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KWWWrAWM 76. Jahrg Sonnabend, den 22. September 1923. Nr. 221. Ls werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen d« StodtrSt« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag Ek. M. Gärlner, Aue, Ekrzgeb. 7«rnfpr«»,r, n. «»«),«. »»»arrenser,«». »radianschnft, ««INfrun» ««««,, «vE dt» oomUta,, » wr b, dm L-uyIz«I»«N»- M«^ Lw« »«-»hr t«' «vdiA«« »« «MÄ?? n, v-rskl-br»«!»»«! I-,« 1-»^« " b'INmmttr S«««» »><bl g«g«ben, auch nichttür di«NichtigK^Id«tvrchS«» i»r«chn auszigibkn.nUnz.lgm. — Jdr Lv>«I°»dl«r SSNftsteL, udnainuul dl« SchrtsUiUU d«tn« Dnaolw-rdm,^ - Un>»rbr<4i«a«n »e»a«s«M- d«tt>«d«, lxsrLod«» k«i», An,prüch«. »«« -»x Aoukur» g«ll« Rabatt« al» nicht o«r«md««. -av»t,«schilll»ti«N«» >» Au«, LS bald. Schnttixr» "b Schroarzeabirz. D« .-»„«btr-Uch« »»Udir««»»- «nchnat iSeit« mit Av»nad»m der Tap, nach kann, und N^itaa«n. Ar»d,ahl ftlr dl« »4 mm dr«U« Colan«! - 0nj«ia«nz«il« tm 7 «ikblattd« lrli— »« «goivMmavz. v. Slellenael. Drdüistig« »»), avsu>. »0, ftlr dl« 00 mm dr<», PiUl-Reblamizei « u. dl« 140 mm tr«U«am». AnzrlainM« »0«, au,w. »so. Dikl« Dmndzahl ist mii dir ailwöchenil. brdannizumachend«» SchWU- zahl »u »ulUplIzl,r«n. — Di« Schlüsselzahl ftlr di« Wcch« vom iS. Sqiimnbrr bi» «ialchi. LI. S«t>i. ISA Ist »000. B«I «ilpSt Zahlung wird di« «vil. HSH. Schlüftilzahl dtrrchmt. P»M*e»Na»««i Leipzig Ar. ILM. chrmcl»d«.»tr»-N»n«» < d u«, Srzgrb Ar. 70. « enthaltend die «nUlche» Lekanu,«achnugen.d« Am«»haup,mannschAund d« Slaolsbehvrden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Löhnig Reuslädtrl. Erünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Oeffentliche Aufforderung Gewerbesteuer 1923 bett. Für die Veranlagung zur Gewerbesteuer auf das Rechnungsjahr 1923 werden alle von dem unterzeichneten Finanzamte veranlagten Unternehmer von Gewerbe- und landwirtschaftlichen Betrieben ausgesordert, bis zum 28. September 1923. Lem Finanzamt schriftlich anzugeben, welchen Betrag sie an Gehältern und Löhnen in ihrem Betriebe in Sachsen im Kalenderjahre 1922 oder bei besonderen, vom Kalenderjahre abweichenden Betriebsjahren in dem im Kalenderjahre 1922 endenden Betriebsjahre gezahlt haben. Als Gehalt oder Lohn gelten auch Tantiemen, Gratifikationen, Provisionen, Naturalbezüge, sowie alle sonstigen mit Rücksicht auf ein Ar- beitsverhältnis gewährten Vergütungen und Gegenleistungen. Die Angaben sind getrennt nach den in bar gewährten Vergütungen und den Naturalleistungen zu machen, außerdem von den Unternehmern, die Detriebsstätten in mehreren sächsischen Gemeinden unterhalten, getrennt nach den in den einzel nen Gemeinden verausgabten Beträgen. Für die Naturalleistungen ist außerdem die Zahl der Empfän ger und die Art und Menge der Leistungen anzugeben. Diejenigen Unternehmer, die die vorstehend geforderten Angaben nicht oder nicht fristgemäß einreichen, haben zu gewärtigen, daß die Summe der von ihnen gezahlten Gehälter und Löhne schät- zungsweis« ermittelt wird. Finanzamt Aue. Bekanntmachung. Der Goldumrechnungssah für die Landabgabe beträgt für die Zeit vom 22. September 1923 elnschl. bis 23. September 1923 -inschl. 33 809 000. Die der Landabgabe unterliegenden Beitragspslichligen haben also, sofern sie die in Gold zahl bare Abgabe innerhalb der angegebenen Zeit in Papiermark entrichten wollen, den Goldmarkbetrag mit der obenstehenden Schlüsselzahl zu vervielfachen. vue, 2l. September 1923. Das Finanzamt. Schwarzenberg. Di- Benutzungsgebühren sind mit Wirkung SeptEber schLa^p^ "mit LM^ MÄ °hn^Ht:°ÄöE Mark; Schulzimmer pro 8LLL^kLtLr°U.^ ^at ber Schwarzenberg. Die Gebührensätze für die Keimbürginnen betragen ab 1S. September ds. Is. bi- auf weiteres 32 000900 Mark für Erwachsen- und 219900« Mart ^Schwarzenberg, 18. September 1923. . Der Rat ^abt. Schwarzenberg. Auszahlung ber Nolstanbsunierstützung. Die Auszahlung der Unterstützung aus der Invaliden- und A^stelltenve Donnerstag, den 29. September 1923, vormittag« 8—12 Uhr in der Stadthcruptkasse — Stadthaus ii . Die Auswciskarte ist vorzulegen. „ — . Schwarzenberg, am 18. September 1923. Der Rat der Stadt. Fürsorgeamt. Feuerwehr Schneeberg. Montag, den 24. September, abends '/.7 Uhr findet die Saupiiibaag für alle Mannschaften dl, d-c «WI-M. w.hr Mumsrzug d« Pflichlfnl.cw.br llrlli am ZobÄplak (SachMburg > UElfch-i^LLlM wl« d« >l> -'M»-- Die Lösung des Ruhrkonflikts. Berlin, 20. Sept, lieber die Unterredung zwischen Bald win und Poincare vermag man an den Berliner amtlichen Stellen auf Grund der bisher vorliegenden Nachrichten noch nicht zu entscheiden, inwieweit sie das Schicksal Deutschlands beeinflussen könnten. Man scheint sich aber auch nicht zu verhehlen, daß, wenn England, die einzige Macht, die überhaupt ein- gewisse Anteilnahme an der Ruhrfrags zeigte, sich jetzt dem französischen Standpunkt an- schließt, der verlorene Krieg an der Ruhr einen härte ren Frieden nach sich ziehen wird, al« dies ohnehin schon der Fall gewesen wäre. Es wird auch vermieden, irgendwelche Beding ungen bekanntzugeben, die der Gegner bei einer Kapitulation respektieren müßte. Man beschränkt sich vielmehr darauf, offiziös verlauten zu lassen, daß es den Alliierten bekannt sei, daß auch Deutschland nichts anderes anstrebe, als eine Basis für die endgül tigen Reparationsverhandlungen zu schaffen, die Poincare jetzt in Aussicht stelle. Man sei bereit, zu diesem Zweck alles, was nur möglich sei, zu tun, um die wirtschaftliche Tätigkeit des Ruhr- gebiets wioderherzustellen. Es liege aber auf der Hand, daß der praktische Erfolg aller Schritte, die Deutschland in dieser Richtung tun könne, dadurch bedingt sei, was die Alliierten ihrerseits tun. Aus diesen Worten ist mühelos herauszulesen, daß die Führer -des deutschen Volkes am Verzagen sind und die weiße Flagge aufziehen, die dem Gegner das Zeichen seines vollkommenen Sieges ist. Es ist kein Wort davon zu hören, daß Frankreich irgend wie verpflichtet werden müßte, für den ungeheuerlichen Schaden, den es angerichtet, für die riesenhaften Summen, die zur Aufrechterhal tung des nackten Lebens dem Ruhrgebiete zugeführt werden mußten und die die Währung des Landes mit ruinierten, Ersatz zu leisten hätte. Man will sich anscheinend stillschweigend damit abfinden, daß die Lasten des Ruhrkampf^s, die ja noch gar nicht zu über sehen sind, ebenfalls auf das Konto Deutschlands gescho ben werden, und ob sich Frankreich dazu bequemen wird, die Ver triebenen zurück zu lassen und die Verurteilten freizugeben, ist noch mehr als ungewiß, selbst wenn man schüchtern erklärt, daß es dann keine Verhandlungen geben könne. Nachdem deutsche Minister immer wieder erklärt haben, daß Ihr Lebenszweck als Minister die Liquidation des Ruhrkampfes sei, wird man in Frankreich sich kaum die Mühe geben, auf solche Einwände überhaupt noch zu achten. Auch das ist zugestanden, daß die Fran zosen erst nach den Zahlungen in Goldmillionen daran zu denken brauchen, das Ruhr gebiet zu räumen. Niemand vermag Lie Frage zu beantworten, ob die Franzosen das Ruhrgebiet völlig räumen, wenn ein gewisser Teil von Reparationen gezahlt ist, oder ob sie darin bleiben, bis die ganzen Reparationen beglichen sind, und nur nach der Höhe der Zahlungen einen gewissen Abbau ihrer Truppenkontingente vornehmen. Wie groß die effektiven Zahlungen sein müssen, wann sie ausyesllhrt werden, soll erst noch der Gegen stand der kommenden Verhandlungen sein, und bis dahin sollen deutsche Männer und Frauen weiter unter dem niemand vorstellbaren Druck einer gewalttätigen Besatzung schmachten. Jedenfalls kann man zusammenfaffend jetzt sagen, daß ein zweiter Riesenkampf, wie ihn die Welt bis jetzt nicht sah, einem unrühmlichen Ende entgegensieht. ° Pari«, 20. Sept. Zu der Unterredung »wischen Baldwin und Poincare verbreitet die Agence Havas eine Mitteilung, in der es heißt, di« Zusammenkunft sei trotz ihrer Kürze ein diplo - matisches Ereignis von größter Bedeutung. Die darüber ausgegebene Verlautbarung sei in dieser Hinsicht besonder- bezeichnend, obwohl ste di-kret gehalten sei. Der Besuch, den der englische Premierminister vor seiner Rückkehr nach London dem Prä- sidenten der Republik und seinem französischen Kollegen abstattete, -ad, d« .Dtrderbiatn« vertrauensvoller Zusam ¬ menarbeit Mischen den beiden Regierungen ankllndigen sollen. Die dlgence Havas will darin ein Zeichen einer teilweisen Mei- nungsänderung des englischen Kabinetts hinsichtlich der Methoden gegenüber Deutschland erkennen. Für die Alliierten Frankreichs, ob sie pol-tisch, finanziell oder handelspolitisch interes siert seien, mache sich die Ruhroperation mit bezahlt. Es sei übri gens im Augenblick möglich, die Legalität der von den Ministern in Paris und" Brüssel getroffenen Zwangsmaßnahmen zu erörtern, da sie im Begriff seien, den erwarteten Erfolg zu bringen. Sicher sei, daß die deutsche Bevölkerung im besetzten Gebiet des systematischen Widerstandes gegen die alliierten Behörden überdrüssig sei, der ihr von Perlin-äufgsKwungvn werde. Der L^eich«- kanzler Stresemann selbst gebe sich über den Ausgang des eingeleite ten Kämpft« keiner Täuschung mchr hin. Unter diesen Umständen sei Poincare bereit, die Verhandlungen mit dem Reiche wieder aufzunehmen, vorausgesetzt, daß di« Ver ordnungen sibrr den passiven Widerstand zurückgenommen werden. Poincare halte sich immer noch an diese unerläßliche Bedingung. Es würde nicht überraschen, daß sich Baldwin der Logik, Begründung und Stärke der Ueberzcugung seines französischen Kollegen ange- schlossen habe. In keiner Frage besteht eine Meinungsverschiedenheit über das Ziel der beiden Regierungen, und man hofft, daß dies in Berlin verstanden wevde. Paris, 20. September. Der „Temps" meldet über Baldwins Be such bei Poincare, der englische Premierminister habe mündlich einen neuen Verständigungsvorschlag über die Nuhrfrage unterbreitet. Poincare habe ihn mit größtem Ernst ausgenommen und angesichts der Bedeutung der Materie den Ministerrat befragt. „Matin" schreibt: Wenn Baldwin erklärte, daß Deutschland den pas siven Widerstand «instellen würde, dann ist jedenfalls eine neue Sachlage geschaffen, die zwar keine Preisgabe der französischen Min- destbedingungen fordere, aber eine sachliche Aussprache zwi schen den Alliierten zur Folge haben kann. „Echo de Paris" meldet: Der Besuch Baldwins bei Poincare stand unter dem Eindruck der begonnenen Aufgabe des passiven Widerstandes im Ruhrgebiet, den die letzte Rede Hilferdings offiziell eingeleitet babe. Poincare konnte diese Tatsache als großen Erfolg seiner Nuhrpolitik hinstellen. Die Meldungen von dem Eintreten der staatlichen Arbeiter in die alliierte Regie laufen aus dem ganzen be- setzten Gebiet ein. Baldwins neuer Vorschlag war die Wieder aufnahme der gemeinsamen alliierten Beratun gen über die Reparationsfrage. Der französische Ministerpräsident konnte diesen Vorschlag nicht ablehnen. Die nächsten Wochen werden eine erhöhte Aktivität in der wirtschaftlichen Aus beutung der besetzten Gebiete für Neparationszwecke er geben. Der Wunsch Londons sei, an den kommenden Verhandlungen teilzunehmen, Es sei wahrscheinlich, daß mit französischer Zustimmung vorher ein« interalliierte Konfe- renz zusammentritt, vorausgesetzt, daß diplomatische Vorbereitungen vorangehcn. Poincare werde sich gegebenenfalls sogar nach London begeben, um mit Baldwin weitere Unterhaltungen zu pflegen. „Ere Ncuvelle" sagt, das gestern veröffentlichte Kommunique sei eine an genehme Ueberraschung gewesen. Frankreich könne es sich nicht gestatten, sich mit London und Berlin gleichzeitig zu über werfen. Park», 21. September. Unter dem Vorsitz Poineares und unter Teilnahme Marschall Fochs, des Finanzministers, des rheini- scheu Oberkommissars Tirard und des elsässischen Abgeordneten Oberkirch trat gestern abend eine Konferenz zusammen, die sich mit den Ruhr- und Rheinangelegenheiten be- faßte. Laut „Matin" wurden alle Fragen -urchgesprochen, welche sich ergeben würden in dem Augenblick, wo der passive Widerstand sein End« fände. Paria, 20. September. Der englische Premiermini ster hat heute mit Familie Versailles besucht. Er reist morgen mit tag nach London ab. London, 20. September. „Daily Telegraph" schreibt, die Franzo sen seien der Ansicht, daß jetzt «in entschlossener Geist geschaffen wor den sei. nm England und Frankreich zusainmenzubringen. Die bri- tischen Regiernngsvertreier verhehlten nicht ihre Befriedigung über das Ergebnis der Besprechung zwischen Baldwin und Poincare. Die Ruhraugclegenheit sei natürlich unter den ersten Fragen gewesen, die erörtert worden seien, besonders di« Lage, welche nach Ein stellung des passiven Widerst» -des entstehen würde. Poincare babe auch in dieser Beziehung einen versöhnlichen Geist an den Tag gelegt. Ls sei betont worden, daß keinerlei Wunsch auf sei- tea Fraatreich, bestehe, Deutschland wirtschaftlich zu «drücken oder zu entmutigen. Dies sei der interessanteste Teil der Unterredungen gewesen. Alan sei in der Lage, von dem französischen Standpunkt zu sagen, daß Neigung bestehe, Deutschland zu helfen, und daß Deutschland geholfen werden könne, wenn die Punkte, welche zur Besetzung des Ruhrgebietes geführt haben, geregelt seien. Wenn Deutschland befriedigende Vorschläge zur Bezahlung seiner Schulden mache, werde die Frage eines Moratoriums unverzüglich er örtert werden. London, 29. September. In hiesigen politischen Kreisen wird bezüglich der Ergebnisse der gestrigen Zusammenkunft der Premier- Minister Englands und Frankreichs größte Zurückhaltung gewahrt. Ls. wird heroorgehobim, daß.bis zur Rückkehr Baldwin» nach Lon- don jede endgültige Ansicht über das Ergebnis der Zusammenkunft verfrüht sei. Offene Worte eines Amerikaners an Frankreich. Im „New Pork American" findet man folgende Auslassungen des Chicagoer Bankiers Georges Rey nolds, die dieser nach einer Studienreise in Europa niederschrieb. Frankreich hat nicht die mindeste Absicht, auch nur einen Cent seiner Kriegsschuld an Amerika zu bezahle». Die Reichen in Frankreich setzen sich hohnvoll über die Steuern hinweg, während di« armen Bauern ihr Letztes hergeben müssen. Frankreich findet Geld, um Polens und Rumäniens gewaltige Heere zu unter halten, die an der Flanke des entwaffneten Deutschlands stehen, wäh- rend französische Truppen das Saargebiet und die Ruhr terrorisieren. Wir sind es, die mit ihrem Geld« diese militärische Verschwö rung gegen den Frieden der Welt unterstützen. Um deut sche Äutokratic zu brechen, so sagte man, hätten wir unser Geld her gegeben. Und jetzt dient cs Lazu, den französischen Militarismus zu unterstützen. Wir wollen doch nicht vergessen, daß am ö. Dezember 1918 der deutsche Kanzler den Präsidenten Wilson auffovderte, die Kriegsführen, den zu einer Friedenskonferenz auf der Basis der vier- zehn Punkte zusammenzuberufen. Wilson legte das deutsche Ge such dem Obersten Rat der Alliierten vor. Diese Körperschaft erklärte mit zwei Einschränkungen ihre Bereitschaft, Frieden auf der Basis zu schließen, die in der Adresse des Präsidenten an den Kongreß am 8. Januar 1918 niedergelegt war. Di« Alliierten verpflichteten sich da- mit, nicht das deutsche Volk zu vernichten, sondern nur die Unterwer fung der autokratischen deutschen Regirrung zu verlangen» Auf unser Verlangen stürzten die Deutschen ihre autokratische Regierung, sctzten an ihre Stelle eine demokratische, lieferten Waffen, deutschen Boden, Schiffe, Kolonien und alle Mittel der Verteidigung aus, und verließen sich auf unser Ehrrnwort. In den verflossenen fünf Jahren haben Lie Deutschen fünfmal mehr bezahlt al- die Kriegsentschädigung, die von Deutschland 1879 Frankreich abvrrlangt wurde nach einem Kriege, den Frankreich ganz allein verursacht hat. Die Deutschen sind bereit, noch mehr zu bezahlen und sich ganz dem Spruch einer internationalen Sachverständigenkommission zu unterwerfen. Hätte Frankreich oder Belgien 1918 Lie Ziele klar herausgesagt, die sie jetzt gewissenlos ver folgen, gegen Englands und Italiens Protest, so hätte der Waffen stillstandsvertrag ganz gewiß nicht Lie amerikanische Unterschrift «. tragen. Denn Las amerikanische Volk plante 1918 sicherlich keinen Verrat gegen Deutschland und wollte es gewiß nicht Lurch falsche Dor- spiegelungen gewinnen. Es glaubte damals, wie es noch heute glaubt, daß Deutschland bis zur Grenze seiner Fähigkit für Lie Zerstörung be. zahlen sollte, d'e seine Armeen ausgeführt haben. Aber es wünscht nicht, Deutschland Lurch die französischen Militari, sten versklavt zu sehen, die uni«r Ler Vorgabe, Reparationen »u forL-rn, tatsächlich und in gemeiner und brutaler Weift das wirt- schaftliche Herz ihre» unbewaffneten Nachbarn zu rauben suchen. Die haben da» Recht eines Gläubigers und da« Recht eines ehrenvollen Soldaten, ein paar offene Pankee-Worte Len französischm Militarist«, zuzurufen. Kei» Ultimatum der Sewcrkschaften. . September. Wie von zuständiger S«it« mitgeftili wird, ist ine Meldung von einem Ultimatum der Gewerk, sch «i t e n an den Reichskanzler, nach Lem er binnen drei Tagen da, „Ruhrabentener" zu liquidieren oder zurück,utrcteu hätte, uu,u treffend.