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Erscheint: Mittwocks nnd LonnabeudS Aöe 111, emc»l»vrci : Vierteljährlich I« Ngr. Wochenblatt Inserate, welche in Königsbrück bei Herrn Kaufmann I. And. Grahl angenommen werden, sind in Pulsnitz bis Montags und Donnerstags Abends einrnsenden. Preis der dreispalt. Corpusjeile 1 Neugr. für Mkm'lj, Zkönigsfirück, Rastebel-g, Rak)ek»rg, MriPurg und Amgegend. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Dehörden zu Pulsnitz und Königsbrück. V4. Sonnabend, den 14. September 186V. Bekanntmachung. Nach einer Beslimmung des König!. KriegSministcrii werden vom 16. d. M. an bis auf Weiteres wiederum Mannschaften des 8. Bataillons des König!. Sachs. 4. Infanterie-Regiments in hiesiger Stadt einquartiert werden. Die genaue Zahl der hier zu verquartierenden Truppen ist bisher noch nicht zu erfahren gewesen und wird vielleicht erst am 15. dies. Mon. anher mitgethcilt werden. Deshalb ist es nicht möglich, die Einquartierung durchzängiz vorher rechtzeitig in jedem einzelnen Quartiere auzusagen und es werden daher die quartierpflichtigen Grundstücksbesitzer hiesiger Stadt andnrch aufgefordert, vom 15. d. M. an die Quartiere bereit zu halten, indem man noch bemerkt, daß mit dem Belegen der Quartiere wiederum bei Cat.-Nr. 1 angesangen werden wirk und am 15. dies. Mon. bereits die Quartiermacher einzuquartieren sind. Es wird hierbei nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß Niemand verbunden ist, Einquartierung ohne ein von der Einquartierungsdeputation aus gestelltes, mit dem RathSstcmpcl versehenes Ouartierbillel aufznnehmen. Pulsnitz, am 12. September 1867. Der Stadtrat h. Körner, Bürgermeister. B ek anntma ch u n g. Zn Nachgehung der Bestimmung in § 10 der Ausführungs-Verordnung zu dem Gesetze vom 12. Februar 1867 wird andurch unter Hinweis auf die an gewöhnlicher Stelle in den einzelnen Ortschaften ausgehängten Anschläge bekannt gemacht, daß die Feststellung der Kriegsentschädigungen von der Königlichen Central-Commission für KriegSschädenvergütungcn in der den Anschlägen abschriftlich angehängten Maaße bewirkt, sowie daß als Tag, mit welchem der Inhalt der Anschläge für an die Interessenten bekannt gemacht zu erachten ist der 18. September 188V anberaumt worden ist. Insoweit die Anmeldungen für die Rittergüter zugleich mit in den für die Gemeinden bewirkt worden, haben sich die Anschläge zugleich mit auf die einbezirktcn exemten Grundstücke zn erstrecken. Königsbrück, am 4. September 1867. Das Königliche Gerichtsamt daselbst, Hartung. Zeitereignisse. 8. Großröhrsdorf, 9. September. Gestern feierte die Iugend- gesellschaft „Gemächlichkeit" im Gasthofe des Oberdorfes ihr erstes Stif tungsfest. Nachmittags wurde ein Vogelschießen abgehalten und nach die sem begann im schön d-corirteu Saale die Ballmusik, wo sich die sehr zahl reiche Gesellschaft unter Tanz und heiterem Scherz betheiligte bis spät nach Mitternacht; während einer längeren Pause wurde lullt« ck'llüt« gespeißt, wo bei einer stark besetzten Tafel mancher humoristische Toast ausgebracht, aber auch eine Sammlung für die armen Abgebrannten zu Johanngeorgen stadt veranstaltet wurde, welche den Ertrag von ca. 6 Thlr. gegeben haben soll. — Möge der junge Verein ein Verein für Bildung und Sittlichkeit bleiben, so wird auch sein Bestehen gesichert sein und nicht wie so mancher vorzeitig schlafen gehen. — Begünstigt vom schönsten Wetter wurde auch gestern auf hiesigem Turnplätze ein Schauturnen abgehaltcn, welches viele hiesige und aus wärtige Freunde dieses Vergnügens herbeilockte. Der schön geschmückte Saal des Gasthofes im Mitteldorfe bot ebenfalls ein prachtvolles Bild und wurde die Feier dieses TageS gemüthlich und launig beendet. (Ging für letzte Nummer zu spät ein. D. !)t.) Bischofswerda, 11. September. Gestern früh 7 Uhr trafen Se. königl. Hoheit Prinz Georg, von Dresden kommend, hier ein zur Inspicirung des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103 und geruhten nach Be endigung derselben ebenso wie vorher Se. k. Hoheit der Kronprinz und der in dessen Gefolge befindliche k. prenß. Generalleutnant v. Fransecky Sich sehr belobend über die Leistungen des Regiments auSzusprechcn. Um 11 Uhr traten Se. k. Hoheit die Weiterreise nach Zittau an. Dresden, 12. September. Wie wir vernehmen, wird an 16. d. , .dse Verkeilung der an Aussteller der Industrieausstellung zu Chemnitz bewilligten Auszeichnungen durch den Herrn Staatsminister von Nostitz- — In Bezug auf die Notiz über den Bau einer Irrenanstalt bei Leipzig auf Staatskosten geht den „Dr. N." die Berichtigung zu, daß es sich in dieser Sache nur um eventuelle Vorerörterungen, aber nicht um eine beschlossene Sache handelt. Dresden, 12. September. So viel man über die beiden aus ihrer Garnison zu Radeberg ohne Urlaub mit Pferd und vollständiger Aus rüstung bei Nacht abmarschirten Artilleristen jetzt erfährt, sollen deren Pferde bei Nossen einzeln aufgefunden worden sein. Das eine derselben hatte die volle Ausrüstung (Säbel, Czako rc.) für Beide aufgeladen. Wohin die beiden Ausreißer selbst ihren Weg genommen, ist noch unbe kannt. — Die Sammlung für Lugau scheint ihrem Abschlusse nahe zu sein; man rechnet die Totalsumme auf mindestens 100,000 Thlr., wozu die fernsten Gegenden Deutschlands, ganz Europas, ja selbst Asien und Ame rika ansehnliche Beiträge geliefert haben. Chemnitz, 10. September. (CH. Tgbl.) Laut Bekanntmachung veranstalten mehrere Aussteller der hiesigen Industrieausstellung eine Ver losung. Das königl. Ministerium hat hierzu seine Genehmigung ertheilt, und eS ist mit dem Vertrieb der Loose (im Preise von 15 Ngr.) Herr- Hugo Schatz hier beauftragt worden. Zu diesem Zwecke werden 1 Salon schrank in italienischem Styl von Ebenholz mit Metalleinlage und reich vergoldet von O. B. Friedrich in Dresden, 1 Concertflügel vom Hof pianofortefabrikanten Iulius Blüthner in Leipzig, Pianinos, Secretaire, Buffets, diverse Holzbildhauerarbeilen, diverse Haus- und Garten möbelk, ein großer Teppich, diverse Stickereien, Weißwaaren und andere schöne und nützliche Sachen, an welchen die Ausstellung so reich ist, anzekauft. Die Verlosung fällt mit Schluß der Ausstellung zusammen. Es werden nur 20,000 Loose ausgegeben. Chemnitz, 12. September. Im Garten des Herrn Fabrikant G. Löbel in Niederrabenstein bei Chemnitz steht ein Apfelbaum in schönster Blüthe, für die jetzige Jahreszeit gewiß eine seltene Erscheinung.