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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippolöiswalöe, Schmie-eberg U.A. Bezugspreis: Monat Joni 5100 M. ohne Za- tragen. Einzelne Nummer 220 M., Sonntags 250 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. — Gemeindeverbands-Girokaste Nr. 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Neueste Zeitung -es Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen -er Amlshauotmannschast» -es Amtsgerichts un- -es Sta-traks zu Dippol-iswalve Verantwortlicher Redakteur: Felix Iehne. — Druck und Verlag: Larl Iehne in Dlvvoldiswalde. Nr. 142 Freitag den 22. Juni 1923 89. Jahrgang Kehrlöhne. - Zufolge ihm erteilter Ermächtigung hat der Vorstand die Teuerungszuschläge zur Chemnitzer Kehrlohntare vom l. 7. l 92 l , für Monat Mai auf 43 000 "/o , Monat Juni auf 80 000"/»./^ festgesetzt. mvei» stelii'beLil'It Vippoldiswalde-Sladl und Umgegend. .. LL Bürgermeister Herrmann als Vorsitzender. Dresden. Am Dienstag nachmittag fand die Uebergabe der vom städtischen Hochbauamt erbauten städtischen Wohnungsneu- bauten Silbermannstraße 24/26 statt. Es werden damit dem Wob- nungsamte 12 Dreizimmerwohnungen und 12 Vierzimmerwob- nungen, die sich auf 6 Geschosse verteilen, zur Verfügung gestellt. Bei der Planung und Ausführung des Gebäudes war der Grund satz äußerster Sparsamkeit maßgebend. Sämtliche Wohnungen enthalten eine Speisekammer und eine Badestube, die vorläufig allerdings wegen der Höhe der Kosten nicht als solche eingerichtet werden kann. Die Anschlüsse für die künftigen Badeelnrichtungen sind jedoch überall vorgesehen. Die in der Grundgestaltung und beim Innenausbau verwendete äußerste Sparsamkeit fand auch im äußeren Aufbau des Gebäudes ihren folgerichtigen Ausdruck, der mit der denkbar einfachsten Form angeklingt an das historische Dresdner mehrgeschossige Bürgerhaus. Besonderer Wert wurde jedoch auf eine farbenfreudige Behandlung -er äußeren Schau- seiten gelegt: Mährend für das Erdgeschoß eine rotbraune Farbe mit grünen Fensterumrahmungen auf grünem Grunde gewählt wurde, zeigt das oberste Geschoß graugelbe Fensterumrahmungen auf grünem Grunde. Der gesamte Baukostenaufwand wird sich voraussichtlich auf 120 Millionen Mark belaufen, sodaß bei 24 Wohnungen auf jede Wohnung nur 5 Millionen Mark Baukosten entfallen, während zurzeit die Kosten einer Kleinwohnung auf 30 Millionen Mark veranschlagt werden, also das Zehnfache be tragen. — Dem Telunion-Sachsendienst wird geschrieben: Das schon heute reichlich komplizierte Verfahren in Mielangelegenheiten ist durch eine neue Stelle bereichert worden. Die Wohnungszwangs- wirtschafk wird durch einen neuen Apparat weiter verankert und festgelegt. Es wäre wissenswert, zu erfahren, welche Kosten der überaus umfangreiche Apparat, der zur Verwaltung der Woh- nungSzwangswirtschasi in Städten, Gemeinden, Bezirken und Ländern eingerichtet ist, verschlungen hat und einmal festzustellen, wie viele Wohnungen im Laufe der Zeit durch die umfangreichen Apparate der Wohnungsämter und Mieteinigungsämter, -er Woh nungsverbände usw. hätten ausgebaut werden können. So hat Z.B. das Mieteinigungsamt Dresden in 6 Spruchkammern 57 Mieterbeisitzer. Täglich arbeiten 8 bis 12 Beisitzer und 4 bis k Vorsitzende, nehmen wir also an durchschnittlich 14 Personen. Die Auslösung für den Zeitverlust beträgt zurzeit bei den Beisitzern zirka 6000 M., das macht einen Tagesaufwand von rund 84 000 Mark und über 2 Millionen allein an Tagesgeldern im Monat, wenn man 25 Sihungstage rechnet, wobei noch nicht in Rechnung gestellt sind die Kosten, die der gesamte Verwaltungsapparat an Schreibsachen, Büromaterial, Büropersonal, Heizung, Beleuchtung, Zustellung der Ladungen usw. verschlingt. Wenn man sich diese Summen einmal vergegenwärtigt, so würden Beträge heraus kommen, die im Laufe der Jahre genügt hätten, um Wohnungen in einem Umfange zu erstellen, daß der Wohnungsnot wesentlich wirksamer hätte entgegengetreten werden können, als durch den vergeblichen Versuch, Wohnungen zu verteilen, die nicht vor- > Händen sind. — Bei den Ellernratswahlen in Dresden wurden nach dem endgültigen Ergebnis gewählt: 531 christliche Vertreter (darunter 66 katholische) und 48S weltliche Vertreter. Dresden. Der Haushaltausschuß des Landtags verab- s schiedeic in seiner Mittwoch-Sitzung das Etatskapitel 50, Frauen- l Kliniken zu Dresden und Chemnitz und Krankenstift zu Zwickau betr., nach den im Haushallplan erfolgten Einstellungen. Die Linke wandte sich hierbei gegen die christliche Einstellung der An staltsversorgung. Bei Kap. 58, Abt. ä, Wohlfahrtspflege, sind I 12,05 Millionen Mork eingestellt, welcher Betrag ans 765 Mill. I Mark erhöht werden wird. Als staatlicher Beitrag zur Quäker- s speisung wird sür eine fünfwöchige Epeiscperiode die Summe von I 1 /- Milliarden Mork mittels besonderer Voriage angefordert werden. Alle Parteien vertreten die Auffassung, daß auf diesem I Gebiete die Staatshilse weitestgehend auszubauen ist, was in I mehreren Anträgen aus verschiedenen Parteien zum Ausdruck I kam. Bei Abt. 8, Fürsorgeerziehung, vertrat die Berichterstatterin I Frau Abg. Schilling (Soz.) die Einführung der weltlichen Schule I und der Jugendweihe in den staatlichen Fürsorgeanstalten. Die Abt. L betrifft die Kleinrentnerfürsorge. Das ganze Kapital wurde den Einstellungen gemäß verabschiedet. — Der Haushalt- ausschuß 8 beriet über den Talsperrenbau Muldenberg und die I Möglichkeit der Bauweiterführung, die nicht zuletzt abhängt von den Beihilfen des Reiches iu Form der produktiven Erwerbs losenfürsorge und besonderer Baukostenzuschüsse. Die Frage der I Geldbeschaffung durch den Sächsischen Staat ist noch nicht ge klärt. Die nach einem früheren Dollarstande berechneten Aus- I gaben wurden genehmigt. Bei dem Kapitel Forsten waren die Holzprelse, der Zahlungsmodus und die Stunoungsbestimmungen Gegenstand eingehender Beratungen, die am Donnerstag fortge setzt werden sollen. Die Beratung über Marmor- und Kalkwerkc mußte vertagt werden. — Die Kommunisten haben an den LandeSarbeitSauSschuß und die Landtagsfraktton der VSPD. sowie an die sächsische Regierung ein Schreiben gerichtet, das maßlose Forderungen gegen die Teuerung un- -ie angebliche faschistische Gefahr enthält. Gegen die letztere wird u. o. verlangt ein generelles Verbot aller Regi- mentsseiern, Auslösung aller OssizierS- und Militärvereine, Ein setzen gemeinsamer Kontrollkommissionen zur Ueberwachung der Eisenbahntransporte un- eine Verständigung mit Thüringen. — Vom evangelischen Landeskonsistorium wird mitgetrilt, daß die Nachricht, gegen den Pfarrer Dr. Zöller in Eibau sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, nicht den Tatsachen ent spricht. 3m Landeskonsistorium, daS dieses Verfahren angeblich eingeleitet haben soll, ist nichts davon bekannt. — Die Nachrichtenstelle -er Staatskanzlei erklärt di« in einigen Blättern verbreitete Meldung, der frühere Ministerpräsi dent Buck sei zum Kreishauptmann in Dresden ernannt worden, für falsch un- bemerkt dabei, daß über di« Besetzung der Stelle noch nichts entschieden ist. / MilSdmtt. Gesetzliche Miet« ab 1. Juli: Zinsendienst 100«° I Zuschlag, Betriebskosten 7000 X als Berechnungsgeld, laufend« > Instandhaltung 10000 A als Berechnungsgel-, groß« Instand- < Haltung 5000 A, insgesamt also 22100 Zuschlag oder 222 Grund- < mieten. Die Betriebskosten enthalten als Verwaltungsaufwand ' von Wohnungen 6 Grundmieten, von gewerblichen Räumen mit ' Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Die Höhe des Jahres ist erreicht. Morgen Freitag baden wir den längsten Tag und es geht dann schon wieder abwärts. Bisher haben wir aber nichts als Regen und nochmals Regen zu spüren bekommen, selten, daß ein Sonnenstrahl sich auf Sekunden durch die Wolken stahl. Noch immer kann der Ofen nicht außer Betrieb gesetzt werden: ein .Huschet' ist nicht zu verachten, denn auch heute früh zeigte das Thermometer wiederum nur 5 Grad. Es ist kein Wunder, daß von Tag zu Tag auf besseres, wärmeres, sonniges Wetter gehofft wird. Auch der Landmann brauchts, um das Futter zu bergen, daS diesmal recht gut steht. Nicht zu lange hin, dann saults auf dem Stocke. Wer aber in der Hoffnung auf Witterungsänderung schon früher ge hauen hat, dem ist es schon verfault. Möchte das vom Osten kommende Hoch doch genügend Kraft besitzen, das über Irland be findliche Tief, dessen Einfluß sich schon so lange unangenehm be merkbar macht, zu verdrängen und uns nun eine Reihe schöner Tage zu bescheren. — Die für Freitag angesehte Wiederholung des Bühnenschau turnens der Kinderabteilung des Turnvereins .Frisch auf' findet erst am Sonnabend abend im Schützenhaussaale statt. (Siehe auch Inserat.) — Erledigt: Lehrerstelle in Dippoldiswalde (Ortsklasse L). Bewerbungen mit den erforderlichen Unterlagen (Ausführungsver ordnung zum Schulbedarssgefetz ß 12, 2) bis 10. Juli an den Be zirksschulrat zu Dippoldiswalde. — Neue 10 000-Mark-Noten. In den nächsten Tagen wird eine dritte Ausgabe der Reichsbanknoten zu 10 000 M. in den Verkehr gebracht werden. Im rechten oberen Felde befindet sich ein Dürerscher Männerkopf in olivgrauer Farbe, der sich scharf vom dunklen Hintergründe abhebt. — Durch Verordnung des Ministeriums des Innern vom 23 Mai d. I. war eine Anzahl wildwachsender Pflanzen unter Schutz gestellt worden. Das Kultusministerium hat die Schulen angewiesen, die Durchführung dieser Verordnung in jeder Weise zu unterstützen. Die Schüler sollen nicht nur auf das erlassene Verbot und die Folgen seiner Uebertretung Hinweisen, sondern auch angehalten werden, sich selbst in den Dienst des Pflanzen schutzes zu stellen. In Verbindung hiermit wird an die Ver ordnung über Schulwanderungen im Dienste des Naturschutzes er innert. — Das Ministerium -es Kultus un- öffentlichen Unterrichts hat die Schulleitungen erneut veranlaßt, die in die Lehrpläne von Schulen aller Arten aufgenommenen Schwimmübungen mit Eifer zu betreihen. — .Das Geld liegt auf der Straße!' Man muß es nur zu finden wissen. Die Altenberg «r Binge ist von jeher Schutt ablagerungsplatz gewesen. Jetzt hat man sich darauf besonnen, daß unter dem Schutt, der sich darin ansammelte auch Altmetall sich befand, und dieses herausgesucht. Ein Schulknabe, der eine Woche lang jede freie Minute dazu benutzt«, verdiente sich damit in dieser Woche 32 000 M. . — Dem Frauenstelner Anzeiger' wird aus Pretzschen dorf geschrieben: Dieser Tag« erschien im Geschäftszimmer des Landwirtschaftlichen Spar- und Konsumvereins ein Beamter des Hauptzollamtes Freiberg und übergab ein längeres Schreiben, in dem ausgeführt war, daß die Genossenschaft für ein als Salzsteuer- Kaution hinterlegtes Wertpapier von 100O M. eine Verwahrungs- gebühr von 1 M. pro Jahr zu zahlen hätte. Aus die Bitte an den betreffenden Beamten, diese Mark doch gleich mitzunehmen, er klärte dieser, das dürfe er nicht, die Mark müsse unter Bezug nahme aus das Schreiben überwiesen werden. — Da uns diese Mitteilung vom Landwirtschaftlichen Spar- und Konsumverein "Pretzschendorf selbst zugeht, jo haben wir keinen Grund, etwa an einen Scherz zu glauben, sondern wir bezeichnen dieses Verfahren einer Behörde als das, was eS tatsächlich ist, ein Unfug. Es wäre interessant, zu erfahren, wie hoch dem Hauptzollamt Freiberg — ganz abgesehen von den Unkosten, die dem Konsumverein durch die Ueberweisung ausgezwungen werden — die Einhebung dieser einen Mark zu stehen kommt. Vielleicht kümmert sich einmal einer der Herren Sparkommissare des Staates darum und sorgt dafür, -aß solcher Unfug unterbleibt. Obersrauendorf. Lehrer Grund in Iohnshach wird nach fast vierjähriger Amtstätigkeit daselbst am 1. Juli an unsere Schule versetzt. Der nichtständige Lehrer Illgen von hier tritt an dessen Stelle in Iohnsbaw. IohnSbach. Am 1. Juli wird der hiesige Turnverein seine Fahnenweihe begehen. Schellerhao. Der Verein „Zugendwohl" Dresden hat sich auch hier eine Heimstätte gegründet und wird diese am 23. Zuni über nehmen. In Verbindung damit veranstaltet er am genannten Tage eine Sonnwendfeier. Abends '/,8 Uhr wird im Freien auf einer Wiese neben der Bäckerei von Rotter eine Aufführung des Geißlerschen Werkes „Der Bürge" stattfinden. Darnach wird im Steinbruch auf der Stephanienhöhe ein Sonnwendfeuer abge brannt werden. Im weitern werden Mustk, Gesang und Volks tänze, Ansprache, Feuersprüche und Feuersprünge zur Unterhaltung der Gäste und Freunde beitragen, die an der Veranstaltung teil nehmen. Kreisch«. Mit dem 20. Juni trat bei der Lockwitztalbahn wieder «in neuer Tarif in Kraft. Der Fahrpreis für die volle Streck« Kreischa—Nied«rsedlitz beträgt 2300 M I über 800 M. FriedenSmtete 1'/, Grundmieten, von den anderen gewerblichen Räumen eine Grundmiete. Pirua. Die Eingemelndungsvtrträge zwischen Pirna and l Copitz bzw. Hinetrjessen sind in der letzten Ratssitzung im Entwurf I genehmigt worden. Sie bedürfen nur noch der Zustimmung der Stadtverordneten, die voraussichtlich in der nächsten Sitzung dazu Stellung nehmen werden, und der in Bettacht kommenden Ge- l meinderäte, die ebenfalls in nächster Zeit hierüber beraten werden. I Wenn von den Oberbehörden keine Einwendungen erhoben I werden, ist mit der Verschmelzung am 1. Oktober d. I. zu I rechnen. Bischofswerda. Das seit einigen Wochen sich hier auf dem l Schützenhausplatze und dem Birkenwäldchen abspielende große Zigeunerleben hat nunmehr sein Ende erreicht, da die Behörden I auf Abreise der braunen Gesellen drangen. Für den GtaLtsäckel bedeutete der Aufenthalt eine hübsche Einnahme, da für jeden der vielen Magen täglich viele Tausende von Mark Standgeld bezahlt werden mußten. Aber auch die Geschäftsleute hatten eine groß« Einnahme, wenngleich auch manche Ware unbezahlt mit ver schwunden sein mag. Als Abschluß des hiesigen Aufenthalts fand eine große Zigeunerhochzeit mit ihren eigenartigen Sitten UN- Gebräuchen statt, welche im großen Schützenhaussaale gefeiert wurde. Höchste Eleganz in Samt und Seide mit Gold- und I Brlllantschmuck paarte sich hier mit lumpiger Schlappheit. 2m Laufe des Abends wechselte die Braut viermal ihre seidenen Kleider zum Entzücken der weiblichen Zuschauer. Da die Zech« nur in Wein und Sekt bestand, so betrug sie viele Millionen. Unglaubliches leisteten die Zigeuner im Vertilgen von Braten, I Kuchen usw. Hirschfeld«. Am Dienstag feierte der 75jährtge Kaufmann Moritz Schönfelder gleich eilig die goldene Hochzeit, daS 50jäh- I rige Bestehen seines Geschäfts, sein 50jährtges Bürgerjubilaum und das 50jührige Jubiläum seiner Zugehörigkeit zur hiesigen I Schützengesellschast. Bautzen. Der Untersuchungsausschuß zur Aufklärung der blutigen Vorgänge, der von beiden städtischen Kollegien nur gegen I die zwei Stimmen der Kommunisten gewählt worden war, ist oe- I graben worden, ehe er dazu kam, positive Arbeit zu leisten. Am Montag sollte die erste Sitzung stattfinden. Die Sozialdemokraten ließen in dieser ersten Sitzung, zugleich im Namen der Kommu nisten, erklären, daß sie ihre Mitarbeit nur dann Zusagen können, wenn die Zusammensetzung des Ausschusses in ihrem Sinne ge schehe. Nach dreistündiger Auseinandersetzung über diese Frage vertagte sich der Ausschuß. Großschönau. Ein Erholungsheim für bedürftige Schulkinder wurde hier eröffnet, daS nach Beschluß -es Gemeinderates in dem jetzt leerstehenden Kinderheim unkergebracht ist. 20 Schulkinder I werden tagsüber gespeist un- verpflegt, gehen spazieren und spielen unter Aufsicht. Die Eeholungszett ist auf vier Wochen festgesetzt. I Hierauf soll eine zweite Gruppe untergebracht werden. Die Kosten, I die auf 8 Millionen Mark geschätzt werden, sollen durch eine Orts- I sammlung aufgebracht werden. Geithain. Der 16jährige Fürsorgezögling Robert Lange, der I von der Erziehungsanstalt Bräunsdorf zur Arbeitsleistung zu einem I hiesigen Klempnermeister entlassen war, erhielt von seinem Arbeit geber den Auftrag, mit einem Pferdegeschirr nach Altenburg zu fahren, um bei einer dortigen Firma Nähmaschinen abzuholen. Der Bursche hat zum Einkauf 1'/. Million in barem Gelde mit bekommen. Mit diesem Gelde ist er flüchtig. Das Geschirr hat er in einem Altenburger Gasthof eingestellt un- verlassen. Leipzig. Am Dienstag früh hat auf dem Scherbelberg im Rosenial ein junger flüchtiger Reichswehrsoldat ein 17jährH«S Dienstmädchen aus L.-Stötteritz un- dann sich selbst erschossen. Liebeskummer scheint der Grund zur Tot gewesen zu sein. Chemnitz. Geh. Oberpostrat Bissing, dem Präsidenten der Oberpostdirektion Chemnitz, der diese seit 1916 leitet, ist zum 1. Oktober die Präsidentenstelle bei der Oberpostdirektion Potsdam übertragen worden. »i-uchov. Bei einem Gewitter hat sich hier ein interessanter Vorgang bei einer hiesigen Familie abgespielt, die während des Gewitters am Abendbrottisch saß. Ein Blitz war in das Zimmer eingedrungen und sprang von einem Messer zum andern über den Ahendbrottisch. Glücklicherweise ist dadurch kein Schaden ent standen. Elsterberg. Um den jetzt häufig aufttetenden Kirchendieben ihr Handwerk zu vereiteln, hat eine hiesige Firma Altar- und Kanzelbekleidungen aus Kreppapier hergesteltt. OelSnitz. Bei der Versteigerung der Utensilien des Militär- vereins 1 ging die neue Fahne in den Besitz von Fritz Wohlrab über, und zwar zum Preise von 200000 M. Die übrigen Ver einsutensilien erzielten ebenfalls angemessene Preise. — Aus einem hiesigen Delikatessengeschäft ist das 25 Jahre alte Dienstmädchen verschwunden, nachdem es die Ladenkasse um etwa eine halbe Million Mark erleichtert hatte. Ihre Beute hat die rückfällige Diebin — st« wurde erst vor wenigen Wochen aus der Strafanstalt Voigtsberg entlassen — auf die Weise an sich gebracht, daß sie auf daS Bankbuch ihrer Herrschaft eine größere Summe «inzahlen sollte, dies aber nicht lat, sondern mit oem Betrage das Weite suchte. Falkenstein. Am Eingang« des Dorfes Neustadt verunglückte in der Nacht zum Sonnabend das Auto eines Mylauer Fabri kanten, das von dem Sohne des Besitzers gesteuert wurde. Der Lenker fuhr bei einer Kurve an einen Baum, wobei das Auto in Trümmer ging und die Insassen berauSgeschleudert wurden. Die beiden Söhne der Fabrikbesitzer M. un- F. erlitten schwere Verletzungen und befinden sich hier in einer Klinik. DaS Auto kam von Bad Sieben und befand sich auf der Heimfahrt. — Um Gardinen unverzollt über die Grenze zu bringen, haben zwei Falkensteiner Frauen ihren Kindern Gardinen unter die Kleidung auf den Leib gewickelt und sie dann auf der Zollstrahe über di« Grenze geschickt, während sie selbst über die Berg« gingen. Die Kinder wurden aber von der Zollbichörde aufgefangen und lorlgebracht. — In Obersachsenberg versuchten Schmuggler, unter denen sich ein Schutzmann (^befand, Stoff für 10 Anzüge über hie Grenze zu bringen. Di« Schmuggler wurden von Zollbeamten gestellt und als sie zu entweichen versuchten, wurde auf ste ge- schossen, wobei -er schmuggelnde Schutzmann einen Schuh in -i«