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Sächsische Volkszeitung : 02.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192306027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19230602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19230602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-06
- Tag 1923-06-02
-
Monat
1923-06
-
Jahr
1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.06.1923
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Nummer 86 — 22. Jahrgang Erscheint sechsmal wöchentlich. BezugSprei- für Juni 8000 M. Anzeigenprei-rDie eingespaltene Petitzeile 8 80 M-, für Familien- und Ve reinsanzeigrn, Stellen»und Mietgesuche SSO M. Die Petit.Reklamezeile, 88 mm breit, 1000 M., Offertengebühr für Selbstabholer VOM-, bei Nebersendung durch die Post außerdem Portozuschlag. reis für dt« Einzelnummer LOS Mark eschäjtlicher Teil: Josef Fohmann, Dresden SäckMe Sonnabend, den L.Juni LM Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung und Lieferung sowie Erfüllung von Anzeigen-Austrägen auf Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durch Fern sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ve» cmtwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittag«. Hauptschristleiter: Dr. Josef Albert. Dresden volrszettung Tageszeitung für christliche Politik und Kultu ? edok-t»on >,»i> VetebLktestelle: Dr-sb-naVltstadt tk, Holbetnfteosie ck Fernruf 827SS / Postscheckkonto Dresden 14787 IlMWt« IUI» BW ' M Wkll Ükl Al»! » Ms mm Mil Druck und Verlag > Saxonia » Buchdrnckerei G. m. b. H. Dresden-Altstadt 16, Holbeinstraße 48 Pe Wiederakburt der JuterMonale Die Zentrumspartei-Korrespondenz schreibt: Der Weg zur Gesundung der Wirtschaft Vor einigen Tagen ist in Hamburg ein Kongreß abgeschlos. sen worden, dessen Ergebnis und dessen Auswirkungen auch von der bürgerlichen Presse mit größter Aufmerksamkeit verfolgt wer den müssen. Es handelt sich um mehr als um einen „unklaren Mischmasch reformistischer Phantasien" oder als „eine Liquida tion des ScheinraVikaliSmus", als welchen die Kommunisten das Hamburger Ereignis geringschätzig abtnn wolle». Die So zialistische Weltvereimgung, die in diesen Tagen in Haneburg aus der Taufe gehoben wurde, ist nicht nur eine bloße Wieder geburt der Internationale von 1889. Wenn man, dem allge meinen Brauch entsprechend, sie numerieren wollte, müßte man von einer vierten Internationale sprechen. Die erste, die von Karl Marx begründet worden ist, trat praktisch kaum in Erscheinung, weil sie wie Stampfer sagt, noch nicht auf ein klassenbewußtrS, organisiert?» Proletariat traf und weil sie durch verschwörertsche Phantasien, vor allem Baku- ninS, schon sehr bald diskretiert worden ist: Die 2. Inter nationale entsprach) nicht dem Ideal einer reinen Parteiinter nationale, weil in ihr nicht nur die Parteien, sondern auch die Gewerkschaften vertreten waren. Sie setzte sich zumeist Wirt» schaftliche und sozialpolitische Ziele, von denen die Forderung des Achtstundentages die markanteste gewesen ist. Durch den Aushruch des Weltkrieges einmal und dann durch die Gründung des Internationalen GewertschaftSbundeS wurde der zweiten In ternationale der Todesstoß verseht. Neben rein sozialpolitischen Erwägungen waren in der zweiten Internationale selbstverständ lich auch politische Gedanken lebendig die sich einmal auf die Stellung zum Staat und zum anderen auf daö pazifistische Ideal bezogen. In den weitesten Kreisen der Sozialdemokratie war die Anschauung mächtig, daß sich die Vertretung und För derung der reinen Arbeiter, nt?resten nicht vollkommen losgelöst vom einmal bestehenden Staat bewerkselligen lasse, sondern daß man bestrebt sein müsse, diesen einmal bestehenden Staat aus verfassungsmäßigem Wege dem sozialistischen Ideal anzunähern. Ebenso ist auch früher schon von der Sozialdemokratie in ihrer Mehrheit die pazifistische Idee vertreten worden. Eine Minder heit sah allerdings »n Kriege und namentlich in dem Weltbraud 1914 nur eine notwendige Endkatastrophe des kapitalistischen Sliitems. eine Ueberleitung zur allgemeinen Weltrevolution. AuS dieser Minderheit ist dann die dritte, die kommunistisch-bolsche wistische Internationale, entstanden. Als dann der Weltkrieg wirklich auSgebrochen war, spaltete sich auch das MehrheitSlaa.-r in zwei Teile. Der eine Teil, die Kreditbewilliger, war der An sicht. daß das eigene Volk vor fremder Gewalt auf seden Fall beschützt werden müsse, während die anderen die Becndiguna der von ihnen drückend empfundenen Zustände um jeden Preis wünschten. In Deutschland bildete diese letzte Gruppe die soge nannte „Unabhängige sozialistische Partei", die sich mit den Gleichgesinnten anderer Länder im Februar 1921 zur Wiener Arbeitsgemeinschaft, zur Internationalen 2z4, zusammeiigcschlos. sen bat. Als der Krieg dann beendet war. als die Trennung der sozialistischen Parteien, die >'m wesentlichen nur auf ver schiedener Einstellung zum Kriege beruht hatte, sinnlos wurde, traten die Gedanken einer neuen Internationale, einer Vereini gung der Organisationen 2 und 2ßt, immer mehr in den Vor- dergrnnd. Die Genfer Konferenz vom Jahre 1929, die nur von den Parteien beschickt worden war, die bei nnS der soa">anu«,m „Mcbrbeitssozialistischcn Partei" entsprechen, hat sich vollhunu'-n als Vorläuferin dieser allgemeinen Wiederbereinignna gesübl: was sich darin anSdrückt, daß sie in ihren Organen Plätze frei ließen, die die Vertreter der Internationale 2;^ nachher cinneh- mcn sollten. Die Krönung der Vereinigungswünsche, die in Deutschland zur Verschmelzung von Mehrheitssozialisten und Unabhängigen geführt hatte, bildet nun der Hamburger Kongreß. Die Inter nationale, die in Hamburg zustandegekommen ist ist reine Par tei! nternalionale, sie hat also tm Gegensatz zur 2. rein politischen Charakter. Sie steht auch noch auf dem Boden des Klassen- kainpfeS und die Durchführung des Sozialismus ist ihr Ziel und die Parteien haben Sitz und Stimme in den leitenden Organen. An der Spitz? deS neuen Gebildes steht ein Kongreß, der im Normalfalle alle drei Jahre tagen soll. In der Zwischenzeit werden die Arbeiten von der Exekutive, einem Ausschuß, der von den größten Parteien beschickt wird, und einem Büro, das ans neun Mitgliedern besteht, geleitet. Die Beschlüsse, die vom Kongreß gefaßt werden, sollen bindend stin für alle Parteien, die der S. A. I. (Sozialistische Arbeiter-Internationale) angeschlos sen sind. Die angedeutete Cbarakt?rveränderung dieser Iniernatio- nale gegenüber den früheren hat mannigfache Ursachen. Die sozialpolitischen Programmpunkte werden immer mehr vom In ternationalen Gewerkschaktsbund vertreten, viele dieser Punkte sind auch durch die Revolutionen in den verschiedensten Ländern bereits verwirklicht worden. Dir veränderten Verhältnisse haben die Stellung der sozmldemokratischen Parteien in vielen Staaten gehoben. Die Labour Party ist die zweitstärkste Partei Englands geworden; in Deutschland, Oesterreich, Tschechoslowakei, Schweden usw. hat die Sozialdemokratie Gelegenheit gefunden, aktive RegterungSpolitik zu treiben, die Sozialdemokratie hat al lerorts großen Machtzuwachs erfahren und muß sich jetzt wehren gegen andere, die ihr diele Machtposition streitig machen wollen. Früher war sie „Reaktion", jetzt hat sie selbst gegen eine Reaktion anzukämpfen. Deshalb ist der Kampf gegen die Reaktion neben den allgemeinen Organisationsfragen der vornehmste Programm. Punkt de» Hamburger Kongresses geworden. Die Sozialdemo kratie will die friedliche demokratische Republik und sie macht Front gegen alles, was dieses Ideal zu bedrohen scheint. Sir kennt trotz Otto Bauer eigentlich nur ein Gefahrzentrum,, dem Imperialismus der kapitalistisch regierenden Länder, die reak- sioäre Koiitrerevolution. Verteidigung der Revolution ist aber rach Otto Bauer auch heute noch oberstes Ziel der sozialdemokra tischen Bewegung. Rußland oder vielmehr die bolschewistischen Methoden werden verurteilt, weil sie zur Intervention der kapi talistischen Staaten anreizen, die französische Aktion an Rhein tznd Ruhr, weil die der deutschen Arbeiterschaft den Kampf gegen I Keine Ueberleitunq der Reichsbahnen in privalwirtschaftliche Hände — Die Besvrechungen beim Kanzler — Die Mißbilligung der Sozialdemokraten bezüglich des Iudustrieanqebores — Ueber- reichung der belgischen Reparationsdenkschrift an die Alliierten Das Aagkdsi dn Zadußnc Berlin, 1. Juni. Das Präsidium des NcichSverbandeS brr Deutschen Industrie hatte die Vertreter der Presse gestern zu einer Besprechung geladen, in der mehrere seiner Mitglieder Aufschluß über ihre Auffassung des deutschen LeistungSproblemS gaben. DaS Gutachten der Industrie habe nicht etwa Vorschriften für die Negierung enthalten, sondern solle nur als ein Gutachten der Kreise gelten, die der Reichsverband vertritt. Noch che das Präsidium sich mit den Gewerkschaften habe ins Benehmen sehen können, habe di? Veröffentlichung des Schreibens veranlaßt wer ben müssen, weil ein Exemplar unrechtmäßig nach Paris gelangt war. Mit besonderem Nachdruck wurde vor der Antastung der deutschen WirtschaftSsubstanz zu Reparationszwccken gewarnt. Die Reichsbahnen müßten wieder produktiv verwaltet wer den; dazu stelle der ReichSvcrband seine Hilfe zur Verfügung. Die Reichsbahnen sollten nicht etwa in privatwirr- schaftliche Hände übergehen. Im Augenblicke wäre die deutsche Wirtschaft auch ohne Reparationen nicht tragfähig. Um sie wieder gesund zu machen sind 2 Boraussehnngen notwendig: die Erhöhung der Produktion nnd die Beseiti gung deS außenpolitischen Druckes. Die deutsche Wirtschaft würde zugrunde gehen, wenn sie Substanz direkt an baS Ausland liefern oder ihr Betriebskapital versickern laßen müßte, oder die deutsche Souveränität eingeschränkt würde. Zur Ver«iändi»no der Reicbsbaknen Berlin, 1. Juni. Nachdem in der in- und ausländischen Presse die Frage der Verpfändung der Reichsbahnen Gegenstand von verschiedenartigen Erörterungen gewesen ist, hat eS der R?ichsverkel>rSminister für notwendig gehalten, auch die Stel lungnahme der Berkehrsbeamtcn- und Arbeiterschaft zu dem in Frage stehenden Probleme herl-eizusühren, da nntnrgrniäß auch die Belange deS Personals dadurch erheblich berührt werden Demcntsvrechend ist von dem im Bereiche der ReichSbnhnverwal- tnng bestehenden Organisationsausschuß in einer außerordent lichen Sitzung gestern nachmittag im RenhsvcikchrSminlstcrinm diese Frage dahin besvrochcn worden daß die Reichsbahnen grundsätzlich wie alle Reichsbetricbe erhalte» bleiben sollen. Berlin, 1. Juni. Halbamtlich wird initgcteilt: Die Be sprechungen deS Reichskanzler? mit den Parteiführern haben gestern ihren Fortgang genommen. Der Reichskanzler empfing im Laufe deS Tages Vertreter der verschiedene» Parteien des Reichstages zu Einzelbesprechungen und orientierte sie über die Lage, die eine Klärung soweit erreicht hat, daß mit dein Ab schlüsse der Vorarbeiten für die deutsche Antwortnote Anfang nächster Woche zu rechnen ist. Berlin, 1. Juni. Im Mittelpunkt der Beratungen am Miitwock) des Nelch'SratsauSschnsseS für auswärtige Angelegen heiten, an denen außer sämtlichen ReickiSminister» die Minister präsident?» fast sämtlicher deutscher Länder teilnahmen, stand eine ausführliche Darlegung deS Reichskanzlers über den beab sichtigten neuen Schritt der deutschen Regierung, sowie über die Verhandlungen, die in diesem Zusammenhang »nährend der letz ten Tage besonders mit industriellen und landwirischaftl'ch-n Körperschaften getroffen worden sind. In der Aussprache stellte sich !i» weientlich?n E i n r» ü t ig k e! t aller Nusstlnißiniiglledsr darüber heraus daß die Richtlinien, die nunmehr für die Politik der NeichSrcgicrnng in der Reparationsfrage maßgebend sind, zu billigen sind. Da? Gerücht, daß. in der gestrigen Sitzung des ReichSraiSanSschiisses für auswärtige Angelegenheiten der bay rische Ministerpräsident erklärt haben soll, Bauern könne auf ein? E>Höhung dcS deutschen Angebotes nicht cing'hen, wird in dieser Form als unrichtig bezeichnet. Noch nnzuiresfender sind ferner die von gewisser Seite verbreiielen Nachrichten, Reicki"- finanzministcr Dr. HermcS halte sich den Besprechungen uäl- lig fern, woraus man in gewissen Kreisen eine imwrpoliistche Krise folgert. Dr. Hermes hat auch an den Besprechungen te>l- gcnomni'cn. Berlin, 1. Juni. Der Vorstand der sozialdemokra tischen Re i ch Stag S fra k t i o n befaßte sich mit der gegen wärtigen politischen Lage Er billigte den Schritt der sozial demokratischen Unterhändler, die NeichSregievung zu veranlassen, ein konkrete? Angebot zu machen, das Deutschland den Weg zu intcruaiionaleu Verhandlungen öffnen soll. Weiter he, faßte sich der FraktionSvorsiand mit den» Angebot der deutschen Industrie »nd lehnte e? aufs entschiedenst? ab, das; die selbstverständliche Ersnllnng der staatsbürgerlichen Pflichten von irgendwelchen Voraussetzungen oder Bedingungen abhängig gemacht werde. Der Fraktionsvorstand wandte sich gegen den Vorstoß der Industrie zum Zwecke de? Abbaues d?r soziglpoliti- scheu C'rnngcnschaften der Arbeiterschaft. Die dchilihe ürMaliongdknlMchl Paris, 1. Junt. Tie Blätter verökfentlichcn eine halb amtliche belgische Mitteilung, in der eS als richtig bezeichnet wird, daß die belgische Regierung ihre Denkschrift über die Rcpnra- tionSfrage, di? am 2ß. Mal in Paris überreicht wurde, auch den übrigen verbündeten Mächten habe überreichen lassen. Die drei fraglichen technischen Denkschriften seien jedoch nur Frankreich zugänglich gemacht worden. Tie Denk schrift soll in der am k. Juni i» Brüssel stattsindcnden Kon. screnz, an der Poincarö teilnehmen wird, erörtert werden. Aus der Tagesordnung der Konferenz werden auch gewisse Fragen bezüglich der Nnhrbesetznng stehen, name.rtlich die Frage der Mittel, de» französisch-belgischen Druck zu ver schärfen, »in den deutschen Widerstand gegen den Abtrans port der Kohlen, den Eingang der Stenern nnd die Beschlagnahme der metallurgischen Erzeugnisse zu brechen. Paris, 1. Juni. Der Brüsseler Korrespondenz de? „Ecko de Paris" gibt den augenblicklichen Standpunkt der beigi'ckien Regierung in der Frage der Nnhrbesetznng und der Revaraiione.t bekannt. Die Besetzung des RnhrgebietcS ist eine Frage, di« Reparationsfrage, dagegen eine andere. In den Augen der belgischen Regierung scheint es. dnß die beiden Fragen nicht nn. bedingt miteinander verbunden sind. Ich glaube richtig anzu nehmen, wenn ich sage, daß das Brüsseler Kabinest glücklich sein würde, wenn die Reparationen erlangt werden könnten, indem man das Nubrgebiet als einfaches PressionSmitiel und nick! als ein bedeutsames AuSbeutungsobjekt betrachtet. Die durch di« Besetzung des NuhraebieteS eing?tretene» Schwierigkeiten nür- den verschwinden, an dem Tage, an dein England seine Zustim mung zu einem System gibt, in dem die Reparationen anderSirc» als im Nuhrgebict gesunden werden. Der Brüsseler Korrespondent des „Echo de Paris" der ge naue Vermutungen über den belgischen Standpunkt in der N-» parationSfraae ausgesprochen hat. glanbi versichern z» können, daß Velaien in der letzten Zeit Vr,thehrnnar» d'>rchaem.rckn baße. Im einwlncn erklärt er: Km Hinblick ant die Politik im Rnbr- gebiet könne nicht ein Augenblick daran gedacht werde». j„ der Ruhroperai'on znrnckzuoehen. Die Besetzung de? Rnbraebiests wird in Ilehereinstiinmnüg mit len festgesetzte» Ziele,, fort gesetzt. solange Denischland seine Repnralioi'Sp'rvflstbtnno.'il nicht erfüllt. Diejenigen, die daran zweifeln', würden a»aeiickt4 der gestriacn Kami»erdebatte in Brüstet vom Gegenst-st ütz'rwiiet sein, da Herr Revcze auf die Verlänaernng de-s Dienstp-rhäic- nisscs auf 14 Monare als nnbedinaie Voraussetzung zur Dnrch- sübrnng der Ruhraktion hinaewieien habe. Me vorbk-inyitN liir London, l. Juni. In den letzten Tagen Hatzen die Sacbverstä'idwrn der ver schiedenen Ministerien i» deren Ressort? die R «arg'ß.»w?raer ein- grrist. über die Inangriffnahme einer »rakti'che» Lößnig d-k Rrpargtioiissraee Fühlung geiioiniiwn. Da? Ergebnis dieser Be sprechungen iindct seinen Ausdruck i» mehreren Leitarti!' n. der hriilieen Morgeilblntter. die übrigen? eine ar indüche Vrntnug der deutsche» Leistungsfähigkeit als Vorbedin gung jeder künftigen Reparationsleistung Dentichland? he- zeichne». Da? engiiiche Blatt die „Time?" schreil't: Es liegt km Interesse der Welt im allgrmeinen und Euro! « - im beson- dc.cn, daß die britilche Regierung bereit sei. sobald als möglich cinzugreHe», um eine Regelung der V> para im.iesrage z» sördcril. Man sei sehr dasnr. daß die Frage zunibi, zur Ent scheidung a» ein W e l t t r i b »ic a I verwisten werde. Deut'ch- land könne der Argwohn beseitigen, indem es klar >>»d oline Einschränkung Vns in seiner letzte» Rote gemachte Angebot wie derhole. die Frage zur Entscheidung an einen Iwe-ma'ioiiiitz'N Ausschuß »on Sachverständigen zu überweisen. De» itzland m» sc sich verpflicht«», einer solchen Kommi'Hon »lle Fntoriiia- tionen über seine finanzielle» Angelegenheiten zur Verstignng zu stellen sowie da? Recht zu einer etwa noimeirdigen Unter suchung der .Hi'ssgnestzil der den scheu Industrie. Deutschland? L e I st u il g? f ä h I g k c i t und nicht die Forderungen ieinrr «gläu biger »lüßten de» Maststab für eine NeneegeiiiNg abgeven. Frank reich? wirkliche Kriegsschäde» in den zerstörten Gebieten hänrn nicht, wie ma» fraiizöäickierstitS behaupte, 26. sondern höchsten? 16 Milliarde» Goldmirk betrage». Die „ W e st in l» > st r r Gazette" schreibt: Die Fest setzung einer cndgült'gen Suimne ist heute unmöglich. Jeder mann würde sroh ein. diese Frage eurem u n p n r t e i > s ch e u Schiedsgericht überwiest» zu sehen. Aber »»nn die deutschr Re gierung die Wrlt von ihrer Ehrlichkeit überzeugen wolle, so müsse sie in ihrer neuen Note zeigen, wie sie sich die Mitarbeit der deutschen Industrie sichern wollte, denn d»? se! der allrr- wichtlgste Punkt der deutschen Note. Pariser Beunruhißung Pari?, 1. Juni. Das „Echo de Pari?" ist über die Ankunft der Finanzleute in London, die von dem Direktor der Därm st ädter Bank geführt werde», stark betiiirulilgl. Der Korre spondent deS Blattes erfährt, daß diese Finanzlcnte »nt de» politischen Parteien Fühlung gcnonime» haben und soaar bis in die Wandelgänge deS Unterhauses vorgedrnngen seien. Ter Direk tor der Darmstüdter Bank hat sich aussührlich mit den Magnaten die Reaktion unmöglich macht. Horthy-Unaarn und Mussolini- Italien sind Reinkulturen der wieder erwachten kapitalistischen Reaktion. Der Versailler Vertrag wird, auch van den französi schen und belgischen Sozialisten, energisch bekämpft, weil er ganze Völker zugunsten kapitalistischer Ausbeutung unterdrückt. Wie man sieht, ist die kapitalistisch? Reaktion der eigentliche Feind. Die Bolschewisten werden nur von dem russischen So zialrevolutionär Abramowitsch energisch verurteilt, ini übrigen siält man sie mehr für verirrte Brüder, denen man die Tür nicht znschlagcn will. Die Hamburger Internationale soll nach dem Willen ihrer Gründ?r ein Instrument deS Friedens sein. Sie soll darüber wachen, daß nirgendwo Verwicklungen zu kriegeri schen Auseinandersetzungen auSartcn, sie soll, wenn doch einmal ein Krieg auSbricht, stark genug sein, die Flamme möglichst schnell zu ersticke». Man wird crbwarten müssen, ob sie diese Aufgabe zu löse» imstande sei» wird. DaS Beispiel, das die zweite Jnt?rnationale 1914 gegeben hat, läßt große Hossnungei» ni dieser Beziehung nickst auskommen
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