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MsdmfferTagMtt alle anderen Stände des Wilsdruffer Äezkrks Anzeigenpreise laut aufliegendem Taris Nr. 4. — Nachweisungs.GebSyvr 20 Npsg. — Dorgeschrieben« Erscheinungstage und Platzvorschriften werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Anzeigen - Ann^rhmq bis vormittags 10 Uhr. ^ür die «ichtiadeir deä durch Fernruf übermit- Fernsprecher : Amt Wilsdruff Nr. 6 retten Anzeigen Üderne3 men wir deine Gewahr. -- - - - - > — Jeder Rabattanspruettz erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden- mutz odeo der Auftraggeber irr KonkuvA gerät. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und "Das. «Wilsdruffer Tageblatt" erjLeint an ollen Werktagen nachmittag» 4 »ör. BejUgsprei» monatlich 2,— AM. Irrt Haus, bei Poftdcstellung I.8U AM. zuzüglich Bestellgeld Einzelnummern 10 Apig. Alle Poftanftallen und Post boten, unsere Austräger u. ..... ,, . Geschäftsstelle, nehmen zu jeder»«« Bestellungen ent» Wüchenvlalt sük Wilsdruff u. Umgegend gegen. Im Kalle höherer Gomalt,Kriegod.sonstiger - Betriebsstörungen besteht tiotn Anspruch ous Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises, «üchsendun, eingesandter Schriilftüche erfolgt nur, wenn Rüchprrio beilicgi. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschast Meißen, des Stadtz« rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 186 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 11. August 1934 ÄstigW der VeWstiWMaudes. Sie Amnestie und ihre beschleunigte Durchführung. Wesen und Bedeutung der vom Führer und Reichs kanzler verkündeten Amnestie gehen aus ihrem Wortlaut ohne weiteres hervor. Gleichwohl muß man sich ihre Reichweite und ihren Leitgedanken klarmachcn, um auch bei dieser Gelegenheit wieder zu erkennen, wie des Führers staatsmännische Arbeit erfüllt ist von dem ein zigen Wunsch, dasganze Volk als eine geschlossene Ein heit in den Nahmen des Reiches zu fügen. Adolf Hitler hat es in seinen Reden und in gelegent lichen Aussprüchen oft genug betont, daß er jedem die Hand reichen will, der ehrlichen Willens Mitarbeiten will. Er hat seine Bereitwilligkeit mit der neuen Amnestie noch einmal aufs eindringlichste gekennzeichnet. Das Straffreiheitsgesetz befaßt sich in seinem entscheidenden Teil vor allem mit den politischen Vergehen, und auch hier läßt der Führer Gnade vor Recht ergehen. Wie er länger als ein Jahrzehnt durch das Land zog und um die Herzen seiner Deutschen warb, so wirbt er jetzt, mit der höchsten Stellung bekleidet, die das Reich überhaupt zu vergeben hat, um diejenigen, die aus irgendeiner Ver blendung heraus noch nicht auf den rechten Weg zu ihm knd dem neuen Reich gefunden haben. Das gilt auch für Schntzhäftlinge, die mit den Er- rkgnissen des 30. Juni in Verbindung stehen. Auch ihnen gibt der Führer die Möglichkeit, ihren endgültigen Frieden mit ihm zu machen. Kurz, er will das Vergangene ver gangen sein lassen in dem Wunsch, das Vermächtnis des verewigten Reichspräsidenten durchzuführen, der in Pots- dam das weltgeschichtliche Bündnis mit ihm schloß, und darüber hinaus für die kommenden großen außen politischen Entscheidungen der Welt wieder beweisen, daß wir Deutsche heute ein einziger Block sind und nicht mehr das Volk der Parteien und Jnteressen- klüngel. So gibt Adolf Hitler einen nenen Beweis seines Friedenswillens und seines staatsmännischen Weitblicks. Inzwischen sind nun auch vomReichsjnstizminister Durch führungsanweisungen erlassen, die sich in der Hauptsache mit Bestimmungen technischer Art sür die Justizbehörden befassen. Darin wird ausgeführt, daß das Gesetz beschleunigt durchzuführen ist, nötigenfalls unter Zurückstellung minder dringender Sachen. Vorweg sind solche Sachen zu bearbeiten, in denen Freiheitsstrafen vollstreckt werden oder Untersuchungshaft besieht. Bei den anhängigen Verfahren entscheidet die Staatsanwaltschaft Nach Lage der Akten. Ist dir zu erwartende Strafe höher, als im 1. Teil des Gesetzes angeführt ist, so kann die Amnestie nicht eintreten. Besondere Gesuche seitens der Betroffenen sind nicht erforderlich. Die Amnestierungen erfolgen von Amts wegen. In Zweifelsfällen wird der Betroffene im übrigen von der Staatsanwaltschaft gehört werden. Bei Freiheitsstrafen bis zu drei Monaten und Er satzfreiheitsstrafen für Geldstrafen bis zu 500 Mark sind diese durch das Gesetz ohne Rücksicht auf die Art der Straftat und auf die Vorstrafe des Täters zu erlassen. Bei Verurteilten, die solche Strafen verbüßen, haben die Gefangenenanstalten die Strafen alsbald zu unterbrechen und hiervon der Vollstreckungsbehörde Anzeige zu machen. Die Vollstreckungsbehörden haben den Eintritt des Straferlasses durch Verfügung fcstzustellen und unabhängig von den den Gefangenenanstalten ob liegenden Maßnahmen die Vollstreckung von Freiheits strafen sofort zu unterbrechen. In Zweifelsfällen ist umgehend die Entscheidung des Gerichts (§ 458 StPO.) herbeizuführen. Die Landesjustizverwaltrmgen werden ersucht, die Fälle des Straferlasses zu zählen und das Ergebnis Lis zum 1. Oktober 1934 mitzuteilen. Man darf annehmen, daß das zahlenmäßige Ergebnis der Amnestie außer ordentlich groß sein wird, wie es nach dem Wortlaut des Gesetzes zweifellos im Sinne des Reichskanzlers liegt. Sagt freudig „Ja!" Zu dem Aufruf des Führers des NS.-Deutschen Front kämpferbundes (Stahlhelm), Reichsarbeitsminister Franz Seldte (veröffentlicht in der gestrigen Nummer unseres Blattes), schreibt der „Frontkämpfer-Pressedienst": Vom Grabe unseres großen Feldmarschalls hat als erster der Bundesführer des NS.-Deutschen Frontkämpfer-Bundes (Stahlhelm), Reichs- orbeitsminister Franz Seldte, den Blick aufwärts gerichtet und in einer Kundgebung an alle deutschen Volksgenossen aufge rufen, das Werk Hindenburgs durch restlosen Einsatz für den Führer und Reichskanzler vollenden zu helfen. Wer am Abend des 7. August, nachdem Hindenburgs sterbliche Hülle auf der Stätte seines Ruhmes beigesetzt worden war, die Stimme des toten Feldmarschalls durch den deutschen Rundfunk hörte, dem wurde diese Vision zur Wahrheit. Das Wort des Führers »Hindenburg lebt über uns als ein ewiger Schutzherr" ist eine Günstige organische Weiterentwicklung der sächsischen Wirtschaft Das Landesarbeitsamt Sachsen teilt mit: Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen hat sich im 3ul? auf den Stand von 320 939 verringert. Sonach sind seit der Regierungsübernahme durch den Führer 397 647 Arbeitslose wieder in Arbeit und Brot gekommen. Im Monat Juli hat sich, wie das bereits in den beiden Vormonaten beobachtet werden konnte, die Arbeitstage in der sächsischen Wirtschaft weiterhin befestigt. So konnte die Beschäftigungsschwankung bei den Außenberufen und beson ders bei den öffentlichen Arbeiten in der Gesamtzahl der Arbeitslosen mehr als ausgeglichen werden. Die sächsische Wirtschaft hat danach auch in diesem Monat über 4000 Reueinstellungen vorgenommen. Der für Sachsen bedeutungsvolle Wirtschaftszweig des Metallgewer bes war aufnahmefähig für rund 1500 Arbeitskräfte; in der Holzindustrie, im Bekleidungsgewerbe, in den hauswirt schaftlichen Arbeitsgebieten und in den Angestelltenberufen sanden 2200 Volksgenossen wieder Unterkommen. Die günstige Entwicklung des Wirtschaftslebens in Sachsen kennzeichnet sich beispielsweise darin, daß von den Ende 1933 zur Verfügung stehenden rund 120 700 ungelern ten männlichen und weiblichen Arbeitskräften bis Ende Juli 1934 insgesamt 56 400 oder 46 v. H. in den verschiedenen Wirtschaftsgruppen Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten haben. Die bisher im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit erziel ten Erfolge müssen im verstü.f'ten Maß Ansporn dafür sein, alle Kräfte für die weitere Abnahme der Arbeitslosigkeit einzusetzen. Noch immer stärkste Erwerbslosigkeit in Sachsen Nach den vorläufigen Ergebnissen der Zählung der Erwerbslosen bei den Arbeitsämtern von Ende Juli ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen noch immer am stärksten; hier kommen auf 1000 Einwohner 61,5 Erwerbslose. Es solgen dann Brandenburg mit 51,7, Rheinland mit 50,4, die Nord- mark mit 46,3 und Schlesien mit 41,7 Arbeitslosen auf 1000 Einwohner. Die wenigsten Arbeitslosen zählt Ostpreußen, nämlich nur 4 auf 1000 Einwohner; auch Pommern zählt nur 12,6. Wie stark die Arbeitslosigkeit im ganzen Reich zurück- geaangen ist, ergibt ein Vergleich mit dem Vorjahr: Mitte 1933 entfielen noch 68,5 Erwerbslose auf 1000 Einwohner, heute sind es im Reichsdurchschnitt nur noch 37,2. Arbeitsbeschaffung für die sächsische Stcinindustrie Auf Anregung des Staatskommissars für Arbeits beschaffung im Sächsischen Arbeits- und Wohlfahrts ministerium, Haase, sandte die Industrie- und Handels kammer Dresden an pommersche Bauämter und bauver gebende Behörden eine vollständige Liste aller im Dres dener Kammerbezirk ansässigen Steinbruchbetriebe und bat die vergebenden Stellen, die sächsischen Unternehmen Verpflichtung für jeden einzelnen deutschen Volksgenossen. Die lebende Stimme unseres großen Toten sprach zu uns für die Volksabstimmung zum 12. November vorigen Jahres. Hinden burg forderte von uns ein „Ja" für Adolf Hitler. Sein letztes Wort, das er mit erhobener Stimme sprach, war „die deutsche Einigkeit". Dieses Vermächtnis des Toten dürfen wir jetzt schon durch unsere Abstimmung am 19. August erfüllen. Es muß ein freu diges „Ja" sein, wie Franz Seldte in seinem Anruf verlangt. Was wir Hindenburg geschworen, das halten wir Adolf Hitler! Aus dem Auslande drangen zum 2. August, zum Jahres tage des vor 20 Jahren begonnenen We eges, Stimmen der Feindschaft zu uns herüber, wie wir sie von 1914 her kennen. Der Geist des Hasses ist trotz der Friedenspolitik Adolf Hitlers und trotz der Ehrwürdigkeit unseres Hindenburg nicht ausgr- löscht, sondern dauert fort. Man sagt uns, daß man dem neuen Deutschland miß traue; aber diesen Einwand kennen wir schon seit 1914 unter den verschiedensten deutschen Regierungen. Wir hören nicht mehr darauf. Es dringen aber auch Stimmen der Frontkämpfer der anderen zu uns, und diese sprechen anders. Sie sagen, daß ihre Re gierungen ein leichtfertiges Spiel treiben. Es sei nicht so, daß diese Regierungen wagen könnten, ihr Volk in blutige Aben teuer zu stürzen. Und somit erwächst bei uns die Erkenntnis, daß sie ihre imperialistische Politik sortsetzen wollen aus dem Geist der Vergangenheit heraus und um sich vor dem auch in ihren Volkern beginnenden neuen Geist, der ihr System be droht, zu schützen. Deutschland ist zwar waffenlos, aber dennoch nicht machtlos. Die Geschlossenheit des deutschen Bolles — die bei Auftragserteilung besonders zu berücksichtigen. ' Dis Kammer erklärte sich bereit, bei etwa auftretenden Schwie rigkeiten diese in Verhandlungen mit den einzelnen Un ternehmern zu kläre» und zu beseitigen, um die Bemü hungen des Staatskommissars zu unterstützen. * Mr eine Ari von Arbeitsdienstpaß. Die Rcichsleitung des Arbeitsdienstes hat eine Ver ordnung herausgebracht, die ihrer Wichtigkeit wegen die breite Öffentlichkeit interessiert. Nach dieser Verordnung erhalten von jetzt ab den Arbeitsdienstpaß ausgehändigt: Nach halbjähriger Dienstzeit, d. h. nach 26 Wochen, diejenigen Dienstwilligen, die vor dem 1. Januar 1915 geboren worden sind. Alle anderen, d. h. also alle Arbeitsmänner (Dienstwillige), die nach dem 31. Dezember 1914 geboren wurden, müssen eine ein jährige Dienstzeit (52 Wochen) hinter sich haben, ehe sie den Arbeitspaß ausgehändigt bekommen. Durch diese Neuregelung wird, was sehr wesentlich ist, keine Änderung in bezug auf den Arbeitsdienstpaß selbst eintreten. Es gibt nur eineArt von Arbeitsdienst paß für die beiden Altersklassen Irgendwelche beson deren Kennzeichen des Arbeitsdienstpasses sind streng untersagt. Aus die bereits mit dem Arbeitsdienstpatz Ent lassenen hat die Verordnung keine rückwirkende Kraft. * Mugesiattung -er Danziger Wirischafisverireiungen. Der Danziger Senat hat durch drei besondere Rechts- Verordnungen außer der bereits bestehenden Bauern kammer noch zwei weitere Kammern, nämlich eine In dustrie- und Handelskammer sowie eine Handwerkskammer und serner einen Wirt schaftsrat errichtet. Die Industrie- und Handelskammer hat die gesamten Belange von Industrie. Handel und Gewerbe mit Aus nahme des Handwerks im Rahmen der Gesamtwirtschaft nach gemeinnützigen Grundsätzen wahrzunehmen und soll aus 80 gewählten und höchstens 20 vom Senat bestellten Mitgliedern bestehen. Die gewubllen Mitglieder setzen sich aus 40 Führern der Betriebe und 40 Mitgliedern der Gefolgschaft zusammen. Der nen zu errichtende Wirtschaftsrat wird zur Be ratung des Senats in Wirtschaftsangelegenheiten und zur Herstellung einer cngeren Verbindung zwischen dem Senat nnd den Wirtschaftskreisen dienen. Er besteht aus 18 Mit gliedern. Mitglieder kraft-Amtes sind die Führer der Industrie- und Handelskammer, der Banernkammer und der Handwerkskammer. Der Senat bestellt den Führer des Wirtschoftsrates und kann dis jederzeitige Einberu- fnng des Wirischaftsrates verlangen. deutsche Einigkeit —, die der große Tote als Vermächtnis von uns fordert, wird am 19. August erneut vor aller Welt offen bar werden. Mit dem „Ja" des Volkes wird die Hoffnung unserer Gegner auf die Uneinigkeit zerstört. Ein Führer, der so mit seinem Volke verwachsen ist, daß er es zu einer Abstim- mung aufruft und um seine Zustimmung ersucht, obwohl er ver- sassungsmäßig und tatsächlich im Besitze aller Macht ist, hat den Anspruch daraus, daß auch der letzte Volksgenosse ihm durch sein „Ja" Treue und Dank bekundet. Auch die Welt wird sich dieser Pollsstimme wohl oder übel beugen müssen. „Deutschland kann in der Welt nur bestehen, wenn es einig ist! Deutschland wirb in der Welt bestehen, weil es einig ist!" Das ist die Losung für den 19. August 1934. Gesicherte Wahlfreiheit Der Reichsminister des Innern hat angeordnet, daß bei der Abstimmung am 19. August für den Schutz dei Stimmlokale und der Abstimmcndcn unbedingt zu sorgen ist. Die zuständigen Stellen sind ferner angewiesen worden, jede mögliche Vorsorge zu treffen, daß die Stimmberech tigten entsprechend der ausdrücklichen Anordnung oeZ Führers und Reichskanzlers ihren Willen in freier und geheimer Abstimmung bekunden können. Niemand darf in der Altsübung seines Stimm rechtes behindert werden. Jede Belästigung von Stimmberechtigten, namentlich auch vor den Stim nlolalen, soll mit allen Mitteln verhindert werden.