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Dresdner Nachrichten : 03.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189603036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-03
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.03.1896
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41. Jahrgang. l url Iloliifllufl I)rc,«äon-X., 12 ^vr»»nr»tl»-^u>t !l, 2U«<X l'r«,!'«». Vg >l »I prkmiin. in?',mc»i«»n m. «1'»s»p. l.ttflondoorun^. ^«vnltx. t-ictiliv^on 8ck»«1j0!«. «v»L tlozekLösüerttÜLl frieilkiek Lsppiseli !> «-en^rc Lk»d«-,. E > Kdntl: iMt«^l,Ll Dresden, 18i)V. VueI»HV»ar«n. Iton I-IInirniix orinnutsiehc-rIV« »I« ><«» i» >lo»t«el>on unä onglisehon K-mnizr«^»- unä t I»^vl«»1-bit«II<-n au» clvn rc-nc,mmir1«iton Fabriken flir äi»x h'rükjakr /t-i-ron orzrabcmst au pv»-8oksl L 8otmoiävk-, 8ok6ifv>8li-. 19. —Lkustorsonckunxw» tnux ». — /i/s tee/rnisc/ren Maaren kumn"^ ^xmßzgilj I)r«liell-/j..^'"^E" 8eil>en8loffe Sokeasteillsr 8viäellvvdvr»> . > «VtLV I>»Il« nxt«»In I. >i. UII»» «1« 4»I»nitÄ V',n .'»i» l'i. I«r'» Hl« t« I «zu. 8p«eiglttst: vraot - lltsiäer. - ?)Ki!r^»^jS^r«rrrr«rrr»r^r^r»G«rMD»^K^«»rr«rr^Mr8^»r»«s«»L Kv8vll8vd1rme in Al'NSSt«!' ^USHTttKI. L. L. ?vl8ekkv, Mutbinaßlichc Witterung: Veräuderlich, mild. M?» 4»^ 'üniza^l'' Bereinigte Stauten und Spanien. Hofnachrichten. Laiidtagsverhandlnugen. Wahigesttzvorlagc. Villiers ->^»»» Vid» Feier. Lolnibewegnng, Gerichtsverhandlungen. Aeliz Schmcighoser. Plakatkunst. Wege den derzeitige» loiiservativen KabinetSchcs Cnnovas zum, selben betragen 10 Milliuncn Falle z» bringen. Als weilschauender Politiker hat sich in dc^ drei Jahre verlheilt. kubanilchcn Angelegenheit im Gegen,ah z» demMiilisterpräsidenleu, !>',»-. R c' ch^t,>;L,^^w^d«Tag^mdn>,ng^^ Die geehrten Inserenten der „Dresdner A Nachrichten" ersuchen wir dringend, die für die Donnerstags -Wnrnrner bestimmten Inserate uns bereits heute tag zugehen zu lassen. Für das ien der in den Geschriftsstunden am HH tt«silru11« r«-»1p IS ^un«nmN. -I l8lAlHbau8f. Dienstag, rr. Mär;. Pfund Sterling und werden »' von vornherein der abbernsene General Martiuez Campus bewiesen, dessen Standpunkt, das; die Negierung nicht zögern dürfe, den Kubanern weitgehende Zugeständnisse bezüglich der verlangten Selbstverwaltung zu machen, durch den Verlaus der Ereignisse glänzend gerechtfertigt worden ist. Die Regierung hat es aber nnvetttändiger Weise verschmäht, den besonnenen Ratschlägen Dien (Erscheinen oer IN oen v>etchasksfrunven ÜM'dieses Mannes Gehör zu schenken und ist statt dessen blindlings würde sich darüber das konknrrircnde Ausland treuen. Tic wi'.i Mittw-ch <B«tztag> von Uh.r««f-l^ C,»»,» », «.» «E»»lKLiS« «7S.L gegebenen Fnserate in der nachfttllfligen m^M'den Machtmittel des Staates sorgsältig zu prüfen und von Nummer wird eine Gewähr nicht geleistet. Politische-. Tic augenblickliche Lage in den Vereinigten Staaten von Amerika — nicht „Nordamerika" wie vielfach fälschlich gesagt und geschrieben wird: der Unterschied ist wichtig, weil in der offiziellen Bezeichnung der groben transatlantischen Republik die Monroe- doktrin zun, Ausdruck kommt — erinnert in mancher Beziehung an die Zeit, da die amerikanischen „l'roomvn" die englischen Thee- t'äckr in'S Meer entleerten und dadurch das Signal z» der all gemeinen Erhebung gaben, in deren Verlaus der Freistaat George Walhington'S begründet wurde. Wieder einmal flackert die nationale Leidenschaft in den Seelen der sonst so trockenen Bankees mächtig empor, aber dieses Mal züngeln ihre feurigen Spitzen nicht gegen das „stammverwandte" und doch kräftig gehabte Albion, sondern gegen die stolzen Hidalgos i» Madrid, deren stcise. höfische Grandezza den amerikanischen Republikanern seit scher ein Gegen stand des Spottes und der Abneigung gewesen ist. die aber jetzt ilisolyc der Verwickelungen auf Kuba den Hellen Zom der Enkel Washington's über ihr Haupt herausbeschworen haben. Wenn die .'lankceS einmal ihr Blut in Wallung gerathen fühlen, dann pflegen sie auch nicht die sonst im internationale» Verkehr üblichen Rück sichten zu nehmen, sondern gehen direkt aus ihr Ziel loS. Das traben sic auch durch den letzte» Beschlich des B,indeSsenats in der '„bauliche» Angelegenheit bewiesen. Jeder andere eivllisirte Staat der Welt hätte mit höchster Wahrscheinlichkeit erst die Dinge sich noch weiter entwickeln lassen, bevor er die Anerkennung der An'stnndiiche» als einer kriegführenden Partei in Erwägung ge zogen hätte. Nicht io die Amerikaner. Nicht genug damit, das; ne vorzeitig zu Gunsten der Aufständischen Partei ergreifen, thun sic dies auch in einer Form, die schlechterdings mit den üblichen internationalen Gepflogenheiten nicht zu vereinbaren ist und unter normalen Verhältnissen einer Kriegserklärung gegenüber Spanien so ähnlich sehen würde, wie ein Ei des Columbus dem anderen. Die Herren Senatoren sprachen nicht nur den direkten Wunsch nach einer Annexion Kubas aus, sondern sie begleiteten obendrein den Ausdruck dieses Wunsches mit Komplimenten gegen die Spanier, die aus die Pappe, von der sie nicht waren, nicht geschrieben werden lönnen. ohne den spanischen Stier tödtlich zu reizen. Angesichts der Ausdrücke, die im amerikanischen Senat, also nach kontinen talen Begriffen der mit besonderer Autorität ausgestatteten ersten Kammer des Landes, bei der Behandlung des kubanischen Falles gebraucht worden sind, darf es wirklich nicht Wunder nehmen, daß die Madrider Bevölkerung zunächst in dasselbe Horn geblasen hat. Freilich pflegt sich „Onkel Sam" aus der bloßen Thalsache, daß man ihm den Tod und die Vereinigten Staaten nieder wünscht, nicht übermäßig viel zu machen. Die Hauptsache ist für ihn. daß er sich das kubanische Pflaster aus den Magen legen kann, um dadnrch seine internatlonale Verdanungskrast zu stärken. Wie die Dinge liegen, scheint i» der Tbat alle Aussicht vorhanden zu sein, daß der „große Medizinmann" in Washington zu dieser schätzens- werthen Bereicherung seiner nationalen Hausapotheke gelangen werde. Tic Lage der spanischen Regierung hat durch das Vorgehen d,e-° amerikanischen Senats jede Spur von Gcmüthlichkcit verloren. I» Madrid könnte man sich nur unter der Voraussetzung eines miniittclbare» entscheidenden WasfencrsolgeS ans Kuba mit einigem Anstand aus der Affaire ziehen. Eine solche That dürfte aber auch die rücksichtslose Energie des neuen Oberstkommandirenden Generals Wepler, des „Schlächters", wie ihn die amerikanischen Senatoren neunen, schwerlich zu Wege bringen. Bis jetzt wenig- siens liegen nicht die geringsten Anzeichen vor, die zu einer solchcn Honiinng berechtigten. Was will aber Spanien bei den, Aus bleiben einer die Lage klärende» Wasfenthat im Ausstandsgebiet wnfl beginnen d Bist den Vereinigten Staaten Krieg führen? Das ist rin Ding der Unmöglichkeit. Die ,Panischen Hidalgos haben zwar dm genügenden Stolz zu einer solchen Campagne, aber nicht das genügende Geld und infolgedessen sind auch Heer und Flotte in einem Zustand, demgegenüber die Amerikaner höchstens mit den Fingern schnippst,,. Die finanzielle Noth ist so groß, daß von der Pariser Großsinanz jetzt sogar ein Truck aus geübt wird, »n, die spanische Rcgienmg gegen Gewährung eines NothdarlehnS zum Verzicht ans einen Theil ihrer marokkanischen Stellung z» Gunsten Frankreichs zn bewegen. Dazu kommen die inneren Schwierigkeiten, vor die sich die Regierung gestellt sicht aus Anlaß der ausgeschriebenen Neuwahlen Die liberalen Klubs, die über einen nickt zu unterschätzenden Einfluß verfügen, haben beschlossen, gemeinsam mit den übrigen Oppositionsparteien die kubanische Frage zm Wahlparole zn machen und auf diesem dem Resultat dieser Prüfung ihr Verhalten abhängig zu machen. Wie schlimm die wirthschastliche und politische Lage des Landes in Wirklichkeit sein muß. erhellt am besten aus der völligen Ohn macht. die die Regierung gegenüber dem amerikanischen Vorgehen aucb ans diplomatischem Wege zur Schau trägt. Nicht einmal von der Abberufung des spanischen Botschafters in Washington ist die Rede. Nur ein „Protest" soll erlassen werden! Angesichts der von vornherein gänzlich verfahrenen Art und Weise, in der die spanische Regierung sich die kubanische Suppe znsammengekocht hat. darf sie ans irgendwelche moralische Shmpathien im Aus lande nicht rechnen. Das Geschick verfallender Nationen muß sich früher oder später erfüllen, »nd jedes Volk hat nur soweit einen Anspruch ans internationale Machtstellung, als es sie mit Hilfe I men, »m inneren seiner militärischen, finanziellen und moralischen Leistungsfähigkeit zn behaupten vermag. Den Amerikanern kann man freilich deshalb bei ihrem jetzigen Vorgehen gegen Spanien nicht die Ceniur ertheilen. daß sie sich korrekt benommen hätten. Von der Ion» halte» die Herren nun einmal nicht viel. Ebenso wie sie im Privatleben mit einer fatalen Nngenirtheit überall die Hände in den Hosentaschen tragen und dem Spnckipvrt obliege«, kommt «s ihnen auch in der inter nationalen Politik auf ein bischen Anrempelei nicht an. Die Amerikaner befinden sich eben noch immer in de» politischen Flegel- jahren »nd damach muß man ihr Verhalten in vielen Beziehungen benrthcilen. Jetzt hat sie ein wachsender Wcltmachtsdrang er griffen angesichts der drohenden Machtverschiebungen in Ostasien und im Orient. In Ostasien möchten die Bankees am liebsten sämmtliche fremden Nationen, die dort im handelspolitischen Wett bewerb stehen, ezpropriiren. Für den Fall der Losreißung Kubas von Spanien aber ist die Einverleibung der Insel in die Ver einigten Staaten schon längst bei den führenden amerikanischen Politikern beschlossene Sache gewesen. Ein unabhängiges Kuba würden die Amerikaner aus keine» Fall dulden, weil alsdann die Gefahr der Vereinigung ganz Westindiens im Angesicht der Ver einigten Staaten gegeben wäre. So erklärt es sich, daß von An fang des kubanischen Aufstandes an die Haltung der amerikanischen Regierung gegenüber den Aufständischen offensichtlich wohl wollend war. Die Stellung des Präsidenten Cleveland zu der kubanischen Frage in ihrem augenblicklichen zugespitzten Stadium ist umgekehrt wie seinerzeit in dem venezuelanischen Konflikt mit England. Damals war Herr Cleveland der Schieber, heute ist er der Ge schobene. Anfänglich wollte er dieses Mal nicht recht daran, weil ihm wohl noch von den mit Venezuela gemachten Erfahrungen her ein bitterer Geschmack aus der Zunge zurückgeblieben sein mochte. In einem Lande aber, besten Institutionen der Negierungsgewalt nur die Rolle des Segels, nicht des Steuerruders zuertheilen, bleibt dem Präsidenten schließlich doch nichts anderes übrig, als sich dem klar ausgelprochenen Willen der Landesvertretung zu sügen. So verlautet neuerdings denn auch bereits, das; Herr Cleveland sich innerhalb der Regierung zu ernstlichen diplomatischen Schritten in Madrid in der kubanischen Angelegenheit bereit er klärt habe. DaS würde also heißen, daß der Präsident den Stand punkt des Senats accepttrte, insoweit er zunächst die Geltend machung deS diplomatischen Einflusses Amerikas zu Gunsten der Anerkennung der Unabhängigkeit Kubas verlang,. Sollte die spanische Regierung dieses Ersuche» rundweg ablehne», io dürste alsdann dem Präsidenten nichts weiter übrig bleiben, als auch den zweiten Theil des Senatsbeschlustes zur Ausführung zu bringen, in dem die Behandlung der Aufständischen als einer krieg führenden Macht von Seiten Amerikas verlangt wird. Herr Clevcland wird sich unzweifelhaft in dem weiteren Verlaus der Dinge sehr bald über die letzten etwa noch gehegte» Bedenklich keiten bezüglich der völkerrechtlichen Zulässigkeit des von ihm ein geschlagenen Verfahrens htnwegsctzen. Tie Einverleibung Kubas gehört nun einmal zu den „Tanlces Nation»", d. h. zu den ein gewurzelten nationalen Ideen des eingeborenen Amerikanerthums. Ten „Viwkoe Nation«" gegenüber aber gelten keine Rücksichten. Da heißt es einfach: riecht or wronx. mv conntrz-, ob 'Recht oder Unrecht, ist einerlei; mein Vaterland verlangt es so. Das ist nicht schön, aber es ist amerikanisch. der Tagesordnung stellt die erste Beratlning des Zmkerste»ergeiel'>eS v Prnadowsk»: Tie Vorlage ist bereits vor Monaten illegitim verösseniljcht worden, seitdem ichwanlk ibr Charakterbild in dm- Polemik. Dies ist sogar so weil gegangen, daß man eine Pro skriptionslisle angesehener Männer veröffentlichte, welche bei diesen.' Grietzentwnrf intcrcssirt seien. Würde aber innere Zlicteriiidnstnr dnrch Fortiall der Prämien z» Grunde gehen, so würde das gewiß auch der Linken des Hauses nicht recht sein, und am meisten ige , , e Angaben über starke Mindeivrodnttion iii Cuba sind dnrchcm übertrieben, »ach amtlichen Nachrichten lind nur wenige Zucker selber, nur wenige Zuckerfabriken, und auch von scrtigem Rohzncke! »lir eine verhältnißmäßig geringe Menge verbrannt, andererwits steigt die Zuckerproduktion überall in der Welt. Eine Abnahme des Verbrauchs iniolge der Steuer ist nicht zu bestückten. Tie bisherige VcrbranchSzniinlmie häng! nicht mit den niedrigen Zucker preisen, sondern mit der allgemein gestiegenen Wohlhi.hcnhest zn snmmen. Tic Prämie» sind nur Kampsmittel, als solche aber gain iinwirtbschastlich. wenn sie nicht hoch geling sind, nm wirüani zu sein. Wir müssen deshalb liniere Prämien mit Rücksicht am die konknrrirenden Länder hemesicn. Die österreichische Konkurrenz bat in Bezug ans den Absntzinarkl im Orient Vorsprung dnrch weicnt- lich billigere TranSvortkoffeir. Bezüglich Fmnkreichs ist es ein. anachronistisches Vmnrtheil, das; die dortige Znckerindnstrie weient-' lich iingniisliger arbeite als die rinsrige. Wenn auch Frankreich nur ein Drittel unseres CroortS anSsübrt, io genügt das volltom aiis dem Wetlmarktc z» drücke» Frank Bor 25 Jahren. Versailles.». März. Sc. Majestät der Kaiser und König hielt heute Vormittag um ll Uhr auf den Longchamps Parade über das Garde-Korps, die Garde-Landwehr-Divisiou, das Königs- Grenadierregiment und Abtheilimgen der Belagcrungs Artillerie und Pioniere ab. Infolge der gestern ausgetau'chtc» Ratifikationen des Friedens-Präliminar-Vertrages wnrde im Laufe des heutigen Vormittags Paris nach zweitägiger Okkupation von unseren Truppen geräumt. Die Armeen Hoven Befehl erhalten, dem Ver trage entsprechend den Marsch hinter die Seine-Linie anzutreten. -ernslbreib- und Aernsprech-Berichte vom 2. März * London. Im Unterbaust entwickelte Goschen das Flottcn- Vrvgrgmm und schlug folgende Schifssbailten vor: Schlachtschiffe, i Kkclizcr erster Klaffe. » Kreuzer zweiter Klaffe. 0 Kreuzer dritter Kläffe »nd 28 Tvlpedobootzcrsto 'et feil Zucker! reich hat überdies das Materialsteuersnstem, und bei > mem solchcn ist nie ganz genau nachziiweisen, wie hoch sich eigentlich die Aus fuhrprämie stellt. Nach meinen Berechnungen stellt sich die Prämie dort aus über 8 Mk., also nur 7 Ml. mehr als >n Deutschland. Wollen wir nnn internationale Abschaffung der Prämien, >o müssen wir eine gleichfalls hohe Prämie als Kompensativnsobsckt. schassen Die Kontingeiitirilag ist eine notliwendige Ergänzung einer jeden Prämieii-Gewähmiig. die Kontingeniirnng bedeutet kein Verbot der Weltproduktion, ist vielmch nur ein Mittel, der Produktion einen lohnenden Absatz zir schaffen. Hinfällig ist auch der Einwand, die Fabriken würden zuerst dir Kaustübcn abschcrff'eii z»m Nachtheile des kleinen Nübenbauers. die Kanstüben nehmen 58 Prozent des GesainmtrübenbedarfS ein. und 58 Prozent stößt man nicht so ohne Weiteres ab. Tie Laiidwirtinchait wird sogar > gewinnen, indem die Fabriken ihr lohnendere Rübenpreiic werden j gewähren können. Gegen das Gesetz hat sich auch eine kleine. Opposition erhoben, die hauptsächlich von tech,rische» Leitern der l Fabriken anSgeht. Diese sehen nur auf Mclirvrodiiklion und ; Mehrabsatz, während wir lohnende Preist flir die Londwirtbc wollen. : 1887 und l888 betrug die Prämie 5.58 Mk. durchschnittlich, be! ^ technisch vorzüglich cingcrichstien Fabriken natürlich noch mehr. : Den Gegnern der Vorlage muß ich zum Schluß noch eine rin z angenehme Neberraschirng bereiten: die süddeutschen Staaten haben ' sich einnsttthig für eine mäßige Erhöhung der Prämien auSgeivro chcn. Einige Negierungen haben die Vorlage abgelehnt, weil die Prämie in der vorgcichlagenen Höhe ;u hoch sei, rin Staat hat sich gegen die Kontiiigciikiriing erklärt. Keinesfalls war aber für das ablehnende Votum der Gesichtspunkt maßgebend, daß nmn kein oder nur ein geringes Interesse an der Ziickerindusrrie habe — Abg. Richter sfreis. Volkspü: Die schwache Besetzung des Hauses nach der Vertagung ist gerade kein Zeichen eines lebendige,' Eifers, die Vortage zu Stande zu bringen Die Verträge sind schau abgeschlossen, nur noch einige Nachzügler warten ans dieses Gesetz. Nach den abgeschlossenen Verträge» ist die Produktion in dieser Campagne schon 15 Prozent höher als die der vorjährigen. Die Regierung steigert durch dieic Vorlage die Gciahr der lieber Produktion. Selten hat eine Vorlage eine so statte Minorität im BnndeSrathe gesunden. Es handelt sich bei dieser Vorlage »in eine Belastung des Konsums nm 55 Mill. Btt. wovon II Mill. der .iickerindiistrie, l-k Mill. der ReichSkaffc zn Gute kommen. Im etailverkans wird das Kilo mindestens nm 10 Psgc. in, Preiie steigen, dabei muß man bei den Mittelständen auf einen Konlilin >ür den Haushalt von 150 bis 2 «> Psnnd rechnen. Beim Tnba! handelt cs sich nm Verthciiernng eines entbehrlichen Konüim artikels. hier nm einen nothwendigcii. Der Antrag Kanitz ist be scheide» zn nenne» gegenüber dieser ungeheuerlichen Vortage Dabei hat der Zuckerpreis gegenwärtig den nvlmastn Stand icgm überschritten. Wie kan» Jemand eine solche Vorlage vertbeidige». der den Antrag Kanitz bekämpst und dessen soziale ostialnen so sehr hervorgehoben hat! In der Liste der Ziickersthrifhesiber sind die reichsten Leute. Tie Kontiiigentirnng nennt der Staats sekretär eine vernünttige Sell'stbeschränkiing. Diese Selbstheschrän! una ist aber im Vorjahre schon von selbst ei'ngctrestn Nicht nu. in Drntschland. sonder» in der ganzen Welt hat man wegen des Preisrückganges. der vorausgegangen war, den Rübenbau eilige schränkt: deshalb gehen auch letzt die Preise wieder in die Höhe. Wie die Intc-essenien über die ganze Lage denken, zeig! sich dar» daß die Ziickertahrikaklstii mit geringen Ausnahmen über Par: stehen, trotzdem die meisten für das letzte Jahr keine Tividciidei! zahlen. Und solchen Unternehmungen sollen wir Subventionen geben? Daß hier im Reichstage niit der Bclricbsstcncr das Ai sinnen gestellt wird, technische Forsichrittc zn bestrafen, erinnert an Schilda. Tic Koiitiiigciitirnng würde das Cntsiehen neuere, Fabriken z»m Nachlbcil niistrcr Koiitnrreiiz i», Anslande, eben',' mich die Vergrößerung bestehender Fabriken Verbindern Daß die Kanstüben 58 Prozent des Geiammtbedarss ailSmacheii. zeigt doc! gerade die Wichtigkeit dieier Sacke und wie schädigend eS snr die Rübenbau« ist, wenn die Fabriken insolge der Kontiiigentirnng Anschaffungen von Kanfrübe» verringern, das wird stlbstverständ lich auch zn einem PreiSdrnck der Kanstuben sichren. Und soll dani- im Interesse der Landwittbichast siege» ? Es kommt noch in Be kracht, daß auch die anderen Staaten die Prämien erhöhen wei de», dann werden wir also nur erreicht haben, daß n»i nnstr. Kosten das Ausland den Zucker noch billiger bat. während innere Inlands-Konsumenten ihn »och lhenrer bezahlen muffen und der JnlandSkoiisiim daher sehr zimickgehen wird. Beifall links.' - Minister v. Hammerstcii«: Der Abg. Richter hat gesagt, daß d, Einbringung dieses Gesetzes durch eine Anzahl hochstehender Be tonen veranlaßt sei, unter denen sich auch ei» Minister beniM- Ich flible mich davon nicht betroffen, ans meinen Grundstücken wü - kein Rübenbau getrieben, »nd ich glaube auch nicht aus den Gütci anderer Minister, aber ich muß doch sagen, daß ein solcher Vm 'torcr. Diese Schiffsbanten sollen! ivurs: dir Regierung lasse sich leiten von hochstehenden Perione: bis zum Jahre 18V9 vollendet fein. Die Aufwendungen für die- bisher nicht Gebrauch gewest,, ist in diesem Hause, auch nicht an
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