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Lei» Sich»« eim 1SA Lu» ! det onn» >urch- l, dat 2). > 12. r di« ibeitr- rgang. I b.i oetdes Dr«s» wng«r irchen- Lusi.: Z«»S. MsdmfferTagebM MkUwott», den 6 Februar I92S v«s Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zue Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts» Berichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrenramts Tharandt und de» Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nationale Tageszeitung für die Fandwirtschast, OM -Wtlsdenffer Tageblatt" erlcheinr suaüen Werktagen nachmittags 5 Rhr. Bezugspreis: Bei Adhottmg in 'M» ^efchSttsstellk »ad de-, «usgodestellen 2 RM. im Monat, bet Zufteünng durch tt« Boten r,3u AM., bet Pokb^lluug L SW. -n-iigltch Abtrag*' . gebühr. Linseln« arruern ^SSPfg.AllePostanstate»: W0cyenvzatt für Wilsdruff u. Umgehend Postboten und »usereDus» v»»Ier««dcdefchLft»stellen — '' nehm»«-» jeder ^eii Be« deßUruge« «»»gegen. 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D». chenS. ieder- 193b: ' Zu- !N. t zu» Erst- Paul« Willtz Das Schor r dis t sind, ). vatz Dir n vom nächste Bei große cdenen ureau! ;emisch Weiter General Sanjurjo, der mit weitgehenden Vollmachlen zum Generaltnspekteur von Valencia ernannt worden ist. dienen natürlich nicht dazu, den Entschluß des Diktators zur Tat werden zu lassen. Aber gerade in romanischen Ländern hat man es nie gelernt, politisch warten zu können, bis der Erfolg einigermaßen gesichert zu sein scheint. Freilich ist die Diktatur in Spanien nicht wie in Italien zum „System* geworden. In Spanien steht die Diktatur doch wohl nur auf Primo de Riveras eigenster Persönlichkeit. Und was aus Spanien werden würde wenn dieser Mann fällt, ist unabsehbar in diesem Land del durchaus nicht erloschenen politischen Leidenschaften. i und »funk- Zeit- katui- 17.30: mische 18.0« vieren. 19.20: mittel r daS iudolj MngS- g aus :r deS n und n Ver- , wird »er ein richtig! och der chmen: der ist erung! erwegS ihrem öallett- : Sach« m. m mit ell zu- Löwen- cht und Die spanischen LimsturzgeWe. Primo de Rivera wankt. Unverdächtige neutrale Berichte sagen, entgegen den "Etlichen Beschönigungsversuchen, daß der letzte Umsturz, versuch durchaus nicht beigelegt sei und daß das Feuer Wciterschwclc, wenn cs auch oberflächlich zugcdeckt worden sei. Der Sieg der Regierung sei vollständig, Valencia. D'-'Kmas schien die Sache für Spaniens Diktator, Primo de Rivera, denn doch ern,»er auszu- kehen als bei den früheren Versuchen einzelner Teile der spanischen Armee, das Regiment des Diktators zu stürzen, überraschend schnell gelang es ihm, wenigstens den ersten Akt, den Aufstand einer Artillerieabteilung in Eiudad Real, zu erledigen und gleichzeitig einen alten Gegner festzusetzen, der wohl als eigentlicher Leiter der Verschwörung zu betrachten ist, den früheren konser vativen Ministerpräsidenten Sanchez Guerra. Der zweite Akt spielte dann in«Valencia, das nicht bloß die Geburtsstätte des weltumspannenden Schlagers, son dern nebenbei auch noch eine arbeitsame Stadt mit großer und aus alter Tradition politisch recht unruhiger Bevölkerung ist. Man muß — selbst aus den streng zensurierten Meldungen, die aus Spanien heraus- zelassen werden — doch wohl annehmen, daß sich diesmal auch radikale Teile der Zivilbevölkerung an der Aufstandsbewegung beteiligten, hört von der Gründung von Arbeiter- und Soldatenräten, die aber — den gleichen Meldungen zufolge — von den regie rungstreuen Gewalten schon wieder hinweggefegt sein sollen, vernimmt von scharfem Vorgehen der Regie rung gegen Presse-, Vereins- und Persammlungsrecht und von sonstigem mit dem sich jede Diktatur - nicht bloß die „faschistische" — zu verteidigen pflegt. Ist doch Primo de Rivera sozusagen der jün gere politische Bruder Mussolinis, dessen Aufrichtung des Faschismus er ein Jahr später, im Sep tember 1923, nachgeahmt hat. Unter der gleichen Parole: Kampf gegen die Parteien- und die Parlamtsherrschaft. Spanien ist ja seit Jahrzehnten ein Land gewesen — und daran änderte kaum etwas, ob die Konservativen oder die Liberalen jeweils am Ruder des Staatsschiffes standen —, das ebenso wie Italien geradezu gelähmt war durch ein fast verwirrendes Getriebe verschiedenster politischer Strömungen, die nur das eine gemeinsam hatten, näm lich sich gegenseitig aus das erbittertste zu bekämpfen. Dazu kam die gleichfalls seit Jahrzehnten blutende Wunde der Kämpfe in Marokko, in denen Spanien verschiedene Male unmittelbar vor dem Verlust der letzten Position auf afrikanischem Boden stand. Dem Außenstehenden fällt es natürlich schwer, wirklich zu beurteilen, wieweil eine derartige Diktatur, wie die Primo de Riveras, eine Gewaltherrschaft ist. Hier ent scheidet doch letzten Endes der Erfolg. Der Diktator hat selbst schon verschiedentlich angekündigt, daß er die Zeit bald als gekommen erachte, um, wenigstens teilweise, zu einer Wiedereinführung des konstitutionell-parlamentari schen Systems zu schreiten. Derartige Putschversuche, die, wie der letztge, einen stark militärischen Hintergrund haben, Ein Wer VemMMeW des Reichskanzlers Oie Koaliüonsverhan-lungen. Neue Besprechungen beim Reichskanzler. Reichskanzler Müller setzte Dienstag die Besprechun gen mit den einzelnen Parteien zur Koalitionsbildung im Reiche fort, und zwar zunächst mit der Deutschen Bolkspartei, dann mit dem Zentrum und später mit den Sozialdemokraten. In den Besprechungen ergab es sich, daß sowohl das Zentrum als auch die D c u t s ch e Volks- Partei an ihren bisherigen Forderungen festhalten. Auch der preußische Ministerpräsident Dr. Braun hält andauernd Konferenzen wegen der Regierungsumbildung für Preußen ab, die sich an die Umkonstituierung des Reichskabinetts anschließen soll. Auch die Zwischenlösung gescheitert. Berlin, 5. Februar. Nachdem am Dienstag vormittag in den Besprechungen des Reichskanzlers mit den Führern der deut schen Bolkspartei und des Zentrums eine sogenannte Zwischen lösung erörtert worden war, daß vorläufig das Zentrum neben seinem bisherigen Minister im Reichskabinett noch einen zweiten Ministerposten erhält und die deutsche Volkspartei im preußischen Kabinett gleichfalls einen Ministersitz bekommt, dieser Gedanke aber keinen Anklang gefunden hatte, sand am Nachmittag eine ge meinsame Besprechung des Reichskanzlers mit den Vertretern des Zentrums Kaas und Slegerwald und den Vertretern der Deut schen Volkspartei Scholz und Kempke statt. In dieser Besprechung trug das Zentrum seinen Wunsch vor, zwei weitere Ministerpesten im Reichskabinett zu besetzen und zwar, neben dem Verkehrsmini sterium das Justizministerium und das Ministerium sür die Be setzten Gebiete. Gleichzeitig erklärt sich das Zentrum bereit, auf die Zentrumsfraktion des vreußischen Landtages einzuwirken, daß die deutsche Volkspartei ü. das preußische Kabinett ausgenommen werde. Ein Zeitpunkt für die Umbildung des preußischen Kabi netts wurde allerdings nicht ungegeben. Nach der Besprechung trat die Reichstagssraktion der Deut schen Bolkspartei auf Wunsch des Reichskanzlers sofort zu einer Fraktionssitzung zusammen, in der der Vorschlag des Zentrums einmütig abgelehnt wurde. Die Fraktion der Deutschen Vo'kspartei steht nach wie vor aus dem Standpunkt, daß die Regierungsumbildung im Reich und in Preußen gleichzeitig erfolgen müsse. Die Vertreter der Deutschen Volkspartei teilten den Fraktionsbeschluß dem Reichs kanzler mit der Bitte mit, ihn dem Zentrum zu übermitteln, was der Reichskanzler auch sofort tat. Darauf trat der Fraktionsvorstand des Zentrums zusammen, um sich mit der Lage zu befassen. Für 8 Uhr ist ferner eine Frak tionssitzung des Zentrums anberaumt. «.Gllemdü Mtrstt nicht Memmen Berlin, 5. Februar. Die Sitzung des Fraktion-Vorstan des des Zentrums dauerte nur kurze Zeit. Nach der Vorstands sitzung begab sich Reichsverkeh sminister von Everard zum Reichs kanzler, um ihn, wie die Telegraphen-Union hört, seinen Rück tritt mitzuteilen. Reichskanzler Müller bat den Reichsverkehrs minister, seine endgültige Entschließung vorerst noch zvriickzustellen, da er noch einen letzten Vermittelungsversuch vornehmen wolle, von Guerard hat dann feiner Fraktion von dem Wunsche des Reichskanzlei Kenntnis gegeben. Diese hat beschlossen, die end gültige Entscheidung bis Mittwoch 12 Uhr mittags zu verschieben, um auf diese Weise dem Reichskanzler Müller nicht die Möglich keit zu nehmen, seinen letzten Vermittelungsversuch durchzuführen. aber eS sei nur ein Polizeisieg. Das politische Problem bleibe unverändert. Es sei beunruhigend, daß in den vcr schiedencn Klassen ein Geist der Rebellion herrsche. Diese, sei so stark, daß die Unzufriedenen bereit seien, ihr Leben aufzuopfern. Nie seit 1923 sei die Lage so ernst gewesen Die Diktatur habe aufgehört, die aufrichtige Unterstützung der großen Mehrheit der Lffentlichkeit zu besitzen. Zwar soll der neue militärische Gewalthaber, der von Primo de Rivera nach Valencia entsandt wurde, de, General Sanjurjo, den als Haupt der Perschwörunc angesehenen früheren Ministerpräsidenten Sanchez Guerra auf ein Kriegsschiff haben bringen lassen, um ihn in dir Verbannung zu schicken; aber es glaubt niemand daran daß damit der Geist der Unruhe besänftigt ist, vor dem man am Sitz der Madrider Negierung zittert. überaus ernste Lage. Nach Paris wird gemeldet, die Gesamtlage sei über aus ernst. Selbst in den regierungstreuen Kreisen be gegne man der Auffassung, daß es sür Primo de Rivera hohe Zeit sei, sich zurückzuziehen, wenn er nicht ein schlimmes Ende nehmen wolle. Das Zentrum der Opposi tion gegen Primo de Rivera sei nach wie vor die Artillerie ser sich neuerdings die Zivilgarde angeschlossen habe. De, Aufstand ist gescheitert, sagte ein aus Spanien kommende' Reisender, andere werden ihm folgen und mehr Erfols haben, denn Primo de Rivera ist beim Volk ebenso unbe siebt wie bei der Armee, und das will viel heißen. Amerikas Standpunkt in der Reparatianssraae. Neuyork, 5. Februar. Vom Weißen Hause wurde er klärt, Coolidge hoffe, daß kein Amerikaner zum Vorsitzenden der Sachverständigen-Konferenzen für die Reparationsfrage gewählt werden würde, da Amerika nicht direkt daran beteiligt sei. Die amerikanische Regierung vertrete auch weiterhin die Ansicht, daß keinerlei Verbindung zwischen der Schulden- und der Repara tionsfrage hergestellt werben dürfe. Die amerikanischen Sachver ständigen hätten keinerlei Vollmacht zum Abschluß irgendwelcher Abmachungen. Diese Stellungnahme deutet darauf hin, daß die Washingtoner Regierung in der nächsten Zeit gegen alle Priva- tisierungspläne Stellung nehmen wird. Rsmönitll mterzeWet da; LiMimw- Protakoll. Bukarest, 5. Februar. Nach einem Vortrag des ruma Nischen Außenministers Mironescu im Ministerrat ist der War schauer Gesandte Davilla beauftragt worden, am 7. Februar nach Moskau zu fahren, um das Litwincw-Prolokoll für Rumänien zu un erzeichnen. Mironescu erklärte Pressevertretern, dieser Schritt bedeute die Verwirklichung der Friedenspolitik auf der Grundlage des Kellogg-Paktes in Südvst-Europa. M-^W»S«»WM»W»WWWWWWW»MSW»WWMWW»W»MW»W Muffslims Reparaiionsansprüche. Italien will mehr haben. Im letzten Ministerrat sprach Mussolini auch über den gegenwärtigen Stand der f^rage der deutschen Reparationen. Nachdem Mussolin: festgestellt hatte, daß das Reparationsproblem nach wie vor das inter nationale politische Leben beherrscht, und nach einem Hin weis auf den Zusammentritt des neuen Sachverständigen komitees in Paris fügte er hinzu, die faschistische Regie rung wünsche diesen Arbeiten den besten Erfolg. Gegenüber den anderen Gläubigerregierüngen und gegenüber Deutschland werde sich der Faschismus bemüht zeigen, sich als ein fruchtbares Element des wirtschaftlichen Wiederaufbaues zu bewähren. Italien seinerseits erwarte von den anderen, daß bei der Neuregelung der von Deutschland geschuldeten Reparationen auch Italiens An sprüchen Genüge geleistet wird, wie sie im November aus gestellt worden sind. Mussolini bekräftigt damit das Verlangen Italiens, das erhöhte Zahlungen für sich Herausschanzen will und eine Erhöhung des bisher auf seinen Teil entfallenden Betrages von zehn Prozent nach dem in Spa seinerzeit festgesetzten Verteilungsschlüssel fordert. Einigung Preußen—Bayern. Der bayerische Gesandte beim preußischen Minister präsidenten. „Der bayerische Gesandte in Berlin, Dr. von Preger, erschien am Spätnachmittag des Montags bei dem preußischen Ministerpräsidenten Dr. Braun. Der Gesandte sprach dein Min stcrpräsidcntcn das Bedauern der bayerischen Regierung über den bekannten Münchener Vorfall und über die für die Kritik gewählte Form aus." Im Anschluß an diese amtliche Mitteilung wurde be kannt. daß der preußische Gesandte in München, Dr. Denk, sofort Berlin, wo er seit einigen Tagen ver weilte, verlassen nnd sich auf seinen Posten nach München zurückbegeben wird. Damit dürfte der Zwischenfall, der die Gemüter hüben und drüben so stark erregte; bei gelegt sein. Kel^ogg-pakt und Abrüstung. Entschließung des Auswärtigen Ausschusses. Der Reichstagsausschuß für auswärtige Angelegen heiten trat Dienstag unter dem Vorsitz des Abgeordneten Scheidemann <Soz.) zusammen, um Handels- und auß?n- solitische Fragen, wie den Kriegsächnmgspakt, den Handelsvertrag mit Litauen usw., zu behandeln. Nach längerer Aussprache genehmigte die Mehrhett ses Nusmärt gen Ausschusses den Kcllogg-Pakt und nahm gleichzeitig fo gende Entschließung des Abg. v Nhcinbabcn lD. Vp) an: Der Reichstag erwartet, daß die Neichs- cegierung entsprechend der Erklärung in der Note des Rc chsministcrs des Answärt gen an den amerikanischen Botschafter in Berlin vom 27 April 1928 das Inkraft treten des Kellogg-Paktcs zum Anlaß nimmt, um auf Grund dieser neuen Garantie für die Erhaltung des