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Weißeritz-Zeitung : 14.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192312145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-14
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.12.1923
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Netteste Zett«»- »es Bezirks Verantwortlicher Redakteur: Seile Äebne. — Druck und Verlag: Tart gekse in Dtvvoldiawalde Freitag den 14. Dezember 1923 39. Zayrgang Nr. 2^0 »Uhr. wuri StaateS n an die nehmens perl, das Landtag form der mg schon i Sitz in rn Mrrk rnommen irtragung cwähnten erke ab- 0«UlKv8 »M auch zur Inhaber erden bei erke auf len dieser ch Gefeh cage, wie mkohlen- r wieder den der der die >aft, son- auch der und den l tn der n Erfah- ing jenen e, in wie , mittlere durch die >hne daß »ernahme hl zu de -trizitäts- nd wert Anlagen tenS Ler deutschen rch Obli- Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Petttzeil« 20 Goldpfennige, Eingesandt und Reklamen SO Goldpfennige. Dieses Lia« enthalt die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmaunfchafl, des Amtsgerichts «nd des Stadlrats zu Dippoldiswalde Darf bei- , daß et » Werke s zu de- 500 NOU 3 000 000' Brikett- inkohlen- es Groh- att nebst gen eni- Kessel-, rrichlung > Werks- 5 200 000 nd eines cht. Der der Uni Bau der Auch bei istwerkes den Bou die dar- e ein er- dingt er hre noch ssen Be iede und «ge der «eiten zu ig vorg«. itze einer rdstig zu Stadtrat. W eberg vornherein zu sabotieren, KSnne die Kontrolle über Goldnotgeld nicht scharf genug sein. Fü ' düngen des Freistaates Sa, trübere« b!e „Wei» o Die ge wiegt vie ». Und Bezugspreis: Dies« Woche 850 Milliarden mit Zutragen, einzelne Nummern ISO Milliarden. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. Gegenstände dort liegen, welche jedoch unberührt blieben. In der selben Nacht wurde noch ein Einbruch auf dem hiesigen Vorwerk versucht, doch scheinen die Einbrecher durch das Anschlägen der dortigen Hunde gestört worden zu sein. Die Einbrecher hatten di« Leiter des Schmiedemeisters L. benutzt und es wahrscheinlich auf Getreide abgesehen. Die Leiter wurde früh auf der Straße liegend vorgefunden. — Dieser Tage wurden wieder Einbrüche bei zwei Gutsbesitzern versucht, doch wurden die Täter durch hetmkehrende ältere Äirschen vertrieben. Schmiedeberg, 14. Dezember. Heut« vor 50 Zähren fand hier «ine von 11 Gemeinden beschickte Versammlung statt wegen Be gründung einer Sparkalle tn Schmiedeberg. Dresden, 13. Dezember. Die heutige Lanbtagssltzung begann mit einer °/. stündigen Verspätung. Dann verlas zunächst Abg. Voigt (DVp.) eine Erklärung, di« sich gegen die in der letzten Landtagssitzung erfolgten Anschuldigungen des Volksbtldungsminl- sters wider die christlichen Volkskreise richtete. Der kommunistisch« Abgeordnete Lieberasch brachte ein ganzes Bündel Anträge und Anfragen ein und verlangte in seiner Kommunistenbescheidenheit deren sofortige Erledigung, wofür der Landtag aber kein Ver ständnis zeigte und das Verlangen ablehnte. Nach Annahme zweier kleiner Vorlagen entwickelte sich eine stundenlange Aus sprache über den Beamtenabbau und die dazu vorliegenden Ent würfe. Abg. Dr. Dehne (Dem.) begründete in temperamentvoller Rede eine Anfrage seiner Fraktion über denselben Gegenstand. Er bezeichnete die Vorlagen der sächsischen Regierung als unge eignet. Sie bedürften einer Kontrolle durch eine neutrale Stelle. Innenminister Liebmann verteidigte die Regierungsvorlage in wenig glücklicher Weise. Als er die Kontrolle durch einen Ausschuß mit dem Hinweis darauf ablehnte, daß die Regierung doch das Vertrauen des Landtages besitze, quittierte man diese kühne Be hauptung mit großer Heiterkeit mit dem Zurufe: mit 48 gegen 48 Stimmen! Der Minister erklärte lächelnd, das genüge. Abg. Anders (DVp.) vertrat mit Wärme die Wünsche Ler Beamten schaft und forderte in erster Linie einen Abbau der Minister. Nach weiteren längeren Reden gingen die Entwürfe in die Aus schüsse. Schließlich wurde in später Abendstunde der Gesetzentwurf über die Uebertragung der staatlichen Kohlen- und Elektrizitäts- Unternehmen an die Aktiengesellschaft Sächsische Werke zu Dresden beraten und durch den Finanzminister Heldt eingehend begründet. In der Aussprache wurden schwere Bedenken gegen die Ver einigung sämtlicher Werke in einer einzigen Aktiengesellschaft ge äußert. Die Vorlage ging schließlich an den Haushaltsausschuß B zur Vorberatung. In der Freitagsitzung soll u. a. der Mißtrauens- antrag der Deutschnationalen gegen den Minister Liebmann zum Austrag kommen. Dresden. Im Arbeitsverband für den Einzelhandel hielt Mini sterialdirektor Dr. Hedrich kürzlich einen Vortrag über wertbe ständiges Geld und Währung. Seine Ausführungen haben für Lie heutige Zeit besonderes Intereste. Nach Hedrich hat ein« jede Währungsumstellung mit Schwierigkeiten zu Kämpfen, die be sonders groß sein müssen, wenn sie vor sich geht unter fortgesetzter außenpolitischer Bedrängnis und andauernden innenpolitischen Un ruhen und Kämpfen, zu denen noch eine falsche Steuerpolitik kommt. Verkehrt war es, das Projekt einer neuen Währung schon viele Wochen vorher bekannt zu geben und das neue Zah lungsmittel schließlich tropfenweise in den Verkehr zu dringen. Indessen hätten die gleichen üblen Begleiterscheinungen auch Lie anderen Länder (Oesterreich und Rußland) durchmachen müssen, die sich jüngst eine neue Währung gegeben hätten. Dabei müsse freilich beachtet werden, daß es sich bei uns zunächst nur um eine Vorbereitung der Lösung handelt, und daß bei einer definitiven Lösung der Währungsfrage mit neuen Hemmungen und Schwierig keiten gerechnet werden müsse, besonders dann, wenn die Renten mark denselben Weg wie die Paplermark gehen sollte. In bezug auf die Deckung der zurzeit kursierenden wertbeständigen Anlage- und Zahlungsmittel betonte der Redner, daß die Dollarschah anweisungen durch Gold oder Dewisen voll gedeckt sind. Ebenso wie sie, seien die Goldanlethestücke der ersten Ausgabe aus dem Verkehr verschwunden, obgleich schon hier die Deckung (Zuschlag« zu einer künftigen Vermögenssteuer) sehr fragwürdig ist. Bei der zweiten Serie der Goldanieihe (Sprozentige Goldschatzanweisungen, 1923 fällig) fehlt auch diese Deckung. Eine beschlossene dritte GvlL- anleihe habe das Licht der Welt noch gar nicht erblickt und schon spricht man von einer vierten. Die öftere Wiederholung von Dold anleihen zu verschiedenen Zwecken gäbe doch zu Bedenken Anlaß. Zurzeit sei noch keine Inflation der Goldanleihe zu befürchten, in dessen müsse man beizeiten den Anfängen wehren. Goldnotgeld werde schon jetzt von 150 verschiedenen Stellen (GemeinLen, Ver bände, öffentliche Korporationen usw.) im Reiche herausgegeben. Die Gefahr eines Notgold-Unfug» sei somit sehr groß. Zu be grüßen fei deshalb di« Haltung de» sächsischen WtrtschaftSministe- rkumt, das an die Herausgabe von Notgeld den strengsten Maßstab anlege und zahlreiche diesbezügliche Gesuch« zurückgewiesen habe. Um die sich anbahnende Gesundung d«s D«ldwes«nS nicht von von Geldbeträgen usw. auf den Bezirks- und Wetttnstistskassen- oerkehr. — Neuerrichtung einer Gendarmerlestation in Großölsa. — Veräußerung von Gemeindeland in Rechenberg. — Veräuße rung eines. Grundstückes in Reichstädt. — Ortsgesetz über die Ver fassung der Gemeinde Saida. — Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit seitens der Stadtgemeinde Glashütte. — Ver- orLnung des Arbeitsministeriums vom 12.11.23 wegen eventueller Errichtung von Gewerbeaerichten. — Nachtrag zur Gemeindesteuer ordnung für Geising, Hundesteuer betreffend. — Hierauf nicht öffentliche Sitzung. — Wir leben gegenwärtig in der Zeit der kürzesten Tage. Die Nachmittage haben nur noch eine Dauer von 3 Stunden 40 Minuten. Erst vom 19. Dezember an zeigen sie eine täglich be merkbare Zunahme. Die Vormittage aber nehmen auch noch bis rum 83. Dezember ab. Von diesem Tage bis zum Jahresschluss« braucht die Sonne vormittags täglich nur 3 Stunden 47 Minuten, um die Mittagsllnie zu erreichen. Die kürzesten Tage des Jahres sind demnach die vom 17. bis 24. Dezember. — Bei der am Dienstag auf Gombsener und Saidaer Flur abgehaltenen Jagd wurden 88 Hasen zur Strecke gebracht. Hirschbach. In der Nacht vom Freitag zum Sonabend sind hier abermals Einbrüche verübt worden. Es wurde die Werkstatt deS Stellmachermeisters A. R. erbrochen und das ganze Werkzeug daraus entwendet. Ein anderer Einwohner von hier hatte auch OertlicheS «nd SSchsts-eS DlppoldlSrvald«. Der Bericht über di« Sitzung der SHdt- ,«ordneten vom 14. 12. 48 (veröffentlicht in der „Weißerih- Zeitung vom 28. 1. 49) besagt unter 12.: „Da sich der zur Ent scheidung der Frage, wie viel vom Funkeschen Gute zu Reichstädt zum hiesigen Gemeindebezirk« gehör«, erforberltche Steueranschlag ,on 1828 bet der hiesigen Bezirkssteuereinnahme vorgefunden hat, so sollen zur Lösung dieser Frage nunmehr mit der Gemeinde Reichstädt Unterhandlungen eröffnet werden." (DaS war also vor 75 Jahren.) In der gleichen Sitzung wurde einstimmig der Stadt- rat ersucht, in Zukunft den Nachtwächter aus der Stadtkasse zu bezahlen und di« zeither deshalb bestandene Anlage (also Steuer) in Wegfall zu bringen. Dippoldiswalde. Zn den Mittelpunkt seines gestrigen Romantlker-AbendS stellte Schulrat Sturm «inen der bedeutendsten Dichter seiner Zeit: Friedrich von Hardenberg, mit dem Dichter- namen Novalis. Sein Hauptwerk, daS zu vollenden ihm leider nicht vergönnt war, den „Ofterdingen", brachte Schulrat Sturm in anschaulichster Mets« dem Verständnis feiner Hörer nah« und zeigte, wie in Heinrich von Ofterdingen das Ideal der Dichter deS Mittelalters durch die Romantiker ins hellste Licht gestellt wird, er ließ sie Einblick tun in da» Innenleben des Dichters, LaS eine Wendung erfuhr durch den frühen Tod seiner Jugend- geliebten; was sich besonLerS in den „Hymnen an die Nacht" offen bart und führt« sie mit dem Dichter nach Freiberg, wo dessen Roman: die Jünglinge zu Sais entstand, wohl in Anlehnung an Schillers Gedicht: daS verschleierte Bild zu Sai». Der Rest d«S Abends war dem kathollsterenden RomantlkerBrenkano(Romanz«n »om Rosenkranz) und den beiden Dichtern Zacharias Werner ind Adolf Müllner gewidmet, die dem Geschmack des Volkes entgegenkommend, sich zu einer Verzerrung des Tiefsinnes der Werke eines Novalis hinreihen ließen. Der nächst« Abend soll, »arausgesehl, daß ein warmer Raum zur Verfügung steht am 3. Januar sonst am 10. Januar stattfinden. — Nächsten Sonntag dürfen die Geschäft« von vormittag» 1t Uhr bis nachmittags 8 Uhr geöffnet sein. — Di« ursprünglich erst am 5. Januar 1924 fällige dritt« Rate »er Rhein-Ruhr-Abgabe ist nach einer am 7. Dezember er lassenen Steuernotverorünung des Reichspräsidenten bereits am 18. Dezember 1923 zu entrichten. Abgabepflichtig sind alle die jenigen Einkommensteuerpfiichtigrn und Erwerbsgesellschaften, die bisher zur Rhein-Äuhr-Abgabe verpflichtet waren. Zu zahlen find von natürlichen Personen je 0,50 Goldmark für je volle 10OO M. der Einkommensteuerschuld 1922. Insoweit der Lin- kommensteueroeranlagung 1922 ein Abschluß vor dem 1. Juli 1922 zu Grunde liegt, beträgt der dritte Teil der Rhein-Ruhr- Abgabe das Vierfache, also 2 Goldmark sür je volle 1000 M. der Jahressteuerschuld 1922. Wer bis 21, Dezember 1923 zahlt, darf dies noch zum GoldumrechnungSsah vom 18. Dezember 1923 tun. Spätere Zahlungen werden mit dem etwa festgesetzten höheren GoldumrechnungSsah aufgewertet: außerdem sind 5°/» Verzugszinsen vom Goldbetrage der Abgabe zu zahlen. Zahlungen vor dem 18. Dezember 1923 siud zulässig; sie werden nach dem Goldumrechnungesatze des ZahlungStages angenommen. Vor schriften über Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer 1924 sind noch nicht ergangen. — Vor Monaten war in die Scheune deS Rittergutes Klein- car-dorf ein Einbruch verübt und Getreide gestohlen worden. Dl« Diebe wurden festgestellt, doch konnten nur zwei abgeurteilt werden, da der dritte, der Tischler Willy Arno Renner aus Kleincars dorf, sich seiner Festnahme durch die Flucht entzogen hatte. Nach dem er inzwischen in Danzig auch aufgegriffen und hierher über führt wordeu war, konnte auch ihm am gestrigen Donnerstag vor dem Schöffengericht der Prozeß gemacht werden. Gleich seinen Komplizen, die die Strafe bereits angetreten haben, wurde auch er zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. — Wie unsern Lesern noch erinnerlich sein wird, wurde ein Kommersabend deS D.H.V. Im Steinbruch auS Anlaß der Weihe seines Jugendheims am Abend deS 9. Juni d. I. gesprengt. Ver schiedene dabei beteiligte Personen begaben sich dann nach dem nahen Wlndischheim, das bereits geschlossen war. Als auf die Bitte, ihnen Wasser zu reichen, die Tür geöffnet wurde, drangen ße in daL Gebäude ein, schlugen auf den Verwalter und herbel- «ilenLe Gäste ein und verletzten besonders schwer einen Dresdner Postsekretär, der später, allerdings nicht an den hierbei erlittenen Verletzungen, verstarb. Wegen gemeinsamen Hausfriedensbruches und gefährlicher Körperverletzung in je einem Falle standen am Donnerstag der Schleifer Max Rothe, der Schmied Aug.Rommel, der Dreher Clemens Holzschuh und Max Fischer, sämtlich auS Dippoldiswalde, vor dem hiesigen Schöffengericht. Der für daS Publikum bestimmte Raum war überfüllt. Nach eingehender Beweisaufnahme wurden erstere drei zu je 3 Monaten Gefäng nis und Tragung der Kosten verurteilt. Der Mitangeklagte Maz Fischer wurde freigesprochen. MWUKHM» —. 7^7: Nach der Verhandlung gerieten die Verurteilten und der Frei- gesprochene sowie noch andere Personen in einer Gastwirtschaft aneinander, wobei verschiedene Sitzgelegenheiten und auch «ine Fensierscheib« in Stücken gingen. 77;«» W '-77^777^; Dippoldiswalde. Di« Kirchlichen Nachrichten künden Lied- gotkeSdienst unter Mitwirkung LeS BläserchorS am Sonntag nach mittags 3 Uhr aN. Advents- und Weihnachtszeit ist mehr als fönst die Zett der Lieder. Dern hätte der Posaunenchor da eine stimmungsvolle Liederandacht an einem Abend gehalten. Infolge Ler hohen Lichtkosten Mußten wir davon abseben, aber die Ver anstaltung auf Sonntag nachmittag verlegen. Möchten viele auch zu dieser Zett kommen und sich mit einstimmen lassen auf Weih nachten. — Tagesordnung zur 17. Sitzung deS Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde Mittwoch den 19. Dezember 1923 vormittags 11 Uhr im amtshauptmannschaftlichen Sitzungs saal«. Oeffentliche Sitzung: Sammlung im Teplitzer Bezirk« zu gunsten der Bedürftigen Le» Dtppvldljwalder Bezirks. — Dank schreiben de» Vorsitzenden de» KreiSauSschusses MoerS im Rhein- »and für di« seinerzeit bewirkte Unterbringung der Ruhrkinder. — Umlaaebettrag des Fürsorge verbände» auf Oktober 1923. — An- r Verdrdnüng be» Grsamtministeriums über Abrundung nicht scharf genug sein. Für die kurzfristigen GoldschUldverschret- bungen des Freistaates Sachsen fei in dem wertvollen Besitz des Staates volle Deckung vorhanden. Alle diese Goldzeichen und Goldsurrogate bilden die Brücke von der Paplermark zur Renken- mark, die nicht bloß gut gedeckt, sondern auch in Rentenmark elnlösbar sei. Die Hoffnungen aus ein rapides dauerndes Steigen der Papiermark bezeichnete Hedrich als trügerisch. Die Aenten- mark sei das Zahlungsmittel der nächsten Zukunft. Auf di« Frage, ob sich die an sie geknüpften Hoffnungen erfüllen werden, ob man zu ihrer Wertvestandigkeit Vertrauen bähen dürfe, antwortet« der Redner, daß, solange wir eine passive Handelsbilanz haben, solang« die Höhe der Zahlungen des Deutschen Reiches an die ehemm» feindlichen Staaten nicht endgültig feststeht, die Mertbesiändigkeit eines jeden Zahlungsmittels in Frage gestellt sei. Wegen ihrer vorzüglichen Fundierung, der jederzeitigen Einlösbarkeit und der Begrenztheit ihrer Menge verdiene die Aentenmark allerdings größtes Vertrauen, wenn ihr auch manch« Schwächen antzasten. Am bedenklichsten sei es, daß das Reich von den 1200 Millionen Aentenmark, wovon es seinen Bedarf auf zwei Jahre decken fall, bereits im zweiten Monat des Bestehens der Rentenbank 750 Millionen Mark verausgabt hat, obgleich es den Ländern und Ge meinden alle Kredite gesverrt hak. Das Vertrauen zur Renten- mark sei also dadurch bedingt, daß bis zur Erschöpfung der 1200 Millionen Rentenmark -er Reichshaushaltetat durch Erhebung ausreichender Voldsteuern und stärkste Drosselung der Ausgaben in Ordnung gebracht werde. Dieser einzige und letzte Versuch der Rettung müsse mit allen Mitteln und von allen BevölKerungS- kreisen durchgeführt werden. Auf Kosten der Beamten- und Arbeiterschaft allein dürfe allerdings die Sanierung des Etat» nicht durchgeführt werden. Die jetzt den Beamten und Arbeitern zuge- muteten schweren Nachteile würden nur in Kauf genommen werden können, wenn alle Stände gleichzeitig gleiche Opfer auf sich nehmen. Durch eine scharfe Geldknappheit und äußerste Konsumeinschrän kung in den nächsten Monaten müßten wir jedenfalls hindurch. Geradezu fürchterlich würden di« Folgen kein, wenn der Lurch die Äentenbank einmal aufgerichtete Damm bräche. Dann werd« e» mit dem letzten Rest von Vertrauen zu uns in der ganzen Welt endgültig vorbei sein. Auf der anderen Seit« aber, wenn die Reichsregierung wirklich ollem Stürmen und Drängen nach Mehr geldhergabe eisernen Widerstand entgegensetz«, stehe zu hoffen, daß wir vielleicht schon in wenigen Monaten tatsächlich über den Berg sind. Dann sei auch die Bahn frei für die endgültige und wirk liche Lösung Ler Währungsfrage, die nur in der Wiedereinführung der Goldnote bestehen könne. Dann sprach Professor Dr. Kastner über Goldtarife und Goldpreise, worauf ein« Entschließung ange nommen wurde, in der es heißt: .Der Einzelhandel begrüßt di« von ihm seit längerer Zeit geforoerte Einführung der Goldrechnung als einzige Möglichkeit, zu klaren, wirtschaftlichen Verhältnissen zu kommen, verlangt ihre Anwendung In der gesamten Wirtschaft. Er verlangt weiter eine gerechte, zur Ehrlichkeit zwingende, mit einem Mindestmaß von Erhebungskosten verbundene Steuer politik. Der Einzelhandel hat von jeher den Preisabbau gefordert und gefördert. Seine Durchführung hängt aber nicht tmr von der Erfüllung vorstehender Forderungen, sondern Insbesondere auch davon ab, daß In Einklang mit dem Verlangen des ReichSwirt- schaftsministeriums auch bei den Vorlieferanten, d. h. in allen Stufen der Warenerzeugung und Warenverteilung von der Urpro duktion an zur reinen Goldmarkkalkolation unter Beseitigung aller Risikoprämien für Geldentwertungsschäden übergangen wird.' — Das Dresden-Neustädter Gaswerk, das seit 80 Jahren be standen hat, ist am Dienstag aus technischen Gründen und solchen Ler Perfonalersparnis eingezogen worden. Die gesamt« Gasver sorgung Dresdens liegt jetzt dem großen Gaswerk« DreSden- Reick ob. Döbeln. Der .Döbelner Anzeiger' meldet über die Lag« der Döbelner Rentner: Die Sozial- und Kleinrentner haben immer so geringe llnterkttihungsbeträge ausgezahlt erhalten, daß sie kaum Brot dafür kaufen konnten. Hatten dies« ander« Ausgaben, s» mußte der Broteinkauf unterbleiben. Ja es gibt viele Personen unter den Rentnern, Lie tagelang ohn« Brot sind. Sie nähren sich zum größten Teile nur von Kartoffeln und Salz oder etwa» gebratene Zwiebel dazu, die dann als Leckerbissen gilt. Die Kartoffelgerichte können fast nur mit Wasser zubereitet werden, da Fett nicht gekauft werden kann. Es sind Rentnerfamillen vor- hanLen, di« lange Zeit kein Fleisch, kein Ei, keine Wurst gegessen haben. Einige alte Leute bleiben auch am Tage im Bette liegen, um so das Essen und die Heizung zu sparen. Vor allem leiden die ausgehungerten alten Leut« sehr unter der Kälte. Kohlen zu kaufen ist vollständig ausgeschlossen. Plauen I.V. Di« Acht der beim städtischen Wohnungsamt ge meldeten Personen, die entweder keine eigene Wohnung oder nur notdürftige Unterkunft haben, beziffert sich mit denen, die ihr« Wohnung gegen eine andere vertauschen möchten, zurzeit auf rund 9000. Gegen 3300 Personen sind für eine eigene Wohnung vorge merkt, rund 1200 beanspruchen anLere Räume und der Rest, gegen 4500, möchte die Wohnung, Lie man gegenwärtig inne hat, aus irgendeinem Grunde gegen eine andere umtauschen. — Am Stande eines Wollwarenhändlers auf dem Altmarkt« in Plauen kaust« ein In den 20er Jahren stehender Mann ver schiedene Waren Im Werte von 72 Billionen und zahlte mit einer I 1000-Kronen-Note, die er als tschechische bezeichnete. Der Händler - rechnete diese nach dem zurzeit geltenden Kurs um und zahlt« dem Käufer den Restbetrag aus. Hinterher stellte sich heraus, daß «S sich um eine deukfchösterreichische Not« handelt, sodaß der Händler mithin einen Verlust von 113 Billionen erlitten hak. — In einer siarkbesuchten Versammlung des Ortsausschusses vom Groß- und Einzelhandel in Plauen, die sich mit einer ganzen Reihe von wichtigen wirtschaftlichen Fragen befaßte, wurde ein« Entschließung gefaßt, in der scharfer Protest erhoben wurde gegen die Belieferung Ihrer industriellen Belegschaften mit Lebensmittel« durch die Fabrikoberlettungen. Der Vorstand deS Ortsausschuss«« wurde Leauftragt, mit den Organifationen der Industrie Verhand lungen anzubahnen, damit der Lebensmittelbezug durch di« Indu striellen, durch die der werktätige Mittelstand, insonderheit de« Einzelhandel, schwer geschäbtgt wird, in Wegfall kommt. Stollberg. Hier fand die offizielle Eingemeindung d«r Ge meinde Hoheneck mit Gutsbezirk und Schloß statt. Di« Stabt ha« dadurch «ine BevölkerungSzayl von 10000 «rreicht. WeHeritzZeitung Tageszeitung vn- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg U.A.
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