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uk 6runck di« occupirten qod. -MU II Lcipjig, > Inseraten I. Etage. Ur. 56 Provwjt» pro 187S (anstatt mit circa Lt »erlangt hatte), am »ritrrer Antrag StW chaft. l53l-SS) Do» der Expedition Gerhard Rohlfs'. Einem Schreibe« des Steiermärkers Leopold v. Csillagh aus Wadi-Seffer vom 13. Ian. entnehmen wir »ach der Grazer Tagespost Folgendes über eine Bedrohung der RohlsS'schtn Expedition: „Heute Morgen verließ unsere kleine Karavan« da« 11. Lager Wadi-Seferschi» und gelangte nach einem anstrengenden Marsch, bei welchem sich der Mangel an frischem Trinkwasser besonders fühlbar machte, »ach Wadi-Seffer. Trotz der trostlosen Oed«, trotz des Unbehagens des Kamelritte« würde unser guter Humor nicht gestört werden, bliebe unS nur der leidige Samum mit seinem beißenden, alle Kleidungsstücke durchdringenden Sande erspart. Die jüngsten Tage haben uns ohnehin Anstrengungen und Aufregungen in Fülle gebracht; sogar ein geplanter Angriff eines unS feindlich gesinnten Negerstammes machte uns zu schaffen. Die Sache verhielt sich so: Am 2. Ian. d. I. brachen wir von Mathar auf. Der Weg führte uns in südöstlicher Richtung, durch die wahrhast ideale, an alten Baudenkmälern reiche Berglandfchaft des DakonagebieteS. Nach zweistündigem Ritte erreichten wir die Grenze und betraten das Territorium der OsfellaSneger. Zwei vorüberkommende Karavauen empfahlen uns für die Fortsetzung unserer Reise die größte Vorsicht an und berichteten viel über die Un sicherheit der Gegend und von der Raublust ihrer Bewohner. Uebertreibungen gewohnt — wol nirgends in der Welt wird so viel gelogen wie hierzu lande — legten wir wenig Gewicht auf diese War- vungen und trabten Wohlgemuth der hinter den Büschen ll. Fl. festgestellt wird I., wie die Regierung Sodann wurde ein hten. in Meerane Hr. Archi- in Leipzi ger. Bam- er in Leip- ndt.—Hr. I in Eisen- i Dresden- st. — Hr. sxl. Berth» - - Hr. . Johanna e in Oedt- sterKröh- . — Hr». Tochter. — in« Plauen Schäfer in Johanne» rpelhof bei Henriette Leipzig. — st Eduard illermeister Frau An ederau, in . Wilhelm aufgeforders wird, die «» ihr für dM«Mte Li stimmt. («Post».) * Pari», 5. März. Tirard, Deputirter von Paris, ist zum HandelsMuister ernannt worden. * Dover, S. März a-MS. Se. kaiserl. königl. Hoh. der Kronprinz des Deutschen Reiche« ist heute Nachmittag nach «i»er stürmischen Uebersrhrt Augustusph euer Bahnh, cheu Bahnh. Mühlgaffe. - Weststrahe. nst. Steinw. «nb. Bahnh. 'elegraphen- -agesdienst) lern Räume terinspector. ing («auft vandhauseS, Prei« österreichischtü Aerzte i« Wetljanka eingetroffen der -sterreichtschen Delegatis» hat mit allen Stimmen MßP» zwei sW Mwag de« Ubg. Sturm, nach wsfch«» da«H< wohlbehalten hier ein, * veterrvutLs S. pari«, 5. l Andrieux sprach lauernden Gefahr entgegen. Drei Araber in ihrer malerischen, aber überaus schmuzigen Tracht näherten sich un«, und einer derselben frug nach dem Consul, wie Rohlfs von den Eingeborenen genannt wird. Bald erkannten wir in diesem Manne «inen Abgesandten des Kaimakams von Bennialid, welcher Rohlfs ein in arabischer Sprache abgefaßtes Schreiben überreicht^ dessen Inhalt allerdings Grund genug zu ernster Sorge gab. Vierhundert OsfellaS, gereizt durch dir Gerüchte von dem Reichthum unserer Karavane, welche Schätze und Kostbarkeiten führe, seien zum Angriffe entschlossen, und nur eine stark« militärische Bedeckung könne uns die gefährliche Fortsetzung der Reise ermög lichen. Thatsächlich bemerkten wir nun auch auf den umliegenden Höhen Ansammlungen von Schwarzen, die, verwundert über unser Zögern, die Vorsicht des Hinterhalts vergaßen. Diese unliebsamen Verhältnisse nöthigten unS zum Rückzüge nach Ain-Schersera, von wo aus ein Bote mit dem Ansuchen um militärische Bedeckung uach Tripolis abging. Nach dem Eintreffen d«r Beduinencavaleri« nahmen wir unsere Reis« wieder auf und passirten ohne Belästigung den feindlichen District. Der unerwartete Zwischenfall hat uns acht Tage lang apfgehalten. Möge das Schicksal in Zu kunft mit ähnlichen Vorfällen kargen." iahn. -»Uhr, «.Gesellschaft 7. ^kr*1S7». Lasern« sw» «« »«- «runter W L» e ft« bk «».navn« m > Vrten <!«» o. Ham! w, i»d»Itreiod« it. ,54^1 die Greuzgegend stark von türkischen Truppe» besetzt sei, so wäre da« Umsichgreifen einer Insurrektion kaum zu besorgen. "Washington, 5. März. Der Cougreß ist durch eiae Proklamation des Präsidenten Hahrs auf de» 18. März zu einer außerordentlichen Session eiube- rufen. >. Umbau dft Geldmittel in, , Allerhöchste, n von 1871), bis jetzt «nl- noch erford«. vertirung dis tätS-Oblig,. >) in 4 V, Pro- omiualsumnie gen Anleihen, ihnen wolle», I Directorial. Sahnhofe und inpelung v»k »uwsisen und xemplare» p, ahl und dein zurückgegeben Bürcau i, tznrch welchen die Regierung «ttqmliAvttruvpen »och unter in Aussicht ge- Lak den Freudenböllcr knallen. (Bergrath Wolf an die Geo logisch« Reichsanstalt in Wie«.) pari«, 4. März abends. Die Ernennung Le- pere'S zum Minister de« Innern wird vor» dm Ra dikalen günstig ausgenommen. Lepere gehört zur Union «publica»« und ist somit viel fortschrittlicher al« Murrer«. Politisch« Kreise find im allgemeinen dar über einig, daß da« link« Centrum gestern sein« bis herig« dominirend« Stellung in der inner» Politik de finitiv verloren habe. Andererseits tadeln Vie gemä ßigten Organe da« Ministerium dafür, daß es,seine Solidarität Nicht aüsrecht erhalten und Marcere so leichthin geopfert hab«. Dir G«dank« ist aufgrtaucht, ein besondere« Ministerium der Polizei und öffent lichen Sicherheit zu gründen, um auf diese Weise die vollständige Verwirrung und Desorganisation der Po- lizripräfectur wieder gut z« machen. Gambetta soll dem Projekt gewogen sei». («Post».) "pari«, S. März. Das Journal ofsiciel ver öffentlicht heute da« Amncstiegesetz sowie die De crete betreffend die Eruewtuua d«S bisherigen Han- dilSminister» Lepere zum Minister des Innern und die Ernennung Andrieux' Dam PolipnprLfrcte». Die Ernennung des neuen HandstAminister« ist noch nicht und Schutzjölloer echauffirttn sich gar sehr auf dem neutralen Boden. Der bekannte Ehef eines der ersten ber liner Bankinstitute, dessen Vater den Wahlspruch hatte, daß in Geldsachen die Getnüthlichkeit aufhöre, erklärte einem ebenso bekannten freihändlerischen Fabrikanten gegenüber, „die Zeit sei nicht mehr fern, wo man den letzten Frei händler gegen Entröe in Lastan'S Panoptikum werde sehen lassen". Mit gewohnter Schlagfertigkeit erwiderte der Fa brikant darauf: „Wenn Sie und Ihre schutzzöllnerischen Freundt nur dann noch die nöthigen 50 Pf. für da» Entröe haben werden." Es hat dieses Wortgefecht der beiden „Krösusse" in der Gesellschaft große Heiterkeit hervorgerufen. — In Saarbrücken haben am 3. März di« gericht lichen Verhandlung«» gegen die Excedenten, welche sich au« Anlaß d«S marpinger Wunders den Beamten widersetzt haben, begonnen. Die Verhandlungen erstrecken sich zunächst auf die beiden ersten Angeklagte», den Pastor Eich, der beschuldigt ist, öffentlich zum Ungehorsam gegen die Anordnungen der Obrigkeit vor einer versammelten Menschenmenge aufgefordert, und den Gemeindeförster Alt meyer, der angeklagt ist, nach dreimaliger Aufforderung seitens der zuständigen Beamten sich nicht entfernt zu haben. Man rechnet, daß di« Verhandlungen etwa «ine Woche daurrn. — Bei einer GerichtSverhandlung in Süddeutschlaird entspann sich folgender Dialog. Präsident : „Wie kann denn ein Mann so roh sein, seine Frau zu mishandeln, indem er ihr einen Teller an den Kopf wirft?" Angeklagter: „Hohe Gerichishalle, kennen Sö meine Frau?" Prüft- dent: „Ich habe nicht das Vergnügen." Angeklagter: „Dann reden's nix!" — Aus Wien wird gemeldet: „Da« Operutheater war bei der vierten Aufführung der «Götterdämmerung» von Richard Wagner bi« aus den letzten Platz auSver- kauft. Die Mitwirkenden wurden nach dem ersten Akte sechsmal, nach dem zweiten viermal gerufen." Bei einem der hervorragendsten Industriellen fand jüngst in dessen durch elektrische« Licht glänzend erleuchteten Billa in Charlottenburg eine Ballsestlichkcit statt, zu welcher zahl reiche Einladungen an Industrielle, Kaufleute, Künstler, Abgeordnete rc. ergangen waren. Man amusirte sich auf da« köstlichste. Nebenbei wurden aber auch die Zoll- nnd wirthschaftlicheN Fragen eifrigst discutirt. Freihändler Deutsche Allgemeine Zeitung. «»a-rhtit «d N«ht, Freiheit «h Echtz! veröffentlicht worden. März. U» «eae Polizeipräfect H sich beiHr Aowchiedebatte äußerst energisch gegen di« CommDw sus and war deswegen genöthigt, den unzufriedenM radikalen Wahlern sein Mandat zurückzugeben« Andrieux ist entschiedener Republikaner, aber gouverDwental gesinnt. Wer der neue Handelsminister sein Md, iß noch immer nobe- und hatten bereit« eine Conferenz mit dem 0r. Kras, sowsky. — Der Reichskanzler Fürst Gortschakow em pfing heute deu neuernanntrn englischen Botschafter Lord Dufferin.. * Loudon, ü. März morgens. Der Times wird aus Konstantinopel von gestern telegraphirt: „Der Gouverneur von Thessalien meldet, 500 Griechen hätten die Grenze überschritten und das Dorf Üieuli- kieuter zerstört. — Nach einem Telegramm der Daily New« auö Alexandria wäre Nubar-Pascha in das ägyptische Ministerium wieder eingetreten. * Wien, 5. März. Eine Meldung der Politischen Correspondenz aus Konstantinopel von gestern bestätigt, daß eine griechische Freischärlerbande einen Einfall in da» thessalische Gebiet gemacht hat. Da derMmd, ziMHMhr«,^ 8 Stint««, angenomwen. Bei der Berathüng eine« fernem An träge« Sturm'« betreffend die Nichtverwendung der bewilligten Gelder für AdministrationSauSlagen gab der Minister Hofmann ein ausführliche« Expost über Äe Verhältnisse Bosniens und der Herzegowina. Die weitere Berathüng dieses Anträge« wurde schließlich auf morgen vertagt. * LepU-, 3. März, 9 Uhr 50 Min. früh. Der Wasserspiegel der Urquelle stand heute um 8 Uhr früh 13,ss Meter unter dem Schachtkranze mit Lwer Temperatur von 34,s " R. Haupt- und Ne- beuspalte» erweitern sich nach unten. Der Frohne- Bnmnen zeigt 17,s" N. bei einem Wafferstande von 1,ss Meter. Der Wafferstand der Urquelle ist um 2,7»» Meter höher al« die Steinbadquelle bei ihrer höchsten Spannung. Leplitz ist in freudiger Aufregung, Telegraphische Depeschen. Gerti», S. März. Sämmtliche Parteien de« Reichstages habe« sich für die Ueberweisung der Ta- rifvorlagL» s» «ms Commission behuft gründlicher Prüf«, erklärt. (Wes.-Z^ *Oppet», 5. März abend». Die heute hier be hufs «iuer Kunpgebtmg zu Gunsten der Wirthschaft«. Politik de« Reichslhkjler« tagende oberschlesische LandtAvtrsammfUNg war von etwa 500 Theil- nehmern besucht. E« wurde einstimmig beschlossen, dem FWen ViSmarck de» Dank Oberfchlesieu« aüSzuspre- Hk». Weiter «AM sich di« Versammlung für schleu- »We Wiedereinführung von Eisenzölle» und beschloß aiß«rd«m, a« dar Reichstag eme Petition zu richten, dem herrschende» Rothstande durch Erweiterung de« SMmS der iM«ttu Steuern, d»rch eine Umgepal- ttmß he» Tariftocsen« und Mch eine Aeuderuug der .HandM- nnd Zollpolitik schzuhelfen. tzMo» , S. März. Allgemein verlautet, di« n«a«ste Co»fer«»zihS« habe Rußland angeregt; Graf Au- drässy «erde gG^blich der Conferenz zustimme», fall« sie in Berlin ohßpWien stattsmde. — Russisch«Ouellen behaupt««, llntedhaudlungen üb«r «in« s«chsuionatliche Vorläugprung d«r russisch«» Occupatio»Bulga ri«»« f«im bereit» eingeteitet.— Au» dem Theiß gebiete ist Ungarn komm«« erschreckende Nachrichtm vou UeberschwemmungtU, Szegediu sei kaum zu retten. (»Post») k. März abend«. Der Ausschuß Die Berhaudlllvgeu über die Strafgewalt de» Reichstages. O Lertin, 5. März. Präsident Ür. v. Korötk»' beck eröffnet di« Sitzung um 1 Uhr 30 Min. Der Reichstag setzt die erste Berathüng de«' Ge setzentwurfs betreffend die Sttafgewalk de« Reichs-, tage« über feine Mitglieder fort. Mg. vr. Hänel: Die gestrige Debatte wurde vollständig von emrr ge wisse» Kühle beherrscht, die der deutsch« Herr Auftizmini-rr (der Redner bezeichnet damit wiederholt den Präsidenten de« Reichs-Justizamt«, Staatssekretär vr. Friedberg) in seinem Bortrage hatte vorwalten lassen , wie immer, wemr etwa« delikate Fragen zur Erörterung stehen. Nur Line Rede müssen wir davon ausnehmen, die de« Hru. ». Kleist- Retzow. Hier herrschte offenbar größere Erregung und Be wegung; «S durchzitterte sie ein frischerer Ton, und ganz mit Recht, denn für Hrn. v. Lleist bedeutet die Vorlage ei««» großen Schritt auf der Bahn derjenige» Grundsätze, die er von jeher verfochten und vertheidigt hat. Der Ent wurf ist ja für ihn. und seine Gesinnungsgenossen em alter guter Bekannter; er ist hervorgegangen au« denjenigen Ent würfen, die zu der Zeit, al« e« sich um die Wahrung der Redefreiheit de« Abgeordnetenhaus«» handelte, von feite» de« Hcrreuhause« in Dutzendarbrit geliefert worden find. Es muss ihn freue», wieder Hand in Hank und Arm in Arm mit dem Herrn Reichskanzler gehe» zu können. (Hört, hört! Sehr richtig! rechts.) Ich gesteh« zu, an diesem Punkt können wir dem Reichskanzler keinen Wechsel feiner Meinung vorwerfeu, — wie bei seiner Handels- und Zoll politik. Damals, al« da« Abgeordnetenhaus den. Spruch des Obertribunals als «men schweren Sillbruch in die Ver fassung erklärt« und sich energisch dagegen verwahrt«, war «« der preußische Mimfterprüsttwut,^eL am.»L, In» Mii danken Sie mit mir dem Obertribunal, daß es un- Po» der Fiction befreit hat, unsere Verfassung, mit einen s» erniedrigenden Makel behaftet zu sehen." Hinter diesem Ausdruck verbirgt sich doch wenigsten« nne park Ueberzeu- gung. Freilich hat der Reichskanzler zu wiederholte» male« diese starke Ueberzeugung geopfert entweder der gesammte» politischen Lonstellation oder der Popularität, wie. er fit auffaßt: er hat dem Hrn. v. Kleist-Retzow gegenüber i« Herrenhaus« Versöhnung gepredigt; er hat später bei Ge legenheit der Feststellung des Strafgesetzbuch« hier im Reichs tage nachgegeben, aber er hat uus nie darüber in Zweifel gelassen, daß dies von seinem Standpunkte au» lediglich widerwillig gemachte Loncessioucn waren. De« Reichskanzler wie Hr. v. Kleist stehen auf dem Standpunkte, daß di« specifisch parlamentarische Redefrei heit nicht berechtigt sei, oder höchsten« innerhalb der Grenzen Gültigkeit haben solle, wie sie für jede Volksversammlung bestehen. Sin so verschiedener Ausgangspunkt macht es selbstverständlich, daß auch Argumente eigenthümlichster Art