlsbad verhaftet worden, die in Plauen für über 30000 Mark Waren aller Art ein- gekauft hatte, die sie nach der Tschechoslowakei aussühren wollte. Da« ganze südliche Sachsenland wird von tschecho slowakischen Einkäufern überschwemmt, die sich die Ent wertung der Mark zunutze machen und die Geschäfte aus kaufen. Auch der Schmuggel blüht trotz schärfster Ueber- wachung der Grenze. ä!s beste Kinäerseiks