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Amts- M Aizeikedlatt für den Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des .Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnfertionspreis: die kleinspaltige Zeile 10 Ps. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. 4? 4« Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohnin Eibenstock. - 45. Jahrgang. Sonnabend, den 2. Wil 18«8 P - Weizenmehl, - Roggen, - Roggenmehl, - Hafer, - He«, - Stroh Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — R. G. BI. S. 245 fla. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Haupt marktortes Zwickau im Monat Februar d. I. festgesetzte und um Fünf vom Hundert er höhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Ouartierwirthen im Monat März d. I. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt für 5« lr« ^afer 8 M. 4V Pf., für 5« k« Heu 3 M. 68 Pf. und für 5« k« Stroh 3 M. Zugleich wird bekannt gegeben, daß für den Lieferunasverband der Königl. Amts- hauptmannschast Schwarzenbenberg die Durchschnittspreise für folgende Lieferungsartikel in den letzten 10 Friedensfahrer! auf die Zeit vom 1. April 1898 bis dahin 1899 aus 8 M. 44 Pf. für 5« k« Weizen, 10 - 35 - - - " 7 - 59 - - - 10 - — - - 7 - 96 - - - 4 - 04 - - - 3 - 09 , - - sestgestellt worden sind. Schwarzenberg, am 31. März 1898. Königliche Amtshauntmaiinschasl. Arhr. v. Wirflng. Bekanntmachung, Im Hinblick auf die in letzter Zeit wiederholt wahrgenommenen Zuwiderhandlungen und mit Rücksicht auf Palmsonntag und Gründonnerstag wird hierdurch in Er innerung gebracht, daß nach 8 135 der Kgl. Sächs. Armenordnung vom 22. Oktober 1840 und dem Ergänzungsgesetzc vom 30. April 1890 Schankwirthe, die Kindern, Schul knabe« und Lehrlinge« das Anstiegen in Tchankftätten anders als in Beglei tung erwachsener Personen, denen sie angehören, bei sich gestatten, mit Geld strafe von 15 bis z« 60 Mark oder verhältnißmäßiger Haftstrafe zu belegen sind, auch in dieser Beziehung die Verantwortlichkeit für die Nachlässigkeiten der Personen tragen, denen sie die Aufsicht auf die Gäste überlassen haben. Die Schutzmannschaft ist angewiesen, Revision zu halten. Eibenstock, den 30. März 1898. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Ausschreibung. In Eibenstock soll ei« Gebäude sür die ständige Vorbildersammlung und Handelsschule errichtet werden. Ein bereits genehmigter Bauriß mit Angabe der Maaße liegt vor und ist daran nichts zu ändern. Doch wird sreigegeben, Entwürfe zu einer anderweiten Ausgestaltung der Front unter Verzicht auf Entschädigungsansprüche einzureichen. Kostenanschläge sind im Blanquett — das heißt unter Freilassung der einzusetzcnden Beträge — gegen Hinterlegung von 1,»« M. Gebühren in der Rathsregistratur zu beziehen, woselbst auch die Pläne und Bedingungen einaesehen werden können. Di« Bewerbung um die Lieferung ist bis zum 7. April 1898 an den unter zeichneten Rath einzureichen. Eibenstock, den 22. März 1898. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Frühjahrs-Kontrol Versammlungen betr. Die diesjährigen Frühjahrs-Kontrol-Versammlungen in dem Amtsgerichtsbezirk Eiben stock, zu welchen sämmtliche Mannschaften der Landwehr 1. Aufgebots und der Reserve, die Dispositions-Urlauber, sowie die zur Disposition der Ersatzbehörden Entlassenen und die Ersatzreservisten — das sind die Jahrgänge 1897 bis mit 1885 — zu erscheinen haben, werden abgehalten: 1. in Schönheide, vor dem WaWause: Donnerstag, den 21. April 1898, Vormittags 9 Uhr für die Beurlaubten aus Schönhciderhammer, Ober- und Untcrstützcngrün und Neuheidc. Nachmittags 2 Uhr, für die Beurlaubten aus Schönheide. 2. in Eibenstock, im AetdschWchen: Freitag, den 22. April 1898, Vormittags 9 Uhr, für die Beurlaubten aus Eibenstock. Nachmittags 1 Uhr, sür die Beurlaubten aus Hundshübel, Neidhardtsthal, Muldenhammer, Earlsfeld, Wilden thal, Wolfsgrün, Blauenthal und Sosa. Besondere Gestellungsbefehle und öffentliche Anschläge werden nicht ausgegeben. Unentschuldigtes Ausbleiben oder zu spätes Eintreffen auf dem Kontrol- platze wird mit Arrest bestraft. Gesuche um Befreiung von der Koutrol-Versammlung sind, gehörig begründet und beglaubigt, rechtzeitig an den Bezirksfeldwebel einzureichen. Eisenbahn-Fahrpreisermäßigung ivird nicht gewährt. Die Unterofsiziere und Mannschaften, welche in der Zeit vom 1. Oktober 1885 bis 31. Mär, 1886, bezw. vom 1. Oktober 1890 bis 31. März 1891 ein getreten sind, sowie die Ersatzreservisten, welche 1865 geboren sind, haben ihre Militär- bezw. Ersatzreservepäfle bis zum 12. April d. I. an das Hauptmelde- Amt Schneeberg einzureichen. Die übrigen Mannschaften haben die Pässe zu den Kontrolvcrsammlungen mitzubringen. Königliches Bezirks-Kommando Schneeberg. Am 1. April 1898 war der erste Termin der diesjährigen Brandkaffe fällig. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen achttägigen Frist gegen etwaige Restanten executivisch vorzugehen ist. Der Gcmcinderath zu Schönheide. Bürgerschule Eibenstock. Die Aufnahme der Kleinen findet Montag, den 4 April nachm. 3 Uhr in der Turnhalle statt. DküükLrät, Air. Tchttlattfnahrne in Schönheide. Tie Aufnahme der angcmeldeten Kinder erfolgt Dienstag, den 5. April 1898 vorm. 9 Uhr in der mittteren Hchuke, Zimmer Nr. 2, vorm. 10 Uhr in der oberen Ichuke, Zimmer Nr. 2. Schönheide, 1. April 1898. Direktor littsl. Die Aufteilung Muss macht schnelle Fortschritt»; sie vollzieht sich rascher, als die durch die Eifersucht der Mächte behinderte Auftheilung der europäischen Türkei, die Griechenland, Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Bulgarien und Ostruinelien au» ihrem Staat-verbande nach und nach schwinden sah. Daß sich Rußland den Löwenanlhetl an der chinesischen Beute sichert, wird durch seine geographische Lage bedingt. Um Japan nicht ganz zu erzürnen, hat e« sich theilweise au» Korea zurück gezogen, da» e« von der Landseite her ganz umspann«. Dafür hat e« sich in Port Arthur festgesetzt, da» ursprünglich nur al« Winteraufenlhaltihafen für die russischen Kriegsschiffe dienen sollte. Die russische Bekanntmachung, daß in dem gleichfall« von den Rusten in Anspruch genommenen Talienwan die Schiffe aller Nationen gastfreie Aufnabme finden werden, schließt eigentlich schon in sich, daß die« in Port Arthur nicht der Fall sein wird, daß dieser Hafen vielmehr dem russischen Handel und der russischen Kriegsflotte Vorbehalten wrrden soll. Die deutsche .Pachtung" in China hat einen vorherrschend wtrthschastlichen Werth. Allerding« dient der Hafen von Siautschou auch unserer Kriegsflotte al« Stützpunkt, indessen wenn e» in Ostasien auf den Kampf der Kanonen ankäme, würde Deutschland ohne Verbündete in keiner beneiden«werthen Lage sein. Rußland befindet sich in günstigerer Lag». Die Besitzergreifung von Port Arthur und Talienwan und die Erschließung der Mandschurei durch den russischen Eisenbahnbau setzen die neuen Erwerbungen Rußland« in direkte organische Verbindung mit Sibirien. Ruß land ist da« einzig« europäisch« Land, dessen Grenzen ohne irgend welche Unterbrechung sich von Europa bi« Ostasien erstrecken. Nach dem Bau der sibirischen Bahn gewinnt dieser Zusammen hang noch eine andere wie bloß geographische Bedeutung. Ruß land ist dadurch in den Stand gesetzt, rascher al» irgend ein anderer europäischer Staat größere Machtmittel in Ostasien zu vereinig,n. Für Deutschland ist diese erweiterte Machtstellung Rußland» kein Gewinn; »I sei denn, daß man annimmt, Rußland werde dadurch mehr von den europäischen Angelegenheiten abge zogen und veranlaßt, einen Thetl namentlich seiner maritimen Streitkräfte au« der Ostsee nach Ostasien zu verlegen. Wirtschaftlich gefährlich könnte Rußland den andern euro päischen Mitbewerbern aber erst dann werden, wenn seine In dustrie sich heben würde. In den letzten dreißig Jahren sind zwar dahingehende Anläufe gemacht worden; sie wurden aber fast gänzlich wieder zerstört durch die deutschgegnerischc Politik de« vorigen Zaren, die die führenden deutschen Elemente au« Rußland wegtrieb. So ist Rußland für seinen eigenen Bedarf noch sehr stark auf Westeuropa angewiesen und kann kaum daran dmken, in Ostasien in eigenen Jndustrieprodukten mit England und Deutschland zu konkurrirm. E« ist also der politische Einfluß, den Rußland in den erschlossenen Gebieten seiner Interessensphäre au«übt und der im Lause der Zeit lästig werden kann. Denn dieser Einfluß erstreckt sich bi« nach Peking hin und da in Tientsin drei Viertel de« auswärtigen Handel« sich in deutschen Händen befinden, so könnte sich auch dort der russische Einfluß al« schädigend erweisen. Die Erwägung dessen mag auch für England bestimmend sein, Machtmittel gegenwärtig im Golf von Petschili zu konzentriren Ohne Kriegserklärung vermag freilich England die Russen nicht wieder zurückzudrängen. Da England eine solche Krieg«erklärung aber anscheinend nicht beabsichtig«, so kann sein Bestreben nur dahin gehen, andere Punkte am Golf von Petschili militärisch zu besetzen, vielleicht den Berlrag«hasen Tschisu oder den Hafen Wei-Hei-Wei, der gegenwärtig sich noch im Psandbesttz der Ja paner befindet. E« ist schon bekannt, daß auch Frankreich sein Beutestück beansprucht, nachdem e« sich früher schon in den chinesischen Va sallenstaaten Anam und Tongking festgesetzt hat. Jetzt ist sein Augenmerk auf die Insel Heinan gerichtet. Deutschland würde durch die französische Besitzergreifung der Insel in seinen Inter essen nicht berüht werden. Auch die Erweiterung de« englischen Besitze« und Einflüsse« wäre nicht zu bedauern, wenn England seinem Freihandellprinzip treu bliebe. Indem aber die anderen Mächte für Theile China« eine privilegirtc Stellung erlangen, wird auch England dahin gedrängt, den englischen Interessen eine besondere Interessensphäre zu verschaffen, innerhalb welcher der Grundsatz der Gleichberechtigung für andere Nationen leicht ab geschwächt werden könnte. Diese Interessensphäre England« aber würde gerade der mittlere Theil von China sein, welcher durch die große ostasiatischc Mecrstraße berührt wird, und in dem der Handelsverkehr seine Hauptbrennpunkte besitzt. In jener Gegend ist der deutsche Handel stark vertreten, während in Kiaulschou die Verbindungen erst geschaffen werden sollen. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser hat an seinen Onkel, den Großherzog von Baden, folgende« Telegramm gerichtet: .Da« Floltengesetz ist soeben mit starker Majorität in dritter Lesung angenommen worden, und vor allem ist e« Deiner uner müdlichen Mitarbeit zu danken, mit der Du, wie immer, wenn e« sich um da« Wohl de« Vaterlande« handelt, mit Hingabe und Nachdruck Mir beigestanden hast. Zum Dank dafür stelle Ich Dich » la suitu unserer Marine-Infanterie, deren brave Jungen im fernen Osten unsere Flagge beschirmen. Golt segne Dich." — Berlin, 30. März. Im Reich«tag«gebäude trat heute unter dem Vorsitz de» Präsidenten eine Reihe von Abgeordneten au« allen politischen Parteien, mit Ausnahme der Sozialdemo kratie zusammen, um über die Errichtung eine« Moltke-Denk- mal« in der Reichrhauptftadt zu berathen. Da« erfreuliche Ergebniß war, daß man di« Anregung allseitig lebhaft begrüßte und e« für erwünscht hielt, bi« zum 26. Oktober 1900, dem 100jährigen Geburt«tage de« großen Strategen, wenigsten« den Grundstein zum Denkmal legen zu können. — Hoffentlich hat da« Moltke-Denkmal wcniger Schwierigkeiten zu überwinden al« da« jetzt bereit» acht Jahre alte Projekt eine« Biömarck Denkmal«. — Der .Reichsanzeiger" meldet: Auf Anordnung de« Reich«-