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Es ist ja freilich kein Wunder, daß sie durch das große Ereigniß so higle npset ist;." bedeutet es doch für sie,- für uns alle eine Erlösung von dieser drohenden Mesallianee, die trotz der gewissermaßen sympathischen Persönlichkeit des jungen Frühaiif wie ein Alp auf uns, vor Allein ans Paula selber lastete. ·Nun wird hoffentlich die einstige rosige Frische in ihr Gesicht zurückkehren, und ich kann mich nun der Ho nung hingeben, daiz ich auf meinen zweiten Schwieger sohn nicht minder stolz sein darf wie ans den ersten. Bitte, theile niir doch etwas über den Major von Sassenburg mit: war seine Mutter vielleicht eine geborne Freiiii Wissenrenth von der ; Linie Wissenreiith-Volldorfr Ein Sassenburg hat, glaube ich, i eine Sängerin geheirathet - also insorinire Dich recht genan, Z sei assez de ees gens"l:’i, je t’assin·e! Wie werde ich anf- s athinen, wenn Papa erst sämmtliche Verbindlichkeiten mit dieser . Oseigetzersamilie gelöst haben wird. Morgen erwarten wir ihn s znrü , und ich werde Dir alsdann Näheres übe-r den unverhofften , Glücksfall mittheilem Heute nur soviel, wie ich selber weiß. Die Consine Deine-s Papas war ein Original von einem phäno-! nienalen Geiz; uin sich von den Verpflichtungen, welche der Reich- s jthnm nnd der adelige Name ihr auferlegte, zn befreien, ver »breitete sich schon vor Jahren das Gerücht, ilfr Vermögen sei bei-1 sdeni Fallissenient eines englischen Bankhanfes verloren gegangen, ! nnd statt sich ein angenehme-J Leben zn bereite-» lebte sie wie eine Bettleriir. Qiiel itröle iie goüt, mais qiie iseuxs a! Jn Strümpfen, Kissen, wattiren Decken sand man nach ihremTode Hausen ooii Werth bavieren und selbst Gold: nnd wozu hatte sie in ihrem Testament diese Summen bestimmt? aniithst es nicht. Abgesehen von einigen Legaten an Dienende und Freunde sollte das Hauptoermögem 1800000 Mk., znr Gründung eines Asyls für herrenlose Katzen und Hunde dienen. c’est degoütast n’est-ce-pas? Glücklicher weise hatte Paulchen die treffliche Idee, der verineintiich armen Verwandten einige von ihrem geringen Taschengelde gekanste Ersrischungen zii senden, und diese Aufmerksamkeit des guten Kindes sowie der liebevolle Begleitsbrief rührten das Herz der Zeinsamem wunderiichen Dame a an iel neigte-, daß sie zwei Tage vor ihrem Tode ihr erstes Testament umstieß nnd Paula zur hanpierbin einsetzte. Papa depeschirte uns dies auf englisch iind verhieß einen ausführlichen Bericht; er nahm sofort im Namen seiner Tochter Besitz von dein Vermögen und wird nach Erfüllung der Forniaiiiäten zurückkehren Ob ma Elle guel bonhenrl Wir sind nun diesen Plebejern keinerlei Dank mehr schuldig, und den schadlichen Einfluß eines solchen Verkehrs, der sich bereits is allerlei verschrobenen Ansichten nnd Interessen bei Paula geltend machte, ist miser süßes Kind ein für allemal entzogen. Trotz ihrer· scheinbaren Anpassung an die bürgerliche Lebensanschauung des jungen Mannes ist sie doch eine echte Aristosratinz sie hat ·ihrem bisherigen Verlobten nie die geringste Vertraulichkeit ge jstattet, und daß sie mit einer solchen Energie die Geheimhaltnng des-Verlöbnges durchsetzte, Tät-sit l’institiet tie- sou sang noble. iMitiuelcher icherheit können wir jetzt den schadeiifroh colportirten iseruchten entgegentretenl Nichte-d ich dies schreibe. ist Paula gegen meinen Willen sn den Frühaufs gegangen. Jch hatte gewünscht, sie möge, wie ed dass einzig richtige gewesen wäre, die Absage anf schriftlichem Wege bewerkstelligen aber das Kind hat seinen eigenen Kopf, und ich wollte an solch einem Giückstage nicht meine mütterliche Autorität so stark betonen. Sie hat so drollige Einfälle; sie sei durch das Testament officiell zur herrenlosen Katze avancirt, be hauptet sie, und könne ais solche umherstreifen, wo sie wolle. Uebrigens wird ihre vornehme Natur es schon vermeiden, den jungen Friihauf, der iu vieler Hinsicht ein recht charniautcr junger Mann ist, allzusehr zu verletzen. Dich nnd Guido umarmt Deine treue Manna. Lori, o meine siiße Lori, ich kann nicht eher schlafen, als bis Du alles weißt alles? Aber alles kann ja nur der wissen, der es selber erlebt hat. —- Du sollst hören. Ach mein Schwesterchen, ist denn so etwas nur möglich? Jch glaube es gar nicht! Mama sagte, sie hätte ihren nnd meinen Brief heute Nachmittag abgeschickt, und in dem Briese stand, wenn Du ihn läsest, dann wäre ich frei; war es nicht so? Ja, sreit Jetzt weiß ich erst, was es ist, frei sein, frei handeln, ohne äußeren Zwang, nur wie das eigensinnige Ding da drinnen will, das immer pocht nnd drängt. Warst Du frei, als Du Deinem Guido Dein Wort gabst? Dn bandest Dich doch mit diesem Worte, - aber Du wolltest es so, und wer wollen kann, ist frei. Lori, das war ein Gang heute nm vier Uhr! Ein Sturm blies-, ein echter Novembersturm, gegen den ich mit einem un beschreibliche-n Eigensinn ankämpfte, was sonst um mich her vorging, weiß Gott allein; ich sah nichts, hörte nichts, dachte nichts, als Freiheit, Freiheit für mich und ihn, nur diese Worte brauste mir der Sturm in die Ohren. Schließlich stand ich vor «e;: Hause, - daun in der Stube. —— »Nuer Sie den jungen Der-ruf tcnchte ich der rerdnzt dreinichauenden Wirthschasterin zu, dann sank ich anf das Sopha. Das wilde Pochen meines Herzens ließ mich nicht zu Athem kommen- Jch weiß nicht, wie lange ich, die Hände aus das Herz« ge preßt, dagesesseu habe, - plötzlich wurde die Thür hastig geöffnet, nnd Erich trat ein. Noch ehe ich mich erheben konnte, war er .Init einein Satze neben mir, die braunen Augen flammten unter den dichten Brauen hervor nnd erschienen noch dunkler in dem rtief erbleichieu Gesichte. »Was ist geschehcn?« fragte er rasch, I fast befehlend. Die Lippen zitterten mir so, daß ich die bereit gehaltene Ant wort nicht aussprechen konnte ,,Was3 ist es - um GotteswillenP Eine kalte, bebende Hand griff nach der meinen. Da faßte ich mich gewaltsan und staunnelte mit trockenen, aneinander has tenden Lippen: »Ich wollte Jhuen nur sagen, daß daß Sie nicht mehr ziiicilich sein sollen, daß ich Sie —« Er war zuriiekgetanmelt nnd griff mit beiden Händen nach Stirn. »· . · »· » «- ~Paula!« schrie er anf, nnd im nächsten Augenblicke war et neben mir ans dem Sohha nnd hielt mich in seinen Armen und meinen sion so fest an seiner Brust, daß ich das letzte Wort gar nicht mehr hätte aussprechen können, - selbst wenn ich ge wollt hinte. Aber ich wollte gar nicht. Jch horchte nur immer auf seikne jnbelnden Worte und fiiylte mich so trantnhast selig nnd ge argen »Daß Dn mich liebst, wolltest Du mir sagen. Du niirl Panla, o Gptt, ich verdiene es nicht, ich habe Dir mißtraut, ich war verzweifelt —«